Samstag, 22. August 2009

21.08.2009 Freitag



Wir beginnen diesen Morgen wie jeden anderen mit dem Abdecken der Luken. Dank unseres Sonnensegels müssen wir ein Fenster nicht mehr abdecken. Nach dem Frühstück wird gewaschen und umgeräumt. Plastikbehälter aus dem Vorschiff in die Kammer und gleichzeitiges Umsortieren des Inhalts. Wegen des Sonnensegels müssen die Wäscheleinen umgehängt werden. Danach widmen wir uns dem Kühlschrank. Alles wird ausgeräumt, der Kühlschrank innen ausgewischt und neu eingeräumt. Zur Verstärkung erhält der Kühlschrank fünf im Kühlschrank der Marina tiefgefrorene Kühlakkus. In der Gebrauchsanweisung für das Teil findet sich nichts über unser Problem. Speziell von einem Austausch einer Kühlflüssigkeit ist nicht die Rede. Als nächstes folgt Haarschneiden. Zur Unterhaltung der vorbeifahrenden Italiener auf dem Steg. Nach einer kurzen Pause mache ich mich auf den Weg in die Werft, nach dem Außenborder sehen. Kaum zu glauben, gerade wird das Dingi samt AB hochgehoben. Es wird sogar noch mit dem Dampfstrahler gereinigt. Pasquale, der Mechaniker, erklärt mir, dass beide Vergaser ausgetauscht wurden. Jetzt soll ich reinspringen und losfahren. Fahren geht, aber kein Vollgas. Da stottert er wieder. Also gleich umdrehen und zurück zum fassungslos am Ufer stehenden Pasquale. „Diabolo machina!“ Im Stand läuft alles problemlos, auchmit hoher Drehzahl. Bei weiteren Probefahrten immer das gleiche Spiel. Die Lampe für Temperatur/Öl leuchtet und der Motor stottert. Irgendwann hat Pasquale genug vom Zupfen an Kabeln und Schläuchen und holt zwei Schraubenzieher. Damit behebt er das Problem. Seine Erklärung ist, dass der Fühler für den Ölstand defekt ist. Der meldet zu wenig Öl, obwohl genug drinnen ist und drosselt den Motor. Er hat jetzt den Sensor einfach abgeklemmt, was bedeutet, dass wir per Auge regelmäßig nach dem Ölstand schauen müssen. Aus lauter Freude über den zurückbekommen Motor unternehmen wir eine kleine Ausfahrt auf das große Meer. Nicht viel Wind, kleine Wellen. In der Marina dann kurz Vollgas. Erst steigt der Bug, dann geht’s in Gleitfahrt dahin. Beim Abbremsen überholt uns die Heckwelle und steigt von hinten über den Spiegel ein. Sauerei!!
Am späten Nachmittag flicke ich noch einen Radlreifen. Der hat die letzte Ausfahrt zur Kanaleinfahrt nicht überlebt. Ein spitzer Dorn war wohl im Weg. Obwohl die Sonne noch scheint werde ich zweimal von Mücken gestochen. Nur eine konnte ich dafür büßen lassen.
Neo und Jane kommen zurück, sie waren mal kurz in Frankreich. Da sei es etwas kühler gewesen. Nach 22 Stunden Fahrt brauchen sie erst einmal Erholung. Über die Bretter, die wir ihnen aufs Schiff gelegt haben, ist Neo sehr erfreut. Auch Michi kommt zurück. Sie hatten eine schöne Segelwoche. Immer Nordwind, was auf dem Weg nach Süden wunderbar, auf dem Rückweg gegenanbolzen bedeutete.
Da jetzt alles zum Auslaufen an Bord ist, könnten wir losfahren. Aber… Der Wetterbericht sagt für Sonntag und Montag Starkwind aus Norden an. In den wollen wir nicht reinsegeln. Der Plan wäre somit am Montag die Marina zu verlassen und draußen zu ankern und am Dienstag nach Leuka zu segeln und dort die Nacht verbringen. Am nächsten Tag wollen wir nach Othoni oder Erikoussa, das sind kleine Inseln nördlich von Korfu. Die gehören schon zu Griechenland. Dort wollen wir die Nacht vor Anker verbringen und dann wieder am Tag nach Paxos segeln, in eine kleine Ankerbucht namens Lakka. Da bleiben wir, so lange es uns gefällt, bzw. das Bier reicht. Dann geht es weiter nach Gaios, das liegt ebenfalls noch auf Paxos oder alternativ nach Prevezza. Prevezza ist eine größere Stadt und wir hoffen, uns dort mit allem nötigen ausrüsten zu können. Zunächst heißt es, dass wir die nächsten Tage oder sogar über eine Wochen nicht per Email erreichbar sein werden und auch unsere Homepage nicht pflegen können. In Prevezza hoffen wir all das erledigt zu bekommen, was hier nicht funktioniert hat. Gestell für das Bimini schweißen, Gasanlage überprüfen, neue Spüle für die Küche, neue Armaturen für Küche und Bäder, usw. Dann das zulaminieren der Fenster, das Einbauen der sechs neuen Luken, das Einkleben der undichten Scheiben in die Luken, usw. wir sind noch lange nicht fertig.
Bild des Tages: Erweiterter Sonnenschutz

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