Die
erste angekündigte Regennacht haben wir ohne einen Tropfen überstanden. Dafür
haben wir Rantanplans Bruder entdeckt, zumindest im Geiste. Der Köter hier
bellt genauso hirnfrei ohne jeden Anlass. Er hat ebenfalls eine Hundehütte und
verkriecht sich gerne unter den Wohnwagen seines Herrchens, um dort im Liegen
weiter zu kläffen. Sein Herrchen hat an den Marinastegen einige Charterschiffe
liegen, die gelegentlich genutzt werden.
An
unserem Steg hat ein Wiener Motorboot die Stromversorgung geschrottet. Das Paar
Wiener von stattlichen Ausmaßen bewohnt mit Sohn und Freundin ein höchstens
vier Meter langes Motorboot. Aber mit ganz dickem Stromkabel. Damit haben sie
nicht die Sicherungen raus springen lassen, sie haben sie geschmolzen.
Tatsächlich
beginnt es am Vormittag zu tröpfeln. Nicht so viel, dass man von einem Schauer
sprechen könnte, aber das Deck ist immerhin nass. Da an den anderen Stegen
Plätze frei wurden, nutzen wir die Gelegenheit und verlassen Köter und Wiener.
Der Wind bläst uns aus der einen Parklücke raus und in die nächste, nicht viel
längere, hinein.
An
der Hafenmauer hat der Dreimaster Blue Clipper festgemacht, allerdings haben
sie die Buchstaben so überstrichen, dass er jetzt Blue C I heißt. Im
Hafenbecken treiben sich wieder der Turtels herum, und diesmal erwisch ich
sogar eine für ein Photo. Vor der Marina stehen auf einmal viele italienische
Wohnmobile. Eigentlich ist das keine sehr ansprechende Umgebung. Dann kommt die
Erleuchtung. Die meinen, sie sind auf dem Oktoberfest. Sie sind einfach den
Lichtern des kleinen Riesenrads gefolgt, das sich hier den ganzen Sommer über
dreht.
Am
Nachmittag hängen die dicken Gewitterwolken über Vonitsa, wir haben Sonne.
Abends wird diese Trennung schärfer. Wie mit einem Lineal gezogen verläuft über
uns die Grenze zwischen Sternenhimmel und dunkler Nacht. Links von uns blitzt
und donnert es unterbrochen. Irgendwann in der Nacht fallen auch bei uns ein
paar Tropfen.
Bild
des Tages: Turtel
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