Samstag, 23. Juli 2011

Freitag 22.07.2011


Wir haben nichts anderes vor, als zu warten, dass sich unser Dach in die andere Richtung biegt. Es hatte über zwei Jahre Zeit, sich mit dem zu schwachen Rahmen durchzuwölben. Wir hoffen, dass wir nicht weitere zwei Jahre warten müssen, bis es sich an den neuen Rahmen angepasst hat. Diese Biegesache kommt uns natürlich sehr ungelegen. Wir wollten möglichst schnell das Dach befestigen und danach die Solarpaneele montieren, um unsere Energieprobleme zu lindern. Das können wir wohl vorerst abschreiben. In diesem Zusammenhang verwirren uns weiter die verschiedenen Anzeigen über den Ladezustand der Batterien. Und eine weitere Unklarheit: die Lichtmaschine des linken Motors liefert laut Anzeige nur 10 A, im Gegensatz zu den 20 A der rechten. Entweder schwächelt die Lichtmaschine, oder der um einiges längere Kabelweg ist daran schuld, oder die Kabel sind mürbe oder die Anschlüsse wacklig, oder was ganz anderes. Somit liegen wir tagsüber unter dem Dach und beobachten die Biegung. Wenigsten ist es etwas kühler. Nicht dass dies unserem Dany helfen würde, seinen Bestimmungszweck zu erfüllen. Nebenbei laufen wieder einige Anlegemanöver. Wir werden sogar bei einem involviert, das drei Plätze weiter stattfindet. Der Skipper kommt zu langsam rein, der Wind bläst ihn auf die Ankerleine unseres übernächsten Nachbarn und um diese dreht er sich und legt sich an unseren Bug. Da er recht schwer ist, lockert er den Anker des Nachbarn und drückt diesen zusätzlich auf uns. So nebenbei lassen sie einen Fender ins Wasser fallen, statt ihn zum Abfedern zu verwenden. Als sie sich von uns weg bewegen verhängt sich ihr Beiboot, das sie einer allgemeinen Unsitte folgend am Bug befestigt und nicht an Bord geholt haben, zuerst in unserer Ankerkette, dann in unserer Mooring. Wenigsten ist der Junge an der Ankerwinsch folgsam und löst auf meinen Rat einfach die Dingileine. Ich hüpf rein und hangele mich zu ihnen zurück. Nachdem alles fest ist verteilt der Skipper kaltes Bier an die Nachbarschiffe. Auch die Flottillensegler von Sailing Holiday kommen zurück und zwängen sich in alle Lücken. Die Schiffe sind so klein, dass wir sie von unserem Deck aus gar nicht erreichen können zum Abdrücken.
Ich hatte schon an mir gezweifelt, nachdem sie in zwei Lokalen weder mein Englisch, noch mein Griechisch bei einer Bestellung verstanden haben. Es liegt wohl doch an der Abgeschiedenheit der Einheimischen, denn heute fanden wir ein Lokal, in welchem gleich zwei Leute uns sofort verstanden haben. Abends taucht die Landjugend auf und veranstaltet lautstarke Balzrituale. Dazu gehört das übliche Krachmachen mit dem Mofa, der Kavaliersstart mit dem Auto auf der Schotterstraße, das laut aufgedrehte Autoradio, aber auch ein Röhren von einem Hafenende zum anderen. Klar, dass mich hier keiner versteht.
Bild des Tages: Stadthafen von Vonitsa

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