Donnerstag, 21. Juni 2012

Mittwoch 20.06.2012 Nachtrag

Die letzte Nacht in Fanari war nicht die angenehmste. Der Westwind hatte zwar erst gegen Mittag eingesetzt, er bescherte uns aber Wellen, Schaukelei und Geklapper fast die ganze Nacht hindurch. Der Mückenangriff nach Sonnenuntergang war der heftigste bisher. Wieder bekamen wir Stiche ab trotz Autan, Coils und durch die Kleidung.
Vor Sonnenaufgang sind wir aufgestanden. Der Anker kam gut hoch, ohne Dreck. Ein Vorteil von Sand als Ankergrund. In einer Bucht neben uns lag eine Flottille vor Anker. Anfangs waren wir alleine auf dem Meer und kamen bei wenig Wind und Welle gut voran. Die letzte Stunde frischte der Wind auf und kam, wie kann es anders sein, von vorne. Im Fahrwasser nach Preveza war die Strömung gegen uns. Deshalb zielten wir in der Marina auf die Innenseite des Tankstellenstegs, um gegen Wind und Strom anzulegen. Falsch gedacht, der Strom setzte auf den Steg. Die Fender hätten wir noch tiefer hängen sollen. Es genügte zum Glück, dass alles ohne Schaden und Verletzte abging, und das obwohl keiner der Marineros zum Helfen da war. Das Beiboot wurde im Becken festgemacht, das Büro und der Mechaniker informiert, Müll entsorgt und Brot gekauft. Zum Ablegen hatte wir Glück, der Strom hatte gedreht und schob uns weg vom Steg. Vor unserem Ablegen sorgte ein Geronto-Franzose für Unterhaltung. Zunächst erleichterte er sich mitten in der Marina vor aller Augen über die Rehling. Abschauen konnte man ihm nichts, war zu klein. Danach versuchte er vor uns am Tankstellensteg längsseits zu gehen. Mit Motor, Bugstrahlruder, zwei Helfer auf dem Schiff Steg hätte er es trotzdem fast geschafft, uns und den Steg zu rammen. Ständig verwechselte er die Hebel für Motor und Bugstrahlruder, bzw. den Vorwärts- und Rückwärtsgang. Den Weg in die Schweinbucht fand das Schiff fast von alleine. In Kenntnis der Abgeschiedenheit in der Bucht wurden schnell die letzten Wetterberichte eingeholt. 6 Schiffe lagen schon vor Anker, die Hälfte davon alte Bekannte vom letzten Jahr. Für uns blieb ein Plätzchen am Rand. Der Anker hielt auf Anhieb. Luken auf, Sonnensegel ausgerollt und ins Wasser. Im Schiff hatten wir 38° erreicht. Die Stille war wieder beeindruckend, abgesehen von den Geräuschen der Natur, dem Vogelgezwitschere und dem Grunzen der Schweine. Die Schweinhirten hatten ein neues Auto. Es klapperte etwas weniger. Leider gibt es inzwischen auch hier Mücken, allerdings nicht in solcher Überzahl wie in Fanari.

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