Bilder sind eingefügt.
Dienstag, 25. Juni 2024
Samstag, 01.06.2024
Bei bewölktem Himmel suchen wir uns frühmorgens wieder ein windgeschütztes Plätzchen an Deck. Wegen Streicharbeiten werden wir immer wieder verscheucht. Mit unveränderter Geschwindigkeit passieren wir Moses und erst kurz vor dem Anleger wird gebremst. Vorbei am Campingplatz drehen wir neben den Autofrachter. Groß steht auf dem „Zero Emission“ und ganz klein darunter „in the port“. Relativ spät kommt die Aufforderung, sich zu den Autos in die Garage zu begeben. Da wir mit den letzten rein sind, kommen wir rasch raus. Ein kleines Hafenareal im Vergleich zu Ancona und Igoumenitsa. Beim Weg zur Autobahn hat der Navi wieder Probleme mit den vielen neuen Straßen. Auch die Beschilderung ist wenig hilfreich. Nach einem kurzen Einkaufsstopp mit Frühstück im Conad geht´s Richtung Norden. Ungewöhnlich dichter Verkehr herrscht auf den Autobahn Udine-Villach. Wie früher biege ich bei Tolmezzo ab zum Plöckenpass. Hier ist sehr wenig Verkehr. Aus gutem Grund. Nach den ersten drei Spitzkehren ist Schluss, die Straße gesperrt. Später finden wir raus, dass ein Felssturz im Dezember einen Teil der Straße weggerissen hat. Also wieder zurück. Die Tauernautobahn will ich immer noch umgehen, deshalb lasse ich mich vom Navi nach Lienz führen. Die Routenwahl ist nicht optimal. Statt auf der Schnellstraße parallel zur Drau werde ich durch das Gailtal und über den gleichnamigen Pass geführt. In Lienz ist die Sperre des Plöckenpass ebenfalls nicht vorangekündigt. Über Pass Thurn und Kitzbühel erreichen wir Deutschland und sind mit vielen Stunden Verspätung gegen 21.00 Uhr in München.
Montag, 24. Juni 2024
Freitag 31.05.2024
Pünktlich um 05.00 Uhr öffnet der ANEK-Schalter. Wir sind gut positioniert und haben bald die Tickets. Kabinenschlüssel bekommt man erst auf dem Schiff.
Um 06.00 Uhr biegt eine Superfast um die Ecke. Leider die falsche. Sie wird entladen und fährt weiter nach Patras. Die zweite Superfats folgt, das ist die Lefka Ori. Wir standen zunächst ganz vorne in der Warteschlange, nach einigen Rangieranweisungen der Griechen werden wir von allen überholt und fahren mit als letzte ins Schiff. Folglich stehen wir am Ende der langen Schlange an der Rezeption. Das Ablegen und die Hafenausfahrt versäumen wir. Bei Sonnenaufgang passieren wir die Enge zwischen Korfu und Albanien. Bei leichter Bewölkung lassen wir die albanischen Berge an uns vorbei ziehen, nicken immer wieder ein und holen doch etwas Schlaf nach. Das Schiff ist sehr voll, in den Aufenthaltsräumen sind alle Sitze besetzt. Dafür finden wir draußen ohne Not immer schöne Plätze, je nach Wunsch wind- und sonnengeschützt. Als es zu regnen beginnt und kühler wird, wechseln wir in die Kabine. Das Wetter bleibt durchwachsen. Am Abend ist großes Gedränge vor dem Self Service. Wir finden trotzdem einen ruhigen Platz. In der Nacht nimmt der Wind zu und es schaukelt etwas.
Donnerstag, 30.05.2024
Zweiter Tag Packen. Das Auto wird beladen, es wird natürlich nicht so voll wie bei der Herfahrt. Aber es finden sich doch immer wieder Teile, die noch verpackt werden wollen. Heike und Michi kommen kurz vorbei, sich das Haus ansehen. Sie haben sich Solarpaneele auf das Dach ihres Hauses montieren lassen, 7 Kw. Jetzt zahlen sie fast keinen Strom mehr, früher waren es 4000 € im Jahr. Ihre Feriengäste ließen wohl die Klimaanlage bei offenen Türen laufen.
Wie üblich zieht sich das Packen mehr und mehr in die Länge. Aber kein
Vergleich zum Schiff. Hier geht alles deutlich einfacher. Ein abschließender
Besuch am Strand ist möglich. Dann wird alles abgeschlossen, das Wasser
abgedreht und der Strom abgestellt.
Wir treffen Kostas vor seinem Haus an, als er gerade von Unkrautschneiden
bei einem Nachbarn zurück kommt. Seine Einladung, seinen Garten anzusehen
nehmen wir natürlich gerne an. Als erstes müssen wir an den drei Hunden vorbei,
die uns beim Radeln immer böse angebellt haben. Eine sei ganz freundlich, die
andere zurückhaltend, der dritte eher böse. Er habe sie eher böse trainiert,
gegen unliebsame Besucher, Füchsen und zweibeinigen. Viele viele Katzen sind
auf dem Gelände unterwegs. Und dann kommen wir zu den Voileren. Was er nicht
alles hat. Enten, verschiedene; Hühner, auch verschieden, unter anderem
Perlhühner. Fasane, Tauben, Spatzen. Einige gekauft, andere geschenkt bekommen,
andere verletzt aufgegabelt. Und einen Uhu, den er ohne Federn und abgemagert
gefunden hat. Der sitzt jetzt böse blickend in einer Ecke und gibt wilde Töne
von sich, als Kostas ihn krault. Das waren die Tire. Die Namen aller Vögel hat
Kostas genannt, ich konnte sie mir nicht merken.
Die Pflanzen sind ebenso zahlreich, vor allem die Bäume. Palmen und
Eichen am Eingang, die Einfahrt Maulbeerbäumen als Sonnenschirme beschattet. Es
folgen Mispeln, Aprikosen, Orangen, Zitronen, Mandeln, Haselnuss, Walnuss und
natürlich Olivenbäume. Die meisten erntet er nicht ab, er hat keine Zeit mehr
dafür. Gemüse baut er auch an. Und Weinreben hat er verschiedene Sorten, die er
auch nicht mehr aberntet.
Mit eine Führung durch das Haus hatten wir nicht gerechnet. Der Eingang
erfolgt durch die Garage, die eine perfekt ausgestattete Werkstatt ist. Das Haus
selbst ist unvollendet. Aus nicht genannten Gründen hat Kostas den weiteren
Ausbau eingestellt. Davor hat er alles selbst gemacht. Unten ist eine leidlich
funktionsfähige Küche. Oben sind ein Bad und zwei Schlafzimmer. Die Treppe ist
nicht durch ein Geländer gesichert. Zwei Freunde würden regelmäßig für ein paar
Wochen hier wohnen und alles etwas aufhübschen. Der Hammer ist die
Dachterrasse. Auch ohne Geländer. Der Blick geht über die flache Landschaft in
alle Richtungen. Meer, See, Lagune, Lefkas, Berge, Ambrakischer Golf, und auch
der Flughafen. Eigen ist er schon, mit 2 direkten Nachbarn spricht er nicht
mehr. Das kommt hier wohl häufiger vor unter den Griechen.
In Preveza ist viel los im Vergleich zu unseren letzten Besuchen, sowohl
Griechen als auch Touristen bevölkern die Straßen. Und bei Thalia ist es voll.
Sie selbst ist nach Hause, ihr ging es nicht so gut. Wir können beobachten, wie
Moorings verlegt werden. Auf die rustikale Art. Ein Fischerboot bindet eine
Leine an einen an Land liegenden schweren Anker, an dem hängt eine schwere
Kette und dann die Mooring. Das Fischerboot gibt Gas, zieht den Anker weg von
der Hafenmauer, bis sich alle Leinen und Ketten spannen, dann wird der Anker
losgebunden. Da werden sich viele Anker drinnen verfangen. Nach einem Eis
lauschen wir einer Darbietung des Preveza Jazz-Festival. Ein Chor singt
lateinische Kirchenlieder in moderner Form.
Auf der Fahrt nach Igoumenitsa ist es schon dunkel. Und wenig Verkehr.
Um 23.00 Uhr am Hafenbüro haben bis auf Minoan alle Schalter geschlossen. Auch
alle anderen Geschäfte sind zu, oder werden umgebaut. Die Kydonia Palace von
Superfast und die Florencia von Grimaldi liegen an der Hafenmauer und nicht
rührt sich drauf. Wir vertreiben uns die Zeit mit Duolingo in einem 24 Stunden
offenem Cafe. Gegen 01.00 Uhr fahren wir zurück zum Terminal und dösen im Auto.
Mittwoch, 29.05.2024
Erster Tag Packen. Kleine Hausarbeiten werden parallel dazu erledigt, Wäsche waschen, Quumquats ernten (drei Eimer voll), Auto innen reinigen, Scheibenwischwasser auffüllen, usw. Die armen Schwalben wurden ausquartiert. Lange haben sie an ihrem Nest gebaut, dann war wohl die Haustüre zu groß und Spatzen haben die Wohnung übernommen. Wir liegen gut in der Zeit, deshalb folgt ein letzter Abstecher nach Aghios. Der gute Wind lockt die Kiter auf das Wasser, ganze fünf an der Zahl.
Abends fahren wir in die Marina, Sachen auf´s Schiff zurückbringen und
andere holen, Leiter abbauen, usw. Auf der Fahrt mußte ich wieder für 2
Schlangen bremsen, die nicht von der Straße wollten.
Beim Panos ist wieder viel los.
Dienstag, 28.05.2024
Ein letzter Radltag. Davor besuchen wir Mema und Jannis in Lefkas. Wir können tatsächlich heute nach einem Jahr den Versicherungsvertrag unterschreiben. Und beim Steuerberater 150 € Gebühr bezahlen. Dafür hat er recht wenig geleistet.
Von Nidri aus fahren wir wieder hoch nach Platistoma. Die Bauarbeiten
(Verlegung eines Kabels am Straßenrand) sind weiter fortgeschritten. Jetzt
haben sie aber mitten im Ort die Wasserleitung getroffen. Der Brunnen ist
trocken und wir können uns nur mit Maulbeeren stärken.
Die Bauarbeiten an der Autobahn nach Lefkas waren die ganze Zeit am
Laufen, mit richtig großem Gerät und wiederholten Sprengungen. An einem kleinen
Teil waren aber 2 Mann damit beschäftigt, mit dem Schubkarren Erde abzutragen.
Erst zuletzt hat man gesehen, dass sie wohl an einer archäologischen Stätte
arbeiten. Ein paar Grundmauern konnte man erkennen.
Abends fahren wir nach Paleiros und treffen uns mit Heike und Michi. Die
haben einige gute Tips zum Kontoeröffnen und für eine wohl aktivere
Steuerberaterin.
Montag, 27.05.2024
Heute wird geradelt. Vorher besuchen wir Remax, aber Mema ist nicht da. Statt ihr begleitet uns Konstantinos zur nahen Post. Kaum zu glauben, mit ganz wenig Wartezeit und wenigen Erklärungen durch Konstantinos an die Postangestellte können wir die Grundsteuer in bar bezahlen. Ohne eigenes griechisches Konto. Nicht einmal eine griechische Telefonnummer war nötig, die deutsche wurde akzeptiert.
Nach kleinen Einkäufen beim Bazaar fahren wir nach Nidri und starten
unterhalb von Rachi. Wieder ist wenig Verkehr. Bis Platistoma begegnen und 5
Autos, davon 2 Touristen. Weiter nach Englovi sind es 3 Touristenautos. In
Englovi selbst sitzen deutlich mehr Touristen in den Lokalen als im letzten
Jahr. Vielleicht hat sich rumgesprochen, dass es hier schöner ist als in Karia.
Aber unsere Abfahrt nach Vafkeri kennt noch niemand. Dabei bietet sie die
schönsten Ausblicke. Nur eine Schildkröte nutzt die Straße als Rutschbahn, weil
es so steil abwärts geht.
Gerade noch pünktlich zur Abfahrt der 17.00 Uhr Fähre nach Meganissi
sind wir in Nidri. Hier ist immer noch wenig los, erst als die Ausflugsschiffe
zurückkehren füllen sich die Lokale. Ein Einkaufsstopp in Lefkas und es geht
zurück zum Haus.
Sonntag, 26.05.2024
Als erstes wird das Radl geflickt. Dann wird der Laser getauft, die Inspektionsluke des Lasers neu eingeklebt, der Brunnen mit der Topfbürste von alter Farbe befreit und die Verstärkungsstange für die Duschwand wieder eingesetzt.
Zum Testen der Dichtigkeit des Reifens fahren wir nach Aghios. Auf dem
Rückweg schauen wir am Kiter-Strand vorbei. Auf dem Wasser ist niemand mehr.
Und es stehen nur mehr 2 deutsche Wohnmobile rum. Auch heute bleibt der
angekündigte Regen aus.
Samstag, 25.05.2024
Der Tag beginnt ohne großen Plan, da kehrt man doch mal die Einfahrt. Dann wird die Verstärkung der Duschwand eingebaut und der neue Duschvorhang vermessen, um wieviel er gekürzt werden muss.
Dann radeln wir in die Marina, Sachen im Schiff aufräumen und die
Lukenabdeckungen wieder festbinden. Auf der Fahrt fand ein Dorn den Weg in
einen Vorderreifen und so muss das Auto geholt werden. Wieder liegt auf dem Weg
zum Haus eine noch lebende Schlange im Weg. Im Marina Cafe werden die ersten Abendessen
bestellt und draußen frischt der Wind kräftig auf. Der angekündigte Regen
bleibt wieder aus.
Freitag, 24.05.2024
Kostas kommt pünktlich um 10.00 Uhr vorbei, zur Ameisenabwehr. Er läßt es sich dabei nicht nehmen, selbst auf den Speicher zu klettern. Dabei wäre es für mich als Zwerg deutlich einfacher.
Er erzählt wieder viel vom Leben hier. Überall hängen noch die Zitronen
an den Bäumen. Die werden nicht mehr geerntet, weil es keine Nachfrage, keine
Abnehmer gibt. Es verkauft sich nur mehr A-Ware. Und die kommt aus Südamerika
oder Afrika. Die EU verbietet viele Gifte, dadurch werden die Zitronen nicht
mehr so schön. Bei den Zitronen aus dem Ausland ist anscheinend von Haus aus
kein Gift erforderlich. Richtung Arta würden sie alle alten Fruchtbäume fällen
und durch Kiwis ersetzen. Die Tomaten
neben der Straße zur Marina wurden aussortiert, weil sie von einem Schädling befallen
sind. Man müßte nur den befallenen Teil wegschneiden, aber das ist zu viel
Arbeit. Früher haben die Griechen aus ihren Tomaten Pasta eingekocht, die den
ganzen Winter gehalten hat. In kleine Stücke schneiden, einmal aufkochen, in
kleine Gefäße füllen, mit Olivenöl abdecken, fertig. Oder einfach trocknen. Die
Gewächshäuser haben reicheren Griechen gehört, die ließen Albaner für sich
arbeiten, später haben die Albaner die Gewächshäuser gepachtet, inzwischen
haben sie diese gekauft. Die Flächen müßten wegen dem Brandschutz bis Ende Mai
gemäht und von Gebüsch befreit werden. Wir könnten unsere Nachbargrundstücke
dem Bürgermeister melden. Der würde dann das Mähen veranlassen, 40 € pro Quadratmeter,
zuzüglich Strafe. So würden wir uns keine Freunde in der Nachbarschaft
schaffen.
Es folgen Kleinarbeite. Wegen Kostas Aktion putzen. Gras zusammenrechen,
Rosen schneiden, Duschschlauch ersetzen, Duschstange zurückbauen, usw.
Etwas später als eigentlich geplant, gegen 16.00 Uhr, radeln wir nach
Aghios. Untenrum, da angeblich von den Hunden keine Gefahr mehr ausgeht. Am
Kiter-Strand herrscht Freude über den guten Wind, 2 Winger und 5 Kiter sind
unterwegs. Und auch zwei Surfer bauen gerade auf. Noch haben die deutschen
Wohnmobile die Oberhand, drei Stück, aus RO, TS und M.
Auf der Fahrt nach Preveza am Abend treffen wir auf zwei lebende
Schlangen. Eine verzieht sich bei Annäherung, wegen der anderen muss ich
kräftig in die Eisen steigen. Ganz gemütlich setzt sie sich dann in Bewegung
und verschwindet im Gebüsch. In Preveza gehen wir heute mal in die Straße
hinter der Fußgängerzone. Deutlich weniger los, und weniger auf Touristen
ausgerichtete Geschäfte. Thalia hat wieder viel zu erzählen. Heute gab es
wieder Ärger mit der Polizei. Weil Tische und Werbeschild über die weiße Linie
ragten, wurde angedroht, dass Dina einen Tag ins Gefängnis muss, die Geldstrafe
doppelt so hoch wäre wie letztes Jahr und das Geschäft drei Tage schließen
müsse. Da muss sie sich halt an die Linie halten. Heute sind deutlich mehr
Touristen unterwegs und in den Lokalen. Und nebenan ist großes Gejohle wegen
der Übertragung eines Basketballspiels mit Griechischer Beteiligung.
Mit einem Eis vom Spitiko in der Hand verfolgen wir die Aufführung einer
Sirtaki-Tanzgruppe auf einer Bühne vor dem Landgerichtsgebäude. Es scheint die
letzte Probe vor einer Aufführung am Wochenende zu sein. Bei Vollmond geht´s
zurück zum Haus.
Donnerstag, 23.05.2024
Kostas kommt früh vorbei. Der böse aggressive Hund auf dem Weg nach Aghios ist nicht mehr. Sein Besitzer hat sich von ihm „getrennt“. Er hat nicht nur uns angegangen, sondern wohl auch begonnen, die Schafe seines Herrchens zu dezimieren. Morgen kommt Kostas nochmal, zum Bekämpfen der Ameisen. Die großen, bösen, holzfressenden haben sich zuletzt immer mehr dem Haus genähert.
Wir fahren zum Radeln nach Lefkas. Start in Aspen. Der Ginster blüht
noch mehr und wächst teilweise bis in die Straßenmitte. Wie zuletzt ist wenig
Verkehr. Auf der Strecke zum Radarstützpunkt begegnet uns niemand mehr. Das
ändert sich auf dem Weg zur Kapelle. Gleich 5 Touristenautos überholen uns. So
ein Gedränge um die Kapelle hatten wir noch nie. Die Sicht ist perfekt, nachdem
sich der Saharastaub verabschiedet hat. Der dafür verantwortliche Westwind
macht es ungemütlich kühl hier oben. Bei der Abfahrt kommen uns zwei bayerische
Wanderinnen entgegen, erkennbar um Gruß. Die Abfahrt nach Exanthia und Drymonas
ist erstaunlich warm und windstill. Auch auf dem Meer sind keine Schaumkronen
zu erkennen. Das ist wohl die Staulage an der Westküste. Ganz anders sieht es
unten in Lefkas am Weststrand mit den Windmühlen aus. Hier glaubt man Meteo
seine 5 Beaufort mit Böen bis 7. Vier Kiter freuen sich darüber. Ein tapferer
Winger ist weit draußen (kaum mehr zu erkennen), fährt recht flott, liegt dann
aber wieder sehr lange im Wasser.
Ein kurzer Einkauf bei Sklavenitis und es geht zurück zum Haus. Auch
hier weht der Wind sehr kräftig.
Mittwoch, 22.05.2024
Heute sollte ein ruhiger, fauler Tag werden. Da fängt man dann nur mal mit Kleinigkeiten an, die in größere Projekte münden. Wäsche waschen. Randleisten zu säubern versuchen. Der unsaubere Abschluss mit einfach Mörtl drauf widersetzt sich allen Reinigungsversuchen. Bleibt nur der Dampfhammer, sprich Hammer, Meißel und Moltofill drauf gespachtelt. Ich wechsle den Schneidekopf der Motorsense und weil es so gut funktioniert, wird er Rasen gemäht. Auf dem Weg zum Panos wird getankt, Diesel 1,56 € pro Liter. Das Schiff wird weiter entleert, Kabeltrommel, Schleifpapier, usw. Obwohl wir spät dran sind, ist beim Panos immer noch viel los. Moussaka und griechischen Salat hat er aber immer. Bei fast Vollmond geht es zurück zum Haus. Der Starkwind hält weiter an und schläft erst nach 01.00 Uhr ein.
Mittwoch, 22. Mai 2024
Dienstag, 21.05.2024
Die Luft ist unverändert voll Saharastaub. Nach kleinen Aufräumarbeiten zur gestrigen Großaktion starten wir nach Lefkas. Noch vor dem Kiterstrand dürfen wir eine Schildkröte über die Straße helfen und eine rote Schlange passieren lassen. Bei Kthisma und im Bazaar wird Hausbedarf nachgekauft. Wasserschlauch, Duschschlauch, Körberl, usw. Die Griechen scheinen das Radfahren entdeckt zu haben. Auf den engen Straßen, ohne Radwege (die wenig vorhandenen sind immer zugeparkt), verlangsamt das den Verkehrsfluss nochmal mehr.
Von Nidri starten wir bei über 30°. Der Wind aus Süd hat keine kühlende
Wirkung. Wieder ist erfreulich wenig Verkehr. Am Dorfplatz von Platistoma stillt
der Brunnen mit kühlen frische Wasser den Durst und gegen den kleinen Hunger
helfen die überreifen Maulbeeren von den Bäumen. Über Vafkeri, jetzt mit
Gegenwind rollen wir zurück nach Nidri. Im Ikarus ist nichts los, auch nicht
auf den Straßen. Pünktlich wie immer setzt das Beiboot aus Skorpios die
Angestellten ab, 24 Männer und Frauen.
Montag, 20.05.2024
Die Holzteile erhalten einen zweiten Anstrich und zwei Lampen sollen heute aufgehängt werden. Da es eher schwere Exemplare sind, ist die Rigipsdecke eher nicht stabil genug. Die Haken müssen in Querbalken treffen, nur sind die, wie ich letztes Jahr erfahren durfte, einige viele Zentimeter über der Rigipsdecke. Lange Haken sind nötig (190 mm), die sind dann auch entsprechend dick (12 mm). Um genau einen Balken zu treffen, darf ich immer wieder auf den Dachboden klettern. Da ist es dunkel und sehr heiß. Die Verkabelung der Lampen offenbart, dass die Griechen auch nicht besser sind, als die Franzosen. Da wird ein Drahtende um das gerade andere Ende gewickelt und mit Klebeband stabilisiert. Der Klebstoff klebt sehr gut an den Fingern…. Bei der zweiten Lampe erfolgte die Stabilisierung durch Silikon… Klebt wenigstens nicht an den Fingern.
Irgendwann waren die Lampen fertig und wir sind noch nach Aghios
geradelt. Oben rum, wegen der bösen Hunde. Diesmal haben uns auf dem ganzen Weg
nur zwei Autos überholt. In Aghios erwische ich endlich den Storch in seinem
Nest. Und der Chef der Aktio Marina beehrt das Cafe.
Beim Rückweg werden wir ausgebremst durch eine Schafherde. Die von der
Weide zum Stall getrieben wird. Wobei der Schäfer bequem im Pickup sitzt. Die
Schafe lassen sich Zeit für den Weg, das frische, grüne Gras an den
Straßenrändern schmeckt wohl besser als das trocken Zeug auf den Weiden. Die
Sicht in alle Richtungen ist unverändert durch Saharastaub getrübt. Zumindest
die Umrisse von Lefkas kann man wieder erkennen.
Sonntag, 19.05.2024
Wieder wird Kleinkram erledigt, Wäsche waschen und Holzteile aus dem Bad anstreichen.
Es folgt eine Premiere. Der Laser wird zu Wasser gelassen. Das Gefährt
des Mechanischen Werkstatt erfüllt voll seinen Zweck. Über Stock, Stein und
durch Sand läßt er sich samt Laser mit mehr oder weniger Kraftaufwand ziehen. Bei
geschätzten 4 Beaufort segeln wir mehrmals hin und her, laut Tracking-Uhr
insgesamt 20 km. Lefkas hin und zurück wäre damit erreichbar. Böse sind die
Bremsen, die uns auch weit draußen auf dem Wasser heimsuchen. Dann läßt auf einmal der Wind nach, natürlich
genau am weitest entfernten Punkt vom heimatlichen Anlegeplatz. Wohl dem, der
zur Sicherheit in Funkgerät dabei hat. Das wird aber nicht gebraucht, da es langsam
zurück geht. Dann legt der Wind wieder zu, kommt aber aus der falschen Richtung.
Ein paarmal kreuzen und wir sind wieder zurück.
Preveza steht auf dem Programm. Heute sind sogar noch 2 Plätze frei an
der Hafenmauer. Thalia hat wieder viel zu erzählen. Interessant ist, dass sie
so bei jedem dritten Arztbesuch 50 € über den Tisch schieben darf, um eine gute
Behandlung zu bekommen. Das sei hier so üblich. Ihr Geschäft läuft heute gut,
die neue Aushilfe Alexia kann schon einiges mehr. Nach einem Eis vom Spitiko
geht´s zurück zum Haus.
Samstag, 18.05.2024
Das griechische Gesundheitsministerium hat eine Verlautbarung zum Schutz vor dem gefährlichen afrikanischem Staub herausgegeben. Der Staub soll dieses Wochenende kommen. Von wegen, der liegt seit Tagen in der Luft. Die Wetterlage an sich sei sehr ungewöhnlich für diese Jahreszeit.
Der Staub ist so dicht, dass man keine Wolken sieht. Dies erschwert die
Einschätzung der kurzfristigen Wetterentwicklung. Die Prognosen von Meteo und
WetterOnline sind widersprüchlich. Und ihre Trefferquote war die letzten Tage
auch nicht sehr hoch. Segeln fällt wegen der falschen Windrichtung aus, eine
größere Radtour ohne jede Sicht und unklarem Wetter ebenfalls. Also wieder
kleine Hausarbeiten. Wäsche waschen, eine neue Wäscheleine spannen, nicht in
der Einflugschneise der Schwalben. Die Berieselungsanlage bekommt einen neuen
Stopfen/Sprenkler. Der alte war abgebrochen und es kam ein ungebremster
kräftige Wasserstrahl aus dem Loch. Bei einem Marinarad wird der vordere
Schlauch geflickt, bzw. nicht geflickt. Der alte Schlauch hatte ein undichtes
Ventil und wurde bereits ersetzt. Nach einem Tag war der neue Schlauch platt. Eine
bekannte Geschichte, der Dorn im Mantel wurde übersehen. Aber es war kein Loch
im neuen Schlauch. Und auch kein Dorn im Mantel zu ertasten. Wahrscheinlich war
das Ventil nicht richtig zugedreht. Alles wieder zusammenbauen und abwarten. Die
Stange zur Verstärkung der Duschwand wird eingepasst. Der Wein wird schon
wieder zugeschnitten. Die Löschdecke wird aufgehängt.
Und dann radeln wir doch in die Marina. Bei Ankunft ist es auf einmal
ganz dunkel. Und erste Regentropfen fallen. Also schnell wieder zurück, 26
Minuten brauchen wir. Kaum sind die Radl im Schuppen, fallen dicke Tropfen. Aber
nicht lange. Der von WetterOnline angekündigte heftige Regen bleibt aus.
Freitag, 17.05.2024
Es bleibt warm, diesig und Wind aus der falschen Richtung. Segeln fällt also aus, zumindest eine mögliche Duschfahrt durch den Riffgürtel nach Lefkas kundschafte ich bei einem Strandspaziergang aus. Der 1000 L Wassertank wird gefüllt, als Notfallreserve, wenn mal nichts mehr kommt.
Es folgt eine Fahrt nach Palairos mit anschließender Fahrradtour. Auch
hier wurde und wird viel gebaut und der Hafen um zwei Schwimmstege erweitert. Gleich
nach dem Hafen ein trauriger Anblick. Eine schwedische Feeling liegt auf den
Felsen. Ein paar Griechen sind aktiv und haben schon eine Ölsperre gelegt. Ein
Taucher zeigt gestisch an, dass das Schiff wohl einen 1 Meter langen Riss im
Rumpf hat. Da hat wohl der Anker in der Nacht nicht gehalten. Es hatte wohl
niemand die Windrichtung und die Windstärke bedacht, die hohen Wellen haben den
Anker ausgebrochen und dann ging es Richtung Ufer. Es war wohl niemand an Bord
und auch jetzt scheint keiner von den Zuschauern der Eigner zu sein.
In Panogia suchen und finden wir das Haus vom Solar-Michi. Schöne Lage,
direkt am Meer. Die Straße zur One-Tree-Bay wurde auf weite Strecken neu
asphaltiert, leider nicht weiter. Die Umrundung der Halbinsel auf nicht grob
geschotterten Wegen muss weiter warten. Drei Schiffe liegen in der
One-Tree-Bay, 6 im Ormos Varkos. Sie trotzen der ungünstigen Windrichtung.
Zurück in Palairos hängt die gestrandete Yacht bereits in den Gurten
eines Autokrans. Dessen Abstützung ist schon recht abenteuerlich. Trotzdem kann
er die Yacht ohne umzukippen heben und wartet mit der weiteren Bergung, bis das
Wasser rausgelaufen ist.
Unser Stammcafe am Strand ist geschlossen, und das bei der perfekten
Lage. Das einzige andere Cafe im Ort ist durchaus eine Alternative. Es liegt
ebenfalls direkt am Ufer. Hier ist touristisch schon etwas los. Zwei
Sporthotels sind gut besucht und dementsprechend einige Leute mit dem Rad
unterwegs oder auf dem Wasser. Es ist allerdings ein anderes Publikum als zum
Beispiel in Nidri. Ruhigere Leute, aus dem Norden Europas.
Nach einem kurzen Einkauf und einem Tankstopp (1 Liter Diesel 1,56 €) geht´s
zum Haus. Der Bagger und Kostas hinterher kommen uns entgegen, die Arbeiten bei
Jannis sind vorerst beendet. Und die Sicht wird immer schlechter. Nicht mal
Lefkas ist mehr zu sehen.
Donnerstag, 16.05.2024
Eigentlich wollte ich heute ein erstes Mal segeln. Aber der Himmel ist bedeckt, der Wind weht aus der falschen Richtung (aufˋs Meer hinaus) und soll auf Sturmstärke zulegen. Bei einem gleichzeitigen Temperaturanstieg auf 30° um 18.00 Uhr. Also wieder Hausarbeit. Außen einen tropfenden Wasserhahn wechseln, drinnen viele Löcher in den Wänden (vor allem im Bad) zu spachteln, großes Bild aufhängen und Wäsche waschen.
Es folgt eine Fahrt in die Marina, mit viel Rückenwind. Das Schiff ist
mit rotem Staub aus der Sahara bedeckt, man könnte es gleich wieder reinigen. Die
Kanadier (aus Vancouver) vom Kat nebenan gehen morgen ins Wasser. Sie sind
immer für 6 Monate im Mittelmeer. Einen Monat arbeiten, 4 Monate segeln, einen
Monat arbeiten. Sie wollen heuer die Ostküste Italiens hoch und dann an
Kroatien entlang runter. Trotz viel Wind kann man im Marina-Cafe draußen
sitzen, die Temperaturen steigen. Bei der Rückfahrt ist der Gegenwind sehr
bremsend. Kurz vor Kostas´ Haus liegt wieder eine Schlange auf der Straße. Ie
bewegt sich nicht bei einer ersten Vorbeifahrt. Bei einer näheren Nachschau mit
gezücktem Photo verschwindet sie im Gebüsch.
Mittwoch, 15.05.2024
Einkaufen und Radfahren auf Lefkas steht an. Zunächst besuchen wir unsere Maklerin. Wieder einmal zeigt sich, dass sie mehr Durchblick und Lösungsinitiativen hat als unser Anwalt. Dann ruft sie noch bei unserem Steuerberater an, ob der irgendetwas braucht. Braucht er natürlich, hat sich aber seit September nicht gemeldet. Eine Kopie des Kaufvertrages bringen wir ihm vorbei. Und dann wollen sie noch mehr. Wir bräuchten jetzt auf einmal ein griechisches Konto. Im September haben wir die Grundsteuer noch bar auf den Tisch gelegt. Jetzt seien die Gesetze anders. Da war wohl der Bargeldfluss nicht immer nachvollziehbar… Im September ist der Versuch einer Kontoeröffnung bei der Griechischen Nationalbank gescheitert, verbunden mit einem sehr unerfreulichem Kontakt zu den dortigen Mitarbeitern. Also versuchen wir es heute bei der Piräus Bank. Nach einer wohl üblichen längeren Wartezeit und einem Geschicktwerden von einem Schalter zum anderen erhalten wir eine sehr freundliche und geduldige Beratung. Der Pferdefuß bleibt, die Dokumente (Einkommensnachweis und Steuernummern, griechische und deutsche, sind nachvollziehbar, aber für was brauchen sie eine deutsche Stromabrechnung???) müssen ins Griechische übersetzt und von einem Notar (!) beglaubigt sei. „Apostily“, was immer das bedeutet. Und eine griechische Telefonnummer brauchen wir. Das System würde keine deutsche Vorwahl akzeptieren. Bis September haben wir das alles vielleicht beisammen. Dann werden die Dokumente hier gescannt, nach Athen geschickt, überprüft, und wenn alles stimmt, beginnt die eigentliche Prozedur der Kontoeröffnung. Die mindestens 2 Stunden dauert.
Die nächste Aktion, Einkaufen im Werkzeugladen, verläuft ebenfalls
sonderbar. Zwei Verkäufer dienen sich an, beide deutlich neben sich stehend.
Das meiste Zeug finden wir, für nur 20 €.
Mit deutlicher Verspätung starten wir in Nidri zur Fahrradtour. Die übliche
Route, Platistoma, Vafkeri. Noch ist wenig Verkehr. Ginster und Königskerzen
sind am Blühen. Eine Schlange kreuzt langsam den Weg, so langsam, dass ein
Photo gelingt. Aus sicherer Entfernung, es könnte diesmal eine giftige sein. Viel
Bautätigkeit sehen wir. Mema hat ebenfalls bestätigt, dass die Maklergeschäfte
gut laufen und die Preise weiter steigen.
In Nidri ist zunächst wenig los, bis zwei Ausflugsschiffe anlegen und
viele Engländer ausspucken. Die fallen umgehend in die Cafes und Bars am Hafen
und in der Fußgängerzone ein. An einem Ende der Hafenpromenade haben sie zwei
Schwimmstege angelegt, Bauzeit 4 Jahre, Kosten 3,6 Mio., von der EU bezahlt,
3.1 Mio.
Dienstag, 14.05.2024
Eigentlich wollten wir heute nach Lefkas, einkaufen und radeln. Das verschieben wir im letzten Moment, da sich Lefkas in Wolken hüllt und laut Wetter Online ein dickes Regengebiet aus Westen kommt. Dies bringt zunächst viel Wind aus Südwest und dann kommt der Regen mit zahlreichen kleinen Schauern.
Bei Jannis wird schweres Gerät aufgefahren. Laster und Bagger tragen „Erde“
ab, wir Akis es ankündigte. Ich schneide ein Brett in kleine Teile, um Lücken zwischen
den Latten unseres Lattenrostes aufzufüllen. Dass der federnde Lattenrost
darauf nicht abrutscht. Wegen der unklaren Wetterlage fahren wir mit dem Auto
nach Vonitsa zum Einkaufen. Am Hafen ist es immer noch ruhig, vielleicht etwas
mehr Touristen als üblich für diese Jahreszeit.