Mittwoch, 8. Juni 2011

Mittwoch 08.06.2011


Auch die Nacht war heiß, weshalb wir nicht viel geschlafen haben. Anfangs wurden wir von einem Flötenspieler unterhalten. Die bayerische Nationalhymne hab ich so noch nie gehört. Statt wie vereinbart um 14.00 werden wir schon um 08.00 aufgefordert, ins Kranbecken zu fahren. Dann aber doch nicht, weil erst ein kleiner ins Wasser kommt. Ari hebt uns und fährt uns danach gleich auf den Betonplatz. Schon beim ersten Blick entdecken wir einen Riss. Der verläuft an der Kielhinterkante. Ari selbst entdeckt am anderen Kiel einen Riss an der gleichen Stelle. Später finden wir noch konzentrische Risse an einer Stelle, die zu den Gurten des Trailerfahrzeuges passen würde. Der Marinachef selbst schaut wieder vorbei. Er hat zunächst keine Erklärung, wie das passieren kann. Schließlich meint er, es müsse ein alter Schaden sein. Mit einem anderen Griechen will er uns einreden, das Schiff sei aus Polyurethan, ein totaler Blödsinn, und wir hätten das was falsch repariert. Natürlich haben wir was repariert, einen Osmoseschaden. Dafür ist alles bis auf das Glasfieber abgetragen worden. Wenn da ein Schaden gewesen wäre, hätten wir ihn gesehen und reparieren können. Wir kennen ja praktisch jeden Millimeter unseres Unterwasserschiffes. Inzwischen kommt aus dem rechten Riss sogar Wasser gelaufen. Als nächstes lässt er das Boot auf die Kiele stellen und behauptet, stehend wären die Risse ja geschlossen und man würde sie nicht sehen. Natürlich sieht man sie. Ja meint er, aber nur, wenn man wisse, wo man hinsehen müsse. Durch das Abstellen drückt es auch aus dem linken Riss Wasser raus. Die Meinung der Marina ist somit, dass da immer schon ein Schaden gewesen wäre, der erst offenkundig geworden sei, als das Schiff ins Wasser gekommen sei. Bevor es hier an Land gekommen ist war das Schiff im Wasser und wir haben kein Leck gehabt. Und als wir es letzten Herbst verlassen haben, waren auch keine Risse drinnen und auch nicht, als wir zurückgekommen sind. Und genau an der Stelle des einen Risses haben wir heuer Copper Coat aufgetragen und uns die Stelle genau aus der Nähe angesehen. Da war kein Riss. Vielleicht liege ich ja daneben und bitte um Aufklärung, aber für mich ist die Kausalitätskette klar. Kein Riss im Schiff, Schiff wird gekrant, Schiff hat Riss. Kranen ist die Ursache. Wir schießen viele Photos, schreiben im Marinabüro alles zusammen und schicken alles an die Versicherung. Mal sehen, was die uns rät. Danach wandern wir zu Simon auf sein Schiff und halten ihn von der Arbeit ab. Es bläst kräftig aus Süden, heiße Luft und Sand aus der Sahara. Den Innenputz hätte sich Carola sparen können, der Staub hat uns wieder. Und dabei stehen wir nicht neben der Straße.
Bild des Tages: Unser Schiff weint und wir auch.

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