Sonntag, 1. Juli 2012

Sonntag 01.07.2012


Am Flughafen lief diesmal alles reibungslos. Beim Betretend der Hallen wurden wir mit einer Ansage begrüßt, dass die Passagiere nach Düsseldorf am Schalter 6 einchecken sollten. Und die Ansage war auf Deutsch!!! Auf dem Monitor wurde der Schalter ebenfalls angezeigt. Und das Ende des Absperrbandes für die einzelnen Schalter war zusätzlich mit der Flugnummer markiert. Nach Klimaanlage fühlte sich das Innere nicht an, aber die Luft wurde umgewälzt.
Im Laufe des Abends fuhr ein zweites italienisches Schiff der Küstenwache ein und machte am Frachterkai fest. Sie wollen wohl ihre Effektivität in der Abwehr der Flüchtlinge verdoppeln. Als ich es photographierte hatte ich ein Kribbeln im Nacken. Standen an Land 5 Pakistani hinter mir und photographierten den Italiener ebenfalls mit ihren Handys. Drei blieben auf einer Bank sitzen und behielten den Italiener im Auge. Als er auslief wurden drei Handys gezückt, drei Anrufe getätigt und dann waren die Pakistani verschwunden. Was soll man daraus für Schlussfolgerungen ziehen???
Ab 22.00 wurde es an Land unruhig. Die Griechen kamen aus ihren Löchern und ließen es sich gut gehen. Die Musik im BecInTo wurde immer lauter und unser Schlaf mächtig gestört. Vor dem Gerichtsgebäude gab ein Gefangenenchor tragische griechische Volksweisen von sich, welche durch Echo verdoppelt wurden. Bis 03.00 nahm die Aktivität draußen nicht ab.
Um der Hitze zu entgehen standen wir früh auf und stürzten uns in die Arbeit. Handwäsche, Schiff putzen, Toilette schmieren, Dieselvorfilter leeren. Zwischendurch tauchte der Tankwart auf. Den hatten wir letztes Wochenende verärgert. Er hätte um 16.00 da sein sollen. Als er um 17.00 seinen Schlauch bis zu uns gezogen hatten waren wir am Aufbrechen zum Flughafen und verzichteten auf seinen Diesel. Da zog er schimpfend ab. Heute sind wir wieder Freunde und er ist um 80 € reicher. 52 Liter Diesel haben wir dafür bekommen. Wenn seine Mengenangabe und meine Berechnungen stimmen hat die linke Maschine 0,7 L/h verbraucht, die rechte 1,5 L/h. den Rest des Tages hielten wir uns still, wie die Griechen um uns. Ein kurzer Abstecher zum Strand zeigte das gewohnte, wenn auch unglaubliche Bild. Kaum ein Mensch unter den Bäumen oder im Wasser. In der Fußgängerzone ist mir ein einziger Mann begegnet. Die ruhen sich wohl für die Nachtaktivität aus. Ein paar An- und Ablegemanöver wurden geboten. Heute stand zu kurze Ankerkette und Fangen fremder Ankerketten auf dem Programm. Nein, man kann eine schwere Ankerkette nicht mit dem Bootshaken halten. Der Bootshaken war der Leid tragende, er liegt jetzt auf dem Hafengrund.
Bild des Tages: Italienische Küstenwache.

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