Montag, 20. Mai 2013

Sonntag 19.05.2013


Durch die Ankerwinsch und das Pfeifen einiger Alarme wurden wir geweckt. Frühstück gab es unterwegs. Zwischen Lefkas und Meganissi hindurch ging es Richtung Kefalonia. Ich vertrieb mir die Zeit mit Fliegenjagd. Die Überfahrt blieb ruhig mit mäßigem Wind und trüber Sicht. Von Italien kommend querten viele Frachter und Fähren Richtung Patras. Ein kleines englisches Segelschiff hatte uns motorend überholt und blieb zwischen Ithaka und Kefalonia liegen. Ein Sunsailer war schneller dort als wir und schleppte ihn nach Phiskardo. Wir hatten dort bereits mit Landleine am Nordufer festgemacht. Im Sommer soll hier kein Platz frei sein, alles durch dicke italienische Motorboote belegt. An 75 m Ankerkette hängend war unser Heck nur wenige Meter vom Ufer entfernt. Bei einem Landgang durch den Ort zeigte sich dieser sehr touristisch ausgerichtet. Malerisch sind die Lokale direkt am Wasser schon. Viel mehr Ort als Lokale, Geschäfte und Zimmer to let gibt es nicht. Entlang der Uferstraße fanden wir viele schön gelegene Häuser, teilweise mit Pool und privatem Meerzugang. Eine tief ins Land reichende Bucht wäre ein sehr ruhiger Ankerplatz gewesen. Während des Abendessens unterhielt uns eine Crew aus Bayern (unter französischer Flagge) mit ihrem Anlegemanöver. War natürlich nicht ganz einfach, mit etwas Seitenwind. Sie machten sich das Leben selber schwer, die Landleine brachten sie rudernd aus, gegen den Wind und von der Leine immer wieder zurückgezogen. Endlich warf sich einer heldenhaft ans Ufer und schürfte sich kräftig die Scheinbeine auf. Geholfen hat es nichts, der Wind zog das Schiff zur Seite, bevor er das Seil verknoten konnte. Hätte er es sich um den Bauch gebunden und mit den Händen festgekrallt, vielleicht, vielleicht… Irgendwann kamen sie auf den Trichter, die Leine zuerst an Land festzumachen und dem Schiff entgegen zurudern. Blieb das Problem, dass sie zu wenig Ankerkette steckten. Das Problem wurde akut, als sie schon an Land beim Essen saßen. Auf einmal lagen sie an ihrem anderen Nachbarn. Nach hektischem Zurückrudern wurde die Ankerkette eingeholt. Gaaanz vorsichtig, dass er nicht weiter ausreißt. Auf der Badeplattform wurde eine völlig verdrehte und verknotete Leine klar gemacht. Der Zweck erschloss etwas später. Sie brachten einen Zweitanker aus. Auch nicht weit genug vom Schiff entfernt, als dass er wirklich hätte halten können. Irgendwann wurde es dem Magister zu viel und er griff helfend ein. Der Zweitanker wurde bei uns zwischengelagert, der Anker an der Kette neu ausgebracht. Trotzdem hängten wir an ihrer Seite für die Nacht Fender raus, sollte der Wind drehen und sie sich uns nähern.

Bild des Tages: Fiskardo

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