Ich unternahm eine Bootstour nach Preveza. Unglaublich
viele Leute aus der Marina waren mit im Boot. Im Werkzeugladen wurde ich
enttäuscht. Der Kerl hatte das falsche Teil bestellt, einen Aufsatz für den
Schleifteller, um diesen weicher zu machen. Das brauche ich wirklich nicht. Er
werde den richtigen Teller bestellen, nächste Woche sei er da. Wir werden
sehen. 5 Liter Frischmilch waren die spärliche Ausbeute meines Ausflugs. Zurück
am Schiff stand unser Tankproblem im Mittelpunkt. Bisherige Anfragen und Recherchen
blieben ohne Ergebnis. Wäschewaschen und Trampolinbefestigungsleinen nachziehen
waren die übrigen Beschäftigungen.
Les kam auf einen Schwatz vorbei und erzählte von einem
Österreicher. Der hatte hier eine Textilfabrik laufen. Die Steuerbehörde kam
eines Tages vorbei und nahm den Betrieb 1 Woche unter die Lupe. Der Chef sei
begeistert gewesen, absolut korrekte Buchführung, keine Beanstandung. Er hätte
gerne 1.000.000 Drachme. Warum das, fragte verwirrt der Österreicher. Er habe
nichts gefunden, deshalb werde sein Chef böse und würde ihn degradieren. Also brauche
er Geld für sich, seine Mitarbeiter hier vor Ort und seinen Chef. Auf solch
Gebaren ließ sich der Österreicher nicht ein. 3 Monate später kam eine Finanzbeamtenabordnung
aus einem anderen Bezirk zu ihm, legte erneut den Betrieb für eine Woche still,
durchforstete alle Bücher und war begeistert. Alles korrekt, kein Fehler, sie
hätten gerne 2.000.000 Drachme. Gleiche Begründung, gleiche Reaktion des
Österreichers. 3 Monate später kam eine Abordnung der obersten Finanzbehörde. Und
die wurde endlich fündig. 1 Lepte (0,001 Cent) waren falsch verbucht. Ein Schreibfehler,
würde man annehmen. Nicht so die Griechen. Der Österreicher hätte betrügen
wollen. Die Sache kam vor Gericht, Urteil 10.000.000 Drachme Strafe wegen
Steuerhinterziehung. Der Österreicher zahlte, sperrte seine Fabrik zu, setzte
40 Leute auf die Straße und ist jetzt Privatier auf Lefkas.
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