Das war eine der heißesten Nächte bislang. Um 22.00 Uhr
hatten wir immer noch 28°, am Morgen waren es immerhin 26°. Mit meiner
Einschätzung des griechischen “Morgen” lag ich natürlich richtig. Als ich in
die Werkstatt kam stand der Kühlereinsatz in einem Eimer mit
Reinigungsflüssigkeit. Nein, er ist nicht fertig. Wann er fertig ist,
entscheidet Marco und der ist gerade nicht da. So suche ich mir eine neue
Beschäftigung. Die Dichtungen der kleinen Seitenfenster gehörten mal
ausgetauscht. Ich nehme mir die Werksatt vor. Der Gummi ist schnell heraußen.
Die Ablagerungen an ihm weißen auf mangelnde Dichtigkeit hin. Der Gummi wurde
mit so etwas wie Patex eingeklebt, die Kleberrückstände haften am Alurahmen,
nicht am Gummi. Das Abkratzen der Kleberreste aus der dünnen Nut ist wie üblich
eine Freude. Spachtel, Schraubenzieher und Schleifpapier zum Abkratzen, Azeton
zum Ablösen, es ist ein mühsames Geschäft. Unser neuer Gummi ist natürlich 2 mm
zu schmal. Wir unternehmen trotzdem einen Dichtigkeitsversuch, ohne den Gummi
einzukleben. Unter dem Strahl des Wasserschlauches beginnt es nach zwei Minuten
an der Nahtstelle des Gummis zu tropfen. Der Wasserschlauch an Deck wird gleich
zum Füllen der Tanks genutzt. Da diese sehr leer und der Wasserdruck sehr
niedrig ist, dauert es einige Zeit. Neben uns gehen die Belgier ins Wasser. Sie
haben wirklich die Ruhe weg. Ari hat den Kran schon in Position gefahren und
sie gehen erst mal duschen. Stromkabel und Wasserschlauch hängen vom Schiff,
dafür liegen die Fender am Boden. Mit etwas Verspätung kommen sie ins Wasser.
So wie der Skipper mit Vollgas aus der Marina, durch das Ankerfeld, knapp um
Ufer vorbei und auf den Tankstellensteg brettert, sind wohl einige Macken im Rumpf
nicht von den Vorbesitzern.
Kaum zu glauben, kurz vor Dienstschluss ist der
Kühlereinsatz fertig. Den muss ich natürlich gleich einbauen. Fehlt noch der
neue Krümmer.
Thalia hat wieder einiges zu erzählen. Ihr Mieter hat 400 €
Wasserrechnung nicht bezahlt, auf denen bleibt sie jetzt sitzen. Das bereits
geschlossene und versiegelte BackInTo wurde gestern Nacht abgefackelt. Das
Lokal To Tram nebenan hat über ein Jahr keine Miete bezahlt, auch die
Angestellten haben keinen Lohn bekommen und für seine Wohnung hat er auch keine
Miete bezahlt. Jetzt ist er verschwunden.
Am Abend kommt für 2 Stunden ein 5er Wind auf, der für
etwas Abkühlung sorgt.
Bild des Tages: Alte Fensterdichtung
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