Freitag, 23. April 2010

23.04.2010 Freitag


In Erwartung der Antifoulingwegspritzer waren wir früh aus den Federn, und dann kamen sie nicht. Da gerade wenig Wind wehte nahmen wir das Projekt Entfernen des Radarscanners in Angriff. Auch wenn es nur die erste Saling ist, für mich nicht schwindelfreien ist das hoch genug. Als erstes eine Inaugenscheinnahme. Leider ist oben kein Haken, an dem man das Teil einhängen und abseilen könnte. Die zu lösenden Schrauben werden ausgemessen und es geht wieder nach unten. Wir knüpfen eine Seilkonstruktion, eine Art Netz, in die geschnürt das runde Teil nach unten gelassen werden sollte. Ich wieder nach oben, Eimer mit Werkzeug hochgezogen. Seilkonstruktion angebracht. Die vier Schrauben, die ich lösen wollte, sitzen natürlich fest. Nicht eine rührt sich. Plan B, die Haltekonstruktion abbauen. Dazu habe ich natürlich nicht die passenden Schraubenschlüssel dabei. Eimer runter, neues Werkzeug hoch. Die Schrauben sind zwar fest, lassen sich aber Millimeter für Millimeter lösen. Dabei soll mir ja nicht der Schraubenschlüssel auskommen und die mich sichernde Carola erschlagen. Als die Schrauben los sind, das nächste Problem. Das Kabel muss durchgezwickt werden. Nein, die Zange haben wir nicht vergessen. Das Kabel hat eine faserverstärkte Hülle. Bis ich die durchgerissen habe dauert es. Genau in dem Moment, als wir die Schüssel abseilen wollen, tauchen die Antifoulingwegspritzer auf. Ihr Kompressor sei kaputt gewesen. Nach dem Abseilen wird aufgeräumt und die festsitzenden Schrauben werden mit WD 40 geschmiert. Als immer mehr Leute auftauchen und das Wassersandstrahlen beobachten erklärt uns der Chef, dass unser Schiff eine Art Premiere ist und alle das sehen wollen. Ein Versuchobjekt wollten wir eigentlich nicht sein. Im Marinaladen schauen wir uns Seeventile an, Schlauchtüllen in der von uns gewünschten Größe sind aus. Auch wegen des Lärms der Spritzer entschließen wir uns zu einem Ausflug nach Lefkas. Im ersten Laden gäbe es relativ günstig Motorsteuerung und Kompass. Ventile und Schlauchtüllen bekommen wir im dritten Laden, nachdem wir aus dem zweiten wegen Siesta rausgeworfen wurden. Im Marinaladen von Lefkas sind die Preise deutlich höher. Nach dem obligatorischen Lidlstopp fahren wir zurück. Nach nicht mal ein Rumpf ist Antifouling befreit. Die haben wohl mehr promotet als gearbeitet. Nach dem Verstauen der Einkäufe greife ich wieder zur großen neuen Zange und drehe den festsitzenden Teil des Seeventils im Gästebad raus. 1/8 für 1/8 Drehung, knieend, die Stirn auf der Kloschüssel, eine Hand durchs obere Schrankfach gesteckt, die andere durch das untere. Es dauert seine Zeit. Und wieder fehlt eine Schlauchtülle. Für den Wassermacher benötigen wir eine andere Größe als für die Toilettenschläuche. Zumindest die Schrauben der Radarhalterung bekomme ich von der Schüssel los. Das wars dann für diesen Tag.
Bild des Tages: MIM, Michi im Mast

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