Sonntag, 24. Juni 2018

Samstag 23.06.2018



Irgendwann in der Nacht ist es stürmisch geworden. Schon vorher war die Luvseite abgesperrt worden, was eine Slovenische Schülergruppe auf Abschlussfahrt sehr erzürnt hat. Konnten sie doch nicht das ganze Deck nutzen, um sich mit Wein und Schnaps zu betäuben.
Erst um 09.00 Uhr kommt der übliche Weckruf über das geöffnete Selfservice Restaurant. An Deck ist wenig Platz, der Windschutz und Schatten bietet. Es weht kräftig aus Nordwest. Am Gargano ist reger Schiffsverkehr, 7 Frachter sind nah unterwegs. Erst eine Stunde vor der Ankunft kommt die Aufforderung, die Kabinen zu räumen. Im Schiff ist der Aufenthalt ungemütlich, da sie die Temperatur der Klimaanlage sehr tief eingestellt haben.
Eine etwas unfaire Routenwahl aus der Fähre raus und durch Ancona ermöglichen mir, gerade noch an einer Fahrbahnsperrung wegen einem Unfall auf einer Brücke vorbeizuhuschen. Die anderen Mittouristen von der Fähre überholen mich erst 100 km später bei Rimini. Lediglich vor Bologna ist der Verkehr etwas dichter, wobei die Navi-Dame erneut ständig Verkehrsbeeinträchtigungen und neue Routen ankündigt. Auf der Brennerautobahn in Italien habe ich dann über Kilometer kein Auto vor oder hinter mir. Am Ende stehen 780 km mehr auf dem Tacho, bei 102 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit.
Bilder des Tages: Blicke übers Meer


Freitag 22.06.2018


Packen steht an. Die Schwierigkeit liegt darin, auseinander zu halten, was auf dem Schiff bleibt und was nicht. Ein Radl kommt mit zurück, zur Generalüberholung bei Achim. Die Autoscheiben werden nochmals gesäubert.
Les kommt vorbei und bald darauf auch der Stahl-Michi mit griechischem Gehilfen. Sie bringen die Stahlstützen für hinten mit. Eingesetzt drücken sie sich ins Dach, aber das scheint keonen zu stören. Später kommt Les nomals mit einem Stemmeisen, findet aber keinen rechen Ansatz. Warum auch, man kann ja das Dach mit etwas Anstrengung einfach so anheben. Mit den zwei anderen wäre es allerdings deutlich einfacher gewesen. Es ist deutlich weniger Zeug als bei der Runterfahrt. Das Auto ist kaum gefüllt. In Preveza ist wieder Leere, auch bei Thalia sitzt noch niemand an den Tischen. Die Fahrt in die untergehende Sonne nach Igoumenitsa ist bei kaum Verkehr sehr entspannt. Am Hafen haben sie sich wieder was Neues einfallen lassen. Man muss jetzt vorher zum Ticketschalter und dann durch die Fahrzeugkontrolle. Die fällt oberflächlich aus, wie bisher. Unverändert ist auch die Verspätung. Zur angekündigten Abfahrtszeit um 23.00 Uhr ist keine Fähre in Sicht. Als sie anlegt, beginnt das übliche Spiel mit dem Einweisen. Irgendwann nach Mitternacht wird abgelegt.
Bilder des Tages: Die ersten Stahlstützen, Anstehen zur Fähre



Freitag, 22. Juni 2018

Donnerstag 21.06.2018

Das Einschlafen gestern Nacht hat sich etwas verzögert. Zum Einen war es heiß und zusätzlich mussten zwei Mücken erlegt werden.
Das Portokali in Preveza hört man zwar jede Nacht, aber abhängig von der Windrichtung mehr oder weniger laut. Richtig störend war es nie. Unverändert spielen sie die ganze Nacht durch, bis morgens um 07.00 Uhr.
Morgens war es überraschend kühl (25° C) und vollständig bedeckt. Ein sonderbares Wetter.
Les kommt vorbei und teilt mit, dass der Stahl-Michi seine Lieferung erhalten hat. Er könnte also das Dach fixieren und die provisorischen Gerüste entfernen. Fragt sich halt, bis wann. In der Marina wird trotzdem mal ein Krantermin angekündigt, rein und raus. Absagen kann man immer noch. Ein paar Kleinarbeiten stehen an, das Testen von Ankerwinsch und Positionslichtern. Die Wassertanks werden gefüllt und konserviert mit Silbernitrat. Und in Lefkas werden letzte Einkäufe erledigt.
Donnerstags ist Partytag in Preveza. Wie letzte Woche kommt die Beschallung aus drei Quellen.
Bilder des Tages: Ausgeschnittene Öffnung für einen Stumpen (Quelle von viel Staub und Dreck), durchgesteckter Stumpen (noch nicht einlaminiert), Restaurantdekoration in Lefkas



Mittwoch 20.06.2018

Les kam im Laufe des Vormittags und verbreitete mit der Flex viel Lärm und Dreck. Da bot sich ein Radlausflug an. Mit dem Auto Richtung Lefkas, vor der Brücke links nach Plagia und von dort den ersten Hügel hoch. Ziel war Palairos an der Küste entlang zu erreichen. Ein erstes Hindernis war kein Problem. Weidegatter gibt es auch rund um die Hochries. Wobei dieses hier komplett mit Stacheldraht umwickelt war. Etwas sinnlos, um Tiere abzuhalten. Die Ziegen schlüpften einfach links und rechts des Gatters durch die Büsche. Entscheidend für eine Umkehr waren zwei wilde, dunkle Kerle in einem Pickup. Die Ladeflächer voller Plastiksäcke mit „Kräutern“. Die teilten auf Griechisch sehr eindringlich mit, dass die Straße zu Ende sei und man nicht weiterfahren könne. Und sie ließen nicht locker. Quais als Geleitschutz folgten sie zurück bis zum Gatter und blieben da lange stehen, um sicher zu sein, dass ihr Revier nicht besucht wurde. Der Weg die Hauptstraße lang führte bergauf und bergab, über Kilometer weit an verfallenen Häusern vorbei bis zu einem Sattel mit einigen Schlachtereien. Da ein Rundkurs gescheitert war, sollte dies der Wendepunkt sein. Mit dem Auto ging´s danach nach Palairos. Ein neues Cafe mit einer schattigen Terrasse direkt am Meer bot einen tollen Ausblick auf die Berge und das Binnenmeer zwischen Lefkas und Meganissi. Der kleie Hafen von Palairos war ebenso mit abgewrackten Dauerliegern belegt wie der in Vonitsa.
Zurück am Schiff musste erst ausgiebig das Deck gereinigt werden. Les hatte eine dicke Schicht Staub und Glasfaser zurückgelassen. Dabei hat er nur die 12 Löcher für die Stumpen etwas ausgeschnitten, um diese später vielleicht einmal einlaminieren zu können.
Der einsetzende Ostwind brachte erst 32° C und schlief im Laufe des Abends ein.
Bilder des Tages: Verfallenes Haus am Straßenrand, Palairos


Dienstag 19.06.2018

Heute kam tatsächlich Les vorbei und arbeitet kurz auf dem Dach. Irgendwas an zwei Ecken. Die Stumpen blieben uneinlaminiert. Und dabei verteilt er großzügig Glasfasern über das Deck.
Ich nehme mir den neuen Navi vor. Um ihn einzubauen, muss zunächst ein Rahmen aufgebaut werden. In der Seitenwand des Navi-Ecks sind mehr Ausschnitte als ursprüngliche Wand vorhanden. Das bedeutet viel Klein-Klein. Irgendwann ist der Navi drinnen und angeschlossen. Und er zeigt die richtige Position an…
Es folgt der Einbau des WIFI. Damit kann der Navi-Bildschirm auf anderen WIFI-Geräten abgelesen und bedint werden. Sehr praktisch. Pünktlich um 17.00 Uhr sind die Arbeiten erledigt.
Heute Abend ist in Preveza mehr Verkehr. Auf einmal sind sie wieder da, die Griechen. Nach Jahren findet sich einmal Zeit, den Friedhof von Preveza zu besichtigen. Der liegt direkt neben der Hauptstraße. Je weiter von der Stresse weg, desto frischer die Gräber. Teilweise sind die Wege zwischen den Gräbern komplett zugewachsen.
Thalia berichtet später, sie sei gerade im Dorf gewesen und habe ein Fest abgehalten. 14 Tage nach der Beerdigung kommen noch mal alle vorbei und feiern. 130 Leute seien es gewesen. Und in 2 Wochen kommt nochmal die Familie auf ein Wochenende bei ihr vorbei. Und sie trägt jetzt ein Jahr schwarz.
Bilder des Tages: Navi-Instrumente


Montag 18.06.2018

Da nicht absehbar ist, wann Les sie endgültig verschließen wird, dichte ich die Löcher der entfernten Winschen und Kabelführungen mit dem letzten Rest Pante ab. Dazu müssen sie vorher freigelegt, ausgebohrt und gesäubert werden. Eigentlich eine unnötige Arbeit. Dabei fallen erstmals Passagierflieger auf. Bislang sind nur Militärmaschinen unterwegs gewesen.
Der erste Ausflug geht nach Lefkas. Am Flughafen wird tatsächlich an der neuen Straße gebaut. Und das Stück mit den größten Schlaglöchern den Berg nach Aghios Nikolaos hinauf ist ausgebessert. Es bleiben genug Schlaglöcher zum Slalom üben. Pünktlich zur Brückenöffnung kommen nur aus Norden Schiff zur Durchfahrt. In Nikiana ist es nicht ganz einfach, die Straße in die Berge zu finden. Dieses ist sehr eng, sehr steil sehr kurvig, mit wenig Gegenverkehr. Ein einziges Auto kommt entgegen. Über der Straße haben die dicken Spinnen ihre Netze gespannt, auf der Straße bringen sich 3 grüne Schlangen gemächlich in Sicherheit. Abwärts nach Nirdri ist die Straße breiter und nicht ganz so steil, dafür mit vielen Schlaglöchern und abgebrochenem Asphalt. Die Ausblicke auf Nidri sind eindrucksvoll. In Nidri gibt´s ein Eis. Überall sind neue Hotels und Apartments hochgezogen worden, die Leute dazu sind nirgends zu entdecken. In Lefkas wird kurz ein gekauft und Kaffe getrunken. Vonallen Seitenziehen dunkle Wolken auf und pünktlich beim Duschen beginnt es zu regnen. Diesmal kommt das Gewitter aus Osten. Damit ist aus jeder Himmelsrichtung mindestens eines aufgezogen.
Bilder des Tages: Gestopfte Löcher, Nidri von oben, Gewitter aus Osten



Sonntag 17.06.2018

Freundlicherweise traf der Regen erst um 07.00 Uhr ein. Gedonnert hatte es schon lange vorher. Sie bewegen sich recht langsam, die griechischen Gewitter. Beim Aufstehen schien wieder die Sonne. Um die Tropferei auf das Salondach abzustellen, wurde das Dach leer geschöpft.  Kaum der Rede wert, diese Arbeit, was Les sich so darüber beschwert…
Der Rest des Tages ist für einen Scheibenaustausch reserviert. Die Scheibe der Luke über dem Bett ist seit längerem undicht, zerbrochen und inzwischen fast zerbröselt, nur mehr von Klebeband zusammengehalten. Das übliche Spiel dauert den ganzen Tag. Alte Scheibe rausschneiden (ohne sie zu zerbrechen, da sie als Vorlage für die neue gebraucht wird…), neue Scheibe aussägen, Kanten abrunden, Silikon aus dem Rahmen entfernen und die neue Scheibe mit der letzten Kartusche Pante einkleben.
Bild des Tages: Neue Lukenscheibe