Sonntag, 10. Oktober 2021

Samstag 01.10.2021

 Zweiter Radlausflug nach Lefkas. An der Lefkas-Brücke langer Stau, da ein griechischer Segel-Club seine Kinder auf das Meer  hinaus schickt, in Laser und Optimisten. Die müssen im Kanal kreuzen. Können sie, aber es dauert. Und die Charterer in ihren dicken Schiffen nehmen ihnen in Motorfahrt das Wegerecht. Diesmal starten wir in Nidri. Auf der Straße nach Platistoma ist wie immer kaum Verkehr. Ein Mietwagen und ein paar Griechen. Und zwei Schlangen, eine kleine flüchtet rasch, die große dicke läßt sich viel Zeit.

Die Abfahrt zurück nach Nidri dauert etwas länger, da die klare Luft viele Stopps für Photos gebietet.

In Nidri ist wie im Frühjahr kaum was los. Die Haupstraße ist keine Baustelle mehr. Sire ist jetzt eine Fußgängerzone. Das müßte man halt auch mal den einheimischen Autofahrern mitteilen. Die Straße am Hafen entlang ist jetzt eine Einbahnstraße. Auch daran hält sich keiner, ich auch nicht. Nach einem Einkaufsstopp in Lefkada legen wir einen zweiten abrupten Halt ein, da die Flamingoschar direkt neben der Straße auf Futtersuche ist. Wenn sie den Kopf nicht im Wasser haben schnattern sie oder hacken aufeinander ein.

Heute gibt es Kaiserschmarrn und Apfelkompott.






Freitag 31.09.2021

 



Die Nacht war ruhig und immer noch nicht kalt. Ein Bettlaken zum Zudecken ist genug. Deckreinigen steht an. Die Vorbereitung zieht sich wie üblich. Wo platziert man am besten die Kabelrolle und die Hochdruckreiniger, um zu zweit unter Berücksichtigung der Windrichtung (Kabelrolle und Hochdruckreiniger dürfen nicht nass werden) arbeiten zu können. Eine Verbindung zwischen zwei Wasserschläuchen stellt sich als undicht raus. Erst wird das Dach gereinigt, dann das Deck, mit wiederholten Standortwechseln der Gerätschaften. Kurze Mittagspause und um 17.00 Uhr sind wir fertig.

Der Wind kam den ganzen Tag aus Osten. Sehr ungewöhnlich, dass er nicht drehte.

Les kam vorbei und berichtet von einen Sommer mit viel Touristen. Aus dem Ostblock, alle ungeimpft, weswegen die Infektionszahlen so gestiegen seien. Die hätten wohl falsche Atteste vorgelegt. Und die Schiffe in den Marinas werden immer mehr. Es gebe keine Plätze mehr. Die Engländer würden nicht zurückfahren, sondern unter Anwendung von Tricks (gefakte Mietverträge für Ferienwohnungen, obwohl sie die ganze Zeit auf ihrem Schiff leben) hier bleiben. Und er bekommt kein Copper-Coat mehr aus England. 5 Wochen Lieferzeit. Das Kupfer wird in Deutschland produziert, muss nach England und dann wieder zurück in die EU. Das dauert.

Abends sieht es nach Gewitter aus. Laut Wetter-Online zeiht eines von Korfu genau auf uns zu. Bevor es uns erreicht, wird es vom Ostwind zerpflückt.

Donnerstag, 30.09.2021

 





Wie an jedem der letzten Tage werden wir durch den kräftigen Diesel des neben uns geparkten Krans geweckt. Der muss zum Start in den Morgen immer kräftig hochgedreht werden.

Eine erste Lefkas Radltour steht auf dem Programm. Ein erstes Problem taucht rasch auf, die Straße nach Lefkas ist gesperrt. Bleibt nur der Umweg über die Autobahn. Längere Strecke, aber ohne Kurven und Steigungen. In der Lagune vor Lefkas stehen viele weiße Flamingos. Auf der Strecke über Karia nach Exanthia ist nichts los. Keine 10 Mietwägen oder Autos mit nichtgriechischen Nummernschildern. Da der Anstieg irgendwie gleich vorbei ist, nehmen wir noch schnell die Stichstraße auf den Profitis Ilias mit. Direkt vor einem Sendemast startet eine Horde Schweizer mit ihren Paraglidern. Kurzer Anlauf durch die Büsche, der Schirm wird von Helfern hoch- oder festgehalten, dass er nicht in den Sendemast gerät.

Im Cafe in Lefkas Stadt bietet uns eine dänische Charter-Crew ein Anlegemanöver direkt vor den Füßen. Längsseits, eigentlich kein Problem. Wenn allerdings der Mann an der Vorleine diese zu früh belegt, zieht es den Bug zur Hafenmauer. Und die ist aus Beton und somit stärker als der Rumpf. Ein unschönes Geräusch….

Bei Thalia ist viel los. Kaum zu glauben, die ist mit der Saison zufrieden. So viel arbeit und sie hat keine Frau für die Küche gefunden. Beide Töchter haben mitarbeiten müssen. Die jüngere steht kurz vor ihrem Uniabschluss und wird dann Prüferin (nicht Lehrerin) für das Gymnasium. Das Dodoni-Eis ist besser als das vom Hafen, aber nicht so gut wie das übliche. Der Ostwind drückt einige Boote mit dem Heck an die Hafenmauer, was die Charterer an Bord aber nicht interessiert.

Mittwoch, 29.09.2021

 Die Suche nach einer Steckdose steht auf dem Programm. In der Preveza-Marina werde ich fündig. Ein italienisches Modell von Osculati. Ohne Rost und Korrosion. Es paßt sogar in den alten Ausschnitt, samt Bohrlöchern. Die alten Schrauben sind jedoch zu groß. Am schnellsten scheint das Ausbohren der Löcher Abhilfe zu schaffen. Aber das Bohren von Edelstahl ist so eine Sache… In 0,5 mm Schritten wird das Loch erweitert. Bei 5 mm und dem letzten Loch wird es mühsam, der Bohrer ist wohl stumpf. Und der Rahmen der Steckdose wird heiß. Heiß genug für eine Brandblase am Finger. Zum Abkühlen wird unter dem Schiff aufgeräumt. Stromkabel auf eine etwas längere Strecke abisolieren, in die Anschlüsse schrauben, Gummidichtung nicht vergessen (kein Silikon, wie von Franzmann auch hier wieder sehr großzügig, aber nicht wirklich dichtend verwendet) und Steckdose einsetzen. Das Festschrauben mit den von innen nur ertastbaren Schrauben dauert etwas. Aber der Strom fließt wieder.

Allerdings habe ich mir beim Anschrauben des Anschlusses den Daumen verbogen, den linken, mit einem lauten Knacken. Jetzt sind beide Daumen lädiert.

Gumpe wird runter gelassen und unter dem Schiff gestaut. Es folgt ein kleiner Radlausflug durch die Marina und an den Muschelstrand. Die verrosteten Wasserrohre vom Frühjahr haben sie inzwischen einbetoniert. Wenn sie jetzt wieder undicht werden, sind sie wenigstens nicht mehr zugänglich… Viele Schiffe sind unterwegs. Im Vergleich zum Frühjahr.

In der Nacht das bekannte Spiel. Erst kommt Wind aus Osten auf, wird stärker und dann regnet es.





Dienstag 28.09.2021

 




Früh raus und weiter ausgepackt und eingeräumt. Putzen läuft nebenher. Bei einem ersten Aufräumen unter dem Schiff schrecke ich viele Spinnen, Käfer und Gottesanbeterinnen auf.  Nachmittags Einkauf in Preveza. Unsere Eisdiele hat für 3 Wochen wegen Renovierung geschlossen. Und die Hafenpromenade wird wieder einmal aufgerissen.

Die Marinaradl werden hergerichtet und dann bietet das Schiff wieder eine Begrüßungsüberraschung. Kein Strom mehr (220 V). Ursachensuche… Landstrom läuft. Adapter zum Landstromkabel funktioniert. Landstromkabel funktioniert. Die Anschlüsse des Borddurchlasses sind korridiert, Abschleifen liefert auch keinen Stromfluss. Am Kabel genackelt und es schnalzt.

Das Ausbauen des Borddurchlass ist wie üblich nicht so einfach, weil schwer zugänglich. Und irgendwie wollen die Schraubenschlüssel nicht passen. Es ist ein amerikanischer Borddurchlass… Es überrascht nicht, dass kein Strom floss. Das blaue Kabel ist ab. Ganz ab. In Anbetracht des Verrottungszustandes des Borddurchlasses wäre ein neuer angebracht. Allerdings haben schon alle Shops zu. Zur Sicherung der Kühlschrankfunktion über Nacht wird der Batterieladeregler direkt an den Landstrom angeschlossen, dann Duschen, dann Panos.

Montag 27.09.2021

 Ausschlafen ist angesagt. Ohne Fenster bekommen wir auch nicht mit, wie es hell wird. Das Meer ist spiegelglatt, kein Wind, keine Wellen. Dadurch sind 2 Wasserschildkröten zu erkennen, die einem Kontakt mit der Bordwand knapp entgehen. Eine große Gruppe von Delphinen, über 20 Stück, kommt auf die Fähre zu, um ein paar Sprünge vorzuführen. Als die erste griechische Insel auftaucht, baut sich langsam eine Thermik auf. In der Enge zwischen Korfu und Abanien sind es dann 4 Bft. Auf der Sonnenseite steuerbord wurde es ohne Schatten richtig heiß.

Mit 1,5 Stunden Verspätung legen wir in Igoumenitsa an. Der Hafen ist leer, ein Camper wartet auf die Fähre. Die Griechen kontrollieren, ob man das griechische PLF hat, ob wir wirklich geimpft sind, wird nicht kontrolliert. Mit dem Blick auf die untergehende Sonne rechts fahren wir nach Preveza, 90 Minuten.

Kleine Überraschnung in der Marina. Das Schiff wurde aufgebockt. Les hat Vorbereitungen getroffen, die Kiele zu verstärken. Dadurch ist die bisherige Leiter etwas kurz, sie reicht so gerade an die Badeplattform. Das nötigste ausräumen (Bettzeug) und ab zum Panos. Der ist gut belegt, trotz der späten Stunde.

Bei der Rückfahrt treffen wir auf eine Neuerung der Marina. Ein Seil, gespannt quer über die Zufahrt vom Slip, in Halshöhe eines Radlers. Nicht beleuchtet natürlich.




Sonntag, 26.09.2021

 



Aufstehen um 05.45 Uhr, Abfahrt um 06.15 Uhr. Es regnet leicht, obwohl der Mond über uns steht. Vignettenkauf an der Österreichischen Grenze, keine Kontrollen wegen Corona, nur Verlangsamung der Fahrt mit neu angelegter Spurführung. An der italienischen Grenze soll man lediglich die Gechwindigkeit verlangsamen, kaum einer hält sich daran. Zwischen Bozen und Verona ist der Verkehr etwas dichter, aber nie stockend oder gar Stau. Zwischen Verona und Modena fahren wir durch den Rand eines Gewitters mit viel Blitz und Regen. Danach wird es warm, 30° trotz bewölktem Himmel. Und weiter kein Verkehr. Wenige Touristen sind unterwegs, die meisten aus Deutschland (Bayern), wenige aus Österreich, Holland und der Slovakei.

Vor Ancona (Ankunft 14.45 Uhr)  führt uns der Navi kompliziert und verwinkelt zu einem großen Conad neben dem Flughafen. Hier ist wenig los.

Am Ticketschalter der Minoan ebenfalls. Einer ist vor uns und hat natürlich kein PLF-Dokument. Die Dame hinter dem Schalter stellt sich bei uns sehr geschickt an. Sie blättert auf der Suche nach unserem PLF einfach die Mappe durch und wird fündig.

Eine große Superfast und eine Minoan liegen an den Kaimauern. Nur nicht unsere. Wir müssen einen ganz neuen Weg nehmen. Bis ans hinterste Ende. Kaum stehen wir in der Reihe ist schon die Polizei da. Wieviel Geld wir dabei haben… Mehr als 10.000 €? Das müßten wir angeben. Ebenso Alkohol und Zigaretten und Waffen und Drogen. Haben wir alles nicht.

Räder runter und rauf auf den Berg zur Kirche. In der Kirche beginnt gerade ein Orgelkonzert. Da übt einer nur für sich.

Der kleine Eisladen bei Park existiert immer noch. Eine Kugel 90 Cent.

Den Abstecher zum Ende der Mole brechen wir ab, da unsere Fähre einläuft. So können wir in aller Ruhe beobachten, wie das Tankschiff von 2 Schleppern an die Fähre gelegt wird. Die muss anscheinend nach jeder Runde aufgetankt werden.

Noch während die letzten Laster rausfahren, dürfen wir hinein. Eine steile enge Rampe rauf auf das Sonnendeck.

Unsere Kabine ist ganz am hinteren Ende, ruhig gelegen, abgesehen von dem Motorenbrummen.

Wenig Leute sind an Bord, viel Platz im Restaurant. Die Spaghetti sind allerdings nicht mehr so gut wie früher, als die Fähre noch in griechischer Hand war.

Das Ablege verzögert sich, wegen dem Betanken. Alle LKWs wären schon drinnen, die Heckklappe schon geschlossen. Da es heftig zu schütten beginnt, verzichten wir auf ein weiteres Zuschauen. Ein schönes Gewitter, jede Sekunde ein Blitz.

Mit 2 Stunden Verspätung legen wir ab, um 21.30 Uhr. Also ab ins Bett. Es wird eine ruhige Nacht.