Montag, 1. März 2010

Einkaufsmarathon

Wir hatten bereits in Griechenland eine lange Einkaufsliste angelegt. Nach der ersten Eingewöhnungsphase an die alte Heimat nahmen wir uns diese Liste vor. Ein großes Problem war unser Auto. Es hatte sich anscheinend rasch an die warmen Temperaturen gewöhnt und verweigerte jetzt bei unter 0° den Dienst. Einmal blieb es sogar im Kreisverkehr stehen. Durchgehend war der rechte vordere Stoßdämpfer eingefroren. Bei jedem tieferen Kanaldeckel schepperte es, als würde einer mit dem Vorschlaghammer gegen den Rahmen hauen. Die Suche nach einer Küchenspüle war mit das aufwendigste. Letztlich wurden wir im Baumarkt vor der Haustüre fündig und hoffen, dass die Spüle tatsächlich passt. In verschiedenen Baumärkten rüsteten wir werkzeugmäßig auf. Unsere Bestellung bei SVB war zweigeteilt. Ich hatte einen zu schmalen Lattenrost bestellt. Das wurde zusätzlich kompliziert, weil wir in unserem Apartment keine Pakete anliefern lassen konnten. Wir adressierten sie daher an Clausi. Um den zu kleinen Lattenrost umzutauschen, mussten wir natürlichen diesen erst abholen. Das ging wegen des Dauerfrostes erst Mitte Februar. Bis dahin waren einige andere Lieferungen eingetroffen. Plastikfolie für die Scheiben, um die warme Sonnenstrahlung draußen zu halten. Topcoat und Epoxyharz von Behnke. Bücher für Carola. Und die zweite Lieferung von SVB. Die wurde allerdings an meinen Onkel geliefert. Mit den Lieferadressen hat SVB so seine Probleme. Das neue Antifouling wurde noch nicht ausgeliefert, da es einen Transport bei Minustemperaturen nicht aushalten würde. In diesem Zusammenhang grübelten wir lange über der Frage, wie wir das alte Antifouling vom Rumpf abbekommen könnten. Als einfachste Lösung wurde uns Sandstrahlen empfohlen. Nur wo sollen wir so eine Maschine her bekommen? Die Farbe mit Heißluft ablösen war ein heißer Tip, wurde wegen den dabei wahrscheinlich auftretenden ungesunden Dämpfen verworfen. Beize war der nächste Favorit. Hier wurde uns von der deutschen Beize abgeraten, die sei nicht giftig genug. Es gibt spezielle Beize zum Lösen für Antifouling, aber davon bräuchten wir große Mengen. Für den Preis von an die 600 € allein für die Beize könnten wir einen Griechen engagieren, die Farbe abzukratzen. Es dürfte auf kratzen und spachteln mit dem entsprechenden Werkzeug hinaus laufen. Alternativ spiele ich mit dem Gedanken an die gute alte Topfbürste. Die Gefahr ist halt, dass damit gleich der Osmoseschutz oder die ganze Rumpfwand pulverisiert wird. Von Beginn an überlegten wir, wie wir das alles nach Griechenland bekommen sollten. Zunächst hatten wir geplant, im Februar einen Materialtransport durchzuführen. Da hätten wir gleichzeitig nach dem Zustand des Schiffes und dem Stand der Reparaturarbeiten sehen können. Wegen des Winterwetters entschlossen wir uns zunächst, den Materialtransport auf das Ende unseres Deutschlandaufenthaltes zu verschieben. Nebenbei fragte ich bei Speditionen an. Die empfohlenen Schenker und Die Bahn hatten sehr hohe Preisvorstellungen. Ein Umzugskarton 170 €, Mindestmenge 6 Kartons. Für den Preis hätten wir es selber transportiert. Pan Cargo war deutlich günstiger. Eine Europalette kostet 200 € von München nach Athen, dort Selbstabholung. Den armen Speditionsmitarbeiter nervte ich gewaltig mit unzähligen Fragen bezüglich Versicherung und Lieferzeiten.
Eine neue Krankenversicherung abzuschließen war ein weiteres Problem. Meine Karte wurde an die Klinik geschickt. Die für Carola auch, aber da sie nicht als Arbeitnehmerin registriert war, ging der Brief zurück. Nach einigen Telefonaten ließ sich auch das regeln.
Wie zu befürchten heftete sich das schlechte Wetter an unsere Fersen. Nach einem sehr warmen Herbst setzte die Kälte mit unserem Eintreffen ein. Und sie hielt sich lange. Einen so kalten und schneereichen Winter hatten wir lange nicht mehr. Jetzt Ende Februar hoffen wir auf einen baldigen Frühling. Regelmäßige Abfragen im Internet zeigten, dass in Preveza der Frühling ebenfalls auf sich warten lässt. Die Tiefsttemperaturen liegen unter 10° und tagsüber wurden es selten über 15°. Ob bei diesem Wetter ein Laminieren möglich war?? Die Marina hat uns gemailt, dass wir eventuelle Arbeitsaufträge rechtzeitig anmelden sollen, über den Stand der Arbeiten an unserem Schiff steht die Antwort auf unsere Anfrage bislang aus.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen