Samstag, 13. Juni 2009

12.06.2009 Freitag



Auch heute fährt uns Vincenzo alleine zum Einkaufen. Noch haben wir Platz an Bord und kaufen daher auf Vorrat, hauptsächlich Wasser. Ein Sixpack mehr mit 2-Literflaschen für 1,48 € schadet nie. Nachdem alles verstaut ist folgt die eigentliche Arbeit. Glasfaserstücke werden zugeschnitten, um Löcher und Holz laminieren zu können. Dass Glasfasern immer eine Sauerei hinterlassen müssen. Zum Glück habe ich das nicht an Bord geschnitten. Zusätzlich durch den Wind verteilt habe ich ein recht großes silbrig glänzendes Areal hinterlassen. Den umlaufenden Schnüren zum Moskitonetzfestbinden werden mit dem Heißschneider saubere Enden verpasst. Dann versuche ich mich noch mal am Außenborder. Das Starterseil wickelt sich nicht mehr ein, weil die im Deckel liegende Feder (ein mit großer Spannung gebogener 1 cm breiter Metallstreifen) gebrochen ist. Wohl nicht zum ersten mal, da das eine Ende nachträglich mit einer Zange gebogen aussieht. Das glaube ich auch zu können. Irgendwann beim Biegen springe mir allerdings die gut eingefettete Feder heraus und Dank der scharfen Enden habe ich einen Schnitt im Finger. Das Biegen mit der Zange ist jetzt einerseits leichter, wegen der ganzen Schmiere am Metall und an den Fingern dann doch wieder nicht. Beim Versuch, die Feder an ihren Platz zurückzulegen, kommt sie mir noch mal aus und zerschneidet mir einen zweiten Finger. Die Feder kommt grob aufgewickelt in eine Plastiktüte und der Deckel wieder auf den Motor. Der Austausch des Gasseils überfordert mich ebenfalls. Der Verlauf des Seils ist nach zu verfolgen, aber wie das Endstück ein- bzw. ausgeklinkt werden soll ohne den Motor zerlegen zu müssen, ist mir ein Rätsel. Bremsseile beim Fahrrad zu wechseln ist einfacher. Mit dem Bolzenschneider wird das Bügelschloss geknackt, welches den AB gegen Diebstahl sicherte und bei Maria kann die Reparatur in der Werft in Auftrag gegeben werden.
Zwischendurch meldet sich der Käufer unseres alten Bootes. Der Export müsste eher stattfinden. So darf ich nach Sibari ins Reisebüro radeln und Fahrkarten für morgen Abend kaufen. Sibari Triest für 60 € einfach. Wieder über Bologna, da war ich schon so lange nicht mehr. Von Triest weiter nach Pula geht kein Zug.
Am Abend warten wir vergeblich auf eine kühlende Brise. Es bleibt bei über 30°. Die dunklen Wolken über den Bergen lösen sich auf dem Weg zu uns auf.
Bild des Tages: Biegend der Feder

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