Freitag, 31. August 2012
Freitag 31.08.2012
Am Morgen waren die zwei Franzosen von gestern noch da, die obligatorische Plastikflasche trieb dennoch in der Bucht. Bei angenehm herbstlichen Temperaturen (25°) holten wir den Anker hoch. Bis der mit der Kette hoch gekommene Grund der Schweinebucht wieder von Deck gespült war dauerte seine Zeit. Zwischen der Landspitze und der Insel hatte ein Hohlkopf-Griechen-Fischer ein Netz ausgelegt, so dass wir recht nah an Land durchschlüpfen mussten. Eine Schildkröte tauchte direkt vor unserem Bug auf und staunte uns an. Vor Preveza lag wieder an der engsten Stelle ein Netz, anscheinend eine neue Masche. In der Marina ging die Arbeit richtig los. Als erstes wurde das Auto geholt. Jetzt haben sind drei von vier Achsteilen griechisch. Was das wohl für die Zukunft bedeutet? Schiff putzen, Deck schrubben und Wassertanks füllen waren die nächsten Programmpunkte. Der obligatorische Einkauf bei Massoutis und Lidl bildete den Abschluss. 17.00 ist die ideale Uhrzeit dafür. Kein Grieche ist unterwegs auf den Straßen oder in den Läden. Und das am Freitag Nachmittag. Ein polnischer Charterer fuhr ein mir neues Anlegemanöver. Anlegen in die Vorspring. Dabei drückte es ihm natürlich das Heck weg vom Steg, in welchen er dafür den Bug rammte. Der war natürlich nicht mit Fendern abgepolstert. Am Abend erzählte uns Thalia Neues aus den griechischen Schulen. In jedem Fach bekommen die Kinder in den staatlichen Schulen lediglich eine Unterrichtsstunde pro Woche. Und ein Abschlusszeugnis bekommen sie auch nicht. will man mehr, muss man zusätzliche Stunden bezahlen, wie auch für ein Zeugnis.
Donnerstag, 30. August 2012
Donnerstag 30.08.2012
Es scheint, als ob jetzt die ruhigen kühlen Nächte kommen. Morgens ist das Schiff tropfnass. Die Sonnensegel benötigen wir weiterhin, aber es ist tagsüber nicht mehr so unerträglich heiß. In der Bucht war erneut ein reger Wechsel. Am Abend rudelten zwei Franzosenschiffe daher. Ein größerer Kat zog beim ersten Versuch seinen Anker über den Grund, bis er sich einem Schweden zu sehr näherte. Beim zweiten Versuch verzichtete er vorsichtshalber auf das Einfahren. Da der Wind abflaute passierte nichts weiter. Nach Einbruch der Dunkelheit warfen die Kanadier wieder ihren Diesel an. sie benötigten Strom, um später eine DVD anzusehen. Eine Gehirnwäsche-Esoterik-Alles-Wird-Gut-DVD. Wir mussten uns zusammenreißen, nicht den Ein- und Ausatmen-Anweisungen zu folgen. Aber wir fühlten uns wohl dabei.
Aus Haar kamen keine guten Nachrichten, es gibt anscheinend größere Probleme mit einem Zimmer für uns. Irgendein Wohnwagen wird sich schon finden.
Aus Haar kamen keine guten Nachrichten, es gibt anscheinend größere Probleme mit einem Zimmer für uns. Irgendein Wohnwagen wird sich schon finden.
Mittwoch, 29. August 2012
Mittwoch 29.08.2012
Am Morgen war das Deck nass, dafür schissfrei. Was uns auf eine neue Theorie brachte. Vielleicht sind die Urheber keine Vögel, sondern Wespen, die das Wasser von Deck kratzen und sich gleichzeitig erleichtern. Weiß jemand, wie Wespenschiss aussieht? So feucht wie jetzt alles ist, müssen die Wespen nicht zu uns aufs Schiff kommen, sie können ihren Durst gleich an Land stillen.
Alle anderen Schiffe verschwanden im Laufe des Vormittags. Drei neue kamen. Ein Engländer schwamm zu uns, um seiner Begeisterung Luft zu machen. Es sei so schön hier und so ruhig. Er habe den Pelopones umrundet, überall viele Schiffe. Um Nidri und Meganissi sei es ganz schlimm gewesen, und hier, nichts los. Auch die Solars hatten uns erzählt, dass sie in einer Bucht mit 50 anderen geankert hätten.
Einer unserer Neuankömmlinge, ein kanadischer Kat, hatte wohl ein Energieproblem. Um 22.00 mußte er für 2 Stunden den Diesel laufen lassen. Ganz anders bei uns. Bei tagsüber knapp über 30° und nächtlicher Abkühlung auf 24° kann sich unser Kühlschrank fast durchgängig Pausen gönnen. Lediglich kurz vor Sonnenaufgang läuft er durch.
Alle anderen Schiffe verschwanden im Laufe des Vormittags. Drei neue kamen. Ein Engländer schwamm zu uns, um seiner Begeisterung Luft zu machen. Es sei so schön hier und so ruhig. Er habe den Pelopones umrundet, überall viele Schiffe. Um Nidri und Meganissi sei es ganz schlimm gewesen, und hier, nichts los. Auch die Solars hatten uns erzählt, dass sie in einer Bucht mit 50 anderen geankert hätten.
Einer unserer Neuankömmlinge, ein kanadischer Kat, hatte wohl ein Energieproblem. Um 22.00 mußte er für 2 Stunden den Diesel laufen lassen. Ganz anders bei uns. Bei tagsüber knapp über 30° und nächtlicher Abkühlung auf 24° kann sich unser Kühlschrank fast durchgängig Pausen gönnen. Lediglich kurz vor Sonnenaufgang läuft er durch.
Dienstag, 28. August 2012
Dienstag 28.08.2012
Der Ostwind ließ im Lauf des Vormittags nach. Kurz vor 12.00 lösten wir alle Leinen und ließen uns langsam vom Steg wegblasen. Bis alle 20 Fender eingeholt waren dauerte es seine Zeit. Natürlich wurde der rechte Motor getestet. Keine Luftblasen im Schlauch, auch nicht bei Vollgas und es kam kein weißer Rauch aus dem Auspuff. Während der Fahrt hatten wir den Wind von vorne. Genau bei Ankunft in der Bucht drehte er auf West und wir konnten in der üblichen Richtung ankern. 4 Schiffe waren in der Bucht, keines davon uns bekannt.
Montag, 27. August 2012
Montag 27.08.2012
Nach dem Frühstück wurde als erstes der Müll entfernt. Um frisches Brot zu kaufen wird das Radl bemüht. Jetzt hat schon die zweite Stammbäckerei zu gemacht. Mit dem Auto wird beim Masoutis und beim Lidl eingekauft. Im Moment ist alles ruhig, aber der Wetterbericht kündigte für Nachmittag und die Nacht 6 Bft. aus West, für morgen 5 Bft. aus Ost an. da bleiben wir vorsichtshalber einen Tag länger hier. Die Zeit wird genutzt, den Renault in die Werkstatt zu bringen. Der Mechaniker hat in Athen ein Achsteil für 85 € aufgetrieben. Im Internet habe ich inzwischen das Zahnrad einzeln gefunden. Mit Versand wäre es nicht viel billiger. Bis 15.00 hält sich der Wind in Grenzen, dann legt er zu. Da ich auch neben unseren beiden Fenderbrettern Fender anbringen will, müssen einige aus der Betonwand stehende rostige Nägel weg. Also hänge ich mich als lebender Fender mit dem Kopf nach unten zwischen Mauer und Schiff und rücke den Nägeln mit Zange, Hammer und Flex zu Leibe. Carola darf mich bei jeder Bö nach oben ziehen und schleift mich mit meinem Rippenbogen natürlich kräftig über die Betonkante. Schließlich hängen 20 Fender an der Reling und werden kräftig gequetscht. Zwei waghalsige Anlegemanöver werden uns geboten. Alles geht gut, aber ich frage mich erneut, warum jeder in engen Raum zwischen den Stegen umdrehen muss, um mit dem Spitz gegen den Wind anzulegen. Mit dem Heck gegen den Wind stellen und sich von selbigem langsam in die Lücke treiben lassen wäre ungefährlicher, sollte man meinen. Es weht weiter kräftig bis in die Nacht hinein. Um 02.00 ist mit einem Schlag Ruhe. Um 04.00 geht es mit gleich kräftigem Ostwind weiter.
Bild des Tages: Fenderaufmarsch
Sonntag, 26. August 2012
Sonntag 26.08.2012
Unausgeschlafen nahmen wir heute die Arbeit auf. Vormittags wurde das Schiff innen gereinigt, nachmittags außen. Rundum waren die Aktivitäten auf ein Minimum reduziert. Entweder wegen der lauten Nacht oder der Hitze. Selbst am Abend war am Hafen weniger los als sonst. Da lagen wohl einigen die Sardinen von gestern im Magen. Für 3 € Eintritt hätte man Sardinen, Griechischen Salat und Wein frei gehabt. Zur Nacht war es ungewohnt ruhig. Wir wollen am Montag nach einem ausgiebigen Einkauf in die Bucht zurück und hoffen, dass der angekündigte 5er Ostwind nicht kommt. Bei Sonnenschein soll es weiter heiß bleiben.
Samstag, 25. August 2012
Samstag 25.08.2012
Um nicht in die allergrößte Hitze zu kommen begannen wir mit unserer Motorinspektion gleich nach dem Frühstück. Als erstes wurde der Seewasserfilter geöffnet und die Dichtungsgummis mit Vaseline eingeschmiert. Beim ersten Probelauf war etwas vermeintlich etwas weniger Luft im Schlauch. Im nächsten Schritt baute ich am Saildrive den Schlauch zum Seewasserfilter ab und steckte ihn in einen 20 Liter Wasserkanister. Bei diesem Probelauf verschwanden die Luftbasen aus dem Schlauchsystem. Schlussfolgerung, es liegt eine Verstopfung im Saildrive vor. Von außen haben wir sowohl an Land als auch im Wasser mit der Gewindestange soweit als möglich in die Wassereinlässe hinein gestochen, um die Muscheln und anderen Bewuchs zu entfernen. Um von Innen stochern zu können, müssten wir das Seeventil abschrauben, aber dann kommt das Meer ins Schiff. Wir verpasstem dem Saildrive stattdessen einen Einlauf. Der vom Steg kommende Wasserschlauch wurde mit zwei Schlauchschellen gesichert an den Saildrive angeschlossen. Dann mussten wir warten, bis kein anderer an unserem Steg einen Wasserhahn öffnete, so dass wir maximalen Druck in der Leitung hatten. Wasserhahn auf, Schlauchschellen halten. Jetzt das Seeventil auf. Es gab einen ziemlichen Lärm und der Rumpf vibrierte, als Luft und hoffentlich auch Dreck nach draußen gespült wurden. Eigentlich hätte ich tauchen wollen, um zu beobachten, was unten raus kommt. Das Wasser im Hafenbecken war heute aber ausgesprochen verschmutzt. Das hielt allerdings die Turtel nicht davon ab, wiederholt in ein paar Meter Abstand bei uns aufzutauchen. Ein paar Minuten ließen wir das Wasser durch den Saildrive strömen. Dann wurde alles zurückgebaut. Der große Augenblick, Maschine an, keine Luft im Schlauch! Im Leerlauf die Drehzahl erhöht, kein weißer Rauch kommt aus dem Auspuff. Ein deutlich kräftigerer Strahl plätschert ins Wasser. Patient geheilt. Nicht auszudenken, wenn wir diese Maßnahme schon vor 3 Jahren ergriffen hätten. Den Austausch der Seewasserfilter und die Sorge, einen undichten Motorblock zu haben hätten wir uns erspart. Anderseits hatten wir schon befürchtet, vorzeitig aus dem Wasser zu müssen. Mit einem funktionsfähigen Motor alleine wäre es uns etwas unwohl gewesen. Am Nachmittag kommen die Solars an und wir folgen ihnen am Abend zum Elvis. Wie üblich gibt es dort zum ersten Bier eine Gyrosplatte für alle (nicht für jeden einzeln) umsonst als Appetitanreger. Nachdem mich das Sandwich beim letzten Besuch nicht überzeugte versuchen wir die Pizza. Ich hätte es nie geglaubt, die mittelgroße Pizza schaffe ich nur zur Hälfte. Schon beim Hinweg hatten wir mit Sorge bemerkt, dass gegenüber unseres Liegeplatzes eine Bühne mit viiiielen Lautsprechern aufgebaut worden war. Beim Rückweg die Bestätigung. Es ist Sardinenfest. Es gibt Wein, griechischen Salat und in heißem Fett gebratene Sardinen umsonst. Das alte Fett wird der Einfachheit halber unter den Büschen entsorgt. Und dazu schauerliche griechische Musik in voller Lautstärke. Eine Unterhaltung wäre nur schreiend möglich. Wir glauben es nicht, es gibt eine Steigerung. Dank passender Windrichtung weht es die Rauchschwaden des fischigen Öls genau zu uns. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen verstummt bei dieser die Musik schon um 02.00. Wir können es nicht glauben, bereits um 05.00 stehen die Griechen wieder auf der Matte und räumen Bühne, Grills und Sitzgelegenheiten weg, die Kühle der Nacht ausnutzend. Mit unserer Nachtruhe ist es endgültig vorbei.
Video des Tages: Nachtmusik in Preveza
Video des Tages: Nachtmusik in Preveza
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