Einkaufen und Radfahren auf Lefkas steht an. Zunächst besuchen wir
unsere Maklerin. Wieder einmal zeigt sich, dass sie mehr Durchblick und
Lösungsinitiativen hat als unser Anwalt. Dann ruft sie noch bei unserem
Steuerberater an, ob der irgendetwas braucht. Braucht er natürlich, hat sich
aber seit September nicht gemeldet. Eine Kopie des Kaufvertrages bringen wir
ihm vorbei. Und dann wollen sie noch mehr. Wir bräuchten jetzt auf einmal ein
griechisches Konto. Im September haben wir die Grundsteuer noch bar auf den
Tisch gelegt. Jetzt seien die Gesetze anders. Da war wohl der Bargeldfluss
nicht immer nachvollziehbar… Im September ist der Versuch einer Kontoeröffnung bei der Griechischen
Nationalbank gescheitert, verbunden mit einem sehr unerfreulichem Kontakt zu
den dortigen Mitarbeitern. Also versuchen wir es heute bei der Piräus Bank.
Nach einer wohl üblichen längeren Wartezeit und einem Geschicktwerden von einem
Schalter zum anderen erhalten wir eine sehr freundliche und geduldige Beratung.
Der Pferdefuß bleibt, die Dokumente (Einkommensnachweis und Steuernummern,
griechische und deutsche, sind nachvollziehbar, aber für was brauchen sie eine
deutsche Stromabrechnung???) müssen ins Griechische übersetzt und von einem
Notar (!) beglaubigt sei. „Apostily“, was immer das bedeutet. Und eine
griechische Telefonnummer brauchen wir. Das System würde keine deutsche Vorwahl
akzeptieren. Bis September haben wir das alles vielleicht beisammen. Dann
werden die Dokumente hier gescannt, nach Athen geschickt, überprüft, und wenn
alles stimmt, beginnt die eigentliche Prozedur der Kontoeröffnung. Die
mindestens 2 Stunden dauert.
Die nächste Aktion, Einkaufen im Werkzeugladen, verläuft ebenfalls
sonderbar. Zwei Verkäufer dienen sich an, beide deutlich neben sich stehend.
Das meiste Zeug finden wir, für nur 20 €.
Mit deutlicher Verspätung starten wir in Nidri zur Fahrradtour. Die übliche
Route, Platistoma, Vafkeri. Noch ist wenig Verkehr. Ginster und Königskerzen
sind am Blühen. Eine Schlange kreuzt langsam den Weg, so langsam, dass ein
Photo gelingt. Aus sicherer Entfernung, es könnte diesmal eine giftige sein. Viel
Bautätigkeit sehen wir. Mema hat ebenfalls bestätigt, dass die Maklergeschäfte
gut laufen und die Preise weiter steigen.
In Nidri ist zunächst wenig los, bis zwei Ausflugsschiffe anlegen und
viele Engländer ausspucken. Die fallen umgehend in die Cafes und Bars am Hafen
und in der Fußgängerzone ein. An einem Ende der Hafenpromenade haben sie zwei
Schwimmstege angelegt, Bauzeit 4 Jahre, Kosten 3,6 Mio., von der EU bezahlt,
3.1 Mio.