Montag, 14. September 2009

13.09.2009 Sonntag

Wir lassen es wieder langsam angehen. Nach dem Frühstück steht ein neues Kapitel Landstrom auf dem Plan. Als ich mich mit meinem Kabel dem Franzosen nähere ist der erst einmal sehr unfreundlich. Seine Frau, die etwas später verschlafen auftaucht, ist etwas zugänglicher. Das Problem sei halt, dass die Sache illegal sei. Und wenn zu viele Leitungen sichtbar wären, würde der Strom abgedreht. Aber wenn ich wolle, solle ich mich halt dranhängen. Ist noch das Problem zu lösen, dass unsere beiden Marina-Kabel zu kurz sind. Wir ziehen den Kat am Steg entlang hinter die Franzosen und schlagen so zwei Fliegen mit einer Klappe. Kabel ist lang genug und läuft nicht über eine zu lange Strecke sichtbar. Als ich mich anstecken will kommt doch noch der Franzose selbst und übernimmt das. Als ich dann erkläre, dass ich das Kabel nicht auf der Mauer liegen lassen will, sonder an der Mauer über dem Wasser hängend ist er zufrieden und macht sich gleich daran, das Kabel mit Angelschnüren anzubinden. Trotz Landstrom wird heute per Hand gewaschen. So als Vergleich. Der Wasserverbrauch ist geringer, der Arbeitsaufwand größer. Das nächste Projekt heißt Putzen unter dem Bodengitter im Bad. Dazu muss dieses erst einmal ausgebaut werden. Das ist nicht so einfach, da Schlauch und Stromkabel zur Bilgepumpe durch das Gitter laufen. Und die Türe muss zu sein, da sich sonst das Gitter nicht anheben lässt. Dann muss man sich auf eine schmale Leiste Stellen, da man sich ja nicht selbst mit dem Gitter hochheben kann. Als letztes muss der Türschnapper beim Anheben des Gitters umschifft werden. Das war's dann aber. Als das Gitter hochgeklappt ist montiere ich Schlauch und Stromkabel ab und das Gitter ist frei. Um es uns einfacher zu machen säge ich ein Teil des Gitters weg, dass wir es unabhängig vom Schlauch rausheben können. Kabeltrommel ausrollen, Stichsäge raus, Raspel zum Kanten entschärfen, das übliche Spiel. Drinnen wird das Putzen auf das ganze Schiff ausgedehnt und wir beschließen, uns von einem Teppich im Salon zu verabschieden. Egal wie oft wir ihn saugten, immer war Sand darunter. Und der kratzt am Lack der Bodenbretter. Außerdem war der Teppich eine ständige Stolperfalle. Immer wieder taucht ein paar Meter neben dem Schiff eine Schildkröte auf, um Luft zu schnappen. Am Abend stehen im Südwesten Gewitterwolken am Himmel. Abendessen und Eis können wir dennoch ungestört genießen. Extakt mit dem letzten Backgammonspiel beginnt es zu schütten. Alle Luken zu und ab ins Bett, da es bald wieder aufhört. Um 02.00 geht es dann richtig los. Wolkenbruch und Sturm. So festgezurrt wie wir liegen kann uns nicht viel passieren, wobei uns der Wind aus dieser Richtung schon unschön gegen die Mauer drückt. Die Fender müssen einiges aushalten. Der Regen ruft uns wieder ein altes Problem in Erinnerung. Unsere undichten Fenster und Luken. Ich laufe mit Taschenlampe durch das Schiff und suche eindringendes Wasser. Die Abklebung der langen Seitenfenster ist nicht ganz dicht. Die Fenster über der Navi lecken wie gehabt. Das Fenster über der Küche ist dicht abgeklebt. Das Fenster über dem rechten Gang tropft an einer Schraube. Und das ärgerlichste. Auch das kleine Fenster über dem Gästebett tropft. Aber nicht die Luke oder die Dichtung sind das Problem. Das Wasser läuft irgendwo am Rand runter und ich kann nicht erkennen wo. Dazu müsste ich die ganze Holzverkleidung abschrauben. Das wird auf später verschoben. Irgendwann lässt der Regen tatsächlich nach und es wird weiter geschlafen.

Bild des Tages: Video der Hafenfront von Prevezza

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