Donnerstag, 14. Juli 2011

Sonntag 10.07.2011 Nachtrag


Nach dem kurzen Internetbesuch geht es los. Da der Kat hinter uns vor uns weg ist, können wir zunächst das Schiff nach hinten ziehen. Da uns der Wind an die Mauer drückt bleibt nur das Eindampfen in die Vorspring. Was das heißt hätte ich gern vom Teilzeitostfriesen erklärt. Gemächlich fahren wir in den Golf, während ich Seile und Fender in der Bugkammer verstaue. An allen grünen Bojen links vorbei umrunden wir zwei Kaps. An einem fahr ich einen zusätzlichen Schlenker, da es plötzlich recht flach wird. Ein Fels vor der Küste sieht gemeiner Weise aus wie ein schwimmendes Stück Holz. Auf dem Kap stehen drei tolle Häuser. Anscheinend steht man nicht auf Besucher. Es wird wie wild geschossen. Das neu justierte Log stimmt mit der GPS-angezeigten Geschwindigkeit fast überein. Auf der ganzen fahrt hatten wir keinen Wind. In der Ankerbucht liegen bereits 5 andere Schiffe. Trotzdem finden wir ein Plätzchen. Leider können wir den Grund nicht sehen, das Wasser ist zu trüb. Auf 12 Meter 50 m Kette und bei Vollgas rückwärts bewegen wir uns nicht. Motor aus und wieder haben wir eine neue Geräuschkulisse. Zikaden und ganz was besonderes. In unregelmäßigen Abständen dringen seltsame Geräusche zu uns rüber. Bei genauerem Hinsehen mit dem Fernglas entdecken wir in einem verfallenen Bau eine große Sau. Das Abendessen ist gesichert. Wie sich herausstellt, sind es 4 Schweine, die regelmäßig Besuch bekommen und gefüttert werden. Sie sind anscheinend noch nicht schlachtreif. Ein französisches Schiff mit plärrender Besatzung schaut vorbei, verschwindet zum Glück wieder nach einem kurzen Ankerstopp. Wegen der Hitze gehe sogar ich ins Wasser. Es hat fast Karibiktemperatur. Leider trüben viele Schwebstoffe die Sicht. 3 Meter und dann verschwindet die Ankerkette im Nichts. Da der Wind inzwischen aufgefrischt hat, probieren wir unseren alten Windgenerator aus. Er dreht sich tatsächlich und liefert sogar ein paar zusätzliche Watt. Die Stromanzeigen sind weiterhin nicht übereinstimmend. Zumindest läuft der Kühlschrank wieder kräftig. Das bedeutet auch, dass er viel Strom zieht. Am Abend schläft der Wind ein. Erfreulicherweise tauchen keine Mücken auf. Tagsüber hatten wir unzählige Fliegen an Bord. Denen war wohl der Schweinestall zu stinkig. Dessen Duft weht gelegentlich bis zu uns. Ganz ruhig ist auch hier die Nacht nicht. Von einem der Gebäude am Ufer schallt der Ton eines amerikanischen Krimis zu uns. Mit Schlägerei und Geballere. Die Griechen synkronisieren nichts, alles ausländische bekommt lediglich Untertitel verpasst. Abgesehen von gelegentlichem Hundekläffen in der Ferne ist die Nacht ruhig.
Bild des Tages: Blick aus der neuen Ankerbucht.

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