Samstag, 17. Juli 2010

17.07.2010 Samstag


Es war eine heiße Nacht. Gerade, dass wir es unter die 30° Marke geschafft haben. Der Mechanikerfreund vom Marinaboy wird nicht zu uns kommen. Der Weg ist zu weit und so. Wie soll es da mit der griechischen Wirtschaft vorwärts gehen?? Mal sehen, was der ADAC zu unserem Problem meint. Wie es aussieht, werden wir in Deutschland ein neues altes Auto kaufen müssen. Wer hat eines übrig? Und wer hat Lust, es hierher zu überführen?
In Ermangelung von Alternativen widmen wir uns dem Spachteln. 10 Töpfe, wie gestern.
Bild des Tages: Hafenfront von Preveza. Bislang haben wir bei jedem unserer Besuche eine Lücke gefunden, in die wir uns hätten legen können. So unser Schiff denn schwimmen könnte.

Freitag, 16. Juli 2010

16.07.2010 Freitag


Hitze ist angesagt. Und sie sucht uns heim. Ewig lange bläst der Wind vom Land her und ist entsprechend heiß. Erst um 14.00 dreht er und bringt vom Meer etwas Abkühlung. Aber das ist zu spät. In Deutschland mag der Teer schmelzen, hier schmelzen die Schuhe. In unserem früheren Leben wären wir bei so einem Wetter an den See gefahren, am Abend zum Griechen und dann zur Eisdiele. An den Strand fahren geht nicht, weil das Auto kaputt ist. Zum Griechen auf ein Gyros nach Preveza fällt aus dem gleichen Grund aus, wie auch das Softeis. Wir nutzen die Hitze und spachteln freudig weiter.
Bild des Tages: Aufgelöste Birkis.

Donnerstag, 15. Juli 2010

15.07.2010 Donnerstag


Da war mal ein Tag, an dem sich was positives ereignete, wie gestern, als das Ersatzteil kam, aber das ist halt nur von kurzer Dauer. Um die Innenseite des rechten Rumpfes spachteln zu können wollte ich den Golf umparken. Und er springt nicht an. Gestern Abend lief er, heute nicht. Der Anlasser dreht, der Motor kommt nicht. Den ganzen Tag über folgen deshalb Gespräche mit dem Marinaboy, der uns eventuell seinen Mechaniker vorbeischicken kann. Von der Marina bekommen wir die Abrechnung. Für alle Arbeiten plus Liegegebühren bis nächsten Mai kriegen sie zu den Tausenden, die wir bereits gezahlt haben weitere 6000 €. Das Spachteln bereitet ebenfalls wenig Freude, da wir uns die schwierigen Stellen als erstes vornehmen. Über Kopf und Wind von vorne halt. Zudem wird es wie vom Wetterbericht angekündigt heiß. Selbst der Wind vom Meer bringt keine Kühlung. Am Abend entdecken wir, dass immer wieder Flüssigkeit aus einer Backskiste rinnt und die Bordwand runter läuft. Natürlich genau die Backskiste, in der Benzin und Öl gelagert sind. Und Öl sollte überhaupt nicht auf das GFK, da darauf kein Epoxy hält.
Bild des Tages: Preveza, unser Softeisladen.

Mittwoch, 14. Juli 2010

14.07 2010 Mittwoch


Wir haben uns fest vorgenommen, regelmäßig einen Ruhetag einzulegen. Mit kaputtem Auto können wir halt nicht an den Strand fahren. Da unsere Vorräte zur Neige gehen, müssen wir eh nach Preveza. Heute brauchen wir tatsächlich die ganzen zwei Stunden. Auf dem Rückweg verkündet der Marinaboy, dass heute das Ersatzteil kommen soll. Mal sehen. Kurz vor der Marina sehen wir das Auto von Les vor der Taverne stehen. Gleich nach dem Ausladen radle ich hin und begleiche erstmal unsere Schulden. Er kommt später vorbei und bringt einen weiteren Sack Sand. Eigentlich habe ich Epoxy bestellt, das bekommt er erst nächste Woche. Bei seinem Besuch ist er mit Carolas Arbeit zufrieden und will sie für September engagieren. Mich würde er einfach feuern. So erledige ich die niedrigen Arbeiten und reinige die Spachteln. Danach wird der Rumpf für das morgige Spachteln vorbereitet. Die Borddurchlässe werden abgeklebt und das Abklebeband ausgeschnitten. Tatsächlich bringt der Marinaboy das Ersatzteil daher. Es wird eingebaut und die Verteilerkappe mit Drähten fixiert. Hat zur Folge, dass ständig ein Funke zwischen Verteilerfinger und Draht fliegt. Der Draht wird umgeleitet. Zur Sicherung wird die Kappe zusätzlich mit der alten Klammer und einem Schnürl befestigt.
Bild des Tages: Angedrahtete, angebundene, angeklammerte Verteilerkappe.

13.07.2010 Dienstag


Und wieder wird geschliffen. Zunächst muss das Sonnensegel aufgespannt werden. Später wird es umgehängt, wozu die drei Stützpfeiler samt Beschwerung (Anker, mit Wasser gefüllter Epoxykanister) verschoben werden müssen. Links und rechts von den abgeschatteten Bereichen bleibt ein Rest zurück. Sonnensegel umhängen rentiert sich nicht, deshalb wird mit dem Weiterschleifen gewartet, bis die Sonne tiefer steht. Nach dem letzten Schleifer wird das ganze Schiff und die darunter befindliche Gerätschaft per Wasserstrahl vom Sand befreit. Bleib nur ich verstaubt übrig.
Bild des Tages: Unsere Bäckerei in Preveza samt Bäcker davor.

Montag, 12. Juli 2010

12.07.2010 Montag

Nach dem Spachteln ist vor dem Schleifen. Auch hier zeigen sich die Vorteile von Carolas Technik. Viel weniger Löcher bleiben zurück. Diesmal beginne ich mit den schwierig zu erreichenden Stellen. Bedeutet Maschine über Kopf und Dreck im Gesicht. Zwischendurch schaut Sofia von der Marina vorbei und wir besprechen kurz das Problem mit dem Edelstahlrahmen, dass wir einen Elektriker für das Ankerlicht in der Mastspitze brauchen und gerne eine Zwischenrechnung hätten. Unser Ersatzteil ist natürlich immer noch nicht da. Wenn es in Athen verfügbar ist wird es dort am Mittwoch abgeschickt. Wahrscheinlich ist es aus Deutschland schneller da.

11.07.2010 Sonntag

Und wieder wird gespachtelt. Mit weniger Töpfen und weniger Sand schafft es Carola, in der gleichen Zeit mehr Fläche zu spachteln als wir beide zusammen. Die zweite von vier Rumpfhälften hat somit ihren ersten „Anstrich“ und wir gönnen uns dafür ein Abendessen in der Taverne.