Freitag, 11. Mai 2012

Freitag 11.05.2012





Am Abend fielen gestern ein paar Tropfen, die uns nicht so sehr erschreckten, dass wir die Luken schlossen. Das wäre unangenehm gewesen. Inzwischen reichen uns nachts Bettlaken alleine zum Zudecken, so warm ist es. Morgens war alles trocken und der Himmel bewölkt. Ideale Bedingungen, um eine Sonnenschutzfolie aufzukleben. Ohne die Blendung durch die Sonne ist das Abschneiden der Ränder viel angenehmer. Abgesehen von den Verrenkungen, die nötig sind, um auf dem rutschigen Deck die richtige Position zum Schneiden zu halten. Obwohl die Schnittführung gerade an den runden Kanten gelungen schien, löste sich im Laufe des Tages genau da die Folie leicht ab. Erneutes befeuchten und mit dem Rakel drüber streichen hatte keinen dauerhaften Erfolg. Erst die grobe Gewalt des Daumens, kräftig auf den Rand gedrückt, half. Die Genua wurde probeweise ausgerollt und das alte Problem trat wieder auf. Trotz Hochstellung der Rolle durch eine Feder wickelte sich die Schnur zur Rollanlage ungleichmäßig am unteren Rand auf, so dass sie schließlich den Rollmechanismus blockierte. Dazu ist uns bislang keine Lösung eingefallen. Auf einen Test des Großssegels verzichtete ich wegen der Windrichtung von hinten. Nicht dass wir es nicht mehr einrollen können. Da die Mehrzahl der Seile abgewickelt war, nutzen wir die Gelegenheit, um ein paar Winschen zu fetten. Eine zerlegten wir sogar zum größten Teil, was wir hätten bleiben lassen sollen. Nach dem Zusammenbau drehte sie sich überhaupt nicht mehr. Also wieder alles zerlegen. Die Zahnräder drehten sich solange, bis wir wieder den Mittelschaft anschraubten. Selbst ein Anziehen der Schrauben mit zwei Fingern war genug, um die Winsch zu blockieren. Nach diesem Rückschlag ließen wir die anderen Winschen gut sein. Carola widmete sich dem Nähen von Moskitonetzen und ich baute das linke Trampolin ab. Hier hat sich Franmann wieder selbst übertroffen. Das Netzt hat er zunächst mit einzelnen Schnüren jeweils zu einem Haken gespannt. Dann hat er Zickzack eine Schnur durch Netz und Haken gezogen. Bei 8 Meter Umfang des Netzes hat er ganz schön viel Seil durch die Hacken und das Netz führen müssen. Bei der ganzen Sache bröselte das alte Seil vor sich hin. Natürlich war es trotzdem nicht leicht aus dem Netz zu bekommen. Franzmann hat es zusätzlich gesichert. Anstatt das alte dicke Seil zu ersetzen hat er es mit einem neuen dünnen umwickelt. Alle 5 cm 4 halbe Schläge. Dieses Seil habe ich nicht mehr aufknoten können. Aber stabil war es. Weder mit Schere, noch mit Cuttermesser war ihm beizukommen. Nachdem ich mühsam das halbe Netz mit Cuttermesser von dem dünnen Teil befreit hatte kam mir die Idee mit dem Heißschneider. Ruckzuck war die Sache erledigt.
Bilder des Tages: Genua testweise ausgerollt. Zerlegte Winsch. Schiff ohne Netz. Sonnenschutzfolie auf einer Küchenscheibe.

1 Kommentar:

  1. Hallo Habanera,
    Euer Problem mit der Holeleine der Genua sollte auf folgende Weise behoben werden können:
    Während das Segel ausrollt, sollte die Leine nicht wie auf Eurem Foto zu sehen von unten auf die Trommel geleitet werden, sondern von oben. Versucht mal einen Block am Bugkorb so zu installieren, dass die Leine nicht von unten, sondern von oben in die Trommel geführt wird.
    Ausserdem ist es wichtig, dass die Leine immer ein wenig Zug beim Aufwickeln hat, und nicht vollständig lose ist. Ein einfacher loser Törn um die Winsch reicht, um sie so stark zu straffen, dass das Problem dann gelöst sein sollte!
    Frohes Gelingen weiterhin und
    Schöne Grüße
    Katamaran "BlueLiners" Crew
    (Wolfgang)

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