Die erste Nacht im Wasser brachte viele neue Geräusche mit
sich. Das Quietschen der Fender, das Knacken der Knallkrebse, die Kinder im
Park gegenüber, die heulenden Motoren der Motorräder, aber keine kläffenden
Hunde und keine laute Musik.
Schon bald legte der Ostwind zu an der Hafenmauer wurden
die Längslieger kräftig an die Mauer geworfen. Ein paar Schrammen in der
Bordwand bei unbemannten Schiffen waren die Folge. Auf solchen und anderen
Ärger können wir verzichten und bleiben brav wo wir sind.
Zunächst wird eingekauft, Frischmilch, ein Besenaufsatz mit
harten, langen Borsten und ein langer Holzstiel. Der Schrubber zum Reinigen der
Ankerkette hat letztes Jahr den Geist aufgegeben.
Der Außenborder will in Betrieb genommen werden.
Motoröleinfüllen heißt es. Die Einfüllöffnung ist natürlich so unzugänglich,
dass es eine große Sauerei geben würde. Eine abgeschnittene Wasserflasche dient
als Trichter. Alle Anweisungen des Handbuchs befolgt, ziehen der Starterschnur,
zwei Tuckerer und nichts mehr. Weiteres Ziehen an der Schnur bleibt ohne
Reaktion des Motors. Das kennen wir doch zu gut. Nach einigen ratlosen Aktionen
und immer wieder erfolglosem Ziehen dazwischen finden wir die Lösung. Die
Lüftung des integrierten Tanks muss geöffnet werden, obwohl der Motor seinen
Sprit vom externen Tank bekommt. Auf einmal läuft er. Die erste Betriebsstunde
soll mit Halbgas gefahren werden. Somit kurve ich eine Stunde durch das
Marinabecken. Die zweite Stunde erlaubt Dreiviertelgas. Da kommt das Beiboot
ins Gleiten, die 6 Ps sind wohl genug. Kleiner Nebeneffekt, das Starten
erfordert weniger Kraftaufwand als ein bei einem Rasenmäher.
Am Abend entdecken wir ein ganz großes Motorboot im Hafen.
Es ist auf jeden Fall das längste, das wir hier je gesehen haben. Die Vabene I
aus Georgetown. Wir zählen 12 Besatzungsmitglieder.
Bild des Tages: Außenborder Inbetriebnahme
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