Dienstag, 20. Mai 2014

Montag 19.05.2014

Die Nacht war erfreulich ruhig. Ein italienischer Aufseher hat irgendwann ein Donnerwetter losgelassen und danach war Ruhe. Wenn doch ein Kind die Stimme erhob schallte ihm ein vielfaches Pssssst entgegen.
Um bei der vorgesehenen Ankunft um 08.30 Uhr vorher einen Tee trinken zu können stellten wir das Handy auf 07.00 Uhr. Und diesmal störte keine SMS.
Zur Durchfahrt der Engstelle zwischen Korfu und Albanien waren wir an Deck. Irgendwie kam mir die Spur hinter uns seltsam vor. Zu Recht, es war eine Mischung aus der Spur der Minoan Fähre und der Konkurenz von der ANEK. Letztere behauptete die Innenbahn, wurde aber trotzdem überholt. Kurz vor Halb Nuen wurden wir gebeten, die Fahrzeuge aufzusuchen. Und wie eilig sie es hatten die Rentner. Die Motoren wurden schon gestartet, bevor die Fähre ihr Heck zum Hafenmauer gedreht hatte. Und dann stand eine Schrottlaube ohne Nummernschilder im Weg und hielt den ganzen Verkehr auf. Alle mussten den Rückwärtsgang einlegen und rangieren. Beim Ablegen konnte die ANEK einen kleinen Vorsprung herausholen. Sie war kleiner und leichter, was der Beschleunigung zu Gute kam. Die Minoan ließ sie großzügig ziehen und überholte nach der nächsten Biegung.
Die Straße nach Preveza war tatsächlich fertig. Zumindest der mittlere Teil. Alles andere zerbröselte langsam. Viel Verkehr muss sie ja nicht aushalten. Und kamen kaum Fahrzeuge mit griechischer Nummer entgegen. Gerstern war ja auch Wochenende. Und es ist erst 09.30 Uhr. Wer ist da schon unterwegs…
Trotz des wenigen Verkehrs sahen wir so viele Tierleichen wie nie. Schlangen, Wiesel, Katzen und Hunde waren wir gewöhnt. Zwei Dachse hätten wir nicht erwartet.
Ein kurzer Stopp beim Lidl und wir waren in der Marina. Tatsächlich wurde der Bereich vor den Duschen betoniert. Dadurch sollten wir nicht mehr so eingestaubt werden. Wir sind eng eingeparkt, hinter uns ein Kat, neben und ein großes, altes französisches Motorboot, die Petrarka. Irgendwo hatten sie ei Loch, da die Reste von großen Stahlplatten rumlagen. Vor dem Marinabüro stand eine große blaue Motoryacht, die Balkan 1. Ari hob sie gleich wieder ins Wasser. An der Straße steht etwas ganz großes. Die haben mehr Grünzeug an Bord als in unsere Haarer Wohnung passen würde. Wir können zwei Palmen und drei Benjamins identifizieren. Unschön ist, dass sie ihr Unterwasserschiff sandstrahlen und der Dreck zu uns rüber fliegt.
Wir besteigen unser kleines Schiffchen und nehmen die Schäden auf. Die zweite Plexiglasscheibe über der Küche hat es ebenfalls zerrissen. Vorsichtshalber hatten wir sie mit abgeklebt. In der linken Bilge fand sich etwas zu viel Wasser, um es als Kondenswasser abzutun. Der erste Verdacht waren die kleinen Seitenfenster. Ein Blick in den Motorraum und die Sache war klar. Daher kam das Wasser nach Innen. Die findigen Franzosen haben eine Überleitung eingebaut, dass das Wasser ins Schiffsinnere fließt und der Motor trocken bleibt. Schöner wäre natürlich, wenn gar kein Wasser reinkommen würde. Das Abschöpfen und Auftunken ist natürlich eine riesige Sauerei. Öl, Diesel und Gummibrösel sind sehr unappetitlich. Carola widmet sich dem Innenraum. Alles war dicht, aber überall ist Staub. Selbst unter den Bettlaken, die wir zum Staubschutz ausgebreitet hatten. Nach Schöpfen und Putzen muss das Auto aus und das Schiff eingeräumt werden. Ausräumen geht klar, das restliche Einräumen muss bis morgen warten.
Socke und Rantanplan leben, ebenso Turtel. Und am Zaun haben sie ein Gehege für zwei weitere Hunde gebaut. Wir sind gespannt auf die Nacht.
Bild des Tages: Gelbe Blume vom Straßenrand 

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