Sonntag, 16. Dezember 2012

16.12.2012



Das Winterleben nimmt seinen gewohnten Gang. Der erste Wintereinbruch geht gerade zu Ende. Einige Tage hatten wir viel Schnee und Kälte. Carola hat es richtig erwischt und verbrachte diese Tage in ihrer Heimat. Die neuen Arbeitslisten sind geschrieben. Jetzt für den Winter sind es 4 Seiten, für das Frühjahr sind es „nur“ zwei Seiten Landarbeiten, die Arbeiten am Schiff komplett sind weiterhin vier Seiten.

Der Schwerpunkt unserer aktuellen Arbeit liegt in der Unterstützung zweier Ösis. Es sind Heike und Michael von der Solarwave. Die bemühen sich seit längerem, in den Verkauf von Solarschiffen einzusteigen. Wir wären ja ihre ersten Kunden, wenn wir das nötige Kleingeld hätten. So ein Solarschiff ist schon ein feines Teil. Vor allem in Hinblick auf den Komfort. Kochen mit Induktionsherd, Kühlschrank mit Eiswürfelmacher, Tiefkühltruhe, Wassermacher, Waschmaschine, Klimaanlage und vieles mehr. Unser Traumschiff halt. Wir engagieren uns bei der Unterstützung der Ösis zum Verkauf von Solarkats und wenn wir erfolgreich sind, fällt eine Solarwave für uns ab. Näheres zur Solarwave  steht auf der Homepage solarwave.at Das aktuelle Projekt, einen schönen Prospekt zu erstellen, ist fast abgeschlossen. Nebenbei durfte ich das neue Buch vom Ösi-Michi korrekturlesen. Er vertraute mir allerdings nicht alleine, da ich Bayer bin und daher wie die Ösis selber kein Deutsch kann. 

Sonntag, 25. November 2012

25.11.2012

Inzwischen sind wir in Haar angekommen und haben uns eingerichtet. Mein Weg zum Arbeitsplatz hat sich dramatisch reduziert. Statt Kilometer sind es Meter. Von der Radlwerkstatt auf Haus 19 habe ich mein dort im Frühjahr eingestelltes Rad abgeholt. Achim verpasste ihm ein spezielles Tuning. „Michi, Du bist der einzige, dem ich Fett auf die Kette schmiere. Ich weiß ja, wie sparsam Du mit Öl umgehst.“ „Dieses Kabel da, das ist doch bloß im Weg. Licht brauchst Du eh nicht.“ „Die abgebrochene Halterung vom Gepäckträger, die biegen wir um das andere Stangerl und wickeln einen Kabelbinder rum.“ „Die Bremsen ziehen nicht, aber quietschen, das reicht. Sobald es kalt wird frieren sie Dir eh ein.“

Sonntag, 11. November 2012


Sonntag 1.11.2012
Der nächste Umzug geht dem Ende entgegen. Nachdem wir doch ein Zimmer vom Arbeitgeber bekommen haben, wird dieses jetzt endgültig bezogen. Diesmal mussten wir neue Möbel anschaffen. Küche mit Herd und Kühlschrank sowie ein Einbauschrank für Kleider war vorhanden. Bett und Tisch war das dringlichste für einen Einzug. Uns fehlen dann noch ein paar Kleinigkeiten wie Sofa, Fernsehtisch, kleiner Schuhschrank, Badschrank, Buffetschrank und kleine Regale. Da das Zimmer viele Dachschrägen hat, ist die Auswahl etwas schwierig.
Bild des Tages: Und wieder leere Kisten. Erstaunlich, dass deren Inhalt bereits im vorhandenen Mobiliar verstaut ist.

Mittwoch, 31. Oktober 2012

31.10.2012

Am letzten Freitag wurden Erinnerungen an griechische Nächte wach. Wach blieben auch wir, da in der Wohnung über uns Party gefeiert wurde. Mit Techno-Gestampfe aus den Laut-sprechern und mit den Füßen. Zwischenzeitlich atmeten wir auf, da das Jungvolk beschloss, in eine Kneipe zu ziehen. Aber sie kamen wieder. Um 05.00 morgens ging die Party weiter. Da es unsere letzte Nacht in Breitbrunn war, ließen wir es gut sein.


Am Samstag zogen wir bei Schneefall zu meinen Eltern. Von dort sind es einfach immerhin 24 km weniger nach Haar. Wegen ungeschickter Schachtelstapelung im Auto mussten wir viermal zwischen Breitbrunn und Bamham hin und her fahren. Nachdem wir uns in der neuen Wohnung eingerichtet hatten, bekam ich am Montag in der Arbeit einen Brief vom Arbeitge-ber. Sie freuen sich, uns ab 01.11. ein Appartment zur Verfügen stellen zu können.

Montag, 22. Oktober 2012

Montag 22.10.2012

Die endgültige Klärung, wie es mit dem alten Auto weitergehen sollte, verzögerte sich. Herr Bader ist ein sehr bemühter Mechaniker, aber etwas schwer erreichbar. Letztlich meinte er, dass sich eine Reparatur schon noch lohnen würde. Aber mir ist natürlich ein neuer Golf lie-ber als ein alter Renault. Das verstand auch Herr Bader und er will gleich den Weiterverkauf übernehmen.


Das neue Auto nutzten wir zum Wocheneinkaufen, wie wir es aus Griechenland gewohnt wa-ren. Der Lidl in Endorf hat wahrscheinlich die gleiche Grundfläche wie seine Schwestern in Griechenland, aber die Auswahl ist mindestens dreimal so groß. Von Olivenöl und Käse mal abgesehen.

In Sachen Wohnung hat sich nichts Neues ergeben. Vom Arbeitgeber keine Nachricht, ein Apartment hat sich Carola am Wochenende angesehen, während ich Dienst hatte. Die ist schon sehr klein. Wenn man eine Schlafcouch ausziehen würde, müsste man Stühle und Ti-sche immer wegräumen. Die Lage in Bogenhausen und die Anbindung an öffentliche Ver-kehrsmittel hingegen wäre sehr gut.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Donnerstag 11.12.2012

Nachdem ich das Auto in die Werkstatt gebracht hatte blieben Nachrichten von dort aus. Die Preisanfrage ihrerseits steht aus. Da ich dadurch in Haar festsaß nahm mich Seaman erster Klasse Matthias bei sich auf. Die Geräusche bei ihm in der Nacht weckten Erinnerungen ans Schiff. Zwei Wasserschildkröten im Aquarium klopften an die Scheibe und plantschten rum. Der nächste Tag brachte keine neuen Erkenntnisse aus der Werkstatt. Also fuhr ich mit dem Zug nach Rosenheim und bekam von meinen Eltern ein Auto geliehen. Ein richtig neues mit richtigem Durchzug, wenn man auf das Gaspedal tritt.

Montag, 8. Oktober 2012

Montag 08.10.2012


Jetzt wird es langsam eng. Heute war ich beim Mechaniker in Haar. Es ist nicht „nur“ das Achslager. Das würde das leiseste Geräusch verursachen. Die Antriebswellenköpfe sind hinüber, weil jemand mal kein Fett drauf geschmiert hat. Dadurch vibriert alles und die Achslager und das Getriebe werden in Mitleidenschaf gezogen. So werde ich morgen noch einmal nach Haar fahren und das Auto gleich zum Mechaniker bringen. Auf irgendeiner Station wird sich schon ein Plätzchen für mich zum nächtigen finden. Es stellt sich halt die Frage, ob sich eine Reparatur lohnt, oder ob ein neues gebrauchtes günstiger käme. 

Sonntag, 7. Oktober 2012

Sonntag 07.10.2012


Die erste Arbeitswoche ist vorbei. Die Pendlerei nach München ist schon elend lang. Und das Auto zeigt weitere Schwächen. Die Geräusche wurden immer mehr. Das rechte Radlager wurde vom Mechaniker als Verursacher identifiziert. Zusätzlich sei die Kupplung hinüber. Die Reparatur wird logistisch etwas schwierig, da ich ja das Auto täglich brauche, um nach München zu kommen. Selbst zum nächsten Bahnhof bräuchte ich das Auto. Wohnungen näher an Haar sind bislang nicht in Sicht. Der Arbeitgeber hält sich mit Dienstwohnungen zurück und auch der freien Markt gibt nicht viel her. In Breitbrunn kämpft Carola tapfer gegen achtbeinige Monster. Die krabbeln in verschiedenen Formen rum. Die dünn- und langbeinigen mit kleinem Körper sitzen in ihren Netzen in den Ecken. Die etwas dickeren lassen sich gerne am Faden von der Decke runter, am liebsten über gewissen Köpfen. Und natürlich Carolas spezielle Lieblinge, die dicken, großen, braunen Spinnen mit den haarigen Beinen, die meist über den Boden und gelegentlich an den Wänden hoch krabbeln. Eine ganz mutige hing letzte Nacht über unseren Köpfen an der Wand hinter dem Bett. Das Wetter ist durchwachsen. Der Föhn beschert uns warme Tage, abgelöst von Regen und Abkühlung.
Bild des Tages: Föhn am Chiemsee

Sonntag, 30. September 2012

Sonntag 30.09.2012


Nach Tagen der Entspannung sind wir heute nach Deutschland aufgebrochen. In beiden Richtungen war auf der Autobahn viel Verkehr. Viele italienische Wohnmobile kamen von der Wiesn zurück. In Breitbrunn begrüßte uns Regenwetter. 

Freitag, 28. September 2012

Donnerstag 27.09.2012


Nach langem Ausschlafen stand den ganzen Tag Erholung auf dem Programm. Das Regenwetter bot wenig Alternativen dazu. Emails und Blog wurden aktualisiert und dann gingen wir früh ins Bett. 

Donnerstag, 27. September 2012

Mittwoch 26.09.2012 Die Nacht war überraschend unruhig. Die Fähre klapperte mehr als unser Schiff im Sturm. Da half es nichts, dass die Nachbarschaft sehr ruhig war. Im Gegensatz zu letztem Jahr waren mehr Touristen als Verbrecher an Bord. Schüler auf Klassenfahrt und Studiosus Reisegruppen stellten die Mehrheit. Wolken und Sonne wechselten sich ab, entlang der Küste wurden die Wolken vom Föhn zerrissen. Nach 20 Stunden kamen wir in Ancona an. damit war die Wartezeit nicht vorüber. Eine Stunde stehen vor der Garage, eine Stunde im Auto sitzen, eine halbe Stunde für 200 Meter aus dem Hafen raus. Gründe für diese Verzögerungen waren nicht zu erkennen. Um 19.00 Ortszeit hatten wir freie Fahrt. Wenigstens durch Ancona konnten wir durch Ortskenntnisse punkten. Wir waren der erste PKW auf der Autobahn. Erst nach 30 km wurden wir von einem ebenfalls auf der Fähre befindlichen Porsche überholt. Die Autobahn nach Rimini war auf weiten Strecken bereits dreispurig ausgebaut. Vor drei Jahren hatten sie zu bauen begonnen. Sogar jetzt in der Nacht wird mit Flutlicht gearbeitet. In Griechenland arbeiten sie seit 10 Jahren ohne erkennbare Fortschritte an einem Ausbau der Strecke Igoumenitsa – Prevezza. Wir haben nie jemanden arbeiten gesehen. Aber die großen Schilder über die freundliche EU-Förderung stehen. In Italien wird alles privat finanziert. Da weiß man wenigstens, wo die Autobahngebühren (38 € von Ancona bis zum Brenner)
eingesetzt werden. Auch die Firmen in Italien punkteten in der Außendarstellung. Fast alle Gebäude waren beleuchtet, manche schienen einen Designer dafür engagiert zu haben. In einigen wurde trotz später Stunde gearbeitet. In Griechenland sind die Räumlichkeiten der meisten Firmengebäude leer, die Schriftzüge der Firmennahmen auf den Dächern vergammeln. Bis Rimini war viel Verkehr. Ab Trento begann es zu regnen, mehr oder weniger heftig. In Italien war der Regen mit 22° warm, am Brenner mit 13° schon kühler. Zumindest hatten wir keinen Schneefall, wie bei unseren Alpenüberquerungen eigentlich üblich. Der Regen hielt an bis Innsbruck. Um 04.00 kamen wir an. Minoan Line werden wir in Zukunft meiden. Sie haben den Fahrpreis verdoppelt und die Geschwindigkeit sowie das Bordpersonal halbiert. Die Grimaldi Line will wohl auf die Schnelle viel Geld mit der neu erworbenen Flotte einfahren. Bild des Tages: Föhnwolken über Italien.

Dienstag 25.09.2012

Die Hunde bescherten uns eine schlaflose Nacht. Sie bellten nicht durch, aber regelmäßig alle halbe Stunde. Heute wurde das Schiff aus- und das Auto eingeräumt. Erstaunlich, wie wenig wir mitnehme. Der größte Karton ist eine Campingwaschmaschine. Und natürlich wird die Liste mit letzten Arbeiten abgehakt. Jürgen hat sich drüben in der Wassermarina nach den Preisen für sein Schiff erkundigt. 240 € für einen Monat wollen sie. Bei 6 Monaten? 200 €. Aber für ein halbes Jahr würden sie ihm einen Sonderpreis machen, 2000 €. Griechische Mathematik… Nach einer letzten Dusche in der Marina verabschieden wir uns vom Schiff und fahren auf ein letztes Abendessen zu Thalia. Um 20.00 brechen wir von Preveza auf. Es ist erstaunlich viel Verkehr von und nach Igoumenitsa. Diesmal entscheiden wir uns für die alte Straße und gegen die Autobahn. Die Strecke scheint nicht länger zu sein und es sind weniger Steigungen. Der Hafen in Igoumenitsa ist besser abgesichert als letztes Jahr. Jeder LKW wird einzeln kontrolliert. Der Fahrer muss aussteigen, nach hinten laufen, vor den Griechen Männchen machen und dann darf er weiter fahren. In die Lkws, darunter oder drauf wird kein Blick geworfen. Mit der Fähre haben wir dieses Mal kein Glück. Sie kommt zu spät und sie fährt weitere Verspätung ein. Allerdings haben wir erstmals eine Außenkabine. Was uns wenig nützt, da die Scheiben völlig verdreckt sind. Da wir erst um Mitternacht an Bord kommen, verziehen wir uns gleich ins Bett. Bild des Tages: Stadthafen mit vielen freien Plätzen

Dienstag, 25. September 2012

Dienstag 25.09.2012

Die Hunde bescherten uns eine schlaflose Nacht. Sie bellten nicht durch, aber regelmäßig alle halbe Stunde. Heute wurde das Schiff aus- und das Auto eingeräumt. Erstaunlich, wie wenig wir mitnehme. Der größte Karton ist eine Campingwaschmaschine. Und natürlich wird die Liste mit letzten Arbeiten abgehakt. Jürgen hat sich drüben in der Wassermarina nach den Preisen für sein Schiff erkundigt. 240 € für einen Monat wollen sie. Bei 6 Monaten? 200 €. Aber für ein halbes Jahr würden sie ihm einen Sonderpreis machen, 2000 €. Griechische Mathematik…

Montag 24.09.2012

Die letzten Arbeiten stehen an. zunächst dürfen wir wieder das Deck reinigen. Ein Italiener hat neben uns gestern sein Unterwasserschiff geschliffen. Und wir sind jetzt gebläut. Erst danach kann die Wäsche aufgehängt werden. Die neue Lukenscheibe erhält ein Loch und ist somit verschließbar. Der Dichtigkeitstest steht aus. Da auch bei der zweiten kleinen Luke über unserem Bett die Schraube durchgestoßen ist, wollte ich eigentlich den Verschluss auswechseln. Geht nicht, weil bereits Wasser eingesickert ist und die Schraube zerfressen hat. Um die Dichtigkeit dennoch zu gewährleisten wird Pante draufgeschmiert. Und wir haben einen neuen Punkt für unsere Arbeitsliste im Frühjahr. Insgesamt sind es bereits drei Scheiben, die wir wechseln dürfen. Erfreulich war, wie leicht die Opferanoden von den Saildrives abmontiert werden konnten. Beim linken fanden sich ganz innen die Reste eines Seils, das sich um die Welle gewickelt hat. Nebenbei wird ein geköpftes Schiff raus gehoben. Oberhalb der ersten Saling war der Mast geknickt. Die scharfe Bruchkante hat sich durch das Segel gespießt. Sieht zum Fürchten aus. Eine Südströmung brachte wieder Hitze, abends hatten wir 28°. Und da kein rechter Wind wehte, wurden wir von Heerscharen an Mücken überfallen. Bild des Tages: Muss man so eine Scheibe tatsächlich auswechseln??

Montag, 24. September 2012

Samstag 22.09.2012

Nachdem uns die Köter wieder eine Nacht wach gehalten hatten stürzten wir uns zeitig auf das Einkleben der kleinen Luke. Entfetten und Abkleben eingeschlossen. Da alle Seiten so kurz waren und der kleine Rahmen alles beengte, dauerte es, bis wir fertig waren. Trotzdem wechselten wir direkt in den Motorraum und wechselten Öl und Ölfilter. 30 € kosteten die Filter, 30 € 5 Liter Öl. Der linke Motor war recht entgegenkommend. Der rechte wollte sich nicht vom Ölfilter trennen. Natürlich ist der rechte Ölfilter schwerer zugänglich.

Sonntag 23.09.2012

Geweckt wurden wir von einem Geräusch an Deck. Als hätte jemand einen Dreckbatzen rauf geworfen. Wir haben eine Krähenartrappe aufgestellt, um die Spatzen vom Deck fern zu halten. Da dachte sich wohl eine andere Krähe, scheiß auf den ungeselligen sprachlosen Kollegen. Und der Schiss brach alle Rekorde. Nicht nur dieser wurde weggeputzt, auch die Sonnensegel wurden gewaschen. Nebenher wurde Wäsche gewaschen und getrocknet. Flossen und Badeschuhe wurden entsalzt. Die Motoren wurden endgültig eingewintert. Und mit weiterem Kleinzeug brachten wir die Zeit bis zum Abend rasch rum. Bild des Tages: Unser Vogelschreck

Freitag, 21. September 2012

Freitag 21.09.2012

Die erste Nacht unter 20°. In Österreich soll es 4° gehabt haben, aber da soll es Heizungen geben. Die kleine Scheibe über dem Gästebett muss gewechselt werden. Herausgeschält ist sie ruck zuck. An einer Stelle sind der Dreck und das somit das Wasser schon nahe an den Innenraum gekommen. Das durchsichtige Silikon des Franzosen ging keine Verbindung mit der Scheibe ein. Die Silikonreste werden mit dem Stemmeisen und dem Drahtbürstenaufsatz auf der Bohrmaschine entfernt. Wir verwenden den Rest Lexan von der Küchenscheibe. Aussägen, ausprobieren, nachsägen, Kanten abrunden und Klebefläche aufrauen. Vorsichtshalber werden sämtliche anderen Scheiben bezüglich Größe und Dicke vermessen. Da ist der Tag schon wieder vorbei. Am Abend halfen wir der Solarwave mit dem Auto aus. Sie hatten einiges an Einkäufen zu erledigen und ihr Auto sprang nicht mehr an.

Donnerstag 20.09.2012

Das Deck ist jeden morgen nass, deshalb wird es als erste Aktion des Tages gewischmobt. So hinterlassen wir nicht ständig Fußabdrücke, wenn wir draußen arbeiten. Laut Poseidon soll es seit 06.00 regnen, wir sehen ringsum blauen Himmel. Die Fensteröffnung wird innen und außen abgeklebt. Die Furchen in der Pante werden voll gespachtelt. Die Scheibe wird gewaschen und ebenfalls beidseits abgeklebt. Das Kleben ist wie immer die am schnellsten erledigte Tätigkeit. Eine Pantewurst auf den Rahmen, Scheibe draufgeklatscht, Scheibe andrücken, fertig. Zunächst wird innen die heraus gequollene Pante entfernt und die Klebebänder entfernt. Außen ist ein Spalt zwischen alter Pante und Scheibe, dieser wird mit flüssiger Pante gefüllt. Auch hier mit der Telefonkarte drüber gegangen zum Glätten. Klebebänder abziehen, fertig. Da inzwischen von überall dunkel Wolken aufziehen, verschieben wir den Wechsel der kleinen Scheibe auf morgen. Die Motoren werden vorgezogen. Die Dieseltanks müssen für den Winter gefüllt werden. Wegen unseres kurzfristig vorgezogenen Kranstermins konnten wir in Preveza nicht mehr tanken. Das bedeutet, die linke Bugkammer muss geleert werden, um an die Dieselkanister zu kommen. Zweimal fahr ich zur Tankstelle am Flughafen und hole insgesamt 3 Kanister (1,63 €/L). in jeden Tank füllen wir 30 Liter. Diesen Sommer (dreieinhalb Monate im Wasser) ist jeder Motor 52 Stunden gelaufen. Verbraucht haben wir insgesamt 112 Liter, pro Stunde Motorlaufzeit 1,1 Liter. Bei Sonnenschein und 30° starten wir zu einer spontanen Einkaufstour nach Lefkas. Im Lidl fällt erst der Strom aus, dann beginnt es zu schütten. Auf dem Rückweg scheint wieder die Sonne. Die Scheibe ist dicht, auch wenn es nur ein kurzer Schauer war. Bild des Tages: Die neue Scheibe. Siehe auch 30. April 2012

Mittwoch, 19. September 2012

Mittwoch 19.09.2012

Scheibenreparatur zweiter Teil. Die feinen Glassplitter und Scheibenreste mussten aus dem Pante geschnitten werden. Darauf folgte ein weiterer Putzdurchgang. Neue Scheibe auflegen, gewünschten Umfang anritzen, aussägen. Welch Unterschied zum Sägen von Plexiglas. Bei Lexan schmilzt nichts, das Sägeblatt geht durch wie in Butter. Keine heißen Brösel fliegen umher und bleiben irgendwo kleben. Scheibe erneut auflegen und inneren Rand einritzen. Mit Schleifmaschine Ränder abschrägen und Klebefläche aufrauen. Bei den ganzen Scheibenarbeiten hat die kleine Luke über dem Gästebett einen Hau abbekommen. Brüchig war sie schon vorher, jetzt ist sie wahrscheinlich undicht. Zum Dicke messen wird der Griff abgeschraubt und siehe da, das äußere Gegenstück zum Griff war von der Schraube durchbohrt. Die Scheibe ist 7 mm dick, die Lukengriffteile sind auf 9 mm und mehr ausgelegt. Abends in Preveza inspizieren wir die Schiffe an der Hafenmauer. Einige mutige lassen ja ihre Schiffe unbemannt über Monate an der Mauer liegen. Das Unwetter letzte Woche hat an diesen Schiffen seine Spuren hinterlassen. Egal, ob sie im vorderen oder hinteren Bereich lagen. Meist wurde die Kante in Mitleidenschaft gezogen, mit welcher sie öfters an die Mauer schlugen. Dabei ist erstaunlich, wie gering die Schäden sind. Kein Loch im Rumpf, kein Riss in der Bordwand. Schiffe sind anscheinend sehr stabil. Bild des Tages: Da geht sie hin die schöne ehemals neue Scheibe

Dienstag, 18. September 2012

Dienstag 18.09.2012


Heute Nacht meldete sich Rantanplan zurück. Ohne Anlass, auf seinem Hinterteil sitzend kläffte er mal so eine Stunde vor sich hin.
Nach dem heute der erste zuverlässig trockene Tag sein sollte, wurde wieder Wäsche gewaschen und die gerissene Scheibe entfernt. Zuerst wurde die neue Scheibe aus dem Shop geholt, ausgepackt und überprüft, ob sie groß genug ist. Die Sonnenschutzfolie war erfreulich leicht abzuziehen. Vor allem an den Kanten war die Scheibe an manchen Stellen richtig zerbröselt. Von außen neben dem Rand ging die Spachtel durch das Pante wie durch Butter. Von innen war leider nach einem Zentimeter Schluss. Also war das übliche Programm fällig. Innen Plastikfolie aufkleben. An den vier Ecken Löcher in die Scheibe bohren. Mit der Stichsäge den Innenteil der Scheibe aussägen. Hier gab es eine Programmänderung. Der verblieben Rand wurde nicht mehr quer gestückelt sondern längs. Die langen Stücke mit der runden Tauchsäge waren angenehmer zu sägen, als die vielen kurzen. Und immer wieder zwischendurch den Dreck wegkehren. Die Feinarbeit, das Entfernen aller Brösel und letzter Glasteile aus dem Pante wird auf morgen verschoben. Deck abspritzen und Duschen gehen. Vorher wird der Blog aktualisiert. Die Marina hat es tatsächlich geschafft, den Zugang zu reparieren. Aber ihr Passwortdrucker ist defekt, jetzt müssen sie alles per Hand aufschreiben.
Bild des Tages: Rissmuster in Scheibe

Montag 17.09.2012


In der Nacht kein Regen, kein Donner, kein Wind, kein Hundegebell. Vor lauter Warten auf eine Ruhestörung machten wir kein Auge zu. Der Blauanteil am Himmel überwog am Morgen. Deshalb wurde gleich die Wäsche in die Maschine gestopft. Bei der neuen Rolle im Mast zeigte sich, wie notwendig Kontrollen sind. Der Stift, auf dem die Rolle lief, war nicht aus Edelstahl und entsprechend verrostet. Mit Hammer Ausschlagstift ließ er sich so gerade eben entfernen. Als nächstes wurden alle Rollen vermessen, diesmal mit Breite der Rollen und Stärke der durchlaufenden Seile. Die Mastwinsch mit der zerbröselten Bodenplatte wurde photographisch dokumentiert. Die Ankerwinsch geöffnet und der Elektromotor inspiziert. Dessen Verkabelung ist typisch französisch. Weil das dicke Kabel vom Relais kommend zu kurz war, wurden jeweils zwei kurze dünne Kabel angestückelt. Die Winsch selbst ist Baujahr 1993. Eine Backskiste wurde ausgemistet und der Inhalt gereinigt. In der Marina war endlich wieder Arbeiten angesagt. Ein Schiff nach dem anderen wurde rausgeholt.
Bild des Tages: Innenleben einer Ankerwinsch

Sonntag 16.09.2012


Auch heute überwogen die Regenschauer, vor allem am Nachmittag. Es reichte, um die angeknackste (Erbe von Franzmann, nicht von uns) Scheuerleiste zu optimieren. Rettungsring und –boje wurden verstaut, Batterien aus allen Geräten genommen, dass sie keinen Schaden anrichten, wenn sie auslaufen. In Deutschland zu kaufende Teile wurden photographiert und ausgemessen. Während des Regens wurden Bedienungsanleitungen eingescannt. Cosmote ist abgelaufen, deshalb gab es kein Internet, auch der Marinaanschluss war defekt.
Bild des Tages: Frosch unter dem Schiff

Samstag, 15. September 2012

Samstag 15.09.2012


Viele Wolken und immer wieder Regenschauer begleiteten uns den ganzen Tag über. Gut daran ist, dass es Rantanplan vom Kläffen abhält. Wir erledigen wieder einige Innenarbeiten. Das Log wird vom Bewuchs befreit und funktioniert wieder. Mit dem Wasserschlauch von unten draufgespritzt erreichen wir 14 Knoten Geschwindigkeit. Die Toilette wird zerlegt und die Gummis eingefettet. Der Plan zur Belegung der Sicherungen wird aktualisiert und eingetippt, usw.
Bild des Tages: Regenwetter in der Marina

Freitag, 14. September 2012

Freitag 14.09.2012


Heute zogen den ganzen Tag dicke Wolken über uns hinweg. Ganz selten sahen wir ein Eck blauen Himmel. Wurden die Wolken dunkler, fiel Regen und es blitzte. Der heftige Regen setzte alles unter Wasser. Der Wind hielt sich erstaunlich zurück, entgegen allen Vorhersagen. Im Lauf des Tages reagierte zumindest meteo.gr und senkte die prognostizierte Windstärke von 5 auf 4, selbst das dürfte zu hoch gegriffen sein. Und mit der Windrichtung lagen sie alle daneben. Es war Nordost statt Süd. Und es war der erste Tag, an dem das Thermometer nicht über 30° kam. Carola holte die Socken hervor.
Viele Schiffe wurden nicht aus dem Wasser gehoben, hingegen wurden zwei gewassert. Schon nach Dienstschluss holten sie ein kleines Motorboot raus, das wohl durch den Sturm an die Mauer geworfen worden war.
Unser Salonfenster tropfte an neuer Stelle sehr heftig. Schuld war das Aufkleben der Folie. Nach dem Kleben haben wir die Griffe nicht so fest zusammengeschraubt wie sie vorher waren. Jetzt waren sie undicht. Ein paar Umdrehungen mit dem Schraubenzieher lösten das Problem.
Wir beschäftigten uns mit Innenarbeiten. Unter anderem wurden die französischen Massestützpunkte photographiert und die zusammengeschlossenen Kabel gezählt.
Bild des Tages: Überladener Massestützpunkt

Donnerstag, 13. September 2012

Donnerstag 13.09.2012


Während wir warteten, dass das Marinaboot nach Preveza ablegte, zogen so rasch so dicke Wolken auf, dass Carola am Schiff blieb, um notfalls schnell alle Luken schließen zu können. Im Stadthafen lagen einige Schiffe an der Mauer. Entweder sie wissen nichts vom schlechten Wetter, oder sie haben zuverlässige Anker und Beschläge. In der Stadtmarina holte ich das Radl, dort waren noch 2 Plätze frei. Vor dem Krankenhaus lagen über 20 Schiffe vor Anker, teilweise recht eng nebeneinander. Und das Riesenrad samt anderer Fahrgeschäfte wurde abgebaut. Zurück am Schiff wurden die Reinigungsarbeiten innen fortgesetzt. Im Vorgriff auf das Unwetter fiel immer wieder der Strom aus. Das Wetter hielt sich dankenswerter Weise und wir konnten zum Panos. Wie vorhergesagt begann es pünktlich um 21.00 zu regnen. Und um 03.00 kamen die Gewitter mit Sturm. Lediglich die Windrichtung passte nicht zum Wetterbericht. Statt aus Süd kam er aus Nord oder Ost. Egal aus welcher Richtung er blies, wir wurden kräftig geschüttelt. So ging die Nacht weiter, immer Gewitter mit Sturm und heftigem Regen, dazwischen Ruhe.
Bild des Tages: Zwei Kranführer bei der Arbeit

Mittwoch 12.09.2012


Diesmal hatten wir die Nase vorne. Wir sind um 06.30 aufgestanden und als erste aus der Bucht geflohen. Die Kette ausholen hat etwas gedauert, immer wieder mussten wir Schlamm und Muscheln abschütteln. Auf dem ersten Wegstück testeten wir die Motoren. Geschwindigkeitsmessung in Abhängigkeit von der Drehzahl mit einem oder beiden Motoren. Maximal kommen wir auf 9 Knoten Geschwindigkeit, das sind etwa 17 km/h. Auf der weiteren Strecke begegneten wir einer Schildkröte und wurden von zahlreichen Reihern überflogen. Pünktlich um 10.00 waren wir in der Marina. Da für die nächsten Tage durchgehend Gewitter, Sturm aus Süd und heftiger Regen angesagt ist, haben wir unseren Krantermin kurzfristig vorverlegt. Alle standen bereit, um uns zu empfangen. Es gab wohl sonst nichts zu arbeiten in der Marina. Ari stellte uns genau eins neben unseren alten Platz. Jetzt blockiert der abgestellte große Travelllift nicht unsere Bootsgarage für das Auto und wir haben hoffentlich guten Internetempfang. Aus erster Hand haben wir erfahren, dass die Cinderella endgültig verkauft ist und die ehemaligen Eigner sich auf den Weg nach Deutschland machen. Für uns war Arbeit angesagt. Welch willkommene Abwechslung nach dem Stress der letzten Tage und Wochen. Das Deck wurde abgespritzt und geschrubbt, ebenso das Unterwasserschiff. Die Marinajungs waren da sehr oberflächlich mit ihren Hochdruckreinigern. Das Innenleben des Schiffes mussten wir ebenfalls auf Landbetrieb umstellen. Der große Vorteil des Landlebens sind unbestreitbar die Duschen. Warmes Wasser, mit richtig Druck und kein Wind, der einen frösteln lässt. Weniger angenehm waren die Marinaköter. Rantanplan hat in den Wochen unserer Abwesenheit einen anderen Hund gebissen und jetzt sind alle an der Leine. Das hält Rantanplan nicht davon ab, die ganze Nacht hirnlos zu kläffen.
Bild des Tages: Zwei Hochdruckreiniger bei der Arbeit

Dienstag, 11. September 2012

Dienstag 11.09.2012

Der Engländer gleich neben uns blieb tatsächlich in der Bucht. Im Laufe des Tages kam ein Holländer dazu. Anscheinend ist dieses Jahr Nachtankern angesagt. Gleich zwei Schiffe kamen lange nach Einbruch der Dunkelheit. Eines ankerte brav am Eingang der Bucht, das andere fuhr bis fast auf den Strand.
Da wir durch unsere Ankerbojenrettungsaktionen die Kette wild über den Boden gezogen hatten, fuhren wir mit dem Schiff ein paar Pirouetten, um für die üblichen Winddreher tagsüber gerüstet zu sein. Der Wind spielte mit und drehte langsam von Ost über Nord auf West. Am Abend kamen aus Norden dicke Wolken, die sich im Laufe der Nacht auflösten.

Montag, 10. September 2012

Montag 10.09.2012

Heute ist wieder ein normaler Tag. Schon früh bleiben wir als einzige in der Bucht zurück. Der einzige Engländer der im Laufe des Tages kommt, wirft seinen Ankern natürlich 50 m neben uns. Dabei hat die Bucht einen Durchmesser von über 500 m. Tagsüber ärgert uns ein Ostwind. Um nicht über die Ankerboje zu treiben müssen wir schon vormittags die Maschinen anwerfen. Am Nachmittag auf den letzten Drücker setzt der übliche Ostwind ein und zieht die Kette so blöd, dass die Boje auf Tauchstation geht. Wieder Maschinen an und Kette aufgeholt, bis die Boje frei ist. Sie war wohl rechttief unten, da sie recht eingedellt ist. Eine Delle beult sich gleich wieder aus, die andere bleibt. Vielleicht schaffen es kräftiger Sonnenschein und Hitze die Luft im Inneren so auszudehnen, dass sie wieder ihre alte Form annimmt. Wir bekommen einen gigantischen Sternenhimmel. Das wissen wir, weil wir in unserer Nachtruhe massiv gestört wurden. Die letzten Nächte waren windstill, aber heute weht es aus Osten. Durch die Wellen schlagen die Fallen im Mast. Als es um 02.00 einen kräftigen Schlag gegen das Schiff gibt, denken wir natürlich an die Ankerboje. Die schwimmt in sicherem Abstand neben dem Schiff. Dafür scheucht der Strahler viele Fische unter dem Schiff hervor. Sie sind gut 50 cm lang, also mit Sicherheit keine Sardellen. Warum die griechischen Fischer immer nur die kleinen Fische aus dem Wasser holen bleibt ihr Geheimnis. Zwei Stunden später scheppert es erneut. Diesmal schwimmt die Boje gefährlich nahe am Heck. Dass sich die Leine nicht im Saildrive verfängt, fahren wir mit Maschinenkraft auf sicheren Abstand.

Sonntag, 9. September 2012

Sonntag 09.09.2012

Tatsächlich bleiben wir heute keine Minute alleine in der Bucht. Es kommen sogar zwei neue Schiffe. Natürlich werfen sie ihre Anker in unserer unmittelbaren Nähe. Wir werden anscheinend ständig mit einem Leuchtturm oder einer Mooringboje verwechselt.
In Vonitsa scheint eine sportliche Veranstaltung stattzufinden, die mit „schmissiger“ Musik umrahmt wird. Jetzt wird man dort auch tagsüber in seiner Ruhe massiv gestört. Unverständlich, dass nicht mehr Schiff den Hafen verlassen.
Die 30° werden weiter täglich überschritten, wenn auch nur knapp. Nachts ist es draußen immer sehr feucht und innen angenehm kühl zum schlafen.
Wie es aussieht, konnten wir die Obdachlosigkeit zumindest für unseren ersten Monat in Deutschland abwehren. Am Chiemsee haben wir eine Ferienwohnung gefunden, für die nicht eine Phantasiemiete verlangt wird wie im Großraum München.

Samstag, 8. September 2012

Freitag 07.09.2012

Da der Wetterbericht zumindest für heute gut aussah, beschlossen wir in die Bucht zurückzukehren. Davor besuchten wir wie üblich Masoutis und Lidl. Das Ablegen war kein Problem, der Wind hatte noch nicht gedreht und drückte uns langsam weg vom Steg. Heute war Schildkrötentag. 6 Stück grüßten uns auf dem Weg in die Bucht. Bei spiegelglattem Wasser waren sie gut zu erkennen. In der Bucht lagen zwei deutsche Schiffe und wir konnten mitten in der Mitte ankern. Am Nachmittag wurde es uns doch etwas anders, als dicke Wolken aufzogen. Links und rechts von uns grollten die Donner. Aber Poseidon behielt Recht, genau über uns blieb es trocken. In der Nacht hüpften die Fische wie wild gegen die Bordwand. Was Ihnen daran wohl so gefällt? Und es kamen im Dunkeln zwei weitere Schiffe. Eines blieb in ausreichendem Abstand am Buchteingang, das andere warf seinen Anker recht nahe bei uns. Und beim alibimäßigem Einfahren kamen sie uns sehr nahe.
Wir haben Glück, das wir den Lockrufen der Solarwave nicht in den Süden gefolgt sind. Die Brücke über den Lefkas Kanal ist hinüber. Sie wurde ja erst im Frühjahr einige Wochen gewartet. Jetzt sitzen alle in Lefkas fest.

Donnerstag, 6. September 2012

Donnerstag 06.09.2012

Die für heute angekündigten Wetterkapriolen blieben aus. Thalia erzählte am Abend, bei ihrem Bruder in Korfu habe es eine Stunde geregnet. Hier türmten sich lediglich weit weg in den Bergen Wolken auf, zu einem Gewitterambos reichte es nicht. Natürlich bleiben die Wetterberichte uneinheitlich. Wir werden den morgigen abwarten. Hier gab es wieder einige brenzlige Anlegemanöver. Es ist erstaunlich, dass es doch immer wieder geling, auf den letzten Zentimeter einen Zusammenstoß zwischen Schiff und Hafenmauer zu vermeiden.
Die Steam Spirit kam früh an und Lothar schenkte uns einen Basilikum-Busch zur Mückenabwehr und einen schwarzen Raben zur Verteidigung des Decks gegen Scheißerles.

Mittwoch, 5. September 2012

Mittwoch 05.09.2012

Heute hatten wir genug. Wieder sind alle aus der Bucht geflohen, noch bevor wir mit dem Frühstück fertig waren. Dann fahren wir halt auch. Da der Wetterbericht recht uneinheitlich war (es reichte von Sonnenschein über dicke Wolken bis hin zu Gewitter), viel uns die Entscheidung nicht schwer. Am Kap mit der Insel trafen wir auf zwei Delfine. Einer hielt etwas Abstand, der andere war zum Spielen aufgelegt. Er tauchte immer unter einem Rumpf hin und her. Mal hüpfte er neben dem Rumpf hoch, mal tauchte er zwischen den Rümpfen auf und blies durch das Trampolin. Als wir die Richtung änderten zogen sie ab. Später überflog uns ein Flamingo-Schwarm Richtung Norden. In der Marina waren viele Plätze frei. Die aus Südwesten aufziehenden Wolken haben die Segler bislang nicht hierher getrieben. Natürlich musste ich in Erwartung eines Unwetters zunächst mal Nägel im Beton mit der Flex entfernen. Irgendwann werde ich sicher sämtliche Stege durch haben. Die Marinaschildkröte schaute kurz vorbei.
Auf dem Weg zu Thalia fiel uns auf, dass das Restia, ein Cafe neben der ehemaligen Bodega, ebenfalls ausgeräumt ist. Laut Thalia hätten die Betreiber kein Geschäft gemacht, obwohl ihnen das Haus selbst gehört hätte. Und es würden bald zwei weitere Cafes schließen, das BecInTo und das erst letztes Jahr eröffnete FloCafe. Dadurch würde das hintere Eck des Stadthafens deutlich ruhiger werden. Selbst im Prevere, dem P1 von Preveza, waren heute viele Stühle frei.
Die Zimmersuche in Deutschland gestaltet sich weiter schwierig. Bislang haben wir eine Ferienwohnung für 1000 € im Monat und eine Wohnung mit einer Studentin als Mitbewohnerin zur Auswahl. Aus Haar selbst kommen keine Nachrichten.

Dienstag, 4. September 2012

Dienstag 04.09.2012

Die gleiche Prozedur, wie jeden Tag, alle Schiffe hauten am Vormittag ab. Langsam beziehen wir das auf uns. Zumindest kamen bis zum drei neue. Und Florian von der Steam Spirit aus Vonitsa kam mit dem Beiboot zu uns. Mit einem sofort anspringenden, rund laufenden Außenborder. Sie waren auf der Suche nach Schildkröten. Die wir leider nicht bieten konnten.
Die Nächte sind im Moment wie in den Bergen. Unten „im Tal“ sind die Lichter der Straßenlaternen in Vonitsa aufgereiht, weiter oben an den Berghängen (eher Hügel) leuchten die Häuser kleinerer Ortschaften und manche Gipfel sind beleuchtet wegen der darauf stehender Sendemasten. Und darüber ein Sternenhimmel wie in einer kalten Winternacht.

Montag, 3. September 2012

Montag 03.09.2012


Auch heute flüchteten im Laufe des Vormittags alle Schiffe aus der Bucht. Alleine blieben wir nicht, 4 neu trudelten bis zum Abend ein. Darunter unser deutscher Ankerspezialist, der erneut 4 Versuche unternahm, seinen Anker mit kurzer Kette einzufahren. Und immer muss er seine Crew schimpfen, weil sie nicht richtig spurt. Ich verfütterte einen Rest angeschimmeltes Brot an die Möwen. Anstatt dass sich jede einen Brocken aus dem Wasser schnappt, versuchen sie alle der ersten erfolgreichen Möwe ihr Teil abzujagen. Und die vielen im Wasser schwimmenden Stücke lassen sie treiben. Ich springe mit langem Besen und Taucherbrille ins Wasser und bürste einen Rumpf frei von Schleim und leichtem Algenbewuchs. In der Nacht hatten wohl Fische oder anderes Getier begonnen, den Bewuchs abzuknabbern. Dabei haben sie immer laut an den Rumpf geklopft.
Bild des Tages: Futterneidige Möwen

Sonntag, 2. September 2012

Sonntag 02.09.2012

Wir sind offensichtlich unmögliche Nachbarn. Sehr bald verließen alle anderen Schiffe die Bucht. Die Franzosen sind natürlich gleichzeitig abgerudelt. Und später schwamm die obligatorische Wasserflasche in der Bucht. Wenigstens eine Schildkröte hielt uns die Treue und winkte ein paar mal mit den Flossen. Vormittags frischte der Ostwind kurz auf, später setzte sich der übliche Westwind durch. Und es kamen zwei neue Schiffe.
Im Wasser treibt irgendein ein großes Tier sein Unwesen. Plötzlich wird das Wasser aufgewirbelt, kleiner Fischer suchen ihr Heil in der Flucht und springen aus dem Wasser. Später treiben ein Paar tote kleiner Fische auf dem Wasser und werden einer nach dem anderen verschluckt. Gesehen haben wir das Monster noch nicht.

Samstag, 1. September 2012

Samstag 01.09.2012

Die Nacht war gestört durch Musik, Mücken und fehlende Abkühlung durch einen kleinen Lufthauch. Vor Sonnenaufgang musste ich an Deck und eine Krähe aus dem Mast vertreiben. Die ließ sich durch Rütteln an den Wanten zunächst gar nicht stören. Eigentlich hätten wir nach dem Broteinkauf ablegen können, aber die Solarwaves nötigten uns zu einem zweiten Frühstück mit Sekt und Kuchen. Und dann zog uns Heike beim Ablegen immer wieder zum Steg zurück. Irgendwann schafften wir es doch und zogen an der winkenden Schildkröte aus der Marina. Gegen Strom und Wind dauerte es diesmal etwas länger, bis wir in der Bucht waren. Wir haben wohl zu viel Werbung gemacht. 6 Schiffe lagen bereits vor Anker. Jetzt sind wir dem Schweinestall nochmals einen Tick näher. Um 22.00 dachten wir, die Wochenendfeten der Griechen wären vorbei. Von Mitternacht bis Sonnenaufgang schallte wie gewohnt das Gejaule aus Vonitsa herüber. Ab 03.00 kam Ostwind dazu, der das Schiff klappern ließ.

Freitag, 31. August 2012

Freitag 31.08.2012

Am Morgen waren die zwei Franzosen von gestern noch da, die obligatorische Plastikflasche trieb dennoch in der Bucht. Bei angenehm herbstlichen Temperaturen (25°) holten wir den Anker hoch. Bis der mit der Kette hoch gekommene Grund der Schweinebucht wieder von Deck gespült war dauerte seine Zeit. Zwischen der Landspitze und der Insel hatte ein Hohlkopf-Griechen-Fischer ein Netz ausgelegt, so dass wir recht nah an Land durchschlüpfen mussten. Eine Schildkröte tauchte direkt vor unserem Bug auf und staunte uns an. Vor Preveza lag wieder an der engsten Stelle ein Netz, anscheinend eine neue Masche. In der Marina ging die Arbeit richtig los. Als erstes wurde das Auto geholt. Jetzt haben sind drei von vier Achsteilen griechisch. Was das wohl für die Zukunft bedeutet? Schiff putzen, Deck schrubben und Wassertanks füllen waren die nächsten Programmpunkte. Der obligatorische Einkauf bei Massoutis und Lidl bildete den Abschluss. 17.00 ist die ideale Uhrzeit dafür. Kein Grieche ist unterwegs auf den Straßen oder in den Läden. Und das am Freitag Nachmittag. Ein polnischer Charterer fuhr ein mir neues Anlegemanöver. Anlegen in die Vorspring. Dabei drückte es ihm natürlich das Heck weg vom Steg, in welchen er dafür den Bug rammte. Der war natürlich nicht mit Fendern abgepolstert. Am Abend erzählte uns Thalia Neues aus den griechischen Schulen. In jedem Fach bekommen die Kinder in den staatlichen Schulen lediglich eine Unterrichtsstunde pro Woche. Und ein Abschlusszeugnis bekommen sie auch nicht. will man mehr, muss man zusätzliche Stunden bezahlen, wie auch für ein Zeugnis.

Donnerstag, 30. August 2012

Donnerstag 30.08.2012

Es scheint, als ob jetzt die ruhigen kühlen Nächte kommen. Morgens ist das Schiff tropfnass. Die Sonnensegel benötigen wir weiterhin, aber es ist tagsüber nicht mehr so unerträglich heiß. In der Bucht war erneut ein reger Wechsel. Am Abend rudelten zwei Franzosenschiffe daher. Ein größerer Kat zog beim ersten Versuch seinen Anker über den Grund, bis er sich einem Schweden zu sehr näherte. Beim zweiten Versuch verzichtete er vorsichtshalber auf das Einfahren. Da der Wind abflaute passierte nichts weiter. Nach Einbruch der Dunkelheit warfen die Kanadier wieder ihren Diesel an. sie benötigten Strom, um später eine DVD anzusehen. Eine Gehirnwäsche-Esoterik-Alles-Wird-Gut-DVD. Wir mussten uns zusammenreißen, nicht den Ein- und Ausatmen-Anweisungen zu folgen. Aber wir fühlten uns wohl dabei.
Aus Haar kamen keine guten Nachrichten, es gibt anscheinend größere Probleme mit einem Zimmer für uns. Irgendein Wohnwagen wird sich schon finden.

Mittwoch, 29. August 2012

Mittwoch 29.08.2012

Am Morgen war das Deck nass, dafür schissfrei. Was uns auf eine neue Theorie brachte. Vielleicht sind die Urheber keine Vögel, sondern Wespen, die das Wasser von Deck kratzen und sich gleichzeitig erleichtern. Weiß jemand, wie Wespenschiss aussieht? So feucht wie jetzt alles ist, müssen die Wespen nicht zu uns aufs Schiff kommen, sie können ihren Durst gleich an Land stillen.
Alle anderen Schiffe verschwanden im Laufe des Vormittags. Drei neue kamen. Ein Engländer schwamm zu uns, um seiner Begeisterung Luft zu machen. Es sei so schön hier und so ruhig. Er habe den Pelopones umrundet, überall viele Schiffe. Um Nidri und Meganissi sei es ganz schlimm gewesen, und hier, nichts los. Auch die Solars hatten uns erzählt, dass sie in einer Bucht mit 50 anderen geankert hätten.
Einer unserer Neuankömmlinge, ein kanadischer Kat, hatte wohl ein Energieproblem. Um 22.00 mußte er für 2 Stunden den Diesel laufen lassen. Ganz anders bei uns. Bei tagsüber knapp über 30° und nächtlicher Abkühlung auf 24° kann sich unser Kühlschrank fast durchgängig Pausen gönnen. Lediglich kurz vor Sonnenaufgang läuft er durch.

Dienstag, 28. August 2012

Dienstag 28.08.2012

Der Ostwind ließ im Lauf des Vormittags nach. Kurz vor 12.00 lösten wir alle Leinen und ließen uns langsam vom Steg wegblasen. Bis alle 20 Fender eingeholt waren dauerte es seine Zeit. Natürlich wurde der rechte Motor getestet. Keine Luftblasen im Schlauch, auch nicht bei Vollgas und es kam kein weißer Rauch aus dem Auspuff. Während der Fahrt hatten wir den Wind von vorne. Genau bei Ankunft in der Bucht drehte er auf West und wir konnten in der üblichen Richtung ankern. 4 Schiffe waren in der Bucht, keines davon uns bekannt.

Montag, 27. August 2012

Montag 27.08.2012


Nach dem Frühstück wurde als erstes der Müll entfernt. Um frisches Brot zu kaufen wird das Radl bemüht. Jetzt hat schon die zweite Stammbäckerei zu gemacht. Mit dem Auto wird beim Masoutis und beim Lidl eingekauft. Im Moment ist alles ruhig, aber der Wetterbericht kündigte für Nachmittag und die Nacht 6 Bft. aus West, für morgen 5 Bft. aus Ost an. da bleiben wir vorsichtshalber einen Tag länger hier. Die Zeit wird genutzt, den Renault in die Werkstatt zu bringen. Der Mechaniker hat in Athen ein Achsteil für 85 € aufgetrieben. Im Internet habe ich inzwischen das Zahnrad einzeln gefunden. Mit Versand wäre es nicht viel billiger. Bis 15.00 hält sich der Wind in Grenzen, dann legt er zu. Da ich auch neben unseren beiden Fenderbrettern Fender anbringen will, müssen einige aus der Betonwand stehende rostige Nägel weg. Also hänge ich mich als lebender Fender mit dem Kopf nach unten zwischen Mauer und Schiff und rücke den Nägeln mit Zange, Hammer und Flex zu Leibe. Carola darf mich bei jeder Bö nach oben ziehen und schleift mich mit meinem Rippenbogen natürlich kräftig über die Betonkante. Schließlich hängen 20 Fender an der Reling und werden kräftig gequetscht. Zwei waghalsige Anlegemanöver werden uns geboten. Alles geht gut, aber ich frage mich erneut, warum jeder in engen Raum zwischen den Stegen umdrehen muss, um mit dem Spitz gegen den Wind anzulegen. Mit dem Heck gegen den Wind stellen und sich von selbigem langsam in die Lücke treiben lassen wäre ungefährlicher, sollte man meinen. Es weht weiter kräftig bis in die Nacht hinein. Um 02.00 ist mit einem Schlag Ruhe. Um 04.00 geht es mit gleich kräftigem Ostwind weiter.
Bild des Tages: Fenderaufmarsch

Sonntag, 26. August 2012

Sonntag 26.08.2012

Unausgeschlafen nahmen wir heute die Arbeit auf. Vormittags wurde das Schiff innen gereinigt, nachmittags außen. Rundum waren die Aktivitäten auf ein Minimum reduziert. Entweder wegen der lauten Nacht oder der Hitze. Selbst am Abend war am Hafen weniger los als sonst. Da lagen wohl einigen die Sardinen von gestern im Magen. Für 3 € Eintritt hätte man Sardinen, Griechischen Salat und Wein frei gehabt. Zur Nacht war es ungewohnt ruhig. Wir wollen am Montag nach einem ausgiebigen Einkauf in die Bucht zurück und hoffen, dass der angekündigte 5er Ostwind nicht kommt. Bei Sonnenschein soll es weiter heiß bleiben.

Samstag, 25. August 2012

Samstag 25.08.2012

Um nicht in die allergrößte Hitze zu kommen begannen wir mit unserer Motorinspektion gleich nach dem Frühstück. Als erstes wurde der Seewasserfilter geöffnet und die Dichtungsgummis mit Vaseline eingeschmiert. Beim ersten Probelauf war etwas vermeintlich etwas weniger Luft im Schlauch. Im nächsten Schritt baute ich am Saildrive den Schlauch zum Seewasserfilter ab und steckte ihn in einen 20 Liter Wasserkanister. Bei diesem Probelauf verschwanden die Luftbasen aus dem Schlauchsystem. Schlussfolgerung, es liegt eine Verstopfung im Saildrive vor. Von außen haben wir sowohl an Land als auch im Wasser mit der Gewindestange soweit als möglich in die Wassereinlässe hinein gestochen, um die Muscheln und anderen Bewuchs zu entfernen. Um von Innen stochern zu können, müssten wir das Seeventil abschrauben, aber dann kommt das Meer ins Schiff. Wir verpasstem dem Saildrive stattdessen einen Einlauf. Der vom Steg kommende Wasserschlauch wurde mit zwei Schlauchschellen gesichert an den Saildrive angeschlossen. Dann mussten wir warten, bis kein anderer an unserem Steg einen Wasserhahn öffnete, so dass wir maximalen Druck in der Leitung hatten. Wasserhahn auf, Schlauchschellen halten. Jetzt das Seeventil auf. Es gab einen ziemlichen Lärm und der Rumpf vibrierte, als Luft und hoffentlich auch Dreck nach draußen gespült wurden. Eigentlich hätte ich tauchen wollen, um zu beobachten, was unten raus kommt. Das Wasser im Hafenbecken war heute aber ausgesprochen verschmutzt. Das hielt allerdings die Turtel nicht davon ab, wiederholt in ein paar Meter Abstand bei uns aufzutauchen. Ein paar Minuten ließen wir das Wasser durch den Saildrive strömen. Dann wurde alles zurückgebaut. Der große Augenblick, Maschine an, keine Luft im Schlauch! Im Leerlauf die Drehzahl erhöht, kein weißer Rauch kommt aus dem Auspuff. Ein deutlich kräftigerer Strahl plätschert ins Wasser. Patient geheilt. Nicht auszudenken, wenn wir diese Maßnahme schon vor 3 Jahren ergriffen hätten. Den Austausch der Seewasserfilter und die Sorge, einen undichten Motorblock zu haben hätten wir uns erspart. Anderseits hatten wir schon befürchtet, vorzeitig aus dem Wasser zu müssen. Mit einem funktionsfähigen Motor alleine wäre es uns etwas unwohl gewesen. Am Nachmittag kommen die Solars an und wir folgen ihnen am Abend zum Elvis. Wie üblich gibt es dort zum ersten Bier eine Gyrosplatte für alle (nicht für jeden einzeln) umsonst als Appetitanreger. Nachdem mich das Sandwich beim letzten Besuch nicht überzeugte versuchen wir die Pizza. Ich hätte es nie geglaubt, die mittelgroße Pizza schaffe ich nur zur Hälfte. Schon beim Hinweg hatten wir mit Sorge bemerkt, dass gegenüber unseres Liegeplatzes eine Bühne mit viiiielen Lautsprechern aufgebaut worden war. Beim Rückweg die Bestätigung. Es ist Sardinenfest. Es gibt Wein, griechischen Salat und in heißem Fett gebratene Sardinen umsonst. Das alte Fett wird der Einfachheit halber unter den Büschen entsorgt. Und dazu schauerliche griechische Musik in voller Lautstärke. Eine Unterhaltung wäre nur schreiend möglich. Wir glauben es nicht, es gibt eine Steigerung. Dank passender Windrichtung weht es die Rauchschwaden des fischigen Öls genau zu uns. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen verstummt bei dieser die Musik schon um 02.00. Wir können es nicht glauben, bereits um 05.00 stehen die Griechen wieder auf der Matte und räumen Bühne, Grills und Sitzgelegenheiten weg, die Kühle der Nacht ausnutzend. Mit unserer Nachtruhe ist es endgültig vorbei.
Video des Tages: Nachtmusik in Preveza

Freitag, 24. August 2012

Freitag 24.08.2012

Es war eine erfreulich ruhige Nacht, wenn es nicht so heiß gewesen wäre. Der Wetterbericht hat zwar seine Temperaturprognose nach unten korrigiert, das Wetter hat sich halt nicht daran gehalten. Vormittags sind wir in die Cleopatra gefahren und haben eine Waschmaschine befüllt. Lothar und Familie war fleißig am arbeiten, da sie schon heute ins Wasser gehen. Den Nachmittag verbrachte ich wieder einmal in einer Autowerkstatt. Nach längerer Standzeit hat beim Bremsen das ABS geklungen, als würden zwei verrostete Scheiben aufeinander reiben. Nach einer gewissen Fahrdauer und ein paar Mal Bremsen ist das Geräusch verschwunden, aber das ABS-Zeichen leuchtete auf. Der Mechaniker hat erst einmal mit seinem Diagnosecomputer nachgeschaut, wo das Problem sitzt. Er hat den Wagen aufgebockt und mich zum linken Vorderrad gerufen. Irgendeine Leuchte hat dort auf einer Mutter einen Ringschlüssel stecken lassen. Der hat irgendwann beim Zahnrad (mit abgeflachten Zähnen) vom ABS ein Teil raus gebrochen. Der Mechaniker hat viel rum telefoniert, um eine neues Zahnrad aufzutreiben. Er bekommt aber immer nur die Antwort, dass man das ganze Achsteil, bzw. die Achse austauschen müsse. Er will es weiter versuchen. Die Diagnostik bei unserem Wassereinlass und eine anschließende Therapie haben wir wegen der Hitze auf morgen verschoben. Angeblich soll es am Montag gewittern und am Dienstag mit 5 Bft. aus Ost wehen. Nachdem zuletzt Ruhe war, bekamen wir gestern wieder Hafenkino präsentiert. Ein Franzose wollte längsseits gehen und hatte übersehen, dass zwischen Boot und Steg noch sein Beiboot schwamm. Ein Engländer kam mit viel Schwung in die Gasse zwischen den Stegen und drehte eine Kurve, um mit dem Bug voran längsseits zu gehen. Und knirschend schob sich der Rumpf auf den Steg. Ein weiterer Engländer hatte Pech mit einer helfenden Hand vom Steg. Beim Versuch, rückwärts längsseits zu gehen, drückte ihm der Wind den Bug weg vom Steg. Die Heckleine hatte er bereits an Land geworfen und der Helfer wollte einfach das Boot umdrehen. Was auch nicht hilfreich gewesen wäre, da der Bug weiter vom Steg weg gezeigt hätte. Dabei zog er so heftig, dass er das Heck gegen den Steg knallen ließ. Die gesamte Besatzung lief nach hinten, um abzufendern, und dabei war weiter der Rückwärtsgang eingelegt. Es waren ja alles nur Charterschiffe, die halten das aus.

Donnerstag, 23. August 2012

Donnerstag 23.08.2012

Unsere Vorräte sind zu Ende, wie müssen zurück in die Zivilisation. Ein einsamer Engländer bleibt mit seinem Motorboot in der Bucht zurück. Eine Schildkröte winkt uns auf der Fahrt zu. Und unser rechter Motor ärgert uns. Er verändert seinen Klang und beim Nachsehen entdecken wir deutlich mehr Luft in den Schläuchen der Seewasserkühlung als früher. Da besteht wohl Handlungsbedarf. In der Marina werden wir tatsächlich mal eingewiesen. Der Marinero ist heute wohl übermotiviert. Er kommt sogar ungefragt an Bord, um eine Leine zu belegen. Dafür hat er die erste Leine, die er gefangen hat, lediglich einmal um den Poller gelegt, statt sie provisorisch zu befestigen. Das Verlassen des Schiffes gestaltete er so lässig, dass er beinahe im Spalt zwischen Boot und Steg verschwunden wäre. Entgegen dem Wetterbericht ist es hier nicht kühler als in der Bucht, im Gegenteil. Der gröbste Schmutz wird vom Schiff gespritzt und die Wassertanks befüllt. Das Auto wird geholt und gewaschen. Die Italiener haben sich abgesetzt, dafür sind wir von Österreichern umzingelt. Bei Thalia fällt uns auf, dass keine Pakistani mehr ins Lokal kommen, um DVDs oder sonstiges Zeug anzubieten. Thalia erzählt, dass jetzt von jedem, den die Polizei erwischt, sein Krimkrams eingezogen wird. Außerdem hat Griechenland eine neue und recht wirksame Methode entwickelt, seine Asylanten los zu werden. Wer das Land „freiwillig“ verlässt, bekommt ein „Taschengeld“ mit auf den Weg. Das sei insgesamt billiger. Mag wohl so sein. Und jeder, der diesen Vorschlag annimmt, gibt dadurch zu, dass er nicht wirklich politisch verfolgt wird und nur des Geldes wegen hier ist.

Mittwoch, 22. August 2012

Mittwoch 22.08.2012

Es ist einfach nur heiß, bei Tag und bei Nacht. Selbst als relativ früh der Westwind einsetzte und kräftig zulegte, brachte er nichts als heiße Luft. Die ist so trocken, dass sich nirgends Wolken bilden. Zwei neue Schiffe schauten kurz vorbei und verschwanden, wie einige der Altlieger. Über Nacht waren wir zu zweit.

Dienstag, 21. August 2012

Dienstag 21.08.2012

Nach ruhiger und heißer Nacht trieb der Wind tagsüber wieder seine Spielchen mit uns. Am späten Nachmittag drehte er auf West, ohne Abkühlung zu bringen. Bei einem Ausflug ins Wasser wurden Opferanoden, Borddurchbrüche und Grundplatten vom Bewuchs befreit. Ganze 4 Schiffe kamen in die Bucht, alles alte Bekannte. Da am Abend unser Heck nur mehr wenige Meter von der Ankerboje entfernt war, starteten wir die Maschinen und zogen uns in einigen Abstand. Dabei gab der linke Motor ein neues Geräusch von sich. Der Auspuffschlauch quietscht. Das werden wir später in der Marina genauer untersuchen.

Montag, 20. August 2012

Montag 20.08.2012


Probleme mit der Ankerboje gab es keine in der Nacht. Selbst die Musik aus Vonitsa war nicht störend. Das Wochenende ist vorbei und die Griechen kommen wieder an den Strand und erholen sich. Die letzten Tage hatten wir sie schon vermisst. Der heiße Ostwind hielt heute bis zum frühen Nachmittag durch und schaffte es nicht, ganz auf West zu drehen. 36° erreichten wir im Schiff. Und richtig heiß soll es erst ab Donnerstag werden. Wir probierten die Hängematte aus, ob es sich darin kühler abhängen lässt, leider nicht. Kein neues Schiff kam zu uns in die Bucht. Nach Sonnenuntergang beglückte uns unser deutscher Nachbar mit 3 Stunden Motorlaufzeit. Anscheinend ist seine Batterie eingeknickt.
Keine guten Nachrichten haben wir aus München bekommen. Wie bereits früher gibt es Probleme, vom Arbeitgeber eine Unterkunft zu bekommen.
Bild des Tages: Hängemattentest

Sonntag, 19. August 2012

Sonntag 19.08.2012


Der Ärger mit der Ankerboje letzte Nacht war Anlass, den Anker zu heben und neu zu setzen. Jetzt liegt er wirklich mitten in der Bucht. Da wir bei Nordwind die Kette zum Einfahren nach Süden zogen und so näher am Südufer trieben, kamen die 2 ersten neuen Schiffe durch diese Lücke und legten ihre Anker neben uns. Ein Deutscher beglückte uns mit ganzen fünf Versuchen. Da ER und SIE sich dabei lautstark unterhielten, wussten wir genau, was ablief. Bei 10 Meter Wassertiefe hat es jeder Anker schwer, sich mit dem schrägen Zugwinkel bei nur 20 Meter Kette einzugraben. Als der Anker zuletzt vermeintlich hielt, wurden insgesamt 50 Meter Kette gegeben. Warum nicht vorher?? Die Neigung neu kommender Schiffe, sich um bereits anwesende Ankerer zu scharen, ist auch in der Südsee zu beobachten. Die La Gitana hat einen eigenen Erklärungsversuch. Die Ankerkünstler hoffen, sich an einem anderen Schiff oder dessen Ankerkette zu fangen und nicht so weit abzutreiben, wenn ihr Anker nicht hält. Am späten Nachmittag kam ein schnittiges amerikanisches Motorboot und legte sich…. Genau, zwischen die drei anderen Schiffe. Mit 35° war es wieder sehr heiß. Aus Süden zogen hohe Wolken durch, Gewittertürme wuchsen keine. Der Westwind war nicht so stark, dass er uns auf die ganze Länge der Ankerkette vom Anker weg gezogen hätte. Als abends der Wind seine üblichen Dreher absolvierte, näherten wir uns erneut unserer Boje auf wenige Meter.
Bild des Tages: Ankerboje, hoffentlich weit genug entfernt

Samstag, 18. August 2012

Samstag 18.08.2012

Schon früh am Vormittag verließen uns alle anderen Schiffe. Die fuhren nach Vonitsa in den Hafen um die Samstagabend Sause nicht zu versäumen. Abgesehen von einem kleinen griechischen Motorboot als Tagesbesucher blieben wir alleine. Die leere Bucht nutzte ein Fischer und legte an der Südseite der Bucht ein mehrere 100 Meter langes Netz aus. Die Enden hatte er unauffällig mit zwei Kanistern markiert. Bis in den Nachmittag hinein wehte uns der Nordwind warme Luft ins Schiff, bis er endlich auf West drehte. Trotzdem hatten wir 30° am Abend. Erstaunlicherweise entwickelten sich keine Gewittertürme. Kurz vor Sonnenuntergang bemerkten wir einen Gleitschirmflieger, der wohl von einem Hügel bei Vonitsa gestartet war. Ohne Straße und Lift durch das Unterholz auf den Gipfel zu gelangen war sicher eine Herausforderung. In der Nacht trieben uns drehende Wind wieder genau über die Ankerboje. Immer für so kurze Zeit, dass wir uns nicht dazu entschließen konnten, uns mit den Motoren wegzuziehen. Für eine regelmäßige Störung des Schlafes genügte es.

Freitag, 17. August 2012

Freitag 17.08.2012

Mit dem Feiertag in der Mitte ist dies wohl die Urlaubswoche der Griechen. Daher gab es auch letzte Nacht Musik aus Vonitsa, in erträglicher Lautstärke. Es wurde rasch wieder heiß und da der Westwind auf sich warten ließ, wuchsen die Gewitterwolken rings um uns immer höher. Über uns kamen sie nicht. Allerdings ärgerte uns ein plötzlicher kräftiger Ostwind mit ständigen Drehern. Das hatte zur Folge, dass wir über unsere Ankerboje trieben. Diese klopfte zunächst an den Rumpf und verfing sich später im Hahnepott und der Ankerkette. Ein nächtliches Bad zur Befreiung war angesagt. Als wir uns erneut über die Boje bewegten und sie ständig an den Rumpf schlug wurde es uns zu bunt. Wir warfen die Motoren an und zogen uns und die Ankerkette nach Westen. Aus der Richtung dürfte nächtens nie ein Wind kommen und uns zurück treiben. Bei Ostwind werden die Wespen narrisch kommen in noch größerer Zahl zum Schiff. Hier fliegen sie wie besoffen überall dagegen.

Donnerstag, 16. August 2012

Donnerstag 16.08.2012

Ein Gutes hatte die Musik in der Nacht. Alle anderen Ankerer verschwanden aus der Bucht und ließen uns alleine zurück. Wenigstens für kurze Zeit. Drei neue kamen im Laufe des Tages. Wo sie in die Bucht einfuhren und ankerten ist ja klar. Die Wespen und Fliegen hier halten es anscheinend wie ihre menschlichen Landsleute. Den ganzen Tag über sieht man sie nicht. Erst abends, wenn das Essen aus dem Tisch steht, kommen sie daher und wollen ihren Anteil.

Mittwoch, 15. August 2012

Mittwoch 15.08.2012


Ein an sich ruhiger Tag. Die einzige Abwechslung bot der Wechsel der Ankerlieger. 5 neue kamen und natürlich alle durch die Enge. Würde man einen Kreis um uns ziehen, wir wären der Mittelpunkt aller Ankerer. Drei nahmen es nicht so genau mit dem Ankereinfahren. Bei kräftig auffrischendem Westwind bewegten sie sich langsam zum Ausgang der Bucht. Da sie mehr oder weniger in einer Reihe lagen kamen sie sich und keinem anderen in die Quere. Wenn sie ihr Abtreiben bemerkt haben sollten, reagiert haben sie nicht. Ein Pärchen auf einem Schiff aus Slovenien hat den ruhigen Charakter dieser Ankerbucht nicht erkannt. Erstmals wurden wir tagsüber durch laute Musik belästigt. Piaf war jetzt erträglich, aber nach dem 10-ten Mal das gleiche Lied in der einer Endlosschleife wurde es etwas nervig. Dazu wurde kräftig falsch mitgesungen und gebechert was das Zeug hielt. Sie vertragen auf jeden fall einiges.
Griechische Badegäste fanden sich keine ein. Die schonten sich für die Nacht. Da ließen sie es wieder richtig krachen. Drei verschiedene Musikstile schallten so laut aus Vonitsa herüber, dass es uns leicht am Einschlafen hinderte. Zum Glück war bei Sonnenaufgang Schluss.
Bild des Tages: Der leere Teil der Ankerbucht

Dienstag, 14. August 2012

Dienstag 14.08.2012


Nachruhiger und angenehm kühler Nacht stand eine Unterwasserschiffreinigung auf dem Programm. Am Saildrive haben sich schon wieder Muscheln festgesetzt. Die Rümpfe bekommenlangsam eine Algenschicht. Und im Wassereinlass des Saildrive stochere ich ebenfalls rum. Den ganzen Tag über schwirrt eine Libelle im Cockpit rum, anstatt uns die Fliegen und Wespen vom Leib zu halten. Wir haben wohl zu viel damit geprahlt, dass es hier so einsam ist. Heute sind sie in die Bucht eingefallen. 6 Schiffe insgesamt. Und immer das gleiche Spiel. Wir liegen am Nordrand der Bucht in 100 Meter Abstand zum Ufer. Das südliche Ufer ist 300 Meter entfernt. Und alle quetschen sich an der engen Stelle vorbei. Selbst als sich in diese Durchfahrt ein anderer dazulegte. Und alle legen ihre Anker in unserem Eck. Die Südhälfte der Bucht ist völlig frei. Ein Italiener warf seinen Anker ohne ihn einzufahren und trieb den Nachmittag über schön langsam auf das Ufer zu. Als er es bemerkte löste er das Problem, indem er die Ankerkette einholte und sich so vom Ufer ein paar Meter wegzog. Da der Wind später nachließ hatte er Glück.
Bild des Tages: Wir werden eingekreist

Montag, 13. August 2012

Montag 13.08.2012


Abgesehen vom Fischerboot ohne Auspuff war es eine ruhige Nacht. Wir reinigten nach dem Frühstück das Deck und füllten die Wassertanks. Es folgte eine kleine Einkaufstour (Brot und frische Milch) mit dem Rad. Die Italiener stehen im rudeln den Franzosen in nichts nach. Entweder sie stehen alle zusammen am Steg und palavern oder sie verrichten gleichzeitig die gleiche Tätigkeit wie Decksäubern oder Segelaufziehen. Gerade jetzt hatte der Wind auf Süd gedreht und drückte uns an den Steg. So durften wir wieder Mal in die Vorspring eindampfen. Auf der fahrt in die Bucht hatten wir leichten Rückenwind. Zwei Schildkröten winkten uns zu. Die Temperatur im Schiff erreichte knapp die 30°. Ganze drei Schiffe lagen in der Bucht, davon zwei alte Bekannte. Einer ankerte mit seinem kleinen Schiffchen mitten in der Bucht, an unserem Stammplatz. So sind wir jetzt dem Schweinestall so nah wie nie. Nach Sonnenuntergang wurde es tatsächlich so kühl, dass wir ein T-Shirt anzogen. Dafür war die Nachtluft klar. Ganz viele Sterne blitzten auf, aber kaum eine Schnuppe. Die angekündigten Perseiden waren enttäuschend. Wir sahen mehr Satelliten als Meteoritenteile.
Bild des Tages: Da sag mal einer, unser Beiboot wäre mit 25 PS übermotorisiert. Dieser hat 60 PS.

Sonntag, 12. August 2012

Sonntag 12.08.2012


Die Nacht war trocken und ruhig. Weder Gewitter noch feiernde Griechen störten unseren Schlaf. Bei zunächst blauem Himmel wuchsen ringsum bald wieder die Gewitterwolken. Im Laufe des Tages fielen sie zusammen, außer über den Bergen im Hinterland. Poseidon Wetter hat sich nach 2 Wochen Laufzeit wieder verabschiedet, wegen technischer Probleme. Vormittags ließen wir erneut die Ankerkette ins Hafenbecken, um sie Meter für Meter entwirrt einzuholen. Nachmittags unternahm ich eine kleine Radltour. Wie üblich wurde die Straße immer schmaler, wurde ein Schotterweg und hörte schließlich ganz auf. Irgendwann traf ich auf einen Hof mit allerlei Getier, später auf einen kleinen Hafen für Fischerboote. Dessen Einfahrt glich Sibari, versandet und sehr eng. Aber nach allen Seiten gut geschützt.
Am Steg waren wir inzwischen von 7 italienischen Schiffen umzingelt. Auch die Holländer haben im Stadthafen an Zahl zugenommen. Wie schon im letzten Jahr wurde auch heuer die Bimmelbahn zur „Hochsaison“ reaktiviert. Jede Stunde kann man kostenlos eine Stadtrundfahrt durch Preveza unternehmen.
Bild des Tages: Schotterpiste am Ambrakischen Golf

Samstag, 11. August 2012

Samstag 11.08.2012


Die Wetterberichte der letzten Tage für das Wochenende waren recht unterschiedlich und wechselnd. Sonne, Wolken, Regen und Gewitter, wir hätten es uns aussuchen können. Da schon heute Morgen ringsum Gewittertürme zu wachsen begannen, verlängerten wir unseren Aufenthalt in der Marina um 2 Tage. Vormittags zog tatsächlich eine Gewitterwolke so knapp an uns vorbei, dass wir ein paar Tropfen abbekamen. Später erledigten wir unsere Einkaufstour. Gegen Abend kamen die Gewittertürme wieder näher und es blitzte kräftig in der Ferne.
Bild des Tages: Gewitterwolken über Preveza

Donnerstag, 9. August 2012

Donnerstag 09.08.2012


Da sie sich den ganzen Tag ausgeruht hatten, konnten die Griechen die Nacht durchfeiern. Wie üblich mit lauter Musik, viel Geschrei und lauten Motoren. Waren sie mal ruhig, wurden sie durch kläffende Straßenköter gut vertreten. Dazu war die Hitze nicht weniger als die Tage zuvor.
Früh aufgestanden wurde als erstes Frischmilch geholt. Die Fußgängerzone wird tatsächlichneu verpflastert. Wieder mit den seltsamen Steinen, die sofort zu wackeln beginnen werden. Der Pflasterer hat anscheinend einen Mehrjahresvertrag. Mit dem Auto fuhren wir zur Anlegestelle des Marinabootes und Sohn vom Marinachef selbst holte uns ab. Ein englisches Pärchen, das mit dabei war, erzählte von ihrer Fahrt durch das Revier. Es sei überall so leer wie hier im Stadthafen. Da haben wir jetzt widersprüchliche Informationen, zur Anzahl der Segler im Revier. In der Marina wurden als erstes zwei Waschmaschinen befüllt. Bei Sakis wurden Schulden bezahlt und in zwei Marinas neue Lesebücher eingesammelt und ausgelesene Bücher abgegeben. Während der ganzen Zeit wurde nicht einmal ein Kran bewegt. Ruhige Zeit in der Marina. Im Marinabüro wartete ein Brief mit gut bekanntem Absender auf mich. Wie befürchtet erhielt er meinen Arbeitsvertrag für den kommenden Winter. Ich muss tatsächlich im Herbst zurück nach Deutschland und am 01.10. antreten.
Die Wäsche wurde in der Hitze sehr rasch trocken. Ich widmete mich wieder einmal den Batterien. Die Pluspole wurden direkt verkabelt, die 6 Batterien dadurch wirklich zu einer Einheit verbunden. Die zwei Leitungen von den Lichtmaschinen wurden von den Trenndioden weg und direkt auf den Pluspol geschraubt. Auf einmal haben alle Batterien die gleiche Spannung bis auf die zweite Stelle nach dem Komma. Anlegemanöver gab es heute keine spektakulären. Lediglich ein griechischer Skipper mit einer 47er Hanse und italienischen Gästen sorgte für Wirbel. Er hatte Angst um seinen 2,40 Meter tiefen Kiel. So legte er zunächst mit Buganker rückwärts an den Kopf des Steges an. Danach wurde die Tiefe längs des Steges gemessen. Mit einem Tiefenmesser für Taucher, an einer Schnur ins Wasser gelassen. Irgendwann konnte ich das Elend nicht mehr mit ansehen und lieh im mein Handecholot. Das zeigte überall 3,40 Meter an und er ging zufrieden längsseits. Auch beim Anschließen von Strom und Wasser stellte er sich so umständlich an, dass wir mit den italienischen Gästen richtig Mitleid bekamen. Wie gestern waren große Lücken im Stadthafen und so konnten sogar spät eintreffende Italiener sich längsseits ausbreiten.
Bild des Tages: Mein Arbeitsvertrag

Mittwoch, 8. August 2012

Mittwoch 08.08.2012

Nicht wegen der unruhigen Nacht, sondern weil das turnusmäßige Auffüllen der Vorräte auf dem Programm stand, verließen wir heute morgen die Bucht. Sie bleibt ohne ein Schiff zurück. Ohne Wind war die Überfahrt wie zu erwarten sehr heiß. Dafür trafen wir eine Schildkröte, die sich auf dem Rücken treibend sonnte und zwei normale. Der Stadthafen von Preveza weiß so viele große Lücken auf, dass wir zehnmal hätten längsseits gehen können. In der Stadtmarina war ebenfalls genügend Platz. Als wir die Lücke ansteuerten verschwanden die Besatzungsmitglieder aller benachbarter Schiffe nach innen, statt unsere Leinen zu fangen. So verpassten sie halt eines unserer besten Anlegemanöver. Rückwärts einparken in eine Lücke, gerade ausreichend für unsere Länge. Sanft den Rumpf an die Stegmauer gelegt, so dass wir die Leinen vom Schiff aus um die Poller werfen konnten. Da tauchten die Nachbarn plötzlich wieder auf um zu kontrollieren, dass wir ihnen ja nicht zu nahe gekommen sind. Weitere Aktivitäten wurden heute wegen der Hitze gestrichen. Selbst der Marinaknecht ließ sich erst am späten Nachmittag kurz vor Dienstschluss einmal blicken. Ein kleiner Kat mit Charterern (Franzosen) wollte partout mit dem Spitz voran und Rückenwind an einen Steg. Die Vorleine wurde geworfen und nach hinten um den Poller gelegt. Hier waren gleich Helfer zur Stelle, da drei junge Mädels auf dem Deck rumlagen. Dadurch drehte sich natürlich das Heck vom Steg weg und der Bug wurde gegen selbigen gedrückt. Die Fender reichten nicht bis auf Steghöhe hinunter, die Leinen waren verdreht oder wurden ins Wasser geworfen. Beim vierten Versuch schafften sie es, die Heckleine auf den Steg zu bringen und die armen Helfer durften das Teil an den Steg ziehen. Ein Slowene startete später seine Anlegeversuche mit einem Fender über Bord Manöver. Auch waren die Fender zu hoch und er schaffte es nicht, gegen den Wind anzulegen. Mit dem Wind auf den Steg treibend und zusätzlichem Maschinenschub hatten es die Helfer schwer zu verhindern, dass der Rumpf den Beton berührte. Wie üblich war die Stadt tagsüber wie ausgestorben. Erst lange nach Sonneuntergang tauchten die Griechen auf.

Dienstag 07.08.2012

Für den 30, 31. Juli und den 01. August gibst es jetzt Bilder

Dienstag, 7. August 2012

Dienstag 07.08.2012

Im Laufe des Tages waren wir wieder alleine in der Bucht. Anscheinend wussten alle anderen Bescheid, was der Tag bringen würde. Der einzige Lichtblick war die Schildkröte, die uns heute beim Schwimmen Gesellschaft leistete. Und dann wurde es heiß. Der Wind war so heiß und trocken, dass sich keine einzige Wolke über den Bergen bilden konnte. Und dann schlief er weit vor Sonnenuntergang ein. Dadurch schoss die Temperatur im Schiff nochmals in die Höhe. Die Nacht über blieben es über 30°. Und nicht nur deshalb wurde diese Nacht eine unvergessliche. In Vonitsa hatten sie eine Anlage installiert, die trotz zweier Hügel dazwischen uns so beschallte, dass unabhängig von der Hitze an Schlaf nicht zu denken gewesen wäre. Ein bunter Mix aus Gesang und Geplapper wurde uns geboten. Bis Sonnenaufgang. Und dann ging es weiter. Da hatte wohl irgendein Spaßvogel eine tolle Idee. Mit Verstummen der Lautsprecher stürzten sich alle in die Boote und kamen zu uns. Im Minutentakt düsten sie in die Bucht, umkreisten uns und verschwanden. Ein Gummiboot hat sich wohl mit einem Rasentrimmer ausgerüstet und fabrizierte den Sound einer überdimensionierten Mücke. Es dauerte eine halbe Stunde, bis er wieder außer Hörweite war. Es scheint, dass hier keiner tagsüber arbeiten muss, da sie eine Nacht nach der anderen durchmachen können.

Montag, 6. August 2012

Montag 06.08.2012

Familie Schweinehirt hat sich einen neuen Erwerbszweig erschlossen. Sie fischen. Heute ruderte Frau Schweinehirt Herrn Schweinehirt am Bug balancierend durch die Bucht und er holte zwei Netze ein. Soweit wir beobachten konnten, war die Beute eher bescheiden. Im Laufe des Tages verließen alle anderen Schiffe die Bucht und wir waren tatsächlich für ein paar Stunden alleine hier. Da kam doch gleich eine Schildkröte vorbei und winkte uns zu. Am Abend überflog uns ein einzelner Flamingo. Es wird wieder heiß. Um 23.00 hatte es 28° im Schiff. Und die nächsten Tage soll es richtig heiß werden…

Sonntag, 5. August 2012

Sonntag 05.08.2012

In Vonitsa wurde erneut bis Sonnenaufgang gefeiert. Diesmal waren es hauptsächlich Trommeln, die stark an einen indianischen Kriegstanz erinnerten. Tagsüber war es ruhig. Es verirren sich kaum Schiffe zu uns. In andere Buchten soll man gar nicht mehr einfahren können, so voll sollen sie sein. Und jetzt erst haben die italienischen Ferien begonnen. Wie die wenigen Schiffe in unsere Bucht kommen ist recht auffällig. Wir liegen eher am nördlichen Rand. Und alle Schiffe zwängen sich zwischen uns und dem nördlichen Ufer herein. Zum Südufer wäre doppelt so viel Platz. Und geankert wird natürlich auch möglichst nahe bei uns und nicht in dem großen freien Bereich südlich. Der Deutsche kam zurück, der vor einigen Tagen bereits hier war und mit dem Ankern seine Probleme hatte. So auch heute. Ohne dass er erkennbar etwas falsch gemacht hätte, musste er vier Anläufe nehmen, bis der Anker hielt. Diesmal war er mit Frau unterwegs. Und vom Zeitpunkt des Ankerns bis Mitternacht waren sie am brabbeln.
Später in der Nacht ging der Mond rot über den Hügeln auf. Den Vollmond vor ein paar Tagen haben wir wegen der Gewitter nur hinter Wolken mitbekommen.

Samstag, 4. August 2012

Samstag 04.08.2012

Bis zum Sonnenaufgang wehte es die Bässe aus Vonitsa zu uns herüber, ohne dass es den Schlaf beeinträchtigt hätte. Bei 23° wurde es fast kalt im Schiff. Wir konnten es am morgen kaum glauben, Poseidon ist zum Leben erwacht. Nach mehreren Wochen schweigen bekommen wir jetzt wieder den präzisesten Wetterbericht für die Region. Unser Blog wurde letzten Monat 1800 mal aufgerufen. Ein neuer Rekord. Nach dem Frühstück wurde das Beiboot gewassert und ein weiteres Mal versucht, den Außenborder zu starten. Vergeblich. Es gibt kein Reparieren mehr, ein neuer 6 PS Motor von Suzuki kostet 1500 €. Fast soviel haben wir inzwischen an Reparaturkosten in den alten gesteckt, das reicht jetzt. Am Nachmittag kreisten auf einmal zwei Pelikane über unserer Bucht. Futter entdeckten sie hier wohl keines, da sie nach einiger Zeit weiter flogen.
Da hat doch jemand aus Deutschland besorgt wegen der Ankerboje nachgefragt. Nicht dass ich Carola in die Tiefe schicken würde, um des Salat zu entwirren. Worüber müssen wir jetzt mehr betroffen sein, dass man mir zutraut, ich würde Carola solche Aufträge erteilen, oder dass Carola solch Behandlung verdienen würde?

Freitag, 3. August 2012

Freitag 03.08.2012

Nach dem Frühstück und dem obligatorischen Entfernen des Vogelschisses vom Deck war wieder mal ein Ankermanöver fällig. Wir konnten unserer Ankerboje nicht dauerhaft ein untergetauchtes Leben zumuten. Anstatt andere davon abzuhalten, ihren Anker über unseren zu werfen, wäre sie ständig in Gefahr gewesen, überfahren zu werden. Warum sie letztlich so kurz angeleint war, konnten wir nicht herausfinden. Nachdem wir den Anker neu gesetzt hatten, schwammen ein paar Meter mehr der Leine auf dem Wasser als beim ersten Versuch. Als nächstes bereitete das 12 V Ladegerät des Laptops Probleme. Es wollte keinen Strom mehr aus dem Zigarettenanzünderanschluss aufnehmen. Nach Abdrehen der Spitze des Anschlusses kam die Sicherung zum Vorschein und ein Metallklümpchen. Wohl durch dieses fließt der Strom vom Kontakt zur Sicherung. Das Klümpchen wurde durch zwei selbst zugeschnittene Metallplättchen ersetzt und die Sache funktionierte wieder. Herr Schweinehirt lief heute wieder zu Höchstform auf. Er tobte und plärrte im Stall wie früher. Nicht eine Gewitterwolke zeigte sich heute. Erst am Abend zogen hohe zerzauste Reste von Gewittern über uns. Der Westwind hielt bis in die Nacht hinein durch. In Vonitsa war wohl Straßenfest mit Feuerwerk und Lifemusik. Wir bekamen es zum Glück gedämpft aus der Ferne mit.

Donnerstag, 2. August 2012

Donnerstag 02.08.2012

Diese Nacht war tatsächlich etwas kühler, die 30° wurden unterschritten. Der Wind war abgeflaut, lediglich ein paar Wellen sorgten ab und zu für ein Scheppern im Schiff. In der Bucht blieb es ruhig, es blieb bei drei ankernden Schiffen. Entgegen dem Wetterbericht brauten sich über dem Land erneut Gewitter zusammen. Am späten Nachmittag war es soweit, ganz schnell zog eines heran. Wir bekamen gerade noch die Sonnensegel weg und die Luken geschlossen, dann pfiff es kräftig aus Norden. Das hielt nicht lange an, wobei diesmal kein kräftiger Ostwind folgte. Dafür begann es zu regnen. Und nicht wie gestern lediglich ein paar Tropfen. Wir mussten sogar die Türe schließen, da es die Tropfen herein wehte. Seit langer Zeit fand das Abendessen mal wieder im Schiff statt. Trotz geschlossener Luken und Türe kühlte es auf 27° ab. Wenigstens die Blitze zogen im Norden vorbei. Irgendwann hörte der Regen auf und wir konnten das Schiff lüften. Durch die vielen Dreher hat sich unsere Ankerboje um die Kette gewickelt und schwebt jetzt unter Wasser.

Mittwoch, 1. August 2012

Mittwoch 01.08.2012


Nach einer weiteren heißen Nacht flüchteten alle Schiffe aus der Bucht, bis auf den kleinen Dänen. Wir nutzten den Platz, um unseren Anker mitten in die Bucht zu setzen. Wegen einer immer wieder zusammenbrechenden Internetverbindung reichte es gerade, den Wetterbericht runter zuladen. Wie am Tag zuvor zogen aus dem Norden Gewitter auf. Nachmittags drehte der Wind auf Nord und wirbelte erneut die Kuhbucht durcheinander. Es dauerte nicht lange und er drehte erneut. Jetzt mussten wir unter dem Ostwind leiden. Er war recht kräftig und unsere 70 m Kette wurde in ihrer ganzen Länge gestreckt. Bei trotzdem 140 m bis zum Land fühlten wir uns dennoch sicherer als vor nicht allzu langer Zeit mit 50 Metern. Obwohl der Wind kühlere Luft brachte mussten wir die Luken schließen, dass es sie uns nicht aufschlug. Sobald der Wind schwächer geworden war wurde zu Abend gegessen. Natürlich fing es genau da an zu regnen. Zum Glück nicht zu lange. In der Kuhbucht entdeckten wir einen Mast, der doppelt so hoch aufragte wie alle anderen. In der Nacht wurde er auf seiner ganzen Länge angestrahlt und hatte ein rotes Toplicht, wie ein Sendemast. Von der Insel neben der Kuhbucht schallte griechische Dudelmusik zu uns.
Bild des Tages: Ostwind in die Ankerbucht

Dienstag 31.07.2012


Der für die Nacht und den Vormittag angekündigte 4er Ostwind kam als 3er an. Vormittags kam ein Deutscher in die Bucht und wollte wohl einen neuen Rekord im möglichst nahe bei uns aufstellen. Erst fuhr er durch den 10 m breiten Zwischenraum von unserer Ankerboje und der Bordwand, dann wendete er und nahm die Boje direkt aufs Korn. 20 m an ihr vorbei warf er den Anker und peilte die Boje diesmal rückwärts an. als sie an seiner Bordwand klapperte meinte er, so bleiben zu müssen. Auf kurze Ansprache räumte er ein, dass er wohl versetzt worden sei. Als nächstes legte er sich am anderen Ende des Ankerfeldes nahe an die dortigen Schiffe. Als später ein Italiener abfahren wollte und seine Kette aufholte, wurde sein Schiff auf das des Deutschen gezogen, dass beide ganz hektisch Fender ausbrachten. Der Deutsche ließ erst Kette, dann holte er sie ein und wartete, bis der Italiener weg war. Am Nachmittag zogen im Norden Gewitterwolken auf. Zweitweise war ein ununterbrochenes Donnergrollen zu hören. Vorsichtshalber packten wir alles lose weg von Deck. Der bei uns ankommende Nordwind hielt sich im Rahmen. Bei den ersten Böen lag der Geruch von Regen und feuchter Erde in der Luft. Oder war es eine Halluzination?? Anders in der Kuhbucht. In diese zogen viele große Wellen mit breiten Schaumkronen. Nach und nach flüchteten die Schiffe aus der Kuhbucht, der Italiener vom Vormittag kam auch zurück zu uns. Der Regen bliebt aus und später kam sogar noch mal die Sonne raus. Und es wurde wieder heiß. Um 21.00 hatten wir 33°.
Bild des Tages: Gewitterwolken

Montag, 30. Juli 2012

Montag 30.07.2012


Nach ruhiger und heißer Nacht suchten früh am Morgen unsere Mitankerer das weite. Die französischen brachen wieder mal gemeinsam auf. Sie könnens anscheinend nur im Rudel (sie rudeln). Die danach in der Bucht treibende Plastikflasche kann nichts anderes als ein Ritual sen. Bei dem vielen Platz ringsum haben wir weitere 10 m gesteckt. Per Hand, weil ich dafür nicht extra die Maschine anwerfen wollte. Kaum hatten wir damit begonnen, kam Wind auf die Sache wurde etwas mühsam. Der Rest des Tages war ruhig und heiß.
Um 22.00 begann im alten Kasernengelände über uns ein Freiluftkonzert. Zunächst dachten wir, es handle sich um eine Musiktherapiegruppe. Immer wieder auflebender Beifall legte nahe, dass es Zuhörer gab.
Bild des Tages: Sonnenuntergang

Sonntag, 29. Juli 2012

Sonntag 29.07.2012

Begeistert waren wir von der Arbeitsweise unseres Kühlschranks. Bis nach Mitternacht schaltete er sich regelmäßig aus. Und erst um 23.00 pfiff der Laderegler zum ersten Mal, weil die Batterien zu 25% leer waren. Um nach einem Winddreher um 03.30 unsere Position zur Ankerboje zu kontrollieren war ich draußen und bekam so mit, dass erst um 04.00 der Laderegler zweimal pfiff, weil die Batterien zu 50% leer waren. Das waren sie früher bereits um 23.00.
Vormittags ärgerte und schwacher Wind aus wechselnden Richtungen. Ständig mussten wir unsere Ankerboje im Auge behalten, dass sie sich nicht um Ruder oder Schraube wickelte. Später wurde gebadet und das Unterwasserschiff gereinigt. Saildrive und Schraube waren mit Seepocken befallen, die sich leicht mit einem Schwamm entfernen ließen. Den Wassereinlass im Saildrive stocherte ich mit einer Gewindestange sauber. Für die Grundplatten und die Seeventile musste ein Plastikstangerl herhalten.
Trotz 34° arbeitete der Kühlschrank einwandfrei und legte schon vormittags Pausen ein.
Die Franzosen neben uns entpuppen sich als laute Nachbarn. Dreimal am Tag werfen sie ihren Diesel zum Batterieladen an. Zusätzlich produzieren sie lautstark unanständige Geräusche, die dem Schweinestall alle Ehre machen.
Im Laufe des Tages kommen drei Schiffe, die uns einkreisen. Wir sind doch keine Muttersau, um die sich die Ferkel scharen müssen. Am Abend werden wir somit von 4 Seiten voll gelabert, da keine Besatzung dem Idealbild des schweigsamen Seglers entspricht.