Freitag, 15. Juni 2012

Freitag 15.06.2012


Gestern kam die Marine in den Hafen. Mit lautem Tuten vertrieb sie einige Segler von der Hafenmauer, um längsseits gehen zu können. Will der Staat etwa Stärke zeigen zur Wahl? Droht ein Militärputsch? Das wäre wahrscheinlich nicht das Schlechteste für das Land. Und dafür suchte der Frachter mit den Yachten das Weite. Illegales Geld in Sicherheit bringen. Die Küstenwache umkreiste den Frachter, griff nicht ein. Dafür erhielt sie als Belohnung einen ganzen Tanklaster voller Diesel. Am Abend wurde uns ein neues Unterhaltungsprogramm geboten, eine Wahlveranstaltung der PASOK. Die Zuhörer scheinen sie aus dem hiesigen Altenheim „Zur schattigen Pinie“ angekarrt zu haben. Zuerst wurden wir mit Propagandamusik beschallt. Bodega, Prevere, Portokali, BecInto, Flocafe oder wie die Bars und Cafes hier alle heißen. Im Vergleich zur Lautstärke der Partei ist alles andere ein Gesäusel. Das „Einpeitschen“ dauerte 2 Stunden, die Reden glücklicherweise lediglich zweimal 30 Minuten. Als erste wurde für die Optik ein Mädel in Minikleid und Stöckelschuhen mit Pfennigabsätzen auf das Podium gehoben. Danach kam der eher unansehnliche Parteifunktionär. Apropos Schuhe. Griechinnen haben es ja mit ihren Schuhen. Und sogar die Polizistinnen (2 waren zur Bewachung der Veranstaltung abgestellt) tragen hier Stöckelschuhe. In der Nacht war es angenehm ruhig. Der angekündigte Sturm aus West mit 5 Bft. hatte sich verflüchtigt. Wir verbrachten den Tag zunächst mit Auf- und Umräumen und Putzen. Es folgte ein Großeinkauf. Es dauerte seine Zeit, alles zu verstauen. Jetzt ist wieder kein Platz für Gäste… Neben uns wechseln sich die Nachbarn ab und auch die Marine ist wieder verschwunden. Unser neuer Kühlschrank bereitet uns Sorgen. Angeblich soll er tropentauglich sein und von 18° bis 45° funktionieren. Bei uns schwächelt er schon bei unter 30°.
Bild des Tages: Schwarzgeld in Yachtform auf dem Weg ins Ausland.

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