Donnerstag, 31. Mai 2012

Donnerstag 31.05.2012


Heute war es so weit, Copper Coat wird aufgetragen. Das Abwiegen mit der Briefwaage war einfacher als gedacht. So exakt werden wir das Mischverhältnis noch nie eingehalten haben. Allerdings hat uns Les um 50 Gramm beschissen. Es hat trotzdem für 5 Anstriche gereicht. Und das alles ohne sich darüber sorgen zu müssen, ob es hinten schon wieder ausgehärtet ist, wenn man vorne angekommen ist. Wir waren so schnell fertig, dass weitere Arbeiten angegangen wurden. Die Einlegbretter erhielten den letzten Anstrich und das Separee wurde ausgeräumt. Dabei tauchten die Schwimmwesten auf, von denen wir gleich zwei für die Gäste bereit legten. An Bord herrscht für Neuankömmlinge Schwimmwestenpflicht… Das Abkleben war dann eher unangenehm. Hoffen wir mal, dass es sich lohnt.
Bild des Tages: Abgeklebtes Separee.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Mittwoch 30.05.2012


Und die Sabotage setzt sich fort. In der Nacht wurde es wieder so kalt, dass die Bettdecken rausgeholt werden mussten. Morgens hatte es 14°. Dafür begrüßte uns die Sonne im Osten. Aus dem Westen zog allerdings eine dunkle Wolkenwand auf, deren Rand bereits über uns stand. Zum Frühstück fielen die ersten Tropfen. Laut aller Wetterberichte sollte es heute sonnig sein. Somit wieder kein Tag für Copper Coat. Wir planen um und fahren Einkaufen. Kleine Ringmuttern finde ich auch nicht in Lefkas. Alltagszeug bekommen wir wie üblich beim Carrefour und Lidl. Am Schiff erledigen wir wieder Kleinkram. Umräumen, Aufräumen, Einlegbretter streichen, Bilge austrocknen, alte Kühlschranktüren mit neuer Dichtung versorgen (die alte zu entfernen bedeutete ein Deja vu mit Franzmanns Vorliebe für Kleber), Steuerrad mit Schnürl über brüchiges Leder beziehen. Aus Norden ziehen dunkle Wolken heran, die knapp über uns abbiegen.
Bild des Tages: Gewitterwolken ziehen heran.

Dienstag, 29. Mai 2012

Dienstag 29.05.2012



Wir werden hier von allen Seiten sabotiert. Gestern fuhr Ari die Camelia ins Wasser, als wir beim Duschen waren. Nachts hat es zu tröpfeln begonnen. Immer so viel, dass es sich nicht lohnte, die Luken zu schließen, aber wir lauschen mussten, ob es nicht mehr wird. Mehr wurde es kurz vor dem Aufstehen. Damit war der Tag für das Auftragen von Copper Coat gelaufen. Allerdings ließ der Regen rasch nach. Er war eh sehr lokal begrenzt. Rings um uns herum sah man blauen Himmel. Wir bekamen die Sonne erst am Nachmittag zu sehen. Im Marinabüro fragte ich nach unserem Außenborder-Check. Denn eigentlich wäre heute der Tag unserer Wasserung gewesen und die Jungs haben sich nie bei uns gemeldet. Carola hat den Einlegbrettern eine weitere Farbschicht verpasst und alles von alten in den neuen Kühlschrank geräumt. Dieser wurde endgültig an 12 Volt Bordstrom angeschlossen. Er läuft. Ein Türenstopp wurde gebastelt, dann tunkte ich die linke Bilge leer. Die undichte Spüle sorgt für einen steten kleinen Zustrom an Flüssigkeit. Eine Winsch erhielt eine neue Schraube. Uns war aufgefallen, dass die Solarleuchte, welche wir in diese Winsch steckten, weiter herausstand als bei den anderen Winschen. Franzmann hat eine zu lange Schraube verwendet und ganz trickreich zwei große Muttern über das Gewinde geschoben. So stand die Schraube beim Anschlag im Gewinde oben über, konnte aber über die Muttern Druck ausüben. 2 € haben 4 neue Schrauben der richtigen Länge gekostet. Als nächstes musste etwas Dreckiges erledigt werden. Wasser aus den Dieselvorfiltern ablassen. Bei einem kam reines Diesel, beim anderen zusätzlich ein wenig braune Brühe. Im Filter sieht es immer so aus, als wäre unten ein Spiegel, sprich Wasser. Aber es wohl doch ein Glaseffekt. Um auszuschließen, dass das Wasser in der Bilge nicht aus der Bugkammer kommt, wurde diese ausgeräumt. Wieder war der alte Dieseltank im Weg. Nach genauem Nachmessen besteht die Hoffnung, in nicht zerschnitten ins Frei zu bringen, wenn der Holzrahmen der Luke abmontiert wird. Und seit gestern Abend streikt das Internet. Somit haben wir keinen Wetterbericht. Sabotage, wohin man blickt.
Bilder des Tages: Dreck aus dem einen Dieselvorfilter. Spiegel oder nicht Spiegel im Dieselvorfilter???

Montag, 28. Mai 2012

Montag 28.05.2012

Das Wetter hier ist uns anhaltend schlecht gesonnen. Wir haben zwar Glück, dass der Wetterbericht selten zutrifft und es viel seltener regnet als angekündigt. Zur Planung von Arbeiten ist das sich über Griechenland und der Türkei drehende Tief ein Problem. Auch heute sollte es eigentlich regnen, aber uns begrüßt ein blauer Himmel. Ich passe ein neues Einlegbrett für das von der Mikrowelle hinterlassene Loch an, Carola streicht das Loch ein zweites Mal, wie auch weitere Einlegbretter. Ich reinige das Unterwasserschiff an Stellen, die wir mit Copper Coat nachstreichen wollen. Das muss jetzt sein, denn wenn wir auf einen guten Wetterbericht warten, stehen wir in einem Jahr noch hier. Die Ruderanlage wird gefettet, neue Steuerseile und eine Lagerinspektion wären bei Gelegenheit fällig. Danach folgt wieder Kleinkram. In der Marina geht es hoch her, großer und kleiner Kran sind gefordert. Die Camelia, Unglücksschiff und Dreckschleuder, wurde gekrant, kam aber nicht bis ins Wasser. Ein Tag Probehängen in den Gurten, dass die Besatzung wieder seefest wird.

Sonntag, 27. Mai 2012

Sonntag 27.05.2012


Sonntagsgemäß ließen wir es heute ruhig angehen. Ich fuhr auf den Flohmarkt beim Panos, Carola räumte auf. Leider wurde ich nicht viel los. Fast hätte ich unsere Miniwash Waschmaschine an eine Italienerin verkauft. Kaum war der Flohmarkt vorbei entlud sich über uns ein Gewitter. Der Regen reichte nicht, um das Deck zu säubern, also halfen wir mit dem Schlauch nach.
Vor einiger Zeit bekamen wir ganz in Vertrauen gesteckt, dass der Chef der hiesigen Marina die Wassermarina neben dem Stadthafen von Preveza gekauft haben soll. Das muss alles typisch griechisch gelaufen sein. Die Marina wurde von EU-Geldern gekauft. Damit verbundene Leistungen von Griechischer Seite wurden wohl nicht erbracht, weshalb die Marina nicht an einen Betreiber weitergegeben werden konnte. Es fanden sich immer ein paar findige Griechen, die behaupteten, sie hätten den einen oder anderen Steg gepachtet. Und so kassierten sie frech die Segler ab, die ihnen glaubten. Wer nicht zahlte, dem passierte auch nichts. Die Hafenpolizei, die eigentlich hätte kassieren können, hatte dieses Treiben direkt im Blick von ihrem Büro aus. Unternommen haben sie nichts. Jetzt ist anscheinend alles egal und die Marina wurde verkauft, um an Geld zu kommen. Der neue Besitzer hatte nichts Besseres zu tun, als die Schiffe der Segler, die an die illegalen Betreiber bezahlt hatten, abzuschleppen und in seiner Marina an Land zu heben. Um wieder ins Wasser zu kommen, mussten sie ihn bezahlen, für`s Kranen und die Liegezeit.
Bild des Tages: Auch kleine Boote werden von Ari an Land geholt, mit dem Gabelstapler.

Samstag, 26. Mai 2012

Samstag 26.05.2012


Heute war nacharbeiten dran. Carola begann Einlegbretter zu streichen, ich durfte Kleber von der Wand schleifen. Erst mit dem Exzenterschleifer, dann mit dem Dreieckschleifer die Ecken und Unebenheiten. Jetzt weiß ich es wieder, GFK geschliffen juckt… Zur Dreckvermeidung wurde ich unter ein Tuch gepackt. Das Geschliffene wurde geputzt und ebenfalls gestrichen. Ich befestigte die Kühlschrankkabel auf ihrem Weg entlang der Werkstattdecke. Das neue Führungsrohr entlang des Tanks wurde mit Pante an den Holzrahmen geklebt. Beim Kabelverlegen waren die unter der Decke hängenden langen Teil im Weg. Deshalb nutzte ich die Gelegenheit, sie nach draußen zu bringen und abzuspülen. Ein paar Teile wurden der Allgemeinheit überlassen. Für den morgigen Flohmarkt beim Panos habe ich schon mal da Auto eingeräumt.
Bild des Tages: Schleifen unterm Betttuch.

Freitag, 25. Mai 2012

Freitag 25.05.2012



In der Nacht hat es wiederholt getröpfelt, weshalb wir die Luken schließen mussten. Mit dem Regen wurde es deutlich wärmer, so dass wir wieder das unpassende Bettzeug hatten. So oft wie dieses Jahr haben wir in so kurzer Zeit noch nie die Bettdecken hin und her geräumt. Und das Wetter soll so bleiben. Über Griechenland dreht sich ein Tief und das bewegt sich nicht. wenigstens irrt sich der Wetterbericht regelmäßig und bei uns bleibt der angekündigte Niederschlag aus.
Heute war ein Kurztrip nach Preveza fällig, Farbe und Milch kaufen. Beim meinem Sanitärfreund habe ich wegen unserer Küchenspüle vorgesprochen. Diesmal mit farbigen Bildern der Spüle und dem damit verbundenen Problem. Nach einer halben Stunde hatte mein Freund eine Lösung gebastelt, die funktionieren könnte. Und das alles für 15 €.
Carola hat in der Zwischenzeit den Schimmel bekämpft, mit Bürste und Exzenterschleifer. Später war die Kühlschrankverkabelung ran. Das Rohr, welches vom alten Kühlschrank Richtung Spüle führte, und dessen Ende wir nicht fanden, wurde einfach erneut ausprobiert. Und siehe da, ohne die Mikrowelle und die Spannplatten konnten wir durch ein Loch ein anderes Loch erkennen, durch welches die Kabel unter die Spüle geführt werden konnten. Etwas Stochern mit langer Stange im Schein der Taschenlampe war nötig. Da wir eigentlich eine längere Kabelstrecke geplant hatten, mussten wir einiges an Kabel durchziehen. Von der Spüle ging es weiter durch das nächste Rohr in die Werkstatt. Um das Ende dieses Rohrs zu sehen, musste wieder Mal die Werkstatt ausgeräumt werden. Unter dem Tank kam das Kabel zum Vorschein und wir führten es hoch zur Decke und weiter zum Kühlschrank. Klingt einfach, war aber bei dickem, widerspenstigem Kabel sehr mühsam. Und es wartete ein zweites Kabel. Als auch dieses durchgezogen war wurde die Hitzeisolierung entfernt. In der Annahme, dass es Asbest ist natürlich mit angemessener Schutzausrüstung.
Bilder des Tages: Griechische Kabelführung in Preveza (Steht der französischen in nichts nach!!). Griechische Wohnraumgestaltung.