Freitag, 4. September 2009

28.08.2009 Freitag


Die Osteuropäische Sommerzeit verwirrt uns etwas, es wird viel später Hell als in Italien. So stehen wir erst um 07.30 auf und fahren gleich los. Gleich heißt nach Verschließen der Luken und Seeventile und Ankerlichten (problemlos). Frühstück gibt’s unterwegs. Es folgt eine spannende Passage um die Nordspitze Korfus. Eine nicht gekennzeichnete Untiefe will um-schifft werden. Mit Navigationsprogramm kein Problem, aber wenn wir keines hätten?? Zwi-schen durch müssen wir Fischerbooten und Bojen für Netze ausweichen. Das nächste Problem folgt sogleich, der rechte Diesel qualmt. Nachgeschlagen im „Erste Hilfe für Dieselmotoren“ Buch müsste uns eigentlich beruhigen. Grauer Qualm ist Wasserdampf und ungefährlich. A-ber warum qualmt der eine Motor und der andere nicht?? Wer weiß Bescheid? Vorsichtshal-ber wechseln wir auf die linke Maschine. Die bekommt zur Belohnung zwei Kanister Diesel eingefüllt, die rechte Maschine nur einen. Bei Tageslicht und ruhiger See läuft das undramati-scher ab als bei der Überführung. Links zieht Korfu mit einer Steilküste und vielen schön an-zusehenden Dörfern an den Hängen vorbei. Die freie Zeit nutzen wir, das Auspuffproblem einzugrenzen. Bei genauer Inspektion stellten wir fest, dass bei der rechten Maschine in einem durchsichtigen Wasserschlauch Luftblasen mit strömten. Diese Blasen zeigten sich in dem Schlauch vom Impeller zum Motor und vom Seewasserfilter zum Propeller. Die Schläuche vom Seeventil zum Seewasserfilter und weiter zum Impeller waren zusammengezogen. Wir hoffen mal, dass das Problem die Frischwasserzufuhr ist und durch erneutes Bohren mit einer Gewindestange im Saildrive behoben werden kann. Wieder zeigen sich Delphine, begleiten uns aber nicht. Es begegnen uns etwas mehr Schiffe als auf den bisherigen Fahrten, mehr als 10 waren es nicht. Ein Segelversuch bringt einen halben Knoten mehr Fahrt ohne Kursabwei-chung. Das nehmen wir doch mit. Ansonsten ist es wie bisher schwach windig. Als wir gegen 18.00 in die Ankerbucht Lakka auf Paxos einbiegen die böse Überraschung. Voll belegt. Wir quetschen uns an den Rand nahe der Einfahrt in die Bucht. Der Anker hält wieder nicht beim ersten Mal. Auch beim zweiten Versuch können wir ihn mit Vollgas durch den Sand ziehen. Schlussfolgerung: Der Anker ist zu leicht für unsere Pferdestärken und unseren Kat. Beim Abtauchen sehe ich ihn genauso eingegraben wie auf Erikoussa. Bei einem Rundblick durch die Bucht sehen wir die Penguin mit Phill und Mary. Das Beiboot zu wassern haben wir keine Lust. Eine richtige Entscheidung, wie sich rasch zeigt. Der Wind dreht und drückt uns auf das Felsenufer zu. Mit Maschinenkraft halten wir den Kat so lange an Ort und Stelle, bis ein Heckanker klar ist und ausgebracht worden ist. Diese Aktion kostet einiges an Zeit und Ner-ven. Das Abendessen wird ein zweites Mal erwärmt und da es schon dunkel geworden ist, überfallen uns die Mücken. Wegen der unklaren Ankersituation bleiben wir wieder abwech-selnd auf. Ein mit Französischen „Kindern“ bemanntes Schiff läuft noch ein und benötigt ei-nige Ankerversuche, bis sie sich neben uns legen. Gnadenlos fahren sie an Land und lassen ihr Schiff nach der Winddrehung auf unseres treiben. Auch nach ihrer Rückkehr scheren sie sich nicht um die Ankerlage und gehen ins Bett. Ist wohl nicht ihr Schiff oder Papa hat genü-gend Kohle um Schäden zu regulieren. Auch hier schallt Musik von Land, durch die Entfer-nung gedämpft. Um 04.00 gehen an Land alle Lichter aus. Es wird schwieriger zu beurteilen, ob wir uns bewegen oder nicht.
Bild des Tages: Mittagessen

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