Donnerstag, 9. Juni 2011

Donnerstag 09.06.2011


Diese Nacht haben wir in Gurten verbracht. Die Eingeweihten wissen, was das bedeutet. Die Marinaleute waren gestern zu faul, uns ordentlich an einen Platz zu stellen. Sie hätten es ja gerne gehabt, wenn heute die Risse schnell zugekleistert werden und wir wieder ins Wasser gegangen wären. Das hat aber meiner Versicherung nicht gefallen. Die habe gemailt, ja nichts am Schiff machen zu lassen, bis nicht ihr eigener Gutachter die Risse gesehen hat. Die Nacht an sich war dann erwartungsgemäß sehr heiß, aber relativ ruhig. Abgesehen von gelegentlichem Hundegebell in nächster Nähe. Ich habe inzwischen einen Ablauf beim Heben vom Landplatz erinnert, der die Beschädigung erklären würde. Die ausführliche spare ich mir. Am Vormittag unterbreitete ich meine Theorie dem Marinachef, der meinte zumindest, „Could be“. Aber wir sollen auf den Gutachter warten, der habe bereits mit ihnen Kontakt aufgenommen. Später wurde mir mitgeteilt, dass der Gutachter morgen Vormittag kommen wird. Wir haben unser Schiff wieder auf Camping umgerüstet, Leiter raus, Holzklotz an Leiter, Stromkabel raus, die alten Schläuche für die Wasserauslässe wieder in die Borddurchbrüche gesteckt. Und weil wir schon mal hier sind, geben wir die leere Gasflasche zum Füllen im Shop ab. Zur Erhärtung meiner Theorie finde ich an unserem alten Stellplatz noch tiefe Eindrücke von den hinteren Stützpfeilern, die natürlich photographiert werden.
Wie im wirklichen Leben, Katastrophen steigern die Auflage. Die letzten Tage hatten wir täglich fast 100 Klicks auf unserem Blog. Es kamen auch viele Mails. Und Nein, der Kranführer ist kein verkappter Franzose, er ist sogar in Deutschland geboren und aufgewachsen. So arbeitet er auch, ruhig und sorgfältig. Dem Vorschlag, uns in eine Marina in Deutschland beispielsweise an der Donau zu begeben, können wir er nichts abgewinnen. Auf dem Weg dorthin wäre auch der Mast etwas im Weg.
Nach einem ausführlichen Internetbesuch kam Les vorbei und sah sich die Risse an. Wir sollten auf jeden Fall eine Verstärkung einbauen. Für die Arbeiten müsste das Boot in den Gurten hängen, dass der Kiel alles nach unten zieht. Um eine ausreichende Verbindung zu bekommen, müsste man mindestens 10 cm rundrum anschäften/abschleifen. Nach diesen Neuigkeiten fahren wir erst einmal einkaufen. Da es so schön weht, schauen wir am Strand von Lefkas Stadt vorbei. Etwa 20 Kiter flitzen und fliegen durch die Wellen. Mit ganz kleinen Schirmen. Wie üblich sehen die Surfer dagegen alt aus. Es ist eine ideale Zeit zum Einkaufen. Alle Griechenhalten Siesta, wir haben die Geschäfte für uns.
Bild des Tages: Schiff hängt in den Seilen. In 4 Tagen 4 neue Standorte, das überfordert uns völlig.

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