Montag, 7. Juni 2010

06.06.2010 Sonntag


Tag des Hochdruckreinigers. Dieses kleine Teil für 70 € war eine der sinnvollsten Anschaffungen bislang. Was habe ich nicht über andere Segler gelästert, die mit Hochdruckreiniger ihr Schiff putzten. Dabei ist es wirklich genial. Nachdem uns der Wetterbericht weiter im Stich lies und es auch die ganze Nacht nicht regnete, war eine Deckreinigung mehr als überfällig. Und was mit Hochdruck nicht alles weg ging. Ich musste zwar den Strahl recht langsam über Deck führen, aber dafür war die Wirkung beeindruckend. Zur Rutschfestigkeit hat unser Deck an vielen Stellen eine angeraute Oberfläche. Mit Bürste oder Wischmob haben wir diese Bereiche nicht sauber bekommen. Franzmann hat uns seinerzeit dazu einen tollen Tip gegeben. Wir sollten 10 Freunde einladen, Zahnbürsten verteilen und alle putzen lasse. Dies war wohl kein Witz, da wir seine alten Zahnbüsten gefunden haben, deren Zustand auf bereits erfolgten Einsatz in Franzmanns Sinne schließen ließ. Freunde von Franzmann haben wir bislang keine gefunden…
Carola streicht währenddessen Wand und Decke in der Dusche. In unnötigem Spareifer haben wir seinerzeit dem Topcoat keine weiße Farbe zugegeben. Natürlich reicht ein Anstrich alleine nicht zum Abdecken. Da Farbe übrig ist, erhält der Anker einen Teilanstrich, dass man ihn am Grund besser erkennen kann, sollten wir mal in die Verlegenheit kommen, im Wasser zu sein, und ankern zu müssen. Den Anker und die Ankerkette aus dem Ankerkasten zu holen ist Teil eines längerfristigen Vorhabens. Wenn wir die Bretter und Türen nochmals mit Epoxy streichen, wird immer etwas Epoxy übrig bleiben, mit dem wir den Ankerkasten ausstreichen wollen. Als letztes wird das Beiboot runtergelassen und von Sand und Staub gereinigt.
Bild des Tages: Gestrichener Anker

05.06.2010 Samstag


Der angekündigte Regen für die Nacht war ausgeblieben. Dafür hat uns um 05.00 eine Mücke besucht. Sie hat es nicht überlebt. Und wieder überraschen uns die Marinajungs mit einer neuen Weckmethode. Einen Pressluftbohrhammer hatten wir noch nicht. Gestern haben sie einige Betonplatten in unserer Nähe abgeladen, die sie jetzt kaputt machen. Da aus Osten dunkle Wolken heran ziehen, bereiten wir uns auf einen Tag im Schiff vor. Das Unterwasserschiff wird trotzdem gewässert. Carola backt Brot, ich spiele am Computer. Der Wetterbericht und das Wolkenbild geben keinen Tropfen Regen her. Daher wird wieder geschliffen. An den ehemaligen Unterseiten der Bretter und Türen sind natürlich dicke Tropfen und Überstände entstanden, die weg müssen. Ich hatte das Schleifzeug schon weggeräumt, da entdecke ich die zwei Plankenbretter. Weiter schleifen. Carola räumt inzwischen die Schränke in der Dusche neu ein.
Durch unsere Wasserspiele haben wir neue Nachbarn bekommen. Dass ich unter dem Schiff nicht immer in einem See stehen muss, habe ich einen Ablaufkanal gegraben und einen Auffangsee. In diesem hat sich ein erster Frosch angesiedelt.
Bild des Tages: Neuer Nachbar

Samstag, 5. Juni 2010

04.06.2010 Freitag


Gestern Schleifen, heute Streichen. Ohne die Wochentagangaben im Blog würden wir völlig den Überblick verlieren. Ob Feiertag, Wochenenden oder Werktag ist, wir werkeln ständig vor uns hin. Dusche und Bretter werden mit einer weiteren Epoxyschicht versehen. Und da uns die Schleiferei nicht überzeugt hat, sowohl durch den Arbeitsaufwand, als auch vom Ergebnis her, haben wir beschlossen, zwei Anstriche hintereinander, nass in nass zu versuchen. Im Gegensatz zum letzten Jahr wird das Epoxy viel schneller fest, weshalb uns bei jedem Durchgang einiges übrig bleibt. Unser Vorrat an Pinseln und abgeschnittenen Wasserflaschen (sozusagen Farbbecher) schwindet rasch. Kein Pinsel ist wirklich zufrieden stellend. Bei den meisten bleiben die Borsten auf der Strecke, bzw. im Harz stecken. Während Carola noch streicht greife ich wieder mal zur Flex. Unser uralter Außenborder soll auf den Secondhandmarkt. Dazu muss zunächst das wahrscheinlich ebenso alte, verrostete Schloss weg. Es ist unglaublich, wie hartnäckig so ein Teil sein kann. Weil die Flex gerade zur Hand ist, muss ein abgebrochener, verrosteter Schäkel dran glauben. Der hing an einer Ruckdämpferfeder, die wir im Müll gefunden haben. Der ist noch mal hartnäckiger als das Schloss, aber ebenfalls ohne Chance. Da für die nächsten Tage Schauer angekündigt sind, statten wir heute unserer Wirten in Preveza einen Besuch ab. Es ist so gut wie nichts los. Die Touristen trauen sich offensichtlich nicht nach Griechenland.
Bild des Tages: Geknacktes Außenborderschloss.

Donnerstag, 3. Juni 2010

03.06.2010 Donnerstag


Gestern war Streichen, heute ist Schleifen. Carola schließt sich in der Dusche Luftdicht ein, ich bearbeite einzelne Bretter und Türen im Freien. Die Ergebnisse sind nicht überzeugend. Viel Arbeit und Dreck für weiterhin unebene Oberflächen. Um auch die Flächen in den Tälern des aufgetragenen Epoxy zu erreichen müsste man praktisch das ganze Epoxy runterschleifen. Aber angeblich muss man anschleifen, um eine Haftung zwischen den Schichten zu erreichen. Und außerdem sehen die unebenen Oberflächen unschön aus. Nach dem Schleifen kommt das Putzen. Carola per Handarbeite, ich entdecke eine einfachere Methode. Hochdruckreiniger auf die Bretter halten, alles ist staubfrei. Nebenbei wird wie üblich das Unterwasserschiff gewässert. Nebenan räumen die Marinajungs den Müll weg, der bei den Reparaturen an unseren bisherigen Nachbarn zurückgeblieben ist. Nur unseren Schrotthaufen will keiner. Da der Tag noch nicht um ist, wird die neue Druckwasserpumpe eingebaut. Abgesehen von der Notwendigkeit, massig Werkzeug (unter anderem Bohrmaschine und Staubsauger) raus und wieder einzuräumen, läuft es ganz gut.
Bild des Tages: Neue Druckwasserpumpe. Und wieder haben wir ein französisches Teil durch ein funktionierendes ersetzt.

02.06.2010 Mittwoch


Ein neues Projekt steht an. Wir arbeiten wieder mit Epoxyharz. Einige Bretter und die Wände der Dusche gehören gestrichen. Wir teilen uns das angerührte Epoxy und ich experimentiere mit Thixo. Das Herz wird dadurch tatsächlich zähflüssiger, leider auch etwas weiß-trübe. Carola verzweifelt an den Türen, das Epoxy verhält sich wie Quecksilber und verteilt sich einfach nicht gleichmäßig über das Holz. Gleiches bei den Wänden in der Dusche. Da wir einen großen Eimer Epoxyharz in einen kleineren umfüllen konnten, ist Platz auf dem ehemaligen Bett im Elektroraum frei geworden. Es werden wieder Kisten umgepackt. Das Gästebett ist fast schon bezugsfertig. Den Rest des Tages verbringen wir mit bangem Warten. Wird das Harz trocken, bevor es zu regnen beginnt? Die umherziehenden Wolken verheißen nichts Gutes. Letztlich bleibt es trocken und das Harz ist nach einigen Stunden fest.
Bild des Tages: Gästebett

Mittwoch, 2. Juni 2010

01.06.2010 Dienstag


Wie vom Wetterbericht angekündigt werden wir um 08.00 vom Tröpfeln geweckt. Mehr wird daraus den ganzen Tag über nichts. Da wir mit mehr gerechnet hatten, hatten wir eine Einkaufsfahrt nach Lefkas geplant. Einen neuen Kompass finden wir nirgends, aber eine neue Pumpe. Im Werkzeugladen ist schleifpapiermäßig Flaute. Dafür finden wir im neu entdeckten Spar viele aus Deutschland bekannte Dinge. Wir haben jetzt tatsächlich Frischmilch aus rot-weiß-rotem „Alpiland“. Während unserer Abwesenheit haben wir einen neuen Nachbarn bekommen. Diesmal wieder ein kleines Fährschiff. Wir führen erstmal die zweite tägliche Wässerung durch. Eine feuchte Angelegenheit, da der starke Wind den Wasserstaub weiträumig verteilt. Als nächstes werden die Holzbretter für die vielleicht mal benötigte Gangway an der richtigen Stelle mit Löchern versehen und glatt geschliffen.
Bild des Tages: Bald werden wir als einzige an Land stehen.

Dienstag, 1. Juni 2010

31.05.2010 Montag

Entgegen allen Wetterberichten hat es Mitten in der Nacht zu tröpfeln begonnen. Es hörte zwischendurch immer wieder auf und war nicht so stark, dass wir die Fenster schließen mussten. Das war gut so, denn es wäre sonst zu heiß zum Schlafen gewesen. Wie gestern angekündigt, wird heute die Druckwasserpumpe untersucht. Wasser ablassen, Schlauchverbindungen und Kabel lösen. Das Teil ist erst 14 Jahre alt. In der Werkstatt sind weitere Pumpen aufbewahrt, die ich hoffnungsvoll hervorhole. Es sind auch 10 Ersatzteile dabei, mit denen man die Pumpleistung von 2 auf 1 bar ändern kann. Franzmann hat natürlich auf 1 bar reduziert, zum Wassersparen. Ein Blick in das Innenleben der alten und auch der Reservepumpe macht alle Hoffnung zunichte. Alles im Inneren korrodiert. Eine Ersatzpumpe ist eine ebenfalls bereits korrodierte Ölpumpe. Die letzte ist tatsächlich eine Wasserpumpe und sieht praktisch unbenutzt aus. Also wird sie eingebaut. Allerdings nicht mehr an alter Stelle. Deshalb brauche ich neue, längere Schläuche. Da kaufe ich gleich Motoröl mit. 2 Kanister für 44 €. Das Original Volvoöl würde 70 € pro Kanister kosten. Die Pumpe wird eingebaut und ausprobiert. Leider ist es kein Automatikmodell, das sich bei einem bestimmten Druck abschaltet. Sie läuft und läuft und ist somit nicht für unsere Zwecke geeignet.