Man möchte es nicht glauben, die Russen gehen an einem
Sonntag ins Wasser. Die ganze Nacht und bis zu letzt war ein Mechaniker im
Motorraum beschäftigt. Kaum sind die Russen weg, stellt sich die Verbindung zum
Internet wieder her. Das ist Zensur durch Störsender, oder so was ähnliches.
Die Kammer musste nach dem Schleifen natürlich entstaubt
werden. Dazu schlüpfte ich ein letztes Mal in den Schutzanzug, Maske auf und
hinein ins Vergnügen. Zuerst wurden Decke und Wände abgekehrt und der größte
Teil des Staubes entfernt. Der nächste Reinigungsschritt war das Saugen.
Zweimal zwang mich der Staubsauger zu einer längeren pause, weil er sich
hitzebedingt selbst abschaltete. Die Feinsäuberung übernahm Carola mit dem feuchten
Tuch. Viele Eimer Schmutzwasser gingen über Bord. Ich beschäftigte mich mit der
Reinigung der Arbeitsgeräte. Danach zog ich das zweite Sonnensegel auf. Wäre
mir das eher eingefallen, wäre die Arbeit in der Staubkammer etwas angenehmer
gewesen. Die Deckflächen im Schatten des Sonnensegels fühlen sich immer
deutlich kühler an, als die von der Sonne aufgeheizten. Die neuen Sonnensegel
für Küchen- und Navischeiben funktionieren ebenfalls.
Der Wetterbericht hatte leichten Regen mit 20%iger
Wahrscheinlichkeit vorhergesagt. Den ganzen Tag über war es heiß und aus Norden
zogen aufgelöste Gewitter über uns hinweg. Als ich zum Duschen standen im Osten
dicke Wolken. Gerade zurück am Schiff stand eine Böenwalze fast schon über uns.
Alle Sonnensegel weg, alle Moskitonetze von den Luken weg und Luken dicht und
schon ging es los. Eine kurze kräftige Bö und dann heftiger Regen. Zur
Abwechslung mal ohne Sand. Nach einer Stunde war alles vorbei wir konnten die
kühler Luft durch die Luken hereinlassen.
Bild des Tages: Die Kammer des Staubes
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