Sonntag, 19. Mai 2019

Freitag 17.05.2019


Frühes Aufstehen, um die Fähre ab Lefkimmi um 09.30 Uhr zu erwischen. Auch die ist nur halb gefüllt und trotzdem werden die paar Autos ganz eng geschichtet. Die Rückfahrt nach Preveza wird wegen ein paar Photostopps unterbrochen. Zur Abwechslung wird bei Thalia Mittag gegessen. Die klagt wie üblich, dass der Mai seit sie hier ist, seit 20 Jahren der schlimmste ist, kalt regnerisch und ohne Gäste.
Der Installateur (Achilles) war wohl aktiv, das Landstromkabel ist ausgesteckt, eine Badluke steht offen und, positive Überraschung, die Anschlüsse unter den Waschbecken sind nachgebessert. Dicht sind sie auch, wie sich während der Nacht herausstellt, weil die Pumpe durchgehend schweigt.
Bilder des Tages: „Wetlands“ und Acharondelta


Donnerstag 16.05.2019

Eine Radltour zur Lagune ist geplant. Die verzögert sich, weil mein Hinterreifen platt ist. Mein Ersatzschlauch mit deutschem Autoventil passt natürlich nicht, weil das Rad für dünne französische Ventile ausgelegt ist. Einen neuen Schlauch oder Flickzeug gibt es angeblich nur in Korfu Stadt. Nachfragen bei einem Bike-Verleih, 2 Supermärkten und einem Autoreifenflicker bleiben erfolglos. Eine Tankstelle hat dann Flickzeug. Durch alte Olivenbaumhaine geht´s nach Westen. Die schönen alten Bäume werden nach und nach gefällt, um durch junge, ertragreichere ersetzt zu werden. Und wieder liegt eine alte Ruine auf dem Weg, für 400.000 € und später nachmals für 500.000 € EU-Gelder renoviert. Das übliche Tor mit Schloss wurde aus der Mauer gerissen, wohl von wütenden ausgesperrten EU-Bürgern. Immerhin wurde das Geld genutzt, um im Inneren 4 Bänke aufzustellen. Sonst ist außer eine baufälligen Außenmauer nichts zu sehen. Der Weg zur Lagune ist an der Westküste auf 30 m ins Meer abgebrochen, ein schmaler Fußweg führt am Abbruch vorbei. Es folgen lange Sandstrände, bereits von Kitestationen erschlossen. Wassersportler sind trotz gutem Wind nicht unterwegs. Über den Lagunenzufluss führen ein paar Holzbalken, und dann wird´s anstrengend. 2 km kein Weg, nur eine Schiebestrecke durch tiefen Sand. Zurück an die Ostküste führen kleine enge Straßen durch einige schöne Dörfer. Und der Rückweg an der Ostküste bietet weitere schöne Ausblicke. Schön zum Fahren, abgesehen von einer Begegnung mit einem Betonmischer an der engsten Stelle. Der lag wohl da auf der Lauer.
Bilder des Tages: Burgruine, Gitter zum Eingang der Ruine, Olivenbaum, Sanddünenlandschaft, Inselinneres





Mittwoch 15.05.2019

Eine Autofahrt durch den Norden der Insel steht heute auf dem Programm. Dabei bieten sich einige schöne Ausblicke auf Kaps und Buchten. Anfangs fehlt die Sonne. Die Straßen sind alle sehr eng. In einer nicht so ruhigen Zeit wie jetzt, mit nur etwas mehr Touristen, wäre das Durchkommen sehr schwierig. Busse sollten einem nicht begegnen. Die Besichtigung einer Burg entfällt. Wie üblich wurde die Burg durch die EU finanziert für 500.000 € renoviert, und jetzt ist der Zugang durch ein dickes Schloss gesperrt.
Bilder des Tages: Nordzipfel von Korfu, Burgruine, versperrte Burgruine, Inselinneres




Dienstag 14.05.2019

Die Decksreinigung stünde an, wobei zur Vermeidung von Kurzschlüssen längere Regenpausen eingelegt werden müssen. Kaum zu glauben, der Installateur kommt vorbei, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Er will rasch nachdichten. Auch im Gästebad sind seine Abstöpselungen undicht, da muss er nacharbeiten. Und das Probem mit dem Wasserboiler bleibt. Um 13.00 Uhr ist Abfahrt nach Igoumenitsa. Die Fähre nach Korfu legt 10 Minuten nach dem Ticketkauf ab, perfektes Timing. Einparken darf ich auf Millimeternähe zu Bordwand und anderen Autos, und dann bleibt die Hälfte des Platzes frei. Die Korfioten fahren zu schnell, zu aggressiv und ohne zu schauen. Da wird es nachvollziehbar, dass auf dieser Insel der ehemaliger Chef unserer Gerontopsychiatrie bei einem Zusammenstoß mit einem Betonmischer ums Leben gekommen ist. Im Hotel sind viele Deutsche, hauptsächlich Rentner. Die ganze Insel ist sehr touristisch ausgelegt.

Montag 13.05.2019

Die Nacht war kühl, ein Betttuch ohne Decke reichte dennoch. Aufräumen war angesagt, wie üblich. Die Werkstatt wurde eingeräumt und weiteres Gepäck verstaut. Der Marina-Chef kam tatsächlich sofort nach Vorbringen der Bitte, den Jeep unter dem Schiff  wegzufahren. So entstand Platz für das Kajak. Der Regen setzt sich auch tagsüber fort und verhinderte weiter die Decksreinigung.  Nicht mal das Auto läßt sich da sinnvoll ausräumen. Bleiben Aufräum- und Innenarbeiten. Später geht´s zum Einkaufen nach Preveza. Die Griechen bleiben bei dem Wetter auch lieber zuhause, die Straßen und die Fußgängerzone ist leegefegt. Softeis muss sein, trotz Kälte. Die Stadtmarina ist groß ausgebaut. Die Fingerstege sind nochmals verlängert worden und das Hafenbecken ausgebaggert. Jetzt können auch an der Stadtseite große Schiffe festmachen. An der Hafenmauer werde wegen dem auffrischenden Ostwind die Schiffe an die Mauer gedrückt. Das führt bei einigen zu großer Aufregung. Ist halt schon blöd, wenn in so einer Situation der Anker nicht hält. Beim Rückweg stellt sich eine Kuhherde in den Weg, die Cowboys treiben sie auf Motorrollern durch die Gegend. Bei Dauerregen wird mit dem Auto zum Panos gefahren, alle anderen kommen sehr nass und tropfend dort an. Wieder ist es sehr voll. 
Bei der Rückkehr schaue ich eher zufällig unter die Bodenbretter in der Kabine. Und entdecke zwei Rinsale. Der Ursprung ist etwas später gefunden. Die Verzweigungen der Rohre unter dem Waschbecken sind undicht. Zwei vom Installateur abgestöpselte Enden tröpfeln, eine Abzweigung rinnt. Die Schraube selbst ist gebrochen. Da hilft auch Knete zum Abdichten nichts. Erst nachdem der Druck abgedreht ist, tropft fast nichts mehr. Dafür tröpfelt und schüttet es die ganze Nacht auf´s Deck.
Bild des Tages: Neue Salonpolster, Kuhherde


Sonntag 12.05.2019

Die Nacht war ruhig, das Ausschlafen verkürzt. Unvermittelt kam die Durchsage, die Zimmer zu räumen. Gleich darauf klopfte einer an die Türe und wollte putzen. Oder so was ähnliches… Das wiederholte sich alle 5 Minuten. Tatsächlich bog die Fähre gerade in die Einfahrt nach Igoumenitsa ein. Vor den ersten Bojen musste der Kapitän etwas heftig korrigieren. Er hatte schlecht gepeilt. Der Himmel war bewölkt, die Temperaturen angenehm. Die Garage war halb leer, die Position in der ersten Reihe von Vorteil bei der Ausfahrt.
Der Ginster und andere Gewächse blühten, allein Gelb. Und grün war es überall.
Die Einfahrt in die Marina war versperrt, das Schiebetor mit einem Bügelschloss gesichert. Dieses Tot sei für immer geschlossen, meinte der Torwächter. Die Zufahrt führt jetzt über Nebenwege. Und durch viele Schlaglöcher.
Am Schiff das übliche Bild. Ein Jeep war darunter geparkt und Les hatte keinen seiner Aufträge beendet. Das Dach war nicht fertig, drei Luken waren noch nicht eingeklebt und die Locher nicht verschlossen. Die Installation schien fertig zu sein. Allerdings mit Kurzschluss. Sobald ich den Landanschluss einsteckte, flogen in der Marina zwei Hauptsicherungen raus. Schuld war der neu installierte Wasserboiler. Man glaube es kaum, der Installateur kam vorbei und sah nach, ob seine Leitungen dicht waren. Sind sie, bis jetzt. Den Boiler stöpselte er ab. Morgen will er ihn richten. Oder morgen morgen.. Wegen der etwas zeitaufwändigen Fehlersuche in der Stromsache, war es etwas zu spät für eine Deckreinigung. Innenraumputz und Auto ausräumen gelang gerade vor dem nächsten Regenschauer. Im Inneren hatte der Installateur mächtig gewütet. Vor allem die Werkstatt hat er komplett umgeräumt. Und beim Leitungseinbau die Bilgen geflutet. Gelegenheit für einen ersten Test der Bilgenpumpen. Anfangs hatten sie etwas Schwierigkeiten. Nachdem ich die Korken in den Decksdurchlässen entfernt hatte, waren die Bilgen schnell leer.
Spät zum Panos sollte man nicht kommen. Es war voll und die Küche leer. Nur Spaghetti gab´s noch.
Wegen einsetzendem Regen war der Aufenthalt beim Panos kurz. Und es regnete heftig. Bis auf die von Les zerbrochene Scheibe über der Werkstatt war alles dicht.
Und keine Mücken waren unterwegs.
Bilder des Tages: Begleitmöwe vor Igoumenitsa und unbekanntes gelbes Gewächs



Samstag 11.05.2019

Aufstehen um 03.00 Uhr, Abfahrt um 04.00 Uhr, mitten in der Nacht. Das garantierte wenig Verkehr. Aber überraschend viele LKWs, alle aus dem Ostblock. Mit dem vollen Auto und dem Kajak auf  dem Dach war die Fahrgeschwindigkeit bei höchstens 110 km/h. Trotzdem lag der Verbrauch um über einen Liter höher. Ab Bozen meldete die Navi Stau bei Bologna mit 1.50 Stunden Zeitverlust. Schwer vorstellbar bei dem geringen Verkehr. So war´s dann auch. So flüssig ging´s noch nie an Bologna vorbei. Überhaupt war die Fahrt sehr angenehme bei bedecktem Himmel und 17°. Um 12.50 Uhr am Ticketschalter in Ancona war auch nichts los. Gutscheine für einen Fischsalat in der Dose wurde nicht verteilt, die Fähre war wohl pünktlich. Ein versteckter Aushang wies darauf hin, dass man bei Verspätungen eine Rückerstattung des Fahrpreises fordern konnte. Das wäre dem Dosenfisch vorzuziehen gewesen. Auf dem Kupplungträger verstaute Fahrräder sind ein Vorteil. Statt zu Fuß wird Ancona mit dem Rad erkundet. Dom, Leuchtturm und Eisdiele in einer Stunde. Eine Kugel Eis für 1 €.
Die Fähre kam tatsächlich fast pünktlich. Und das Einladen sollte schnell gehen, da nicht viele anstanden. Wenn die Einweiser nicht so hektisch wären und nicht gegeneinander arbeiten würden. 40 cm Luft waren über dem Kajak zur Decke. Wäre da nicht das Tankschiff gewesen. Eine Stunde Verspätung, ohne geht´s halt nicht.
Die Fähre wird immer schmutziger, außen wie innen. Einen nicht geleerten Abfalleimer und Zahnpasta im Waschbecken gab´s noch nie. (Kabine 9037)
Dafür war die Spaghettiportion von Fernfahrerformat.
Bilder des Tages: Auto in Fähre und Sonnenuntergang