Mittwoch, 13. Juni 2012

Mittwoch 13.06.2012

Wie bereits die letzten Tage trieb uns die Wässerungsaktion des Marineros vorzeitig aus den Federn. Die letzten Aufgaben wurden erledigt. Wasserschlauch rein, Landstromkabel rein, Ablaufschläuche für Spüle und Bad entfernen, Auto umparken, Radl umparken. Wir konnten es kaum glauben, das Motorboot neben uns wurde weggefahren, so dass der große Kran uns direkt heben kann. Ich hatte schon befürchtet, wir würden wieder auf den Schlitten gehoben werden. Und eine ganze Stunde zu früh rückte Ari mit dem großen Kran an. Gut dass wir schon längst bereit waren. Im Wasser die Kontrolle auf Wassereintritt. Kein Wasser gefunden. Motoren an, sie liefen. Vorwärts- und Rückwärtsfahrt getestet, funktionierte. Trotzdem konnte es sich Ari nicht verkneifen, auf die schönen Kirchen in Lefkas hinzuweisen, die auf Kerzen warten würden. Die Fahrt nach Preveza verlief unspektakulär. Es war viel Platz zum Anlegen, leider nicht an unserem bevorzugten Längsseitsplatz vom letzten Jahr. Beim Einparken versetzte uns die Strömung heftig. Kurz vor der Hafenmauer fiel mir auf, dass wir die Heckfender nicht montiert, sondern auf dem Trampolin liegen hatten. Anlegevorgang abgebrochen und Fender angeknotet. Zweiter Anlauf. An Land war unser irischer Nachbar aus der Marina zur Stelle und nahm die Leinen an. Wegen der Versetzung durch die Strömung wollten wir das Schiff weiter zur Seite ziehen, dass der Anker gerade greift. Das war sehr mühsam, bis ein Segler vom Land uns den Tip gab, zum Dichtholen des Festmachers die Winsch zu benutzen. Das war eine Erleichterung. Den richtigen Abstand für beide Enden zu erreichen dauerte seine Zeit. Zusätzliche Festmacher mit Ruckfender ausbringen, die Leiter zur Gangway umfunktionieren und weitere Kleinigkeiten ließen die Zeit verstreichen. Wie schon früher war es dann ein Kulturschock, das Leben an Land und die vielen Menschen neben uns zu erleben. Und wir wissen jetzt auch, warum hier so viel Platz war. Ein Kloakenrohr führt knapp neben unserem linken Hinterteil ins Wasser. Für Abwechslung war gesorgt, ein Franzose nahm einem armen Einhandsegler die Vorfahrt, der schon den Anker geworfen hatte und rückwärts auf die Mauer zufuhr. Er musste sein Manöver abbrechen, weil die Franzen einfach weiter quer zu den Schiffen fuhren. Neben uns legten sie sich ganz asozial längsseits. Fast wären sie über unsere Ankerkette gestolpert. Eine kleine englische Bavaria wurde beim Anlegen ähnlich versetzt wie wir. Sie war ganz leicht einen Platz weiter zu ziehen.

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