Freitag, 25. September 2009

25.09.2009 Freitag

Ein ereignisreicher Tag!! Aber alles der Reihe nach. Ich hole im Sanitärladen unsere Spüle ab. An Bord dann die böse Überraschung. Entgegen den Angaben im Katalog ist die Spüle mit 40 cm Breite zwei Zentimeter zu kurz. Sie würde in unseren bereits vorhandenen Ausschnitt fallen. Spüle wieder zurück in den Laden fahren und das Problem schildern. Die sind natürlich auch enttäuscht, aber freundlich und hilfsbereit. Sie lassen sich es dennoch nicht nehmen, mit ihrem eigenen Meterstab nachzumessen. Hauptsache sie nehmen das Teil zurück. Ich will mir den Katalog ausleihen um an Bord mit den Gegebenheiten vor Ort nach einer Spüle zu suchen. Kein Problem, aber das für die Spüle bezahlte Geld krieg ich erst, wenn ich den Katalog zurückbringe. 120 € Kaution für einen Katalog sind nicht schlecht, oder?? Zwischendurch legt ein Kat ab, der durch den Wind auf uns drauf gedrückt wird. Das geht ohne Schaden ab. Die jetzt in der Arbeitsplanung entstandene Leere wird mit Putzen gefüllt. Ich will zwei Reifen holen, um uns gegen den wieder aus Südwesten kommenden Wind gegen die Mauer besser abzufedern. In einem anderen Teil des Hafens habe ich zwei Reifen entdeckt, die schon zusammengebunden waren. Allerdings mit Muscheln überwachsen. Mit der Spachtel entferne ich die vor Ort und schiebe das Rad mit den Reifen auf dem Sattel zurück. Da begegnet mir die Französin vom Nachbarschiff und berichtet, dass sie auf der Suche nach einem sicheren Liegeplatz sei. Der Hafenmeister hat eine Warnung ausgegeben, dass Sturm aus Süd kommt und die Mole, an der wir liegen, von den Wellen überspült werden könnte. Da würden uns auch die zwei Reifen nicht vor Schaden bewahren. Den Platz im hinteren Hafen, den wir uns aussuchen, wäre gerade lang genug für uns. Die Franzosen würden sich seitlich an uns legen. Wieder an Bord geht dann alles ganz fix. Zwei weitere Fender rausgehängt, Leine für Leine lösen, Motor an, geplantes Ablegemanöver erklären. Das (Eindampfen in die Vorspring) funktioniert tadellos. Mit dem Anlegen siehts anders aus. Wir müssen an den letzten Steg, ganz hinten am Rand des Hefenbeckens. Der Wind steht vom Steg weg auf das nahe Ufer und die dort liegenden Schiffe. Ob es überhaupt tief genug für uns ist wissen wir eigentlich nicht. Wir gehen davon aus, weil landseits am Steg noch ein größeres Schiff liegt. Da es sehr eng ist und wir sehr groß sind und zudem der Wind schon kräftig bläst, bleibt nicht viel Raum und Zeit zum Manövrieren. Und zu allem Übel ist niemand an Land, der unsere Leinen annehmen könnte. Da ich ganz nah ran muss, um das übersteigen zu ermöglichen, passiert es. Wir knirschen auf den Betonsteg. Ein wirklich unschönes Geräusch. Hinterher sind wir natürlich schlauer, was wir hätten besser machen können. Jetzt haben wir halt eine Schramme mehr im Schiff. Die werden wir im Winterlager ausbessern lassen und wahrscheinlich gleich eine Metallverkleidung an den Bügen anbringen lassen. Bis wir sicher vertäut sind dauert es seine Zeit. Dann wird das Radl vom alten Platz geholt und Butter gekauft. Wahrscheinlich werden wir den Abend an Bord verbringen. Die nähere Umgebung ist nicht so ansprechend, vor allem die bulgarischen und rumänischen Autos, denen viele Zigeuner entsteigen, stimmen uns sorgenvoll. Ein gutes hat der neue Platz (zusätzlich zum besseren Schutz). Wir haben wieder Landstrom. Wahrscheinlich wieder illegal, aber wir nehmen ihn, solange er fließt. Kaum ist der Stecker drinnen, beginnt es zu winden, zu regnen und zu blitzen. Wahrscheinlich bekommen wir hier gar nicht so viel ab, wie weiter vorne. Der Regen bringt wieder neue Erkenntnisse. Auch die Luke in unserem Zimmer benötigt eine neue Sika-Dichtung. Wie schön ist doch eine warme Dusche. Da ist es fast egal, dass es durch die Luke kalt herein zieht. Wegen des unsicheren Wetters wird an Bord gegessen. Die Nacht wird dann angenehm ruhig. Ob der Wind allgemein nachgelassen hat oder wir so gut geschützt sind ist uns dabei egal.

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