Sonntag, 12. Juni 2011

Samstag 11.06.2011


Diese Nacht am die Musik direkt von gegenüber aus Preveza. Der Wind hat unüblicherweise nicht abends nachgelassen und sein Lärm überdeckt gnädig die Musik. Am Vormittag schaue ich im Büro vorbei, Chef ist noch nicht da, deshalb weiß keiner Bescheid. Wenn wir schon mal an Land sind, können wir den einen Seewasserschlauch austauschen, der sich immer zusammengezogen hat, wodurch sich Blasen im Wasser bildeten. Beim Einstieg in den Motorraum fällt mir eine Flüssigkeit in der inneren Vertiefung in der Gummidichtung um den Saildrive auf. Wasser kann es eigentlich nicht sein. Verschüttetes Öl? Der Getriebeölstand ist zu niedrig. Und wie ist es ausgetreten? Durch das Absaugrohr. Als ich den Stöpsel des selbigen runterziehe ist der eine Dichtungsring verschoben, bei genauerer Betrachtung sogar gerissen. In unserer Dichtungsringsammlung feindet sich ein Ersatz. Das Öl wird nachgefüllt und fertig. Einmal Stöpsel rein und raus und schon bricht die Dichtung. Spricht nicht für die Qualität. Schlauch am Seewasserfilter abgeschraubt und so weit als möglich das Wasser ausgeleert. Dann der erste genaue Blick ans andere Ende des Schlauches. Das sieht ziemlich aufgeweitet aus, über der Tülle. Mal nachgemessen und die böse Überraschung ist da. Der Einlass zur Seewasserpumpe hat 19 mm. Der Schlauch 16 mm. Wie kann eine Firma wie Volvo aus dem Saildrive einen 16 mm Auslass bauen, beim Einlass der Seewasserpumpe einen mit 19 mm? Hat sie wahrscheinlich nicht. Franzmann, der Drecksack, hat auf das Seeventil am Saildriveeinlass einen 16er Anschluss aufgeschraubt, dass er sein verrottetes Seewasserventil nicht gegen ein neues mit 19 Anschlüssen austauschen muss. 4000 kostet ein neuer Motor, 60 € ein Seewasserfilter. Geizen auf hohem Niveau. Und wir haben gerade zwei neue Seewasserfilter mit 16er Anschlüssen eingebaut. Jetzt können wir den alten Schlauch belassen, alles auf 19 mm umstellen oder versuchen, einen 16er Schlauch auf den 19er Anschluss zu drücken. Wir entscheiden uns für letzteres. Mit Föhn und Vaseline wird der Schlauch mit einem 19er Anschluss aus der Werksatt vorgedehnt. Blasen an beiden Händen vom kräftigen Drehen sind die Folge. Aber es funktioniert. Den Chef erreiche ich auch am Nachmittag noch nicht, also bleibt uns wieder nichts übrig als zu warten.
Bild des Tages: Freigelegte Bruchlinie

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