Mittwoch, 26. Juni 2013

Mittwoch 26.06.2013


Ich unternahm eine Bootstour nach Preveza. Unglaublich viele Leute aus der Marina waren mit im Boot. Im Werkzeugladen wurde ich enttäuscht. Der Kerl hatte das falsche Teil bestellt, einen Aufsatz für den Schleifteller, um diesen weicher zu machen. Das brauche ich wirklich nicht. Er werde den richtigen Teller bestellen, nächste Woche sei er da. Wir werden sehen. 5 Liter Frischmilch waren die spärliche Ausbeute meines Ausflugs. Zurück am Schiff stand unser Tankproblem im Mittelpunkt. Bisherige Anfragen und Recherchen blieben ohne Ergebnis. Wäschewaschen und Trampolinbefestigungsleinen nachziehen waren die übrigen Beschäftigungen.
Les kam auf einen Schwatz vorbei und erzählte von einem Österreicher. Der hatte hier eine Textilfabrik laufen. Die Steuerbehörde kam eines Tages vorbei und nahm den Betrieb 1 Woche unter die Lupe. Der Chef sei begeistert gewesen, absolut korrekte Buchführung, keine Beanstandung. Er hätte gerne 1.000.000 Drachme. Warum das, fragte verwirrt der Österreicher. Er habe nichts gefunden, deshalb werde sein Chef böse und würde ihn degradieren. Also brauche er Geld für sich, seine Mitarbeiter hier vor Ort und seinen Chef. Auf solch Gebaren ließ sich der Österreicher nicht ein. 3 Monate später kam eine Finanzbeamtenabordnung aus einem anderen Bezirk zu ihm, legte erneut den Betrieb für eine Woche still, durchforstete alle Bücher und war begeistert. Alles korrekt, kein Fehler, sie hätten gerne 2.000.000 Drachme. Gleiche Begründung, gleiche Reaktion des Österreichers. 3 Monate später kam eine Abordnung der obersten Finanzbehörde. Und die wurde endlich fündig. 1 Lepte (0,001 Cent) waren falsch verbucht. Ein Schreibfehler, würde man annehmen. Nicht so die Griechen. Der Österreicher hätte betrügen wollen. Die Sache kam vor Gericht, Urteil 10.000.000 Drachme Strafe wegen Steuerhinterziehung. Der Österreicher zahlte, sperrte seine Fabrik zu, setzte 40 Leute auf die Straße und ist jetzt Privatier auf Lefkas. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen