Sonntag, 24. September 2023

Samstag, 16.09.2023

 Und wieder kommt Kostas vorbei, diesmal zum Arbeiten. Der Dachboden wird von ihm inspiziert und für in Ordnung befunden. Die Ameisen hätten nur die blaue Isolierung zwischen Holz und Dachziegeln angefressen, nicht aber das Holz. Das verlassene Hornissennest wird belassen. Ein anderes Nest aus Stroh von unbekannten Baumeistern wird entfernt. Immer wieder glaubt er Rattendreck zu sehen, wenn er seine Brille aufsetzt sind es dann doch bloß tote Ameisen. Als nächstes wirft er den Rasentrimmer an, bzw. versorgt ihn mit Sprit/Gemisch und Schmiermittel für das Getriebe. Das größte Projekt ist die Toilettenspülung. Eine undichte Stelle beseitigt er, dafür tropft es an anderer Stelle.

Nebenbei erzählt er viele Geschichten über die Gegend hier. Nach Abzug der Türken wurde die Gegend von hier bis Amfilochia an reiche Großgrundbesitzer verkauft. Irgendwann kaufte Lefkas den Grund hier, um armen Lefkioten Land zur Selbstversorgung geben zu können. Jeweils ein Hektar mit der Auflage, diesen nur als ganzes weitergeben zu dürfen. Den Lekioten war der Weg zur damaligen Zeit zu weit, mit Esel und Karren waren es zwei Tagesmärsche. Im weiteren Verlauf kamen im Winter die Hirten aus den Berge runter, um hier ihre Schafe und Ziegen zu weiden. Nach und nach kauften sie das Land. Irgendwann in neuerer Zeit hatte einer (kein Hirte) die Idee, hier ein Dorf entstehen zu lassen. Irgendwelche Genehmigungen hatte er nicht. Kostas war von der Idee angetan und kaufte Land. Er stellte sich gut mit dem Bürgermeister von Aghios, der zufällig auch Bauunternehmer war. Kostas fragte ihn, ob er ihm auf seinem Grund ein Haus bauen könnte. Und der Bürgermeister sagte ja. In seiner Funktion als Bürgermeister stellte er dann eine Urkunde aus, dass das Gebäude vor 1800 erbaut worden war und somit keine Genehmigung erforderlich ist. Mit den anderen Häusern hier sei es ähnlich verlaufen.

Die Gegend hier sei „Natura“, wobei niemand genau wisse, was das bedeute. Man dürfe halt nicht bauen (s.o.). Und jagen dürfe man nicht. Im Winter werde hier wie wild geschossen. Nicht nur auf Vögel, wie das ganze Jahr über.

Nachdem der Dreck weggeputzt ist schwingen wir uns wieder auf die Räder. Am Kiterstrand sind 15 Kites in der Luft. Diesmal auch kleinere (12 qm).

Von Aghios aus suchen wir den Weg nach Palairos über die Hügel. Recht bald endet die Straße, aber so richtig. Ein tiefer Graben hat sie durchgeschnitten, die neue Autobahn, noch im Baustadium. Ein Stopp im Cafe, ein Einkauf im kleinen Supermarkt und zurück geht´s zum Haus.

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