Donnerstag, 22. April 2010

22.04.2010 Donnerstag


Der Tag begann eigentlich ganz geruhsam. Wir wollten mit dem Marinabus nach Preveza zum Einkaufen. Zuvor begutachteten wir im Marinaladen einen neuen Kompass. Der war natürlich zu klein. In Preveza waren wir recht erfolgreich. Eine große Zange für mich, Azeton und Pinsel für Carola. Später ein paar Schlauchtüllen, Edelstahlventile hatten sie im Schraubenladen nicht, nur Ventile aus Chrom. Die sahen allerdings genauso aus wie unsere und die, welche uns im Marinaladen als hochwertigstes Edelstahl angeboten worden waren. Vor der Besichtigung der im Stadthafen liegenden Schiffe genehmigten wir uns unser erstes Softeis der Saison. Es war etwas sehr soft, die Maschine war wohl gerade erst eingeschaltet worden. In der Fußgängerzone zwei Brote, im Supermarkt zwei Liter Milch, Einkauf erledigt. Bei der Rückfahrt sehen wir bei der Einfahrt ins Marinagelände Leute an unserem Boot, die eine blaue Plane Ausspannen. Die Antifoulingwegspritzer sind da. Was sie ans Tageslicht bringen ist alles andere als erfreulich. Unter der schwarzen Teer-Epoy-Schicht erscheint eine Kraterlandschaft. Das nackte GFK wurde mit irgendeiner weißen Spachtelmasse geglättet, die selbst an vielen Stellen porös ist. Wenn wir alles bis aufs GFK wegnehmen, dürfen wir praktisch das ganze Schiff neu mit Epoxy spachteln. Es folgen lange Beratungen mit den beiden Spritzern. Die Marinachefin kommt dazu, später der Besitzer der Marina, der ausgewiesener GFK-Spezialist sein soll. Als sinnvollste Lösung erscheint uns schließlich allen, das schwarze Teer-Epoxy zu belassen. Die darin befindlichen Risse müssen wir mit Spachtelmasse glätten. Das dürfte aber nicht so schwierig, aufwändig und kostspielig sein, wie das ganze Schiff plan zu spachteln. Und zusätzlich hätten wir eine Schutzschicht mehr. Die beiden Spritzer freut der Beschluss. Eine Kraterlandschaft zu hinterlassen wäre ihnen sehr gegen den Strich gegangen, Und schneller dürfte es auch gehen, bei weniger Druck im Schlauch. Nachdem wir uns von dem Schreck etwas erholt haben, versuche ich mich wieder an den Seeventilen. Dank der neuen Zange oder Dank WD 40, das Seeventil in unserer Toilette löst sich. Wie das andere amerikanische Modell war es gerade mal eine Umdrehung aufgeschraubt. Das Gewinde des Borddurchbruchs von Dreck und Korrosion zu befreien dauert eine weitere Stunde. Gleiches gilt für den kleinen Borddurchbruchs in der Elektrokammer. Aber irgendwann lässt sich das Ventil ausreichend weit aufschrauben. Die Antifoulingwegspritzer schaffen nicht mal einen halben Rumpf. Auch wenn die scharze Schicht nicht glatt ist, sie sieht immer noch Vertrauens erweckender aus, als das am Bug freigelegte GFK. So nebenbei wurde wieder ein Tragflächenboot an Land geholt. Es wurde auf dem übernächsten Platz abgestellt. Die Engländer neben uns haben wohl gerochen, dass wir Lärm veranstalten, und haben sich den ganzen Tag verzogen.
Bild des Tages: Die Antifoulingwegspritzer

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