Sonntag, 4. Oktober 2009

03.10.2009 Samstag


Bei dunklen Wolken am Himmel stehen wir auf. Im Gegensatz zu gestern zeigt sich immer wieder blauer Himmel und Sonne. Die Regenpausen werden zum Einkaufen genutzt. Einmal Brot und Milch, später eine Leiter. Die wollen wir zur Gangway umbauen, da unsere für den alltäglichen Gebrauch viel zu schwer ist. Erst nach dem nächsten Regenschauer breche ich zum Holzhändler auf, um eine Sperrholzplatte zu kaufen, die wir als Laufsteg über die Sprossen der Leiter montieren wollen. Der Holzhändler hat natürlich schon zu.

Zurück beim Schiff bereiten wir das Ablegen vor. Die mühsam positionierten Fender werden umgehängt um das Eindampfen in die Vorspring abzufedern. Die Reifen werden entfernt und unsere Leinen abgemacht (alle schön schwarz). Zwei Reifen finden einen Platz an Bord als Heckfender. Sie schwimmen nicht auf und sind deshalb für diesen Zweck geeignet. Das Radl darf nicht vergessen werden. Ablegen von der Mauer gegen den Wind funktioniert ohne dass das Schiff die Wand berührt. Die Überfahrt zur Marina dauert, da praktisch alle Fender umgehängt werden müssen. Da wir nicht wissen, ob wir längsseits mit links oder rechts oder rückwärts anlegen dürfen, bringen wir an allen Enden Festmacher an. das dauert halt seine Zeit. Es dauert auch, bis die über Funk angerufene Marina antwortet. Da wir schon vor der Einfahrt stehen, soll uns gleich ein Marinero empfangen. Leider winkt der uns nicht an den langen Steg längsseits. Wir sollen in den hintesten Winkel in eine Lücke einparken. Bei Seitenwind und Strömung von vorn. Ich fahre erst noch einmal raus, um gefahrlos umdrehen zu können. Dann schleichen wir uns gaaaanz langsam rückwärts in die Marina. Wenn ich ganz normal rückwärts in die Boxengasse und dann in die Lücke fahren würde, befürchte ich, dass mich Strömung und Wind unkontrolliert versetzen. Spontan entscheide ich mich, den Kat in der Boxengasse quer zu stellen und durch Wind und Strömung seitlich versetzen zu lassen. Dass der Kat quer bleibt und weder vorne noch hinten anstößt reguliere ich mit den Maschinen. Langsam treibt es uns vor die Lücke. Rückwärtsschub und rein. Wind und Strömung drücken uns gleich auf das Nachbarschiff aber Hauptsache wir haben eine Leinenverbindung mit dem Steg. Der Marinero hatte natürlich Schwierigkeiten, unsere Taktik zu verstehen. Erst Festmacher, dann Mooringleine. Er zog schon die ganze Zeit die Mooring aus dem Wasser, die wir nicht haben wollten, bzw. die uns sogar beim Einparken im Weg war. Das Schiff mit zwei Festmachern und zwei Moorings an jeder Bugspitze richtig zu positionieren und die Festmacher mit Kette und Ruckdämpfer zu versehen dauerte seine Zeit. Beim Hochziehen der Mooringleinen kommt einiges an Getier mit hoch. An einer Leine hat es sich ein Seeigel gemütlich gemacht, an der anderen ein Getier, das aussieht wie eine große Spinne mit langen dünnen Beinen. Die alte schwere Gangway wird wieder aus dem Bugstauraum geholt und reicht gerade so bis zum Steg. Anmelden im Marinabüro und durchschnaufen. Der jetzt über uns hereinbrechende Schauer stört uns nicht mehr. Störender ist das harte Einrucken des Schiffes in die Festmacher. Auch die Ruckdämpfer federn das kaum ab. Und wieder einmal kommt der Wind aus der Richtung, die uns die größten Wellen beschert. Wenigstens die werden durch den Schwimmsteg von uns fern gehalten. Bis spät in den Abend spiele ich mich mit Festmachern und Mooringleinen. Erst dabei fällt mir auf, dass wir jeden Bug mit zwei Mooringleinen sichern können. Obwohl in der Nacht der Wind nachlässt ruckt es immer wieder kräftig. Die Gezeiten verursachen hier an der Einfahrt zum ambrakischen Golf regelmäßig eine heftige Strömung. Zusätzlich wird unsere Nachtruhe von anderer Seite gestört. Der Wind hat nachgelassen (gut), dafür hatten wir wieder Mücken im Zimmer (schlecht). Die Moskitonetze anzubringen haben wir bei dem zum Zeitpunkt des Fensteröffnens starken Wind natürlich unterlassen. Zudem mussten wir die Luken wegen wiederholter Schauer immer wieder schließen.

Bild des Tages: Kat in der Box.

Video des Tages: Unser neuer Liegeplatz

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