Sonntag, 24. Juli 2011

Samstag 23.07.2011


Wir wollen sicher gehen, dass sich das Dach auch richtig biegt. Deshalb wird es mit zwei Reihen Schrauben positioniert. Das Dach genau mittig auf dem Rahmen auszurichten ist das erste Problem. Passt es an dem einen Eck, ist es am anderen schon wieder verschoben. Schon das Bohren des ersten Schraubenloches ist ein Problem. Das Loch ist genau über der Mittelstütze. Unser Schweißer hat zwar ein Eck ausgeschnitten, dennoch kommen wir mit keinem Stift zum Markieren ran. Bleibt nur mit einem verbogenen Draht ankratzen. Zum Bohren dieses Loches muss das Dach verschoben werden, worauf eine erneute Ausrichtung nötig wird. Da das Loch so schwer zugänglich ist, wird auch das Aufdrehen der Mutter eine langwierigere Angelegenheit. Die nächsten Löcher und Schrauben sind relativ einfach. Abgesehen davon, dass wieder einmal Glasfiberstaub auf mich regnet und ich an das Loch in der Mitte von oben nicht heranreiche. Da brauchen wir jemanden mit 20 cm längeren Armen. Nach dem Bohren und Schrauben wird das Dach wieder mit Spanngurten gebogen. Unser Timing war natürlich wieder perfekt. Anders als gestern war es heute vom frühen Morgen an heiß. Und kein Wind kam auf, um Kühlung zu bringen. Ich geh kurz Interneten und Einkaufen. Die hinteren Gassen erinnern tatsächlich an das Griechenland vor 20 Jahren. Ein Geschäft für Ikonenrahmen habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Carola freut sich besonders über die Donuts. Seit Paros hatte sie nur mehr weniger schmackhafte Exemplare bekommen. Es finden wieder einige An- und Ablegemanöver statt, ohne größere Probleme, da ja auch der Seitenwind fehlt. Am späten Nachmittag umrunde ich die Burg von Vonitsa. Betreten kann man sie nicht. Ein großes Holztor ist immer geschlossen. So kann man sicher sein, dass das gute Teil nach der Restauration mit 2,5 Mio € der EU nicht wieder abnutzt. So was geschieht nicht nur mit Burgen. Unzählige Marinas und Hafenanlagen wurden mit EU-Geld finanziert. Nach der Fertigstellung werden sie von niemandem unterhalten und verfallen. Erstaunlich, dass noch niemand auf die Idee kommen ist, wie die Burg auch die Häfen zu schließen, um sie vor dem Verfall zu bewahren. Die Weltlage scheint sich wieder beruhigt zu haben, das AWAC hat Zeit, Landeanflüge zu üben. Auf meiner Wanderung komme ich an den Sportanlagen von Vonitsa vorbei. Volleyball- und Basketballplätze mit Teerboden, Fußballplatz mit feinem Kies. Kaum verwunderlich, dass die Anlagen nur von Ziegen und Schafen genutzt werden, welche wie die motorisierten Einheimischen charakteristische Spuren im Kies und auf dem Teer hinterlassen. Stichwort Einheimische. Das Fernsehprogramm am Samstagabend ist in Griechenland wohl nicht besonders. Alle treiben sich auf unserem Steg herum. Und die schon erwähnte Landjugend präsentiert ihre eigenen Sportdisziplinen. Röhren für die männlichen Teilnehmer, Kreischen und Kichern für die weiblichen. Da man tagsüber nichts von ihnen hört und sieht, üben sie wohl auf den Feldern in der Umgebung. Deshalb drängten sich die Schafe auch auf dem Sportplatz unter einer Tribüne. Zusätzlich werden wir in der Nacht wieder mit Technomusik beschallt. Nicht aus dem Ort selbst, sondern von einem Gebäude auf einer Landzunge gegenüber.
Bild des Tages: Griechische Soprtanlagen.

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