Donnerstag, 7. Juni 2012

Donnerstag 07.03.2012


Gestern wurde noch viel geputzt und zurückgeräumt. Außerdem kam unser Beiboot zurück. Der Außenborder hatte Wasser in seinem Inneren. Und im Tank war ein Öl-Benzingemisch. Und der Tank hat ein Loch oben, durch welches Wasser eindringen kann. Und die Steuerung geht schwer, das zu reparieren wäre eine Aktion für den Winter. Und die SolarWaves haben uns den Tip gegeben, wegen Plexiglas mal in Lefkas zu suchen. Dort hätten sie ein Geschäft entdeckt. Eine Lexanscheibe in Deutschland würde 100 € kosten, der Transport hierher mit UBS 80 €.
Heute konnten wir bis um 08.00 ausschlafen. Es stand ein Besuch in Lefkas an. Geld abheben (ist trotz anders lautender Gerüchte in Deutschland kein Problem) und Milch kaufen. Dann begann die Suche nach dem Glasladen. Die Beschreibung der Ösis führte uns quer durch Lefkas Stadt, beim zweiten Versuch in das bergige Hinterland der Insel. Wir erkundigten uns bei der Frau die sich auskennt, der Verkäuferin im Werkzeugladen. Richtung Nidri, nach einem Kilometer an der linken Seite sahen wir ein Glasgeschäft. Plexiglas hatte er lediglich mit 8 mm Stärke. Wir bräuchten schon 12 mm. In der Marina wollte ich einen neuen Außenbordertank kaufen. In Shop hatte er zwar einen Tank, aber der passte nicht zu meinem Schlauch. Im Motorenladen hatten sie auch einen Tank, und bis morgen könnten sie ihn mit meinem Schlauch verbinden. Zurück am Schiff probierten wir aus, ob unser Topcoat noch klebt. 50 g wurden angerührt und auf verschiedene Hölzer gestrichen. Es ist zäh wie eh und je. Während Carola das Topcoat beim Trocknen beobachtete, suchte ich Les, um ihn nach weißer Farbe zu fragen. Morgen bringt er eine mit. Und er erzählte einiges über Griechenland. Er plant seine Rückkehr nach England. Dort zahle er für eine Krankenversicherung 300 € im Jahr, hier 400 € im Monat. Um die leidenden Griechen zu finanzieren. Hier muss jeder ein Krankenbuch führen, in dem jeder Arzt- oder Krankenbesuch samt Therapie vermerkt wird. Zum Umschreiben musste er die Bücher seiner Familie mal bei der Versicherung vorlegen. Die unterstellte ihm Manipulation, weil in seinem Buch nichts stand. Griechen würden ständig neue Bücher brauchen, weil die alten so schnell voll wären. Jetzt würden sie jammern, weil es keine Medikamente mehr gebe. Vor kurzem ist sein Haus zum zweiten Mal ausgeraubt wurden. Seinen Werkzeugwagen haben sie ebenfalls bereits zweimal ausgeräumt. Die Polizei behauptet in ihrem Bereicht, die Türe sei nicht versperrt gewesen, deshalb zahlt die Versicherung nicht. laut Polizeistatistik gibt es in Griechenland keine Verbrechen. Deshalb sind Versicherungspolicen so niedrig. Passiert mal was, sieht die Polizei weg oder schreibt entsprechend „passende“ Berichte. So stimmt die Statistik. Jetzt haben sie allerdings ein Problem, vor allem in Athen. Dort kommt es wohl täglich zu Gewalttaten und Raubüberfällen. Gestern habe es ein Feuergefecht mit Kalaschnikows und einem Toten gegeben. Man habe sich um einen Mercedes gestritten. Passend dazu war Theos Info, der sich zu uns gesellt hatte. Die Cleopatra Marina werde schon den ganzen Tag von der Steuerbehörde geprüft. Wir sahen die Herrn Prüfer später im dicken Audi davonfahren. Das Topcoat war inzwischen getrocknet und Carola wieder mit Aufräumen und Putzen beschäftigt. Ich stellte eine überflüssige Kiste und 4 Plexiglasscheiben (leider zu klein für die gerissene Scheibe) bei Sakis im Marinashop ein. Das alte Sonnensegel wurden neu verspannt, das neue Segel erstmals befestigt.
Bild des Tages: Blumentransport in der Marina

Mittwoch, 6. Juni 2012

Mittwoch 06.03.2012



Nachdem gestern das Gewitter abgezogen und der Staub entfernt waren sind wir nach Preveza zum Einkaufen. Es war nichts los in der Stadt, um 16.00 an einem Werktag.
Heute gab es einen zusätzlichen Grund, früh aufzustehen. Der Venustransit musste beobachtet werden. An Dieser Stelle Dank an Lothar für die Schweißerbrillen. Wenn wir es uns nicht eingebildet haben, war ein kleiner Fliegenschiss am Rand der Sonnenscheibe zu sehen. Es folgte das Auf- und Umräumen, das Abkleben und das Schleifen. Diesmal mit einer Trockenpause. Ich hatte in meinem Plastikkäfig so viel Feuchtigkeit produziert, dass er Schleifstaub eine Schmiere bildete, welche die Schleifscheiben verklebte. Plane kurz geöffnet, zu schleifende Fläche mit Toilettenpapier abgewischt und weiter geschliffen. Ich würde ja gleich das ganze Innere noch mal schleifen und neu streichen, um eine schöne glatte Fläche zu erhalten. Carola meinte darauf, ich solle mich mal auf dem osteuropäischen Heiratsmarkt umsehen. Sie war gerade dabei, viel weißes Pulver zu entfernen.
Bild des Tages: Auf der Suche nach dem Venus-Transit. Verschmierte Schleifscheibe.

Dienstag, 5. Juni 2012

Dienstag 05.03.2012


Nachdem wir den Sinn für unsere Schleifarbeiten wieder entdeckt hatten, standen wir heute früher auf, um der Hitze zu entgehen. Das wäre nicht gewesen, da sich überraschend eine Gewitterfront ankündigte. Wie üblich zogen sich die Vorbereitung mit Ausräumen, Umräumen und Abkleben. Um 11.00 wurde der Exzenterschleifer angeworfen. Sein Einsatzbereich war begrenzt, da die Flächen sehr verwinkelt und kaum zugänglich waren. Der Dreiecksschleifer half aus. Dank Hitzestau im Plastikbackofen hatte ich für viel Feuchtigkeit auf dem Boden und an den Wänden gesorgt. Gerade letzteres zur Freude von Carola, da sich der Staub nicht absaugen ließ und beim drüberwischen sofort verklumpte. Lüften konnten wir auch nicht, da sich inzwischen das Gewitter über uns entlud.
Bild des Tages: Schleifstaub wegputzen.

Montag, 4. Juni 2012

Montag 04.03.2012



Heute trieben uns die Köter wieder einmal früh aus den Federn. Ein Händler für Lexanscheiben aus Deutschland hat inzwischen abgewunken, an einer Lieferung nach Griechenland hat er kein Interesse. Zwei weitere Händler hätte ich noch zur Auswahl. Wegen unseres Schleif-und-Streich Problems kam ich auf die Idee, Les zu fragen. Er war nicht mehr auf dem hintesten Stellplatz in der letzten Marina beschäftigt, sondern praktisch nebenan. Das fand ich heraus, nachdem ich alles andere abgefahren war. Sollte Theo Zweikomponentenfarbe verwendet haben, was er vermute, wäre es kein Problem auf dieses nach Anschleifen Topcoat zu streichen. Theo musste gesucht werden. Ihn fand ich im hintesten Eck unserer Marina bei der Osmosesanierung eines Schiffes französischer Produktion (was sonst). Er hat keine Zweikomponentenfarbe verwendet. Er hat sogar Gelcoat drauf gestrichen. Wir haben somit einen Osmoseschutz von innen. Und angeschliffen können wir Gelcoat mit Topcoat überstreichen. Das bestätigte uns inzwischen Herr Behnke, unserer Lieferant für Topcoat, Pinsel und Ähnliches. So löst man Probleme, indem man mit den Leuten spricht. Würde zumindest eine gewisse allseits geschätzte Soz behaupten. Carola schrubbte sämtliche Teakflächen, um sie danach ölen zu können. Ich widmete mich wieder meinen Löchern. Das Loch im Kühlschrank war immer noch nicht trocken. Das Loch in der Dusche wollte erst geöffnet werden. Dem standen wie so oft französisch zugekleisterte Kreuzschlitzschrauben im Weg. Franzmanns Verschlussmechanismus des Loches zeugte von kompliziertem Denken. Sika oder Epoxy in das Loch zu schmieren wäre zu einfach und wahrscheinlich zu final. Er bastelt einen Dichpfropfen. Mehrere Gummidichtungsscheiben werden durchbohrt, eine Schraube durchgesteckt und von oben eine Beilagscheibe samt Flügelmutter drauf. Das wird ins Loch gesteckt, Schraube wird angezogen, Gummi wird zusammengedrückt und dehnt sich aus, Loch dicht. Zumindest nach Franzmanns Theorie. Die Umgebung des Loches wird angeschliffen um sich mit Epoxy besser zu verbinden. Zuletzt wird der Innenrahmen der Notausstiegsluke mit Pante abgedichtet.
Bilder des Tages: Loch im Kühlschrank. Französischer Verschlusstopfen.

Sonntag, 3. Juni 2012

Sonntag 03.06.2012





Ein ruhiger Tag, um Kleinkram zu erledigen. Als erstes wurde der Versuch wiederholt, das Großssegel auszurollen. Es funktionierte. Dirk und Rodkicker mussten etwas abgestimmt werden. Das alte Sonnensegel wurde erstmals eingesetzt. Der Beibootanker erhielt einen letzten Anstrich und meine neue Hose vom Chinesen wurde umgenäht. Praktisch mussten alle Nähte nachgenäht werden. Das letzte neue Einlegbrett wurde eingebaut. Dann wurden Löcher erforscht. Das Wort Forschungsschiff erhält bei uns eine völlig neue Bedeutung. Wir finden immer was Neues und immer bleibt ein Rest Terra incognita. So bei dem Loch im Kühlschrank. Mit zusammengerolltem Küchentuch tunkte ich bis zu einer Tiefe von 25 cm Wasser. Weiter reichte die Küchenrolle nicht. mit einem Draht nachgemessen konnte ich die Tiefe des Loches mit 30 cm bestimmen. Aber wo endet es? Im Rumpf, unter der Spüle, wir wissen es nicht. das nächste Loch führte ins Nichts. Im Rahmen der Notaussiegsluke war ein Loch. Es endete unter dem Fußbrett des Naviecks. Da die Luke ein gewolltes Loch hat, kommt bei Wellengang immer wieder Wasser rein und durch das Loch unter das Holz. Jetzt wissen wir, wo die Wasserränder herkommen. Wir werden alles morgen mit Pante abdichten, weshalb der Lukeninnenrahmen gereinigt werden musste. Und das alles bei inzwischen 30° im Schiff.
Bild des Tages: Beibootanker. Großssegel. Sonnensegel. Loch im Schiff wird geputzt.

Samstag, 2. Juni 2012

Samstag 02.06.2012



Nach dem gestrigen üblen Tag hatten wir für heute keine Vorstellung, was wir anstellen sollten. Da kamen wir auf eine ganz abartige Sache. Wir könnten mal unsere Segel ausrollen. Bei der Genua klappte das praktisch reibungslos. Der zusätzliche Schäkel an der Rolle sorgte dafür, dass sich das Seil nicht mehr an einer Stelle dick aufrollte. Anders sah es beim Großssegel aus. Die Rolle bewegte sich keinen Millimeter. Unbenutzt und eingerostet??? Die Deckplatte wurde abgeschraubt, um vielleicht einen Blick auf das Innenleben erhaschen zu können, Fehlanzeige. Einfach auf Verdacht überall WD 40 reinsprühen? Die Dose lag schon bereit. Oder gleich den Mast fällen und Solarpaneele montieren?? Irgendwie kamen wir drauf, dass wir letztes Jahr bei der Winschreinigungsaktion das Großsegelfall gelockert und angezogen haben. Vielleicht zu locker oder zu fest? Das Fall kurz gelöst und die Rolle ließ sich drehen. Da der Wind inzwischen aufgefrischt hatte, verschoben wir die Ausrollaktion auf morgen. Die Saildrives wurden angeschliffen, der Beibootanker mit der Topfbürste entrostet und dann gestrichen. Der Kettenvorläufer für den Beibootanker wurde durch eine neu alte Kette ersetzt (mit der Flex zugeschnitten). Positiv war, der neue Kühlschrank läuft auf Stufe 5 zwar ohne Pause, aber offensichtlich braucht er dazu so wenig Strom, dass der direkt von den Paneelen produzierte Strom ausreicht und alle Batterien voll geladen bleiben. Eigentlich wollte ich Löcher mit Epoxy zukleistern. Dies wird verschoben, da das Loch im Kühlschrank ein ganz besonderes ist. Franzmann hat es französisch verstopft. Ein Holzstift mit Isolierband umwickelt war der Pfropf. Damit hat er ein Plastikteil verschlossen, das wie ein abgeschnittener Trichter aussieht. Unter dem Pfropf fand sich Wasser im Plastikteil. Mit einem Draht reingestochert war kein Widerstand zu spüren. Wo führt das hin? Rings um das Plastiktrichterteil war kräftig Silikon geschmiert. Das füllte einen Hohlraum zwischen dem Trichter, der von etwas holzartigem umschlossen wird, und Styropor, das wohl als Isolierung des Kühlschranks verwendet wurde. Und unsere Scheibe hat inzwischen 3 Risse an der nicht gesägten Seite.
Jürgen gab wieder gute Tips. Beschläge am besten mit einer 3 mm Gummiunterlage montieren. Ist ewig dicht, nicht nur 5 Jahre wie mit Sika verklebtes. Und seine Pinnensteuerung könnte auch unser Ruderrad bewegen. Die Befestigung für das Gerät wäre sicher leichter zu basteln als eine Halterung für eine Windsteuerung. Und die Pinnensteuerung kostet 500 €, die Windsteuerung 5000 €.
Bilder des Tages: Französische Kühlschrankabdichtung. Nicht drehende Großsegelrollanlage.

Freitag, 1. Juni 2012

Freitag 01.06.2012



Neuer Monat, neues Glück. Von wegen… Als erstes entdecken wir in der bereits gerissenen Scheibe zwei neue Risse. Diesmal an der Seite, die ich nicht mit der Stichsäge angerührt habe. Der Hersteller zieht sich jetzt auf den Standpunkt zurück, dass er keine Gewähr übernimmt, wenn eine Scheibe nachbearbeitet wird. Warum reißt aber eine Scheibe dreimal und die 6 anderen von mir zugeschnittenen und eingeklebten nicht??? Da die Nacht sehr viel Feuchtigkeit auf Deck hinterlassen hat, suchte sich diese am Morgen einen Weg nach unten. Da musste ich schnell Umleitungen bauen, um unser Copper Coat zu schützen. Als nächstes kamen zwei Kerle mit der Sandstrahlmaschine zum Nachbarschiff, das sie erst gestern neben uns abgestellt haben. Ich wollte ihnen gerade den Stecker rausziehen, als klar wurde, dass sie lediglich zwei Probeflecke abstrahlten. Danach kam ein Marina-Hiwi und schliff das Unterwasserschiff an, welches an anderer Hiwi mit einem neuen Antifouling strich. Alles an einem Tag. Und gerade hatten wir die Milch in unserer Müslischüssel, als der nächste ankam und unser Beiboot abholte. Die Haferflocken waren danach etwas aufgeweicht. Wir räumten den Salon aus und klebten ihn so gut als möglich ab. Die Schleiferei danach war eher ernüchternd. Die GFK-Oberfläche ist sehr unregelmäßig. Wollte ich die von Theo aufgetragene Farbe komplett entfernen, müsste ich alles plan schleifen. Und das wäre viel, viel Schleifarbeit. Trotz 40er Körnung bleiben die Unebenheiten. Zumindest juckt der Staub kaum. Dass es die Planen nicht verweht haben wir alle Luken geschlossen und dementsprechend wird es sehr heiß im Inneren. Und natürlich sind die Flächen nur unter Verrenkungen zu erreichen. Nebenher werden zwei Maschinen Wäsche gewaschen. Nach dem Schleifen ist vor dem Putzen. Da dieser Schleifstaub sehr verschmiert ebenfalls ein großes Vergnügen.
Bilder des Tages: Wir sind noch nicht in der Karibik und unsere Beiboot ist weg. Abgeklebter Salon.