Kostas kommt pünktlich um 10.00 Uhr vorbei, zur Ameisenabwehr. Er läßt es sich dabei nicht nehmen, selbst auf den Speicher zu klettern. Dabei wäre es für mich als Zwerg deutlich einfacher.
Er erzählt wieder viel vom Leben hier. Überall hängen noch die Zitronen
an den Bäumen. Die werden nicht mehr geerntet, weil es keine Nachfrage, keine
Abnehmer gibt. Es verkauft sich nur mehr A-Ware. Und die kommt aus Südamerika
oder Afrika. Die EU verbietet viele Gifte, dadurch werden die Zitronen nicht
mehr so schön. Bei den Zitronen aus dem Ausland ist anscheinend von Haus aus
kein Gift erforderlich. Richtung Arta würden sie alle alten Fruchtbäume fällen
und durch Kiwis ersetzen. Die Tomaten
neben der Straße zur Marina wurden aussortiert, weil sie von einem Schädling befallen
sind. Man müßte nur den befallenen Teil wegschneiden, aber das ist zu viel
Arbeit. Früher haben die Griechen aus ihren Tomaten Pasta eingekocht, die den
ganzen Winter gehalten hat. In kleine Stücke schneiden, einmal aufkochen, in
kleine Gefäße füllen, mit Olivenöl abdecken, fertig. Oder einfach trocknen. Die
Gewächshäuser haben reicheren Griechen gehört, die ließen Albaner für sich
arbeiten, später haben die Albaner die Gewächshäuser gepachtet, inzwischen
haben sie diese gekauft. Die Flächen müßten wegen dem Brandschutz bis Ende Mai
gemäht und von Gebüsch befreit werden. Wir könnten unsere Nachbargrundstücke
dem Bürgermeister melden. Der würde dann das Mähen veranlassen, 40 € pro Quadratmeter,
zuzüglich Strafe. So würden wir uns keine Freunde in der Nachbarschaft
schaffen.
Es folgen Kleinarbeite. Wegen Kostas Aktion putzen. Gras zusammenrechen,
Rosen schneiden, Duschschlauch ersetzen, Duschstange zurückbauen, usw.
Etwas später als eigentlich geplant, gegen 16.00 Uhr, radeln wir nach
Aghios. Untenrum, da angeblich von den Hunden keine Gefahr mehr ausgeht. Am
Kiter-Strand herrscht Freude über den guten Wind, 2 Winger und 5 Kiter sind
unterwegs. Und auch zwei Surfer bauen gerade auf. Noch haben die deutschen
Wohnmobile die Oberhand, drei Stück, aus RO, TS und M.
Auf der Fahrt nach Preveza am Abend treffen wir auf zwei lebende
Schlangen. Eine verzieht sich bei Annäherung, wegen der anderen muss ich
kräftig in die Eisen steigen. Ganz gemütlich setzt sie sich dann in Bewegung
und verschwindet im Gebüsch. In Preveza gehen wir heute mal in die Straße
hinter der Fußgängerzone. Deutlich weniger los, und weniger auf Touristen
ausgerichtete Geschäfte. Thalia hat wieder viel zu erzählen. Heute gab es
wieder Ärger mit der Polizei. Weil Tische und Werbeschild über die weiße Linie
ragten, wurde angedroht, dass Dina einen Tag ins Gefängnis muss, die Geldstrafe
doppelt so hoch wäre wie letztes Jahr und das Geschäft drei Tage schließen
müsse. Da muss sie sich halt an die Linie halten. Heute sind deutlich mehr
Touristen unterwegs und in den Lokalen. Und nebenan ist großes Gejohle wegen
der Übertragung eines Basketballspiels mit Griechischer Beteiligung.
Mit einem Eis vom Spitiko in der Hand verfolgen wir die Aufführung einer
Sirtaki-Tanzgruppe auf einer Bühne vor dem Landgerichtsgebäude. Es scheint die
letzte Probe vor einer Aufführung am Wochenende zu sein. Bei Vollmond geht´s
zurück zum Haus.
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