So ruhig war selten eine Nacht auf der Fähre. Nichts
klappert, keine grölenden Nachbar. Bis zum Weckruf um 07.00 Uhr: „Selfservice
is open!“ Wir bleiben liegen und lassen das Frühstück ausfallen. Allerdings
werden wir alle halbe Stunde daran erinnert, dass der Selfservice extra für uns
eine weitere halbe Stunde offen ist. Draußen scheint die Sonne und alle haben
die Nacht überstanden. Wobei das Deck nicht unbedingt sauberer geworden ist.
Die beiden Wasserbecken sind jetzt gefüllt und die Kleinen versuchen das Deck
zu säubern, indem sie große Wellen erzeugen und das Wasser nach draußen
schwappen lassen. Ein paar Luftmatratzen werden aus Versehen mit befeuchtet.
Das Meer ist ruhig, fast kein Wind. Dicht an Albanien entlang fahrend begegnen
uns einige Schiffe ohne Segel.
Etwas mehr Gas gegeben hat der Kapitän nicht, so kommen wir
pünktlich mit 7 Stunden Verspätung um 17.30 Uhr an. Selbst beim Ausladen
schafft es die Besatzung, Chaos zu fabrizieren. Es werden nicht erst die Autos
aus den Reihen geholt, die direkt raus fahren können. Die Autos werden
vorgezogen, die erst auf engem Raum rangieren müssen. Statt zu warten, bis mehr
Platz ist und auch die ohne Rangieren zur Rampe kommen. Ein Camper darf sogar
die Rampe rückwärts runter und alle anderen müssen warten. Aus dem Schiff raus
staut sich´s noch mal. 4 Lkws, die nach Patras wollen, wurden als letzte
eingeladen. Die mussten natürlich raus, um den Fahrzeugen mit Ziel Igoumenitsa
den Weg frei zu machen. Dass sie keine Sekunde beim erneuten Entern verlieren,
bleiben sie kurz hinter der Rampe stehen. Alle anderen müssen sich zwischen
ihnen hindurchquetschen. Die Schwelle von der Rampe auf den Teer ist ein
weiterer Stolperstein. Erstaunlicherweise für die „Geländewagen“. Die
befürchten einen Achsbruch.
Nach Preveza ist kaum Verkehr. Auffällig ist, dass die
Schilder kleiner geworden sind, welche anzeigen, mit wie viel EU-Millionen was
gebaut oder saniert worden ist. Früher waren sie mindestens 5 m auf 3 m, jetzt
haben sie die Größe eines Ortsschildes.
In Preveza besuchen wir wie üblich als erstes den Lidl und
den Masoutis. Sonst würden wir ja verdursten und verhungern. Bei der Gebühr für
den Tunnel ist jetzt die Mehrwertsteuer mit aufgezeichnet, 3 € sind´s immer
noch. Ohne dass uns ein Marinero aufhält ziehen wir ins Schiff ein. Das
nötigste wird hoch gebracht und ausgepackt, schnell duschen und ab zum Panos.
Der hat sich innen vergrößert, die Speisenauswahl ist dafür geschrumpft. Gerade
mal drei Töpfe stehen im Warnhalteschrank. Vielleicht sind wir einfach zu spät
dran. Zum Nachtisch bekommen wir Melone vorgesetzt statt, irgendeine Süßspeise.
Das kann er beibehalten.
Rantanplan und Socke leben, wenn auch jetzt beide
angekettet. Und das unter dem übernächsten Schiff neben uns. Und einer der
jungen vom letzten Jahr vervollständigt das Trio. Die sollen bloß ruhig sein in
der Nacht.
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