Sonntag, 11. September 2011

Samstag 10.09.2011

Jetzt ist mal ein ausführlicherer Bericht über die hiesigen Schweinhirten fällig. Zweimal am Tagbesuchen sie ihre Schweine. Sie kommen über eine Schotterstraße mit unzähligen Schlaglöchern. Das Fahrzeug ist ein Transporter mit Ladefläche, auf welcher die Tonnen mit Schweinfutter lustig umherhüpfen. Der Wagen klappert als würde er gleich in seine Einzelteile zerfallen. Kommt Frau Schweinhirtin alleine, werden die Schweine mit Musik berieselt. Bei westlicher Musik schweigen sie andächtig, griechische Musik versuchen sie durch Gegrunze und Quieken zu übertönen. Oder sie versuchen mitzusingen, weil sie den griechischen Text verstehen. Ist Herr Schweinehirt dabei, übernimmt er die Unterhaltung. Selbst wenn er mit seiner Frau spricht, ist seine Stimme extrem laut. Er übertönt selbst die Geräuschkulisse seines Fahrzeugs, wenn sie anfahren. Und wenn es Probleme im Stall gibt erhebt er erstrecht seine Stimme. Da erzittert die ganze Bucht. Manchmal ist Sohn Schweinhirt dabei, der in die Büsche geschickt wird, während die Erwachsenen arbeiten. Manchmal vergessen ihn die Eltern. Bislang sind sie in diesen Fällen immer zurückgekommen, haben ihn durch Rufe zum Auto gelockt und eingeladen. Manchmal vergessen sie auch, den Schweinestall richtig zu verschließen, dann laufen die kleinen Schweine durch die Gegend und wenn der Schweinlaster über die Straße zum Stall rumpelt, wetzen sie hinter ihm her zur Fütterung.
Für uns war es ein ruhiger Tag. Die Schweizer auf dem belgischen Motorboot haben die Bucht verlassen. Damit sind wir die dienstältesten hier. Bis zum Abend sind 10 Schiffe in der Bucht. Einer kam bei Dunkelheit und traute sich nicht herein. Lieber ankerte er in der Einfahrt. Morgens lagen wir ein paar Meter von unserer Ankerboje entfernt. Das haben wir gar nicht bedacht, dass wir uns die Leine auch selbst um Ruder uns Schraube wickeln könnten. Wie jedes Wochenende kommen nächstens Fischer, die vom Ufer ihre Leinen auswerfen. Das hält den dummen Kläffer wach, und uns auch.

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