Freitag, 4. September 2009

27.08.2009 Donnerstag


Nach den letzten kurzen Nächten schlafen wir erst einmal richtig aus. Nach dem Frühstück wird gleich gearbeitet. Der Rost der Ankerkette, der gestern auf Deck bröselte, wird wegge-spült, bzw. gewischt. Danach wird der Sonnenschutz aufgebaut, da die Sonne brutal sticht. Es folgt der Sprung ins Wasser, Schiff unter Wasser putzen. Mit der Spachtel werden die größe-ren Algenbüschel abgekratzt. Mit einer Gewindestange werden die Wassereintrottskanäle am Saildrive bearbeitet. In den Hohlräumen haben sich einige Muscheln angesammelt. Als nächs-tes widme ich mich den im Mast verlaufenden Kabeln. Die haben die letzten Tage nervig zum Klappern begonnen. Zunächst die Bestandsaufnahme. Im Saloontisch ist eine Klappe, hinter der die nach oben laufenden Kabel gebündelt werden. Eines ist für eine Fernsehantenne, ein schwarzes wahrscheinlich für die Funkantennen. Zwei weitere schwarze bleiben unidentifi-ziert. Wahrscheinlich sind sie für Windrichtungs- und Windstärkeanzeige. Die drei grauen Kabel werden durch Multitester und Schalten der Sicherungen identifiziert. Maststrahler, Mo-torlicht und Anker- plus Positionslicht. Frankreich hat sich wieder mal durch abenteuerliche Verkabelung ausgezeichnet. Vier Kabel in eine Öffnung einer Lüsterklemme gequetscht. Beim Bewegen des Kabelsalates, um den Phasenprüfer ansetzen zu können, reißt natürlich eines der vier Kabel aus. Die Schraube der Lüsterklemme ist so verrostet, dass sie nicht auf-geht und ich die Kabel abzwicken muss. Neu miteinander verbunden haben wieder alle Verbraucher Strom. Zumindest bis hierher. Anker- und Positionslicht funktionieren bekann-termaßen nicht. Draußen ist bei den anderen Schiffen ein ständiges Kommen und Gehen. Ir-gendwann sind wir das „dienstälteste“ Schiff am Strand. Zum Abendessen sind es 20 Schiffe. Ein im Dunkeln ankommender Norweger quetscht sich noch an den Rand des Ankerfeldes. Die Nacht wird wieder etwas unruhig, da der Wind sowohl auffrischt als auch wiederholt dreht. Unser Anker hält uns dennoch an unserem Platz.
Bild des Tages: Unsere erste Ankerbucht in Griechenland

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