Ab Mitternacht war die Nacht wieder ruhig und kühl. Da wir
die letzten Tage ständig über unsere Ankerboje getrieben waren, entschlossen
wir uns zu einem Ankerplatzwechsel. Und dem Verzicht auf die Ankerboje. Die
Ankerwinsch musste sich mit dem zusätzlichen Gewicht einer Grassode abmühen.
Diese platschte ins Wasser, als der Anker über den Beschlag ruckte. Die
Rumpfinnenseiten und ich wurden braun gesprenkelt. Diesmal wählten wir die
rechte Seite der Bucht. Die war bei unserem ersten Eintreffen belegt gewesen.
Auf 15 Meter ließen wir den Anker fallen und gaben 50 m Kette. Das gefiel einem
griechischen Motorboot nicht besonders, über dessen Kette wir wohl lagen. Recht
hatte er, wie ich bei einem späteren Tauchgang feststellen konnte. Nach
erfolgreichem Ankerversenken fuhren wir an Land, Wäsche waschen. Kostet am
Campingplatz 4 €. Die sind es allerdings nicht wert, da die amerikanische
Trommelwaschmaschine die Wäsche weder sauber noch trocken bekommt. Zurück am
Schiff waren wir eingekreist. 8 neue Ankerer lagen um uns herum gruppiert.
Dabei haben wir doch extra die linke Buchtseite geräumt. Ein einziger dieser 8
hat seinen Anker richtig eingegraben und viel Kette gegeben. Die meisten
anderen haben ihre Anker gerade mal auf den Grund gelassen. Unsere Kette
verliert sich im tiefen Blau. Nicht genug damit, zwei weitere Neuankömmlinge
quetschten sich zusätzlich neben uns. Einer war im Rahmen der Winddreher mal
weniger als 10 Meter von uns entfernt. Wie auf ein Kommando lichteten gegen 17.00 sechs italienische Schiffe den Anker und fuhren nach
Norden. Unser aufdringlicher Nachbar nutze diese Gelegenheit und verlegte sich
in eine größere Lücke.
Draußen ist wieder reger Schiffsverkehr. 30 Segelboote
zählen wir gleichzeitig. Gestern haben wir davon gesprochen, heute fuhr draußen
ein gut 50 Meter langer alter Dampfer mit zwei Schornsteinen vorbei, unter
englischer Flagge.
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