Samstag, 24. Oktober 2015

Freitag 23.10.2015

Heute frage ich doch mal im Marinabüro nach. Blondie ist ganz überrascht, dass sie hätten mit mir reden wollen…
Montag um 1.00 Uhr soll ich nochmals vorbeischauen, dann habe Sofia alles vorbereitet. Wir werden sehen.
Da es nach Regen aussieht, nutze ich den Tag und bringe Sachen zu Thalia. Ich darf gleich ihren neuen Hund bewundern und erziehen. Der beißt in alles, was ihm zwischen die Zähne kommt. Als ich gehe, weiß er, dass er nur in seinen Stoffknochen beißen darf. Fragt sich, wie lange das anhält.
Da ich schon mal auf dieser Seite des Golfes bin, will ich mir diesen vom Festland aus ansehen. Die Landschaft ist so sattgrün, wie bei uns im Frühjahr. Die Straße wird mitten im Nichts auf einmal vierspurig, der Mittelstreifen ist vier Meter breit und begrünt, der Gehweg/Radweg ist eine eigene Fahrspur. Die wird natürlich von den Autofahrern genutzt, um Geisterfahrer zu spielen. Da kommt Louros, ein Ort mit Häusern alleine parallel zu dieser Allee. Zwei Ampeln gibt es, die extra für mich auf rot schalten. Ich bin der einzige, der sich dafür interessier. Alle anderen fahren an mir vorbei. Und die Polizei steht daneben und ratscht. Wahrscheinlich habe ich Glück, keinen Strafzettel wegen Verkehrsbehinderung bekommen zu haben.
Die Straße führt weiter in schönen langen Kurven durch die Hügel. Gebaut mit 15 Mio. € der EU. Irgendwann taucht im Rückspiegel ein Tanklaster auf und kommt langsam näher. „Duell“ von Spielberg lässt grüßen. Und tatsächlich. Er kommt näher und näher, irgendwann verdeckt seine Vorderseite mein ganzes Rückfenster. Und dann, dann drückt er auf die Presslufthupe. Da soll man nicht von der Straße hüpfen.
Zum Glück kommt die Abzweigung, die mich nach Strogili bringen soll und weiter nach Koronisia. Zumindest sah es in der Karte danach aus. Dass im ersten Dorf, durch das ich komme weder Menschen, noch Hunde noch Katzen zu sehen sind, registrier ich mal so. Aber dann kommt noch so ein Geisterdorf. Das Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen, das hier offensichtlich schon länger im Straßengraben hängt, vervollständigt das Bild. Da gab es doch noch so einen Film, mit einem Wohnmobil, und Clooney und einer Bar in der Wüste. Ob die Bewohner hier auch erst zur Nacht aus den Häusern kommen? Eigentlich müsste hier jemand leben, da mir ein Bus begegnete. Aber vielleicht transportiert der die Touristen ja nur in eine Richtung. In den Sumpflöchern neben der Straße könnten jedenfalls viele Autos verschwinden. Immer wieder locken Wegweiser zu einer römischen Villa. Der letzte zeigt ins nichts in den Sumpf. Die Straße wird immer schmaler, irgendwann zur Schotterpiste und endet an einer kleinen Kirche mit Friedhof und vielen frischen Gräbern. Auf dem Weg zurück beginnt es genau in einer Ortschaft zu schütten, dass gleich die ganze Straße unter Wasser steht. Der Scheibenwischer schafft es auch auf höchster Stufe nicht, Sicht zu verschaffen. Da hilft nur abwarten. Irgendwann ist es vorbei und auf der Hauptstraße scheint wieder die Sonne. Auf der anderen Seite des Golfes schau ich kurz in Vonitsa vorbei. Der Golf hat Hochwasser, der Wellenbrecher schaut kaum mehr aus dem Wasser.
Bilder des Tages: Straße ins Nichts












Kirche am Ende der Straße




















Standort der römischen Villa

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