Abfahrtstag.
Aufstehen um 06.30 Uhr. Noch vor Sonnenaufgang.
Die vierseitige Packliste wird abgearbeitet, danach die drei Seiten für
das Einwinter des Schiffes. Einiges habe ich schon die Tage zuvor erledigt.
Einiges nicht auf der Liste vermerktes kommt hinzu. Gegen 14.30 Uhr sind wir fast
fertig.
Zum Duschen zu dieser ungewöhnlich frühen hätten wir erwartet, alle Kabinen frei
vorzufinden. Aber alle waren belegt.
Abfahrt aus der Marina ist schließlich um 15.00 Uhr.
Bei Thalia ist ein großer Tisch mit Gästen aus Deutschland belegt, die
seit 25 Jahren kommen. Thalia hat Schlafdefizit und erzählt ausführlich über
die Krankheiten einiger ihrer Kunden,
für die sie Arzttermine vereinbaren und die Medikation überwachen muss.
Und den Alkoholkonsum. „Zwei Gläser Wein bei mir im Lokal, und dann nichts mehr
auf dem Schiff.“
Ihr Enkel studiert Mathematik für das Lehramt in Patras. Sie hatte
gehofft, dass seine Noten gut genug werden, dass er in Ioannina studieren
könnte. Jetzt muss sie drei Stunden einfach nach Patras fahren, kosten allein
Mautgebühren einfach 50 €. Er hat eine Zweizimmerwohnung für 400 €.
Die Eisdiele hat zwei Wochen Betriebsurlaub und wir weichen auf deren
Ableger in der Fußgängerzone aus. Diese ist menschenleer, alle Geschäfte haben
zu.
Die Fahrt nach Igoumenitsa ist problemlos, bei klarer Sicht auf die
Landschaft und sehr wenig Verkehr.
Kurz vor dem Ziel taucht sie doch noch auf, die obligatorische
Schildkröte. Ein großes Exemplar, das nur strampelt und sich bewegt, wenn es
hochgehoben wird. Selbständig gehen mag sie nicht so.
Die Fähre liegt bereits längsseits an der Hafenmauer. Im Minoan-Schalter
ist eine lange Schlange. Die Bearbeitung jeder Einbuchung dauert recht lange.
Technische Probleme oder langsames Tippen??
Bei der Einfahrtskontrolle zum Hafen werde ich von einem dauerlachenden
Mitarbeiter der Drug-Unit schon nach dem Herzeigen der Tickets durchgewunken.
Im Hafenbereich stapeln sich Teile für Windräder. Die Größe ist eindrucksvoll.
Die Fähre ist noch fossil unterwegs, Wir zählen 15 Tanklaster, die
geleerte werden. Deshalb das Längsseits Anlegemanöver. Ein Fahrer erklärt mir,
dass in einen Wagen 27.000 Liter passen. Während des Betankens stehen die
Fahrer rauchend und fröhlich plaudernd neben ihren Fahrzeugen.
Relativ früh werden wir reingewunken. Wieder auf das offene Sonnendeck.
Diesmal wird es bis auf den letzten Platz gefüllt. Wobei 2-3 mehr Wägen bei
besserer Raumausnutzung drauf gepaßt hätten.
Pünktlich legen wir ab, selbstständig, ohne Hilfe durch einen Schlepper.
Dauert halt etwas, bis mit Seitwärtsfahrt ausreichend Abstand zur Hafenmauer
geschaffen ist.
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