Dienstag, 29. Juli 2014

Dienstag 29.07.2014

Und wieder stehen wir um 06.30 auf. Der Anker ist gleich heroben und um 06.50 fahren wir ab. Um 07.40 sind wir an der südlichen Kanaleinfahrt und schneller als geplant in Lefkas. Die Brückenöffnung um 08.00 schaffen wir nicht mehr, deshalb  fällt um 08.20 der Anker im Hafenbecken. Auf der fahrt nach Preveza haben wir alte Wellen von der Seite. Es schaukelt, aber nicht so viel wie auf den wenigen kleinen Monos, die uns entgegen kommen. Um 10.45 legen wir längsseits an der Hafenmauer in Preveza an und füllen die Wassertanks auf. Sie waren nicht mal zur Hälfte leer. Brot und Milch wird eingekauft, mehr bekommen unsere Gäste nicht vorgesetzt. Hier im Hafenbecken werden endlich die ersten Turtels gesichtet, mindestens zwei verschiedene tauchen immer wieder auf. Auf der Fahrt in die Schweinebucht überholen wir ohne es darauf angelegt zu haben 3 Segler. Außer dass sie ihre Beiboote hinter gezogen haben waren ihre Segel richtig getrimmt. Einer hatte sogar einen Blister gesetzt. Trotz gutem 4er Wind hatten wir sie bis zur Abzweigung nach Vonitsa überholt. Mit einer Maschine und 1900 U/min waren wir sehr sparsam unterwegs. In der Bucht lagen ein Segler und ein kleines Motorboot vor Anker, wir hatten die freie Auswahl für unseren Ankerplatz. Ein kleiner Belgier und ein Kat mit 6 Russen kamen im Lauf des Tages dazu. Alle führten sich brav und anständig auf. Kurz vor Mitternacht meldete sich der Schiffs-Klopfer wieder. Ein dunkler Schatten wurde gesichtet und Schnaufgeräusche gehört. Mit dem Scheinwerfer waren die Mädels zu langsam, das Wesen aus der Dunkelheit zu holen. Die Russen hatten wohl einen eigenen Klopfer, da sie ebenfalls mit dem Scheinwerfer immer wieder ins Wasser leuchteten. 

Montag 28.07.2014

Der Morgen begrüßte uns mit vielen Wolken. Nach einer kurzen Lagebesprechung entscheiden wir, schon heute in die One Tree Bay zu fahren. Mit etwas Rückenwind sind wir in 2,5 Stunden da. Kurz vor 12.00 ist der perfekte Zeitpunkt für die Ankunft. Die Übernachter sind gerade weg, die neuen noch nicht da. Kaum liegt unser Anker, fallen die Flottillen ein, erst Sunsail, dann Neelson, dann Happy. Draußen im Binnenmeer sind unzählige Segel unterwegs. Der Wind bei uns am Ankerplatz hält sich in Grenzen. Am Abend sind wir von drei anderen Seglern umkreist. Zumindest die Musik von der Beach-Bar wird nach Sonnenuntergang abgedreht.

Bild des Tages: Fahrt zur One Tree Bay

Montag, 28. Juli 2014

Sonntag 27.07.2014

Und wieder durften wir früh aufstehen. Um 06.30 wurde klar Schiff gemacht, um 07.00 legten wir ab. Die Gäste wachten erst nach Passieren des Fahrwassers auf. Um 08.00 sahen wir drei Schiffe aus dem Kanal kommen. Es sah aus, als wären wir gleich an der Einfahrt, aber es dauerte etwas länger. Um 20 Minuten vor der Brückenöffnung waren wir doch schon so nah an der Brücke, dass wir die Geschwindigkeit reduzierten. Pünktlich waren wir vor der Brücke und fuhren als erste ein. Die entgegenkommenden Schiffe hatten wohl Angst vor unserer Breite und trauten sich nicht losfahren, worauf der Brückenwärter zu hupen begann und heftig schimpfte. 50 Minuten dauerte die Kanaldurchfahrt. In Lefkas wehte ein kräftiger Ostwind, im Kanal wurde er schwächer. An Lefkas entlang frischte er wieder auf gut 4 Bft. auf. Kaum einer fuhr mit uns in Richtung Süden. Drei Segler lagen in der Desimi-Bucht, als wir nach insgesamt 4,5 Stunden ankamen. Auf 7 Meter legten wir den Anker und fuhren ihn ein. Er hielt, aber beim Tauchen war er schräg eingegraben. Wir gaben 10 Meter mehr und ließen es gut sein. Es wird schon kein 5er Wind aus Süd in der Nacht kommen. Neben Clausis Campingplatz stehen zwei neue Häuser, mit Swimmingpool und Poolbar, sonst ist alles wie vor einem Jahr. Ein paar wilde Ankermanöver werden uns geboten, wie auch nicht haltende Anker. Zum Abendessen fahren wir an Land. Zuvor musste der neue Außenborder trotz Winterservice der Marina mit Nachdruck überzeugt werden, zu starten.

Bild des Tages: Desimi-Bucht

Samstag, 26. Juli 2014

Samstag 26.07.2014

Heute hieß es früh aufstehen, da der Flieger der Mädels schon um 09.00 landete. Nach einem kurzen Einzug in die Kabine fuhren wir zum Acharon. Wir folgten dem Wegweiser und wurden kreuz und quer über die Dörfer geführt. Auf einmal war die Straße aus und wir fuhren über Feldwege und Schotterpisten weiter. Am Acharon war die Kühle sehr angenehm. Wir wanderten bis zur ersten Quelle. Bei der sprudelte eiskaltes Wasser aus der Wand. Eine Luft wie aus dem Kühlschrank schlug einem entgegen. Längere Zeit setzten wir uns direkt am Bach in ein Lokal. Einige Schlauchbootfahrer trieben vorbei, einige Reiter wurden durch den Bach geführt. Als im Laufe des Nachmittags einige Leute mehr eintrudelten, kamen die vier Bedienungen ins Rotieren. Bei der Rückfahrt wollten wir es schlauer angehen und wählten ab Gliki die breitere Straße. Die wurde bald enger und endete wieder als Schotterpiste. Wieder fuhren wir ein paar Mal hin und her, bis wir auf der Hauptstraße landeten.

Video des Tages: Acharonquelle

Freitag 25.07.2014

In den frühen Morgenstunden dringen Geräusche zu uns, als würde wieder einmal ein Frachter anlegen. Weit gefehlt, ein Kleiner Kreuzfahrer hat an der Hafenmauer festgemacht und lädt seinen Müll ab.
Wir brechen zum Großeinkauf auf, da morgen die Mädels landen. In der Apotheke kosten 30 Stück Aspirin 1,10 €. In der Putzmittelabteilung des Massoutis finden wir heute ganz spezielle Mittelchen. Salzsäure, 1,5 Liter, 4 €. Oxalsäure, 1,5 Liter 6 € und Phosphorsäure, 1,5 Liter 8 €. Alles frei verkäuflich, rezeptfrei…
Der Mantel meines Radels hat sich in der Sonne aufgelöst und ich durfte einen neuen aufziehen. Nach 5 Jahren in der Backskiste wurde er endlich seiner Bestimmung übergeben. Bei einer Probefahrt zum neuen Hafen kam ich nur bis zur versperrten Zufahrt. Ein ganz neuer Hafen, mit Strom und Wasser, keiner nutzt ihn, er darf einfach so verfallen. Da freuen wir uns doch, dass es der EU-Kommission gelungen ist, Griechenland beim Abrufen von Fördergeldern nachhaltig zu unterstützen.
Abends werden wir Thalia untreu. Wir wollen eine neu eröffnete Pizzeria (Al Forno)  ausprobieren. Die Bestellung wird modern mit Tablett aufgenommen. Carola war mit der kleinsten Version gut bedient, mit der mittleren Größe hätte ich Schwierigkeiten gehabt, wenn nicht Thalia vorbeigekommen wäre, um sich ein Stück zu stibitzen. Eine kleine Tochter des Hauses durfte beim Bedienen helfen und stellte sich um Welten geschickter an als der Grobmotoriker beim Panos.

Ein auf alt getrimmter griechischer Gullet (Iraklis L) lag direkt vor uns. Putztechnisch war die Besatzung sehr schlampig. Einer wischte mit ein und dem selben Lappen wahllos über Scheiben, Bordwand und Holz. 

Freitag, 25. Juli 2014

Donnerstag 24.07.2014

Als erstes wird das Deck abgespritzt, da der Regen wieder viele Flecken mit zusammen gespültem Dreck zurückgelassen hat. Wäsche wird gewaschen und Kleinkram umgeräumt. Als ich am Nachmittag (18.00 Uhr) in die Stadt radle um einen Liter Milch zu kaufen will ich gleichzeitig eine Postkarte einwerfen. Die Post sieht geschlossen aus, wie auch die ganze Stadt ausgestorben ist. An der Türe der Post stehen die Öffnungszeiten, 07.30 bis 20.30. Tatsächlich ist die Türe offen. Weder vor noch hinter den Schaltern steht ein Mensch, alles ist wie ausgestorben. Als ich schon wieder gehen wollte, taucht aus dem Hintergrund eine Frau auf und nimmt mir meine Postkarte ab. Im Vorbeifahren sehe ich, dass es bei Cosmote ähnlich aussieht. Drei Angestellte stehen an ihren Schaltern, keine Kunden in Sicht.
Ein weiteres elektrisches Geheimnis beschäftigt uns. Wenn wir in der Ankerbucht den Kühlschrank über Nacht um eine Stufe zurückstellen läuft er in sparsamem Dauerbetrieb und das Gefrierfach im Kühlschrank taut ab. Mit Landstrom schaltet er sich auf dieser Stufe immer wieder ab, taut aber nicht auf. Ohne Landstrom auf höchster Stufe schaltet er sich ebenfalls immer wieder ab und taut ebenfalls ab.
Bild des Tages: Blue C I, ehemals Blue Clipper


Mittwoch, 23. Juli 2014

Mittwoch 23.07.2014

Die erste angekündigte Regennacht haben wir ohne einen Tropfen überstanden. Dafür haben wir Rantanplans Bruder entdeckt, zumindest im Geiste. Der Köter hier bellt genauso hirnfrei ohne jeden Anlass. Er hat ebenfalls eine Hundehütte und verkriecht sich gerne unter den Wohnwagen seines Herrchens, um dort im Liegen weiter zu kläffen. Sein Herrchen hat an den Marinastegen einige Charterschiffe liegen, die gelegentlich genutzt werden.
An unserem Steg hat ein Wiener Motorboot die Stromversorgung geschrottet. Das Paar Wiener von stattlichen Ausmaßen bewohnt mit Sohn und Freundin ein höchstens vier Meter langes Motorboot. Aber mit ganz dickem Stromkabel. Damit haben sie nicht die Sicherungen raus springen lassen, sie haben sie geschmolzen.
Tatsächlich beginnt es am Vormittag zu tröpfeln. Nicht so viel, dass man von einem Schauer sprechen könnte, aber das Deck ist immerhin nass. Da an den anderen Stegen Plätze frei wurden, nutzen wir die Gelegenheit und verlassen Köter und Wiener. Der Wind bläst uns aus der einen Parklücke raus und in die nächste, nicht viel längere, hinein.
An der Hafenmauer hat der Dreimaster Blue Clipper festgemacht, allerdings haben sie die Buchstaben so überstrichen, dass er jetzt Blue C I heißt. Im Hafenbecken treiben sich wieder der Turtels herum, und diesmal erwisch ich sogar eine für ein Photo. Vor der Marina stehen auf einmal viele italienische Wohnmobile. Eigentlich ist das keine sehr ansprechende Umgebung. Dann kommt die Erleuchtung. Die meinen, sie sind auf dem Oktoberfest. Sie sind einfach den Lichtern des kleinen Riesenrads gefolgt, das sich hier den ganzen Sommer über dreht.
Am Nachmittag hängen die dicken Gewitterwolken über Vonitsa, wir haben Sonne. Abends wird diese Trennung schärfer. Wie mit einem Lineal gezogen verläuft über uns die Grenze zwischen Sternenhimmel und dunkler Nacht. Links von uns blitzt und donnert es unterbrochen. Irgendwann in der Nacht fallen auch bei uns ein paar Tropfen.

Bild des Tages: Turtel 

Dienstag, 22. Juli 2014

Dienstag 22.07.2014

Nicht ein Wetterbericht hat die Windkapriolen von gestern Nacht vorausgesagt gehabt. Alle hatten einen 2-3er Westwind vorhergesagt. Und statt des anhaltend sonnigen Wetters mit stabilem Westwind kündigten heute 3 Wetterberichte Gewitter, Regen und Südwestwind für die nächsten 2 Tage an. Wenn schon tagsüber Regen, dann wenigstens mit Strom, denken wir uns und packen unsere Sachen ein für die Fahrt zurück nach Preveza.
Wir sind später dran als üblich, deshalb haben wir den Westwind von vorne. Angekündigt war übrigens Südwind. In der Marina ist alles voll, aber unser guter Freund der Marinero weißt uns den letzten reservierten Platz zu. Wir passen gerade so in die Lücke. Und wieder ist am rechten Heck eine Ankerboje. Da wir nicht vor haben, uns während der Nacht zu bewegen, dürfte das kein Problem werden.
Am Abend bei Thalia ist viel los. Wir sind die einzigen Touristen, umringt von lauter Griechen. Sogar Thalia ist der seltsame Wind von gestern Abend aufgefallen.

Bild des Tages: Enge Parklücke 

Montag 21.07.2014

Unser Schiffschubser und Ankerkettenzupfer ließ uns den Rest der Nacht in Frieden. Diesmal wurde die Batteriespannung gemessen. Um 22.30 waren es 12,75 V, um 05.15 Uhr 12,64 V bei Kühlschrank in Sparmodus, 12,60 V wenn er anlief. Der Kühlschrank war diesmal erst um 19.30 Uhr zurückgestellt worden. Etwa 45 Minuten benötigte er heute morgen, um auf Stufe 7 seine Zieltemperatur zu erreichen.
Schon vor 10.00 Uhr kamen drei neue Schiffe, ein Tscheche, ein Italiener und ein Deutscher Einhandsegler. Letzterer schoss den Vogel ab, stand er doch mit Kapitänsmütze und Muskel-T-Shirt und sonst nichts am Steuer. Dabei hatte er die Knackgrenze weit überschritten. Er drehte einige Runden durch das Ankerfeld, weniger die Augen auf dem Tiefenmesser als auf die Besatzung der anderen Schiffe gerichtet. Die Tschechen mit vier Damen erkor er als Opfer aus, neben ihnen fiel sein Anker. Kaum laen die Schiffe parallel, lag er in Burt Reynolds Pose auf dem Vorschiff, ohne T-Shirt… Die tschechischen Damen zeigten sich wenig beeindruckt, was den Zipfezoaga zu weiteren Aktivitäten anstachelte. Am Bug stehend hob er den Anker und manövrierte sich mit viel Bugstrahlgetöse noch näher an die Tschechen. Die ignorierten ihn weiterhin und sprachen lieber ihren Bierdosen zu. Als der Wind auffrischte und die Tschechen zum Segeln aufbrachen, hielt es den Zipfezoaga auch nicht länger und er lichtete den Anker, neue Opfer suchen.
Tagsüber hatten wir wieder 34° und waren froh, als der Wind abends Kühlung brachte. Er drehte erst auf Süd, dann auf Nord und mir begann Schlimmes zu schwanen. Anscheinend ist es ein Naturgesetz, dass es uns immer wieder über die Ankerboje zieht. Bislang schaffte dies der Wind durch 180° Dreher. Das ist ihm inzwischen zu einfach, er geht subtiler vor. Erst die Kette bei kräftigem Westwind strecken, dann im rechen Winkel nach Norden ziehen, dann zurück nach Süden. Und als die Boje querab lag drehte der Wind auf Ost, frischte auf und schon hatten wir die Boje wieder neben dem Rumpf. Da es zunächst kräftig blies, war die Boje schon auf Höhe der vorderen Kabine und wir hofften, dass sie vorne vorbei treiben würde. Fehlanzeige, der Wind ließ nach, die Kettenspannung holte uns nach vorne und die Boje lag wieder auf Höhe des Saildrive, mal zwei Meter neben dem Rumpf, mal klopfte sie an. Der Wind bequemte sich nicht, die Situation aufzulösen, weshalb wir mit Maschinenunterstützung unsere Position bereinigten. Da es inzwischen kurz vor Mitternacht war, sahen wir die ISS unter der Kassiopeia vorbeiziehen.
Der Ostwind hatte zusätzlich die frische kühle Luft vertrieben und durch vom Land aufgeheizte ersetzt. Die stand in der Bucht bis zum Morgen.

Bild des Tages: Boje auf Kollisionskurs 

Montag, 21. Juli 2014

Sonntag 20.07.2014

Die Nacht war sehr ruhig, nur etwas heiß. Einzig der Laderegler stieß ein paar Mal einen Pfiff aus. Das bedeutet, die Batterie war immer um die 80% geladen. Den Kühlschrank haben wir um 19.00 eine Stufe zurückgestellt. Das schont die Batterie, lässt aber das Gefrierfach auftauen. Eigentlich hätten wir bis nach 20.00 Sonne zum Laden gehabt, wenn die nicht von den Regenwolken verdunkelt worden wäre.
Den Vormittag verbringe ich vor dem Rechner, weil die Verbindung mit Cosmote nicht funktioniert. Ich komme zwar auf die Cosmote-Homepage, aber nicht auf meine Anmeldeseite. Vor zwei Tagen hat das funktioniert. Jetzt habe ich bezahlt und habe keinen Zugriff mehr. Da soll man keine böse Absicht dahinter vermuten. Zusätzlich ärgerlich, weil zwei Wetterberichte für Dienstag Gewitter angesagt haben und wir das gerne verfolgen würden.
Ein paar Schiffe kamen, ein paar gingen. Es blieb sehr heiß bis in die Nacht hinein. Die Gewitter blieben weit weg. Trotzdem war der Sternenhimmel nicht so klar wie gewohnt.
Als wir schon in den Kojen lagen gab es einen kräftigen Schlag gegen den Rumpf, so dass das Schiff richtig schwankte. Zu sehen war im Wasser nichts. Später zog es regelmäßig an der Ankerkette, als wollte uns jemand nach unten ziehen. Sehr sonderbar…

Bild des Tages: Ruhe in der Bucht 


















Samstag 19.07.2014
Tag der Abfahrt in die Schweinebucht. Das bedeutet die üblichen Ablegevorbereitungen. Sonnensegel abbauen, Müll wegbringen, Wassertanks füllen, Stromkabel weg, Fenderbrett weg, Leinen zum Ablegen vorbereiten. So nebenbei fischte ich einige Dinge aus dem Wasser, einen Fußball, ein Kuh und einen Fender. Ein paar andere legten ebenfalls ab, fuhren aber in die Fahrrinne oder zu einer Marina. Auf dem Weg wurden sechs Turtels gesichtet. Die scheinen sich hier wohl zu fühlen. Das Log zeigte unterwegs 2,8 Knoten an, das konnten wir nicht glauben. Bis das Hand-GPS arbeitete, dauerte es eine gefühlte Ewigkeit. Beim Autonavi hat man ja praktisch sofort einen Standort. Schließlich zeigte das GPS 4,9 Knoten an. Das ist realistisch. Allerdings soll unser Standort 9 Meter unter dem Meeresspiegel sein. Das hoffen wir mal nicht. Fünf Schiffe sind in der Schweinebucht, fast alles alte Bekannte. Die italienische Twelve O Nine, der kleine gelbe Däne, ein deutscher roter Kat mit Landleine und ein kleiner Deutscher in der Buchteinfahrt.
Ab Mittag donnert es östlich hinter den Hügeln, praktisch unterbrochen. Der Westwind scheint zu schwach, die Gewitterwolken in die Berge zu drücken. So kommen wir in den Genuss von Regen. Wenigstens erst nach dem Abendessen. Den Sternenhimmel können wir leider nicht bewundern.
Bild des Tages: Regen in der Schweinbucht 

Freitag, 18. Juli 2014

Freitag 18.07.2014

Es war ein Irrtum, zu glauben, unser Urlaub beginnt, wenn wir im Wasser liegen. Das Auto aus der Marina holen stand als erstes an. Auf dem Weg zum Marinaboot tauchten (gleichzeitig!) drei Turtels im Hafenbecken auf. Und sie verschwanden nicht gleich wieder nach dem Luftschnappen sondern hielten wie Brustschwimmer den Kopf über Wasser und paddelten umher. Ein riesiges Tier kam bis an die Hafenmauer, der Kopf so groß wie von einem Menschen (Nein, es war kein Taucher und ich hatte keinen Restalkohol!). In der Marina, kaum zu glauben, die Rechnung war fertig. 195 € musste ich für Material und Marco bezahlen, an Liegeplatzgebühren habe ich weiter ein Plus von 1100 €. Im Shop berichtete Saki wieder von der Lage der griechischen Nation. Er sieht schlechter und war bei der Augenärztin, die stellte keine Sehschwäche fest. Jetzt greift er auf die 10 Jahre alte Brille zurück, die ihm seinerzeit, als er noch privat versichert war, der Arzt wegen seinem Astigmatismus verordnet hatte. Angela und Antonio würden zwar immer erzählen, Griechenland gehe es gut, er merke jedoch nichts davon. Er habe immer weniger Geld. Früher habe es bei der Einkommenssteuer 12.000 € Freibetrag gegeben, der sei jetzt bei 0. Für Haus, Auto oder Boot wurde schon länger das Einkommen fiktiv um jeweils einige Tausend Euro erhöht. Seit diesem Jahr werde für jedes Kind (und jede Ehefrau) der berechnete Einkommenssteuerbetrag um weitere 5000 € erhöht. Es gibt kein Kindergeld und keinen Kinderfreibetrag.
Gut dass das Militär genügend Spielzeug hat. Auf dem Flughafen standen heute zwei AWACS.
Die nächste Giechenlandstory erlebte ich bei Cosmote. Natürlich erinnerte sich die freundliche hilfsbereite Dame der letzten zwei Jahre an mich. Ich wollte nur mein Prepaid Konto aufstocken, 30€ für 30 Tage. Sie bedauere, Prepaid-Karten seien ausgegangen, die würden sie auch nicht mehr so schnell bekommen. Sie könne mir einen Monat 5 GB für 25 € anbieten. Natürlich nehme ich das, allerdings steht im Kleingedruckten, dass ich eine griechische Steuernummer brauche. Das sei kein Problem, sie würden mir beim Ausfüllen der Anträge (Mehrzahl!) helfen und mit mir zum Steueramt gehen. Allerdings erst nächste Woche. Nicht wegen ihnen, sie sind je keine staatliche Behörde, aber das Steueramt. Heut ist schließlich Freitag… Montag hilft mir nichts, aber bevor ich gehe, meinen sie, es dann heute versuchen zu wollen. Was nicht alles gefragt wird in den Formularen. Sämtliche Vornahmen der Eltern, einschließlich des Mädchennamens der Mutter. Und jeden zweiten Eintrag schreibt die Dame in das falsche Kästchen und muss mit Tipex ausbessern. So nebenbei erzählt sie mir, bei welcher Tragödie sie sich den Arm gebrochen hat, den sie in einer Schlinge trägt. Es ist eine sehr lange Geschichte mit einer geplanten Fahrt nach Korfu, Duschen, Telefonleuten und Seife auf dem Boden. Weiter kommt sie nicht, da sie bei den anderen Kundengesprächen mitmischen muss. Ja eigentlich sei sie krank geschrieben, aber sie sei die Chefin und ohne sie laufe hier nichts. Die älteren, die 70 oder 80-jährigen hätten nie gelernt zu arbeiten, die neue Generation, zu der sie gehöre, die sei zur Arbeit erzogen worden. Nach einer halben Stunde ist ein Formular ausgefüllt. Jetzt muss ich den Reisepass vom Schiff holen, die Steuerbehörde akzeptiert keinen Personalausweis. Auf dem Weg mache ich mir so meine Gedanken und frage dann bei meinem zweiten Besuch, ob es nicht einfacher wäre, die Aufstockung meines Kontos im Internet per Kreditkartennummer durchzuführen. Ja, das ginge natürlich auch. Mein Konto wird aufgerufen und Oh Schreck!, man kann nicht mit Kreditkarte zahlen, nur bar. Das wollte ich ja von Anfang an. Ob ich noch ein Guthaben hätte? Habe ich, 6 €. Da müsste ich ja nur 24 € zahlen, ich sollte doch sicherheitshalber bei der Zentrale anrufen und den genauen Kontostand erfragen. Das will ich nicht, ich zahle 30 € und alles wird gut werden. Ja, aber nächstes Jahr müsste ich rechtzeitig vorbei kommen, dass die Sache mit der Steuernummer erledigt werden kann. Werde ich ganz sicher machen…
Erschöpft geht es auf Einkaufstour zu Lidl und Massoutis, Diesel für den Golf und Benzin für den Außenborder tanken, Auto im Schatten parken und Schluss.
Am Nachmittag halte ich es doch nicht mehr aus. Ich teste den Cosmote-Internetzugang. Und tatsächlich, ich habe 39€ auf dem Konto.
Die Franzosen vom Schiff vor uns hatten eine erstaunliche Kondition an den Tag gelegt. Sie brabbelten (alle gleichzeitig) als wir ins Bett gingen und brabbelten wieder/immer noch, als wir aufstanden. Auch beim Ablegen hatte jeder die Klappe auf und dementsprechend war der Durcheinander. Ihre Nachfolger in der Lücke vor uns waren Italiener. Nachdem die Vorleine belegt war meinten sie, im Rückwärtsgang einen Belastungstest durchführen zu müssen. Damit rissen sie sich einen Ösenhaken ab, beachtlich für ein Stahlschiff.
Aus Osten ziehen abends immer Gewitterwolken auf, die sich im letzten Moment auflösen. Schön für uns.

Bild des Tages: Gewitterturm über Preveza

Donnerstag 17.07.2014

Der große Tag, es geht ins Wasser. Und Ari wirft bereits um 09.00 Uhr den Kran an und parkt ihn über uns ein. 11.00 Uhr war ausgemacht!!! Ari meint, er wollte schon mal in Position gehen, dass wir es uns nicht noch mal anders überlegen. Als ich ihm sage, dass wir auf den Außenborder warten, nimmt er sich der Sache an. Sonst müsse er ihn uns ins Becken bringen, weil irgendjemand das vergessen hat. Ohne Ari wäre die Marina aufgeschmissen. Mit der Handkarre bringt er den Außenborder, mit dem Gabelstapler hebt er das Beiboot so weit an, dass wir es an den Flaschenzug hängen können.
Beim ersten Versuch, die Rechnung zu bezahlen, sind Blondie und Sofia unter dem Tisch zugange. Ein Computerproblem, ich soll in 10 Minuten wieder kommen. Beim zweiten Versuch nach einer halben Stunde ein neues Problem, Blondie hat die Rechnung „verloren“. Ich soll zahlen, wenn ich mal wieder in der Marina bin. Ari hat meine Abwesenheit genutzt und Carola vom Schiff gescheucht, weil er es jetzt wassern will. Photoapparat ist auf dem Schiff, daher gibt es keine Bilder vom Schiff in den Gurten. Und unsere Leiter müssen wir selber zum Becken tragen. 14,5 Tonnen zeigte die Waage des Krans an. Dabei haben wir so viel an Land zurückgelassen. Die ganze Sache dauerte dann doch etwas länger, weil Aris „Neuer“ eine Habanera-Spezial-Einweisung bekam und uns wasserte. Schiff ist dicht, Motoren laufen. Ohne anzuecken kommen wir aus der Marina und legen an. Von unserem alten Moorinero und Olga werden wir freundlich begrüßt. Wie üblich gewährt uns Olga Rabatt, diesmal muss sie nicht mal beim Chef nachfragen. Und das Beste, seit zwei Tagen haben sie wieder Wasser. Gut, dass wir so lange gewartet haben.
Nach dem Anlegen fallen die üblichen Arbeiten an. Alle Fender auf eine Seite, Sonnensegel ausrollen, Nägel im Beton flach klopfen, Fenderbretter raus, zusätzliche Festmacher ausbringen, Landstrom anschließen. Und von der gegenüberliegenden Stegseite kläfft uns dabei ein englischer Köter an…
Erst am späten Nachmittag beginnt das Unterhaltungsprogramm. Vor uns legen Franzosen an, die Herren hinten im Cockpit, eine unbedarfte Dame vorne an der Leine. Später scheitern polnische Charterer auf einer 40er Lagoon beim Einparken. Ständiger Wechsel von Vollgas rückwärts und vorwärts funktioniert halt nicht. Ein englisches Motorboot machts besser, mit Bug- und Heckstrahlruder ein formvollendeter Powerslight in die Parkbucht.

Bild des Tages: Wir liegen in der Wassermarina. Dass es kein Bild vom letzten Jahr ist erkennt man woran?

Mittwoch, 16. Juli 2014

ittwoch 16.07.2014

Eine kühle Nacht, ohne Hundgebell, ohne Regenguss. Dass es so was noch gibt…
Die Jungs von Gullet Panagiota waren sehr fleißig, sie gehen schon heute wieder ins Wasser. Zusätzlich zur Reparatur des beschädigten Ruders haben sie gleich ein neues Antifouling aufgetragen. Aris Knecht darf den großen Kran bedienen und gibt Vollgas. Das braucht er mit uns morgen nicht machen…
Als ich bei Blondie die Rechnung zahlen will, ist diese natürlich nicht fertig. Konstantina müsste diese schreiben. Schön wenn man Kollegen hat, auf die man die Schuld abwälzen kann. Andererseits ist klar, dass die Rechnung nicht fertig ist, unser Außenborder wird uns ja auch nicht gebracht. Im Schiff wird nochmals groß umgeräumt, gestaubsaugt und geputzt. Obwohl sich das für die paar Wochen nicht lohnt. Schon am 11. August gehen wir dieses Jahr wieder aus dem Wasser. Unser ausgelagertes Holz samt Rettungsinsel, Genuarollanlage und Hundefutter wird wasserdicht unter dem Schiff eingepackt. Darauf folgt der finale Decksputz.
Es scheint dem Esel in der Actio Marina nicht mehr zu gefallen. Heute Abend hat er sich wieder in der Cleopatra eingeschlichen. Ganz moderner Cowboy hat sich der Mulinero auf den Roller geschwungen und den Esel zum Tor hinaus getrieben, unterstützt von Treiberhund Socke.

Bild des Tages: Gullet

Dienstag, 15. Juli 2014

Dienstag 15.07.2014

Carola war extra früh aufgestanden, um Wäsche zu waschen. Die Sonne verschwand dann rasch hinter dunklen Wolken. Bei zunehmendem Wind schafften wir es gerade noch vor dem Regen, die Sonnensegel einzurollen und die Luken zu schließen. Die Wäsche musste natürlich in den Trockner. Der Regen war unergiebig, deshalb wurde das Deck mit dem Wasserschlauch vom Dreck befreit. Bei uns kommt es ja üblicherweise zu Gewittern wenn es heiß ist und es sich abkühlt. Hier ist es genau anders herum. Es war die letzten Tage angenehm kühl (unter 30°), jetzt kommen Gewitter und danach soll das Thermometer auf über 30° ansteigen. Bei den Belgiern im Ankerfeld vor der Aktio hat der Anker nicht gehalten. Sie haben sich an die Hafenmauer von Preveza geflüchtet.
Für Donnerstag 11.00 Uhr steht der Krantermin. Ob Konstantina es schafft, uns bis dahin unseren Außenborder bringen zu lassen, werden wir sehen. Die Wassertanks wurden gefüllt und der Anker gehoben. Letzten Innarbeiten erledigt und der Kühlschrank abgetaut. Tagsüber lassen wir ihn über Batterie und die Solarpaneele laufen. Pünktlich jeden Tag um 20.30 Uhr tönt der erste Regleralarm. Danach bleibt die Batteriespannung lange auf 12,65 V.
Laut Thalia hätte an den Stränden nördlich von Preveza die letzten Wochen keiner gebadet, weil die Wellen so hoch gewesen wären. Wir haben hier keine besonders großen Wellen wahrgenommen.
Bei der Rückfahrt wurden wir wieder von der Polizei kontrolliert. Anscheinend ist meine Kritik angekommen. Diesmal wurde der Führerschein kontrolliert (der Fahrzeugschein nicht) und wohl mein Name mit der Fahndungsliste abgeglichen. Welch Glück, dass ich in Griechenland keine Steuerschuld habe, sonst hätten sie mich wohl kassiert.

Bild des Tages: Schneeball in Griechenland

Montag 14.07.2014

Diese Nacht wurde um ein neues Tier bereichert. Zweimal galoppierte ein Esel vorbei. Und genau vor dem Häuschen der Köter ließ er seinen Kampfschrei los. Die Reaktion der Köter war klar, Kläffen dass sich die Stimme überschlägt. In den frühen Morgenstunden tröpfelte es wieder dreimal.
Ich pirschte mich Laufe des Vormittages an Marco heran und als er mich sah, stand ihm sein schlechtes Gewissen ins Gesicht geschrieben. Um 13.00 werde er vorbei kommen. Die Zeit bis dahin verbrachte ich mit der Neuinstallation von Cosmote. Mit dem neuen Windows wollte die alte Version nicht mehr. Mit vielen Umwegen gelang der Start und auf der Begrüßungsseite kann man jetzt zwischen verschiedenen Sprachen wählen. Englisch und… Russisch.
Zwischendurch kam der Belgier vorbei. Wir hatten ihn, bzw. sein Schiff bereits am Mittwoch in Preveza gesehen. Er hat bei Meganissi seine Schraube verloren. Und tauchend wieder gefunden, in 18 Meter Tiefe im Seegraß, mit viel Glück. Er hat sie provisorisch mit einer kleineren Schraube befestigt, die große war ja weg. Jetzt fährt er mit dieser Maschine halt nur noch vorwärts. Es gibt schon coole Segler…
Nicht um 13.00 Uhr, aber immerhin kurz vor Dienstschluss kam Marco vorbei. Er sah sich die Sache an, ließ den Motor mal laufen und schloss sich den Diagnosen des Forums an. Der wassereinlass liegt zu tief und es ist Luft im System, das schafft die Pumpe nicht. Im Wasser und mit etwas erhöhter Drehzahl würde das schon gehen. Dass Luft im System und der tiefe Ansaugpunkt früher von der Pumpe bewältigt wurden, sah er nicht als Problem. Bei einem erneuten Versuch mit Flusher und Stöpsel im unteren Auslassloch schaffte es die Pumpe immer noch nicht. Wir leerten eine Kleiderbox und schufen damit ein Gewässer für den Saildrive, in dem alle Einlassöffnungen unter Wasser waren. Mit erhöhter Drehzahl saugte die Pumpe schließlich die Luft aus den Schläuchen und der Wasserstrahl aus dem Auspuff war zufriedenstellend. Bleibt die ungeklärte Verschlechterung der Pumpleistung.
Ari holte ein griechisches Gullet aus dem Wasser, bei dem sich wohl das Ruder verklemmt hatte. Und den Kran stellte er so ungeschickt ab, dass ich keine Verbindung zum Internetz bekomme.

Bild des Tages: Aufziehendes Gewitter hinter kaputten Gullet. 

Sonntag, 13. Juli 2014

Sonntag 13.07.2014

Der Vollmond der letzten Nacht ließ die Hunde völlig durchdrehen. Sowohl die kleinen als auch Rantanplan waren nicht zu beruhigen. Und aus Preveza hämmerten die Bässe über das Wasser. 
Tagsüber war dann Ruhe in der Marina und diese wollten wir nicht stören. Lediglich die Fensterdichtung der Werkstatt wurde zusammengeklebt und später wieder eingesetzt. Die Lücke zwischen den Enden war beim Ausbau einen Zentimeter breit, da kann schon mal Wasser eindringen.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit Lesen. 

Samstag, 12. Juli 2014

Samstag 12.07.2014

Ein neuer Versuch mit dem Motor. Der Wasserschlauch wird an den Seewasserfiltereinlass angeschlossen, Wasserhahn aufgedreht und Motorstart. Es spritzt kräftig aus dem Auspuff und der Motor läuft 20 Minuten ohne Probleme. Vielleicht hat sich die Seewasserpumpe jetzt an ihre Bestimmung erinnert. Nach dem Rückbau der Schlauchanschlüsse leider das gewohnte Verhalten der Pumpe, kein Wasser kommt aus dem Auspuff. Neuer Versuch mit dem Wasserkanister im Motorraum. Mit dem Schlauch zur Pumpe direkt im Kanister spritzt es, allerdings sehr schwach. Mit dem Schlauch zum Seewasserfilter im Kanister geht gar nichts. Die Pumpe saugt bis auf eine Höhe 20 cm unter dem Seewasserfilter, dann ist Schluss. Auch für uns ist Schluss. Ich lauere Marco auf und bitte ihn um Hilfe. Natürlich will er mich erst zu Konstantina schicken. Als ich ihm sage, dass ich bei der schon vor 2 Wochen war und sie ihm anscheinend nicht Bescheid gesagt hat, lenkt er ein. Ich darf ihm das Problem schildern und er meint, es könnte eine Dichtung in der Seewasserpumpe hinüber sein, weshalb die Pumpe keinen Druck aufbaut. Klingt schlüssig und einfach. Er habe noch zwei Jobs zu erledigen, dann komme er vorbei, sich die Sache anschauen. Natürlich kommt er nicht…
Beim Abendessen bei Thalia haben wir freien Blick aufs Meer. An der Hafenmauer ist soviel Platz, wir hätten dreimal Platz.
Auf einem französischen Kat haben sich die Segler von einigen anderen französischen Schiffen zusammen gerudelt. Und kaum zu glauben, unter dem Kat, zwischen den Rümpfen, schwimmt die obligatorische Plastikflasche. Reviermarkierungsverhalten? Kommunikationsweg? Vielleicht treffen wir mal einen englisch sprechenden Franzosen, der uns dieses Geheimnis offenbart.

Bei der Rückfahrt werden wir kurz vor dem Tunnel von der Polizei angehalten. Sie wollen weder Ausweis, noch Führerschein, noch Fahrzeugschein sehen. Was ich arbeite, wollen sie wissen. Dann darf ich weiter fahren. Meinen die ich bin Schwarzarbeiter in Griechenland? Als ob irgendjemand aus Deutschland zum Arbeiten nach Griechenland kommen würde. Und wenn, würde man wahrscheinlich von der Polizei belangt werden. 

Freitag, 11. Juli 2014

Freitag 11.07.2014

Auch dieser Tag brachte keine Lösung des Motorproblems. Als erstes wurde der lange Auspuffschlauch abmontiert. Um das obere Ende zu erreichen, muss man sich über die eingefettete Ruderanlage (Kontakt unvermeidlich) biegen und man (zumindest ich) kommt dann gerade so mit einer Hand an den Borddurchlass, an dem der Auspuffschlauch mit zwei schwergängigen Schlauchschellen befestigt ist. Der Auspuffschlauch war zwar alt, aber nicht verstopft, ebenso wie der Borddurchlass. Blieb als Übeltäter der Wassersammler. Der wurde ausgebaut und erwies sich ebenfalls als nicht verstopft. Ein neuer Auspuffschlauch wurde vorsorglich eingebaut, trotzdem kam bei einem erneuten Startversuch kein Wasser aus dem Auspuff. Um die allerletzten Möglichkeiten auszuschließen wurde der Wasserschlauch innen an das Seeventil des Saildrive angeschlossen und letzterer durchgespült. Voller Durchfluss. An das Seeventil wurde ein neuer Nippel mit größerem Durchmesser, ein ebenfalls dickerer neuer Schlauch angeschlossen und schließlich der Seewasserfilter durch einen neuen, mit größerem Durchlauf ersetzt. Neuer Start, wieder kein Wasseraustritt. Jetzt herrscht Ratlosigkeit. Bleibt doch die Seewasserpumpe übrig. Die fördert bei Wasserzufuhr aus dem Kanister, saugt kein Wasser vom Saildrive an. Kann das sein?

Bild des Tages: Arbeitsplatz der letzten Tage. In die Öffnung links muss man schlüpfen, um an den Auspuff zu kommen. 

Donnerstag, 10. Juli 2014

Donnerstag 10.07.2014

Heut mußten wir wieder mal zum Einkaufen nach Lefkas. Und bei beiden Überquerungen durften wir an der Brücke warten. Laut Thalia soll diese gestern den ganzen Tag zu gewesen sein. Dafür hielt sich der Andrang heute in Grenzen.
Zurück in der Marina wird der alte Krümmer und der Luftfilter eingebaut und die Kühlflüssigkeit zurückgefüllt. Bei einem weiteren Laufversuch kommt wieder kein Wasser aus dem Auspuff. Jetzt wird der Wasserweg systematisch untersucht. Der vom Seewasserfilter abführende Schlauch wird in einem 20 Liter Wasserkanister gesteckt, der von der Seewasserpumpe abführende Schlauch in einen leeren Kanister. Motorstart, Wasser wird in den leeren Kanister gepumpt. Also funktioniert die Seewasserpumpe und der Wasserweg bis zum Kühler ist durchgängig. Der Auspuffschlauch vom Krümmer zum Auspufftopf ist ebenfalls durchgängig. Bei einem weiteren Versuch wird dieser Schlauch in einen Eimer geführt. Beim Motorstart stand ich zunächst in einer Wolke aus Russ und Rostteilen, danach floss das Kühlwasser in den Eimer. Folglich liegt die Verstopfung tatsächlich im Auspuff. Den zerlegen wir morgen.

Nachdem heute die Danai ins Wasser kam, hat Aris Knecht den großen Kran zwischen und uns dem Marinarestaurant abgestellt. Jetzt ist das Internet wieder schrecklich langsam. 

Mittwoch, 9. Juli 2014

Mittwoch 09.07.2014

Das war eine der heißesten Nächte bislang. Um 22.00 Uhr hatten wir immer noch 28°, am Morgen waren es immerhin 26°. Mit meiner Einschätzung des griechischen “Morgen” lag ich natürlich richtig. Als ich in die Werkstatt kam stand der Kühlereinsatz in einem Eimer mit Reinigungsflüssigkeit. Nein, er ist nicht fertig. Wann er fertig ist, entscheidet Marco und der ist gerade nicht da. So suche ich mir eine neue Beschäftigung. Die Dichtungen der kleinen Seitenfenster gehörten mal ausgetauscht. Ich nehme mir die Werksatt vor. Der Gummi ist schnell heraußen. Die Ablagerungen an ihm weißen auf mangelnde Dichtigkeit hin. Der Gummi wurde mit so etwas wie Patex eingeklebt, die Kleberrückstände haften am Alurahmen, nicht am Gummi. Das Abkratzen der Kleberreste aus der dünnen Nut ist wie üblich eine Freude. Spachtel, Schraubenzieher und Schleifpapier zum Abkratzen, Azeton zum Ablösen, es ist ein mühsames Geschäft. Unser neuer Gummi ist natürlich 2 mm zu schmal. Wir unternehmen trotzdem einen Dichtigkeitsversuch, ohne den Gummi einzukleben. Unter dem Strahl des Wasserschlauches beginnt es nach zwei Minuten an der Nahtstelle des Gummis zu tropfen. Der Wasserschlauch an Deck wird gleich zum Füllen der Tanks genutzt. Da diese sehr leer und der Wasserdruck sehr niedrig ist, dauert es einige Zeit. Neben uns gehen die Belgier ins Wasser. Sie haben wirklich die Ruhe weg. Ari hat den Kran schon in Position gefahren und sie gehen erst mal duschen. Stromkabel und Wasserschlauch hängen vom Schiff, dafür liegen die Fender am Boden. Mit etwas Verspätung kommen sie ins Wasser. So wie der Skipper mit Vollgas aus der Marina, durch das Ankerfeld, knapp um Ufer vorbei und auf den Tankstellensteg brettert, sind wohl einige Macken im Rumpf nicht von den Vorbesitzern.
Kaum zu glauben, kurz vor Dienstschluss ist der Kühlereinsatz fertig. Den muss ich natürlich gleich einbauen. Fehlt noch der neue Krümmer.
Thalia hat wieder einiges zu erzählen. Ihr Mieter hat 400 € Wasserrechnung nicht bezahlt, auf denen bleibt sie jetzt sitzen. Das bereits geschlossene und versiegelte BackInTo wurde gestern Nacht abgefackelt. Das Lokal To Tram nebenan hat über ein Jahr keine Miete bezahlt, auch die Angestellten haben keinen Lohn bekommen und für seine Wohnung hat er auch keine Miete bezahlt. Jetzt ist er verschwunden.
Am Abend kommt für 2 Stunden ein 5er Wind auf, der für etwas Abkühlung sorgt.

Bild des Tages: Alte Fensterdichtung 

Dienstag, 8. Juli 2014

Dienstag 08.07.2014

Aus Erfahrung trauen wir den Terminzusagen der Einheimischen bei Reparaturarbeiten nicht mehr. Da selbst das deutsche und das griechische Ostern so selten am gleichen Tag stattfinden wie das deutsche und das griechische Morgen übereinstimmen, sind wir heute zum Baden gefahren. Inzwischen kennen wir einige der anderen Badegäste. In „unserem“ Sonnenschirm finden wir immer die gleiche Grille. Am späten Nachmittag wurde es nicht so eng wie an einem Freitag. Eine schnittige amerikanische Motoryacht ankerte direkt vor uns, etwas weiter weg ein spanischer Segler. Die Amis ließen sich von ihren Spielzeugen durchs Wasser ziehen, während die Spanier selbst paddelten. Dabei hätte den Amis bei ihrer Statur etwas Eigenbewegung gut getan.

Bild des Tages: Nicht überfüllter Badestrand 

Montag, 7. Juli 2014

Montag 07.07.2014

Nachdem Marco sich so lange Zeit lässt, habe ich gestern zum Werkstatthandbuch gegriffen.
Ein paar Teile lösen, Kühleinsatz rausnehmen und reinigen, das klingt alles ganz einfach. Zumindest so, wie es geschrieben steht.
Das Kühlmittel ablassen beherrsche ich inzwischen im Schlaf. Der Luftfilter ist auch schnell abgeschraubt. Danach wird es schwieriger. Auf der einen Seite des Kühlers soll man den Druckausgleichsbehälter abschrauben, samt Halterung, denn diese ist dem Herausziehen des Kühleinsatzes im Weg. Um die zwei Schrauben der Halterung lösen zu können, muss zuerst der Behälter selbst abgeschraubt werden. Das könnte man sich alles sparen, wenn der Einsatz auf der anderen Seite herausgenommen werden könnte. Aber das wäre zu einfach. Auf dieser Seite muss man lediglich den Auspuffkrümmer abschrauben. Das auch nur, weil in diesen aus dem Kühler ein Schlauch führt, der auf wenige Zentimeter einen 90° Knick macht. Deshalb kann man ihn nicht von seinen zwei Nippeln abziehen. Vom Kühlernippel zieht man ihn ab, indem man den Krümmer samt auf diesem sitzenden Nippel samt auf diesen gesteckten Schlauch wegnimmt. Die 4 Schrauben des Krümmers waren schwer zugänglich, der Schraubenschlüssel musste immer nach ein paar Millimeter gedreht werden. Nach diesen Vorbereitungsarbeiten ging es ans Eingemachte. Die Vorder- und Hinterwand des Kühlers entfernen. Wieder waren die Schrauben das geringste Problem. Aber die Wände saßen fest auf dem Kühler. Als diese glücklich los waren, hieß es, den Einsatz herausziehen. Weil sich der natürlich auf seine 20 cm Länge einfach so ziehen ließ… Aber auch das gelang schließlich. Die Enttäuschung war groß, die Kühlrohre waren fast komplett durchgängig. Das kann nicht die Ursache der Verstopfung gewesen sein. Trotzdem will ich sie in der Werkstatt reinigen lassen.
Auf dem Weg dorthin begegne ich dem lange vermissten Marco. Kein Wort, warum er noch nicht gekommen ist, stattdessen: „Oh, you break everything…“ Das Teil kann ich zum Reinigen in die Werkstatt bringen, aber muss vorher Konstantina im Büro Bescheid sagen. Die hängt entspannt in ihrem Sessel, nimmt mein Anliegen abwesend zur Kenntnis und wedelt mich mit den Hand hinaus. In der Werkstatt sitzen der andere Mechaniker und Grisu vor dem PC, eifrig bei einer Internetrecherche, allerdings nicht zu einem Motorthema. Als ich an der Reihe bin fragt er, ob ich das gleich wieder brauche, oder ob es morgen reicht. Natürlich reicht es morgen, ich seh ja, wie schwer sie gerade beschäftigt sind.
Den Krümmer baue ich auch noch ab und bring ihn zum Reinigen. Marco und der Mechaniker sind einer Meinung, mit Reinigen ist es da nicht mehr getan. Wenn der Wasserauslass im Krümmer zugehen würde, wäre das der Tod des Motors. Also im Shop einen neuen bestellen.

Bild des Tages: Kühlereinsatz Auslassseite

Sonntag, 6. Juli 2014

Sonntag 06.07.2014

Die Griechen gönnen uns kein Ausschlafen am Sonntag. Auf der Danai war Ruhe, dafür donnerte ein Laster nach dem anderen in die Marina und hinaus. Schwarzarbeit am Sonntag??? Den Rest des Tages herrschte Stille in der Marina.

Wäschewaschen und Beiboot putzen stand an. Danach hatten wir unter dem Schiff eine Seenlandschaft. 

Samstag, 5. Juli 2014

Samstag 05.07.2014

Ich fuhr schnell nach Lefkas, das Vorstag abholen. 75 € für alles. Und wieder waren die Astraßen vom Ostblock verstopft. Vereinzelt tauchten italienische, deutsche und österreichische Autos auf, natürlich kleinere und ältere Modelle. Hier wehte ein kräftiger, warmer Wind aus Ost. Zurück in der Marina wurde das Vorstag montiert und bis auf zwei die letzten Innenschienen der Rollanlage entfernt. Die übrigen beiden müssen wohl aufgebohrt werden. Das Lager unterm Schiff wird weiter komprimiert, jetzt habe ich auch eine Plastikplane zum Abdecken. Die provisorische Sonnensegelhochhaltekonstruktion wird durch ein festes Rohr optimiert und das war es für heute.
Nebenan wurde der zweite Rumpf mit Copper Coat gestrichen. Mit großen Rollen waren sie natürlich flott dabei. Und sie strichen einfach über die alten Schichten drüber, egal wie feucht die noch waren.

Und wer kam den ganzen Tag nicht vorbei, Marco. 

Freitag 04.07.2014

Da für heute 33° angesagt waren, legten wir einen weiteren Badetag ein. Das erste Schiff, dass vorbei kam, war die Solarwave. Zugegebenermaßen sah es langsam aus, wie sie daherkam. Aber als sie einem Motorboot mit Mast begegnete, war die Geschwindigkeit zumindest gleich. Nach einem kurzen Stopp in der Kuhbucht verschwand sie wieder Richtung Preveza. Diesmal war kein Kindertag und die Musikbeschallung vom Restaurant hielt sich in Grenzen.

Nach unserer Rückkehr hatte unser Nachbar bereits Copper Coat auf einem Rumpf. Es sah gut aus und war immer noch leicht klebrig.

Donnerstag, 3. Juli 2014

Mittwoch 02.07.2014

Blondi hatte die Rechnung auch heute nicht fertig. Sie hatte ganz vergessen zu fragen, wann wir denn angekommen sind. Unscharf habe ich im Hinterkopf, dass es letztes Jahr genauso abgelaufen ist.
Den Rest des Tages verbringen wir mit Warten auf Marco. Das kann dauern, wie wir wissen. Blicken lässt er sich nicht. Dass uns nicht langweilig wird, plündern wir die Tauschbibliothek in der Wassermarina. Einige Bücher haben Stempel bekannter Schiffe, die meisten Stempel sind von der Cinderella. Für die Cinderella hat unser Belgier ein Gebot abgegeben gehabt, dass den Vorbesitzern zu niedrig war. Letztlich haben sie etwas später es für weniger hergegeben.
Auch unsere alte Habanera hat einen neuen Besitzer.
Um unser Schiff zu verschönern wird das Steuerrad mit Schnürl überzogen. 25 Meter für einen der fünf Quadranten. Die wollen erst einmal nach und nach um das dünne Rohr gewickelt werden. Sämtliche Moskitonetze werden gewaschen und das alles bei über 30°. Erst am Nachmittag kommt Wind auf, dann aber so kräftig, dass wir die Sonnensegel einrollen müssen.
Bild des Tages: Gewickeltes Steuerrad 

Donnerstag 03.07.2014

Man glaube es kaum, Blondi hat die Rechnung fertig. Ich habe noch ein Guthaben, also müsste ich nichts zahlen. Aber bestimmte Summen sind wohl nicht „steuerpflichtig“ und sind bar zu entrichten. Insgesamt zahle ich pro Monat für den Kat 380 €. Da kann man nichts sagen.
Wir fuhren nach Lefkas zum Einkaufen. Der halbe Ostblock ist eingetroffen, konzentriert beim Lidl. Das Vorstag samt gebrochenem Terminal brachten wir bei den Mädels von CYS vorbei. Ich wurde die Treppe hinauf geschickt, zu einer Holländerin und einem Engländer. Beide sehr freundlich, hilfsbereit und wissend. Der Engländer meinte gleich, den Terminal zu kennen. Diese seien von einer französischen Firma vor vielen Jahren aus Taiwan importiert worden. Eine ganze Beneteau-Flotte habe auf der Jungfernfahrt von Frankreich zum Stützpunkt in Italien den Mast verloren. Er verwende Terminals aus Dänemark. Morgen könnte ich alles repariert abholen. Nur den gebrochenen Terminal würde er gerne als Anschauungsobjekt behalten.
Zurück am Schiff wird unser ausgelagertes Holz und Metall umgeschichtet, dass es abgedeckt mit einer Plastikfolie hier bleiben kann, wenn wir ins Wasser gehen.

Ein kräftiger Wind kommt auf, allerdings so warm, als würde man einen Föhn ins Gesicht gehalten bekommen. Bis spät in die Nacht hinein kühlt es kaum ab. 

Dienstag, 1. Juli 2014

Dienstag 01.07.2014

Als erstes muten wir heute alle Luken verschließen, da nebenan weiter gesandstrahlt wurde. Und der Wind stand für uns ungünstig. Ich sprach im Büro vor und bat um einen erneuten Besuch von Marco. Blondie im anderen Büro hatte natürlich nicht wie versprochen die Kostenübersicht fertig. Bis morgen will sie es erledigen.
Bis zum Nachmittag saßen wir im Schiff und lauschten dem Sandstrahler. Danach spülten wir den Sand von Deck, wobei der geringe Wasserdruck wenig hilfreich war. Unsere Nachbarn waren schlauer, sie hatten die Deckreinigung mitgebucht.
Alte Griechenlandfahrer werden sich erinnern, früher gab es lediglich zwei Biersorten hier, Amstel und Henninger. Amstel hat sich durchgehend gehalten, auf Henninger waren einige andere Marken gefolgt und ebenso wieder verschwunden. Jetzt kommen sie zurück, letztes Jahr Hellas Fix, dieses Jahr Henninger.

Bild des Tages: Wieder auferstandenes Bier