Donnerstag, 30. Mai 2013

Donnerstag 30.05.2013


Ari weckte uns mit dem großen Kran, mit dem er unseren Nachbarn zur Rechten abholte.
Nach den frustrierenden Ausflügen in die Bordelektrik widmete ich mich heute dem Schleifen. Das funktioniert immer. Zuvor bekam der Golf für den Kofferraum und die umgelegte Rückbank einen Schutzbelag aus dem Karton für den Außenborder zugeschnitten. Mit dem Dreieckschleifer wurden die Kielhinterkanten schön abgerundet. Mit dem Exzenterschleifer wurde das Copper Coat ober- und unterhalb der Rinne aufgeraut, um einen guten Haftgrund zu erlangen. Jürgen, Florian und Lothar unterbrachen den Arbeitsfluss. 

Mittwoch 29.05.2013


Nach dieser unruhigen Nacht ließen wir es langsam angehen. Wegen der Hitze war aus der linken Tanklüftung wieder Diesel ausgetreten. Da absehbar ist, dass es heiß wird, pumpten wir 1,5 Liter Diesel ab. Vorsichtshalber aus dem rechten Tank die gleiche Menge. Die linke Bugkammer wurde mein Aufenthaltsort für den Rest des Tages. Die Überlaminierung des Kabels wurde mit dem Multitool entfernt. Was dieses Laminat für einen Zweck erfüllen sollte, wurde nicht klar. Entlang des Kabels wurde etwas Spachtelmasse sichtbar, zu dick aufgetragen und deshalb mit einem Riss. Für den fall, dass auch wir ein zusätzliches Laminieren in Erwägung ziehen, habe ich die Fläche gleich mal angeschliffen. Das Kabel ließ sich jetzt etwas leichter durchziehen, zum Einfädeln eines neuen werden wir um ein Anheben der Relingsstütze nicht umhin kommen. Ein Test der Bilgepumpe in der Bugkammer bot sich an. Dabei fiel mir ein Schalter ohne Funktion auf. Er wurde mitsamt seinem Kabel entfernt. Um verfolgen zu können, wohin das Kabel führte, musste die Bugkammer komplett geleert werden, samt 4 Segeln, Anker und vielen Seilen.
Das Wetter blieb sonderbar. Jetzt mit Seewind aber extrem diesiger Luft bei 31°.
Dass kein Mensch von Waypoint vorbei kam, war ja klar…
Inzwischen ist es zu einer Wachablösung gekommen. Zu Beginn der Saison waren die Engländer in der Überzahl. Sie stehen auf unwirtliches Wetter. Jetzt sind die Deutschen dran. Beim Panos trat ein deutscher Alleinunterhalter auf und spielte das Beste aus dem Musikantenstadel.
Bild des Tages: Vom Laminat freigelegtes Kabel. 

Mittwoch, 29. Mai 2013

Dienstag 28.05.2013


Das was bisher die kälteste Nacht. 15°, da sind wieder Bettdecken angesagt. Bei einem großen Segelschiff in der Nachbarschaft wurde heute der Mast gestellt. Dazu kam extra ein Autokran angefahren. Zwei Stunden dauerte die Aktion mit dem Kran. Die Mannschaft von WayPoint war länger beschäftigt. Zwei haben gearbeitet, zwei hatten die Aufsicht. Am späten Nachmittag kam einer zu uns, wünschte uns einen guten Tag und meinte, er werde die nächsten Tage vorbei kommen und die Drähte ausmessen. Griechische Standartaussage halt…
Ich bin die Bedienungsanleitung des Außenborders durchgegangen. Es scheint, dass die Verriegelung erst beim Einlegen des Rückwärtsganges einschnappt. Da der Motor eine Startsicherung hat, kann ich den Rückwärtsgang aktuell nicht einlegen. Der externe Tank wurde wieder im Beiboot verstaut und selbiges hochgezogen. Danach versuchte ich mich erneut am neuen Positionslicht. In der Bugkammer kommen 12 Volt an, an der Lampe sind es 4 Volt. Das Kabel hat wohl einen gewissen Eigenwiderstand. Und sein Austausch ist mit großen Problemen verbunden. Ein neues Kabel an das alte binden und durchziehen wird wohl an der Enge des Durchgangs scheitern. Eine Möglichkeit ist, die Relingsstütze abzuschrauben. Es ist unklar, ob sich diese eine heben lässt, wenn die anderen 4 Stützen des Bugkorbes nicht auch gelöst sind. Weiter ist unklar, ob die Schrauben noch mal greifen, wenn wir sie wieder reindrehen. Die Muttern sind in der Bugkammer einlaminiert. Weitere Möglichkeit, in der Bugkammer das Laminat wegschneiden. Wir denken über eine Lösung nach.
Das Wetter spielt hier etwas verrückt. Angeblich dreht sich über dem Schwarzen Meer ein Hoch, dort sollte ein Tief sein. Hier brachte ein kräftiger Nordostwind fast 30°. Normalerweise holt dieser Wind die Kälte aus Russland. Obwohl die Luft klar und die Sicht gut ist, donnerte es ringsum und es zogen Schauer vorbei. In der Nacht wurde es richtig heftig, mit viel, viel Wind. Das Schiff war ständig am wackeln. Und es blieb 26° warm.
Bild des Tages: Yamaha Eierhandbok

Dienstag, 28. Mai 2013

Montag 27.05.2013



Im Nachgang zu gestrigen Beibootaktion wurden heute der Zusatztank und seine Abdeckung gesäubert. Der neue Außenborder hängt, allerdings schnappt die Verriegelung nicht ein, welche das Steigen des Propellers bei Rückwärtsfahrt verhindern soll. Da werde ich erst einmal die Betriebsanleitung lesen dürfen. Da das Beiboot unten bleibt, fällt weiteres Schleifen aus. Nicht dass ich das Beiboot mit Schleifstaub verunreinige. Als Alternative wollte ich was Leichtes angehen, das Wechseln des linken Positionslichtes. Von wegen… Schon das Abbauen gestaltete sich wegen einiger verrosteter Schrauben schwierig. Man möchte meinen, so ein Teil sei mit nur 2 Schrauben befestigt. Um es auf Distanz zur Befestigungsplatte zu halten, setzte Franzmann jeweils zwei zusätzliche Muttern zwischen Positionslicht und Halterung. Die beiden Kabelendschuhe zerbröselten bei Berührung. Wie sich herausstellte, hat Franzmann das ursprüngliche Kabel gekappt und mit einem dreiadrigen (warum auch immer drei Adern) überbrückt. Dieses dickere Kabel passte natürlich nicht durch die Halterung, weshalb er es zwischen Licht und Halterung quetschte, deshalb die Anstandshalter. Die Verbindung zum alten Kabel war eine Lüsterklemme, total verrottet. Das ursprüngliche Kabel barg weitere Probleme. Es verläuft durch eine Relingsstütze und kommt aus der Bugkammer. Da kann man doch nachschieben, dachte ich. Die Befestigung der Relingsstütze ist von innen überlaminiert. Eigentlich nicht dumm, weil es die Stabilität erhöht. Aber die französischen Helden haben wohl das Kabel mit überlaminiert. Ein Führungsrohr zur Relingsstütze zu verwenden wäre auch zu aufwendig gewesen. Mit einem kräftigen Draht habe ich nachgestochert und so die Durchführung so weit erweitert, dass das Kabel Zentimeter für Zentimeter raus gezogen werden konnte. Und Zentimeter für Zentimeter durfte ich es kürzen, da es schon beim Abisolieren abriss. In der Bugkammer war das Kabel wiederum mit einer Lüsterklemme an Durchgang zur Gästekabine verbunden. Eigentlich ein trockener Platz, trotzdem war alles verrostet. Die Schrauben der Lüsterklemme waren nicht mehr zu öffnen. Natürlich musste ich für den ganzen Zauber die Bugkammer ausräumen. Und dann kamen tatsächlich nacheinander zwei Franzosen vorbei und waren ganz angetan von diesem schönen Schiff französischer Bauart. Der einzige Lichtblick war Les. Er kam vorbei, nachdem ich ihn um etwas Epoxy für den Kiel-Rumpf Übergang gebeten hatte. Er bezieht inzwischen sein Epoxy von Behnke aus Berlin, wie ich auch. Und er ist ganz begeistert davon. Es bleibt sehr lange bearbeitbar, was die Schleiferei reduziert. Pro Tag kann man zwei Schichten auftrage, die dritte am nächsten Tag. Und man kann das Copper Coat ohne Primer und erneutes Anschleifen direkt auf das Epoxy streichen. Das klingt doch gut. Und zu Guter Letzt funktionierte das Internet nicht. In ein paar Tagen vielleicht, Probleme mit dem Provider, meinten sie im Büro. Das haben sie bereits bei unserer Ankunft erzählt.
Bilder des Tages: Verrostete Kontakte

Montag, 27. Mai 2013

Sonntag 26.05.2013


Heute war Ausschlafen angesagt. Soweit es die Kläffer und die schleifenden Nachbarn zuließen. Mit Internetzugang über das Marinarestaurant wurden Mails und Blog aktualisiert. Dann stand der Tausch des Außenborders auf dem Programm. Über Nacht haben wir ihn im Golf geparkt, nicht dass er Beine bekommt. Um das Beiboot abzusenken mussten wir eine erhöhte Unterlage zusammenstellen, da die Seile des Flaschenzuges auf eine jetzt nicht vorhandene Wasseroberfläche ausgerichtet sind. So gelagert wurde zunächst der alte Außenborder abgebaut, danach das Beiboot abgeschrubbt. So sauber war es noch nie. Mein Fahrrad wurde entrostet und belüftet. Lothar hatte es mit einem Schloss an sein Rad angekettet. Dachte ich… Das Schloss war nicht geschlossen, sondern als Tarnung angelegt. Einmal genau schauen und ich wäre schon seit langem mobil.
Bild des Tages: Das glänzende Beiboot

Sonntag, 26. Mai 2013

Samstag 25.05.2013


Obwohl wir direkt an der Hafenpromenade lagen war die Nacht erstaunlich ruhig. Keine laute Musik, lediglich ein paar Motorradroadies, die mit abmontiertem Auspuff PS-Größe vorgaukeln mussten. Nach einem Frühstück bei Sonnenaufgang wurde der Kleinwagen der Cinderellas beladen und mit drei Mann auf der Ladefläche trafen wir jedes Schlagloch auf dem Weg zum Flughafen.
Zurück an Bord wurde kurz aufgeräumt und danach fuhren wir zum Einkaufen nach Lefkas. Kaum beginnt die Touristenzeit, sitzen vor allen Geschäften Zigeuner und halten die Hand auf. In der Marina stand unsere Palette, gut verpackt. Saki fuhr uns die Pakete mit einem Handwagen zum Schiff, was mir einiges an Lauferei ersparte. Keine der zwei Schachteln hätte ich alleine tragen können, geschweige denn den Außenborder. Scheiben, Bücher, Copper Coat, Frühstücksflocken und vieles mehr fand seinen Weg in die Stauräume. Ein Schiffsputz war mehr als überfällig, Carola bediente den Schlauch, ich den Besen. Mechanisch lässt sich der Sand wohl am besten entfernen.
Viele Schiffe sind inzwischen im Wasser. Dafür stellten sie uns zwei Boote ans Heck. Ein großes Motorboot aus Limasoll, Zypern. Was soll man davon halten.
Über die letzte Woche habe ich Bilder für die einzelnen Tage eingestellt. Dank dafür an Tom, der viele schöne Bilder schoss.
Bild des Tages: Unsere Palette

Freitag, 24. Mai 2013

Freitag 24.05.2013


Geweckt wurden wir von der Fähre. Das Ablegen war trotz im Weg liegender Moorings und leicht auflandigem Wind kein Problem. Das Wetter hatte sich nicht gebessert, Wolken und gelegentliche Schauer begleiteten uns nach Lefkas. Im Stadthafen fanden wir im hintersten Eck eine Lücke und parkten ein. Ein älterer Deutscher nahm die Leine an, wusste aber nicht viel damit anzufangen. Wir unternahmen eine längere Wanderung ans Meer, welches durch den Westwind sehr aufgewühlt war. Der Sand im Wasser zauberte karibische Farben aufs Meer. Wegen des starken Westwinds und der hohen Wellen blieben wir des Komforts wegen hier und verzichteten auf eine holprige Überfahrt nach Preveza. Bei Vollmond gingen wir zu den Daltons zum Abendessen. Eine Portion Gyros sättigte uns beide.

Bild des Tages: Imbiss auf der Solarwave

Donnerstag, 23. Mai 2013

Donnerstag 23.05.2013


Über Nacht frischte der Wind immer wieder leicht auf und gelegentlich tröpfelte es. Insgesamt nichts ernsthaft bedrohliches, lediglich schlafraubend. Die Musik von gegenüber fiel da kaum mehr ins Gewicht. Den Tag verbrachten wir an der Mole. Das Wetter war durchwachsen mit vielen Wolken und immer wieder einem Tröpfeln. Der Wind hielt sich sehr in Grenzen. Bei einem Inselspaziergang sahen wir im Süden einen Segler ohne ein Reff dahinrauschen. Unser Weg führte bergauf und bergab, die Strände erreichten wir über Stichstraßen, jeden Abstieg zahlten wir mit einem Anstieg. Die Gegend ist recht hübsch und übersichtlich. Und die Einheimischen sind offen und freundlich. Am Abend zeigte sich der fast volle Mond und weckte Hoffnungen auf eine ruhige Nacht. Recht bald begann es zu regnen, aber dieses Mal gleich so heftig, dass sich Überlegungen erübrigten, das Fenster offen zu lassen. Vor dem Einschlafen musste eine Mücke erlegt werden.

Bild des Tages: Kramerladen auf Meganissi

Mittwoch 22.05.2013


Geweckt werden wir von einem Eselschrei. Die Nacht über hatten wir die bereits vermisste Geräuschkulisse aus Hundegebell und Motorradlärm von der Hafenstraße. Wir legen früh ab und fahren bei wolkigem Himmel nach Atakos. In einer kleinen Bucht waren dort gewaltige Felsabbrüche zu sehen. Teilweise sehr frisch. Wegen großer Tiefe wäre ein Ankern nur mit Landleine möglich, wenn überhaupt. Die Steilwände warfen ein gutes Echo zurück. Eine Bucht weiter lag ein Segler vor Anker. Ein Schild mit „Müllabladen Verboten“ ragte gerade noch aus einem Müllberg hervor. Bei ruhiger See ging es weiter. Insgesamt 50 Schiffe zählte ich in der Umgebung. Fähren und Fischerboote ausgenommen. An der Südküste von Meganissi besuchten wir mit dem Beiboot eine Höhle. Im Sommer sollen manchmal zwei vollbesetzte Ausflugsboote gleichzeitig auf einem kleinen Kiesstrandstreifen in ihrem Inneren anlegen. In unserem Zielhafen Vathi auf Meganissi waren alle normalen Hafenplätze belegt. Deshalb legten wir uns längs an eine Fischermole. Donner und leichtes Tröpfeln setzten erst nach dem Anlegen ein. Drei Gewitter zogen an uns vorbei und wir konnten bei Sonnenschein zu Abend essen. Das Wetter entwickelte sich nicht ganz so schlecht wie angekündigt. Das einzig aufregende war ein direkt neben uns wohnender Grieche. Der stürmte auf einmal zu uns und behauptete, wir würden seinen Fernsehempfang stören. Er habe telefoniert und plötzlich gehe der Fernseher nicht mehr. Also sein wir schuld und sollten abhauen. Seine Antenne hatte er auf seinem Dach montiert und der Sender stand auf einem Berg auf Lefkas. Wie unser flaches Schiff da stören sollte, war nicht nachvollziehbar. Selbst vorbeikommende Griechen quittierten die Auftritte unseres Nachbarn mit mitleidigem Lachen.
Bild des Tages: Anleger auf Meganissi mit Haus des gestörten Fernsehempfangs

Dienstag, 21. Mai 2013

Dienstag 21.05.2013


Der Morgen begann sehr diesig. Nach entspanntem Frühstück legten wir ab und suchten die nächste Bucht auf, vorbei an einer ehemaligen Hippiesiedlung. Die haben inzwischen Land erworben und feste Häuser gebaut. Ihr Hausstrand ist schön gelegen und mit einem Restaurant ausgestattet. Die weitere Küste Ithakas hat viele schöne kleine Buchten. Allerdings sind die nicht ungefährlich. Ithaka ist eine Steininsel mit schichtweißem Aufbau. Wie bei einem Schneebrett rutscht dann und wann eine obere Schicht ab und begräbt einen Strand unter sich. In einer uns bereits bekannten Ankerbucht fällt der Anker auf 10 Meter und die Landleine wird an einer Pinie festgebunden. Ein kleines Wäldchen aus Pinien und Eukalyptus säumt das Ufer. Die Windstille lässt es rasch heiß werden. Bis aus Süden hohe Wolken aufziehen. Gegen Abend fahren wir weiter nach Vathi und ankern vor der Tankstelle, wie üblich. Mit dem Beiboot legen wir an einem Strändchen an und wandern die Hafenpromenade ab. Wieder ein Touristenort mit vielen Tavernen und Geschäften. Essen gibt es bei Nikos in einer Seitenstraße. Kaum sind wir zurück am Schiff dreht der Wind um 180° und schläft ein.

Bild des Tages: Anleger der Ratteninsel

Montag 20.05.2013


Die Nacht wurde windstill, die Nachbarn blieben auf Distanz. Als wir unseren Anker aufholten, kam der bayerische Zweitanker mit hoch. Um ihnen das gleichzeitige Bergen zweier Anker zu ersparen, fuhren wir ihnen ihren Anker direkt ans Schiff zur Übergabe. Bei wolkigem Wetter ging es in die Straße zwischen Ithaka und Kefalonia. Als der Wind auffrischte zerpflückte es die Wolken und die Paneele brachten vollen Ladestrom. Bei Wind im Schatten im Cockpit war es frisch, im Windschatten auf dem Vorschiff heiß. Nach Rundung der Südspitze Ithakas flaute der Wind ab und kam aus den unterschiedlichsten Richtungen. Nach direktem Kurs aufs Land eröffnete sich plötzlich eine schmale Durchfahrt und wir hatten die Ratteninsel erreicht. Am kleinen Anleger ergatterten wir den letzten Platz hinter einem kleinen Fischerboot. Zwei österreichische Segler lagen am kurzen Steg. Mit Farbe war auf den Anleger gesprüht: No Garbage, No Nudism. Rats!! Letztere sollen groß wie Katzen sein und frech an Bord kommen. Bei einer kurzen Inselwanderung bestieg ich den höchsten Stein der Insel. Die Büsche ringsum wuchsen höher als der Stein. Unzählige große, hoch hängende Spinnennetze erschwerten das Vorwärtskommen. Wegen der umliegenden hohen Hügel verschwand die Sonne relativ rasch. Am Abend drehte der Wind und frischte kräftig auf. Wir brachten alle Fender und zwei Autoreifen aus. Irgendwann wehte es sogar ein Glas Retsina vom Tisch. Eine Poseidon geopferte Flasche Rotwein mit Botschaft an selbigen traf diesen wohl am Kopf. Der Wind wurde nicht schwächer. Einer der Österreicher wurde kräftig an die Mole gedrückt. Michi brachte zusammen mit dem griechischen Fischer in einer wagemutigen Aktion deren Anker nach Luv aus, um so den Bug vom Beton weg zu ziehen. Das klappte natürlich nicht besonders gut, weil sich der Anker nicht eingraben konnte. Ab einer gewissen (kurzen) Entfernung vom Schiff entwickelte die Ankerkette einen solchen Zug, dass es den Anker vom Fischerboot riss. Irgendwann wurde der Wind schwächer. Die Nachtruhe wurde noch einmal vom ablegenden Fischer gestört.

Bild des Tages: Gefangener Fremdanker

Montag, 20. Mai 2013

Sonntag 19.05.2013


Durch die Ankerwinsch und das Pfeifen einiger Alarme wurden wir geweckt. Frühstück gab es unterwegs. Zwischen Lefkas und Meganissi hindurch ging es Richtung Kefalonia. Ich vertrieb mir die Zeit mit Fliegenjagd. Die Überfahrt blieb ruhig mit mäßigem Wind und trüber Sicht. Von Italien kommend querten viele Frachter und Fähren Richtung Patras. Ein kleines englisches Segelschiff hatte uns motorend überholt und blieb zwischen Ithaka und Kefalonia liegen. Ein Sunsailer war schneller dort als wir und schleppte ihn nach Phiskardo. Wir hatten dort bereits mit Landleine am Nordufer festgemacht. Im Sommer soll hier kein Platz frei sein, alles durch dicke italienische Motorboote belegt. An 75 m Ankerkette hängend war unser Heck nur wenige Meter vom Ufer entfernt. Bei einem Landgang durch den Ort zeigte sich dieser sehr touristisch ausgerichtet. Malerisch sind die Lokale direkt am Wasser schon. Viel mehr Ort als Lokale, Geschäfte und Zimmer to let gibt es nicht. Entlang der Uferstraße fanden wir viele schön gelegene Häuser, teilweise mit Pool und privatem Meerzugang. Eine tief ins Land reichende Bucht wäre ein sehr ruhiger Ankerplatz gewesen. Während des Abendessens unterhielt uns eine Crew aus Bayern (unter französischer Flagge) mit ihrem Anlegemanöver. War natürlich nicht ganz einfach, mit etwas Seitenwind. Sie machten sich das Leben selber schwer, die Landleine brachten sie rudernd aus, gegen den Wind und von der Leine immer wieder zurückgezogen. Endlich warf sich einer heldenhaft ans Ufer und schürfte sich kräftig die Scheinbeine auf. Geholfen hat es nichts, der Wind zog das Schiff zur Seite, bevor er das Seil verknoten konnte. Hätte er es sich um den Bauch gebunden und mit den Händen festgekrallt, vielleicht, vielleicht… Irgendwann kamen sie auf den Trichter, die Leine zuerst an Land festzumachen und dem Schiff entgegen zurudern. Blieb das Problem, dass sie zu wenig Ankerkette steckten. Das Problem wurde akut, als sie schon an Land beim Essen saßen. Auf einmal lagen sie an ihrem anderen Nachbarn. Nach hektischem Zurückrudern wurde die Ankerkette eingeholt. Gaaanz vorsichtig, dass er nicht weiter ausreißt. Auf der Badeplattform wurde eine völlig verdrehte und verknotete Leine klar gemacht. Der Zweck erschloss etwas später. Sie brachten einen Zweitanker aus. Auch nicht weit genug vom Schiff entfernt, als dass er wirklich hätte halten können. Irgendwann wurde es dem Magister zu viel und er griff helfend ein. Der Zweitanker wurde bei uns zwischengelagert, der Anker an der Kette neu ausgebracht. Trotzdem hängten wir an ihrer Seite für die Nacht Fender raus, sollte der Wind drehen und sie sich uns nähern.

Bild des Tages: Fiskardo

Samstag, 18. Mai 2013

Samstag 18.05.2013


Heute sind wir von alleine früh aufgestanden. Tom und Gernot wollten vom Flughafen abgeholt werden. Fast pünktlich sind sie angekommen. Trotz unseres verschmutzten Decks zogen sie das Cockpit dem Marinalokal vor. Sie bekamen das volle Programm geboten. Unser großer Nachbar mit seinem über 20 m langem Zweimaster wurde vom großen Kran abgeholt. Ari musste Millimeterarbeit leisten, um die Kurve zu bekommen. Nebenbei ging ich zu Saki, um ihn zu bitten die Palette abzudecken, wenn sie denn kommen sollte. Er wusste schon, dass sie bereits in Preveza sein und wohl noch heute geliefert werden sollte. Leider zu spät für uns. Als der Abholungszeitpunkt näher rückte, fuhren wir unser Gepäck zur Wassermarina. Die Solars foppten uns. Statt am Tankstellensteg festzumachen, legten sie am äußersten Ende des langen Stegs an. Statt ein paar Meter wurde es ein langer Marsch an Bord. Schon bei der Kanalausfahrt war das Wasser überraschend klar. Eine Turtel schwamm am Heck vorbei, deutlich sichtbar. Vielleicht waren wir zu sehr das trübe Wasser des ambrakischen Golfes gewohnt. Während wir die Kabinen bezogen nahm der Magister eine Abkürzung an den letzten Bojen vorbei. Zum Einstieg gab es Nudelsalat als Snack. Punktgenau waren wir um 14.00 an der Brücke. Der Kanal wurde im Sauseschritt durchfahren, da es langweilig ist, die ganze Zeit am Ruder stehen zu müssen. Eine Flottille Holiday Sailers kam uns entgegen. Die Müllgruben von Lefkas brannten nicht mehr, ihr Geruch lag uns trotzdem einige Zeit in der Nase. In der One Tree Bay fiel der Anker in Sandgrund und es war Ruhe. Die tapfereren Besatzungsmitglieder sprangen ins 18° C kalte Wasser. Zwei Nachbarn hatten wir, am Ufer bauten Griechen zwei Zelte auf, um über Nacht zu fischen. Eine stellte Campingleuchten um sein Zelt, wie zu einem Zauberritual. Pünktlich um 16.15 drehte der Wind. Die Cindis kamen kurz zum Besuch vorbei uns um 23.00 gings ins Bett.

Bild des Tages: One Tree Bay

Freitag, 17. Mai 2013

Freitag 17.05.2013


Diese Nacht lief Rantanplan zu alter Form auf. Stundenlang bellte er seinen eigenen Schwanz an. Er plant wohl eine Karriere als Alleinunterhalter.
Mit Sakis Hilfe konnte ich einen gestrigen Anruf klären. Da wollte jemand die Marina sprechen, es ging um die Anlieferung meiner Palette. Es stellte sich heraus, dass die meine Steuernummer wissen wollen. Ohne Steuernummer im Papier keine Auslieferung. Wenn sie mal bei anderen Steuersachen genauso pingelig wären. Saki hat es auch nicht verstanden, da die Palette ja an einen Privatmann geliefert wurde und zudem bereits bezahlte und versteuerte Waren enthält.
Die letzten Schleifschneisen standen an. Es war meine erste Stemmeisenlinie. Vorsichtig habe ich viel Spachtel stehen lassen. Das war sehr mühsam für die Elektrofeile. Zu mühsam fand ich, und habe mit dem Stemmeisen nachgearbeitet. Beim Schleifen hatte ich zeitweise Glück und der Wind kam mal aus Ost. Für 5 Minuten, dann drehte er auf Süd, oder Nord oder was auch immer. Die Luft kommt weiter aus der Sahara und ist sandig-trüb.
Morgen beginnt unser einwöchiger Urlaub auf der Solarwave. Mal sehen, wohin sie uns bringen und ob wir von dort Blogeinträge einstellen können.
Bild des Tages: So können ein paar Tropfen ein Schiff  verdrecken. 

Donnerstag, 16. Mai 2013

Donnerstag 16.05.2013


Gestern Abend waren wir wieder bei Thalia. Ihr ist schon wieder ein Bekannter verstorben. Und auf der Hafenpromenade war kaum mehr jemand unterwegs.
Es wird anscheinend zur Regel, dass uns des nächtens ein Tröpfeln weckt. Diesmal war es um 02.00 Uhr. Und wieder haben wir nach einer gewissen Zeit die Luken und Türen geschlossen, um dadurch das rasche Ende des Tröpfelns herbeizuführen.
Heute packten wir mal wieder alten Krempel ins Auto und fuhren zum Seglerflohmarkt nach Vlycho. Wir wurden tatsächlich einiges los. Eine Kiste, der lecke Hochdruckreiniger und die Mikrowelle blieben dort. Zwischenzeitlich drehte der Wind auf Süd und es fielen einige Tropfen. Das bedeutet, Sandflecken überall. Wir unternahmen einen Abstecher zu einem Campingplatz am Ende der Vlycho-Bucht, Clausis Ziel für den Sommer. Die Anfahrt ist Griechenland-typisch, der Platz selbst ebenfalls.
Bild des Tages: Nachtrag zu gestern, Schnee auf den Bergen.

Mittwoch, 15. Mai 2013

Mittwoch 15.05.2013


Heute gab Ari unseren Wecker. Mit einem lauten Hupen kündigte er die Inbetriebnahme des großen Krans neben uns an. Gleich darauf heulte der Diesel auf. Zwei große Kats gingen heute ins Wasser.
Zwei Seiten sind von Spachtelmasse befreit und rund geschliffen, bei den beiden anderen fehlt der über Kopf Schliff. Wo der Exzenterschleifer scheiterte beseitigte die Elektrofeile die letzten Spachtelreste.
Es wurde der erste Tag mit guter Sicht und ohne Wolken im Gebirge. Dort liegt immer noch Schnee.
Am Abend besuchten wir die Solars. Sie hatten ein Deckenpaneel in ihrem Arbeitstisch verarbeitet, welcher jetzt unserer war. Jetzt hat er keine Platte mehr…

Dienstag, 14. Mai 2013

Dienstag 14.05.2013


Was gestern tagsüber nicht von oben kam, weckte uns um 03.00 morgens. Das Tröpfeln war genau an der Grenze, dass wir lange überlegten, ob wir Fenster und Eingangstüre schließen sollten. Als es nach 20 Minuten immer noch tröpfelte entschlossen wir uns zum Schließen. Und prompt fiel kein Tropfen mehr.
Tagsüber war wieder Klopfen angesagt. Die letzte Linie. Danach begann ich, die mit dem Stemmeisen gezogenen Furchen zumindest von unten glatt zu schleifen. Die obere Hälfte wird wieder über Kopf Arbeit.
Bild des Tages: Kiel-Rumpfübergang von Spachtel befreit 

Montag 13.05.2013


Schon früh trieb uns ein Regenschauer aus dem Bett. Für den ganzen Tag waren Regen und starker Wind angekündigt. Vom Regen blieben wir abgesehen von ein paar Tropfen verschont. Gestürmt hat es kräftig. Bei jedem Knartzen im Rigg ging ein besorgter Blick nach oben. Der Wind verdarb uns auch die Arbeitslaune. Es war richtig kalt und außerdem blies er jedes Werkzeug davon.
Da wollte doch tatsächlich ein Frosch an Bord. Kurz vor der Badeplattform hat ihn der Mut verlassen und er versteckte sich zwischen Leiter und Plastikpolster. Am nächsten Morgen war er verschwunden. So hoch wie er auf der Leiter war, hätten wir maximal hohen Luftdruck und schönstes Wetter haben müssen.
Bild des Tages: Frosch auf der Leiter

Sonntag, 12. Mai 2013

Sonntag 12.05.2013


Unsere Hoffnung auf ein ruhiges Ausschlafen wurde von Ari und seinem Kran zerstört. Eines 56er Hanse wurde notfallmäßig raus gehoben, nachdem sie erst diese Woche ins Wasser gekommen war. Das erste Opfer des Lefkas-Kanal. Die Hanse hat aber auch über 2 Meter Tiefgang. Damit in den Kanal zu fahren ist schon mutig.
Den Tag verbringe ich erneut mit Stemmeisen und Hammer. Drei Seiten sind fertig.
Bild des Tages: Liebe Schreiner, Ihr hättet mir auch noch sagen können, wie rum man den Hammer halten soll. Meine Finger hätten es Euch gedankt. 

Samstag 11.05.2013


Nach einigen kleinen Um- und Aufräumarbeiten wurde der Rumpf erneut mit Hammer und Stemmeisen bearbeitet. Seltsamerweise erfordert jede Rumpfseite eine andere Technik. Mal geht es schneller, wenn man quer schlägt, mal, wenn man von oben und unten ansetzt. Genau das richtige für einen Grobmotoriker. Das war es dann mit uns liebe Harrer Schreiner. Meine Berufung liegt bei den Steinmetzen, meine Zukunft ist in Straubing…
Am Abend trafen wir uns in Preveza mit den Solars und den neuen Cindis. Alle waren recht müde vom vielen Arbeiten. Anscheinend auch die Griechen, es war wenig los auf den Straßen.
Video des Tages: Klopfzeichen in der Marina

Freitag, 10. Mai 2013

Freitag 10.05.2013


Gestern war unser erster Besuch bei Thalia fällig. Wir wurden auf den neuesten Stand gebracht, was Todesfälle und zugemachte Geschäfte anging. Sie hoffe auf mehr Gäste dieses Jahr. Man erzähle sich, es würden viele kommen. Mit den Griechen sei ja nicht mehr zu rechnen. Die würden mit ihr schon um den Preis des griechischen Salates handeln wollen. Dabei habe sie die Preise seit 4 Jahren nicht erhöht. An der Hafenmauer lagen viele Schiffe längsseits, ohne Besatzung. Ein paar alte Bekannte waren dabei.
Geweckt wurden wir erneut unsanft. Die Cinderella neben uns kam ins Wasser und zuvor mussten Aris Handlanger eine Menge Unrat aus dem Weg räumen. So wurde ein leerer Farbeimer mit dem Gabelstapler entfernt. Am Abend kam ein anderer Kat auf den Cinderella Platz. Dessen Unterwasserschiff ähnelte einem Korallenriff, trotz lang dauerndem Einsatz des Hochdruckreinigers. Bei uns war wieder Schleifen angesagt. Die letzte Schneise über Kopf. Dem Rest in der Rundung rückte ich mit dem Stemmeisen zu Leibe. Welch Glück, dass mir die Haarer Schreiner in einem Kurzlehrgang vor der Abreise gezeigt haben, wie man ein Stemmeisen richtig rum hält. Es soll ja Stahlbetonschiffe geben. Unseres ist zumindest in Hinblick auf die äußere Schicht betongehärtet. Da wünscht man sich doch tatsächlich einen Bohrhammer.
Bild des Tages: Stemmeisenarbeit

Donnerstag, 9. Mai 2013

Donnerstag 09.05.2013


Heute wurden wir durch lautes Klopfen an den Rumpf geweckt. Jürgen ist wieder da. Am Dienstag ist wer mit dem Auto angekommen, aus Hamburg. In 16 Stunden hat er es bis Ancona geschafft. Gerade als ich die Schleifmaschine angeworfen habe, kommt der Waypoint-Mensch für das kaputte Vorstag. Er betrachtet die Sache locker ohne das Schiff zu betreten. Die nächsten Tage werde sein Chef vorbei kommen und Maß nehmen. Da hatte ich mit Ostwind gerechnet, dass mir beim Überkopfschleifen der Dreck aus dem Gesicht geweht wird. Trotz Ostwind wirbelt es den Dreck überall hin, nur nicht weg von mir. Schließlich kommt der übliche Westwind auf und zumindest die anderen beiden Furchen gehen leicht von der Hand. Der übrig gebliebenen Spachtelmasse in der Rundung rücke ich zunächst mit Hammer und Meißel zu Leibe. Ein mühsames Geschäft, wenn auch staubfrei. Als Wunderwaffe entpuppt sich die elektrische Feile. Mit 40er Schleifpapier und auf niedrigster Stufe pulverisiert sie die Spachtelmasse. Carola näht inzwischen neue Moskitonetze für die Luken. Sonne und Staub ließen die alten brüchig werden. Erst ein erneutes Gewitter kann die Arbeit stoppen. 

Mittwoch, 8. Mai 2013

Mittwoch 08.05.2013


Die wacklige Internetverbindung über die Nachbarmarina hat mich gestern zumindest den Blog aktualisieren lassen.
Heute hatten wir Erfolg bei unserem zweiten Einkaufsversuch in Lefkas. Erwartungsgemäß war alles sehr voll. Die Preise haben etwas angezogen. Diesel ist jedoch billig, 1,32 €. Schleiftechnisch habe ich gerade eine neue Furche geschafft, dann begann es zu gewittern. Sind wir nicht später hierher gekommen, um durchgehend schönes Wetter zum Arbeiten zu haben?

Dienstag, 7. Mai 2013

Dienstag 07.05.2013


Der Alltag hat uns wieder. Ari weckt uns mit der Hupe des Krans. Im Marinabüro erkundige ich mich nach der Sache mit dem gerissenen Vorstag. Sie wollten jemand vorbei schicken. Der kam recht bald und berichtete, dass er im Winter bei 70 Schiffen die Segel entfernt habe, ohne Probleme, bis auf die Habanera. Sie hätten das Genuafall gelöst und es hätte sich nichts bewegt. Jetzt späht er wie ich gestern mit dem Fernglas nach oben und sucht den Stagstumpen. Da muss er wohl jemand anderes vorbeischicken. Wir starten zu einem Einkauf nach Lefkas. Vergebens, alles hat geschlossen. Bis auf die Bäcker. Am Schiff schleife ich die nächste Schneise in den Rumpf. Da war was mit über Kopf-Schleifen. Zumindest stimmt die Windrichtung und der Dreck wird von mir weg geblasen. Positiv, unsere Spachtelmasse hat sich fest mit dem Untergrund verbunden, bröselt nicht weg und ist überall trocken. Negativ, sie ist sehr hart und dementsprechend mühsam ist das Schleifen.
Ärger bereitet das Internet. Die Marina hat Probleme mit ihrem Provider. Auch im Marina-Lokal habe ich kein Glück. Ich versuche es mit der Nachbarmarina. 

Montag 06.05.2013


Heute ist Ostermontag und somit dürfen wir ausschlafen. Kleidung, Werkzeug, und allerlei Kleinkram werden verstaut. Der letzte Staub wird aus dem Schiff gewischt.
Unser Verdacht bestätigt sich, das Vorstag ist ab. Oberhalb der Genua ragt ein Ende zum Mast, zeigt der Blick durchs Fernglas. Vorsichtshalber lege ich das Spinackerfall zur Verstärkung auf den Bugbeschlag. Zumindest informieren hätte uns die Marina können. Da sonst nichts ansteht beginne ich mit dem Schleifen. Als erstes bockt die Schleifmaschine. Mal läuft sie, mal läuft sie nicht. Nach dem Aufschrauben des Gehäuses und einem Probestart zeigt sich der Ort des Fehlers durch Funkenschlag. Ein Kontakt ist einfach so aus seiner Klemme geschlüpft. Reingesteckt und die Maschine läuft. Um die Spachtelmasse aus der Rundung zwischen Kiel und Rumpf zu bekommen, habe ich mir von der Schlosserei in Haar zwei kleine Wasserrohre anschärfen lassen, um sie als Stemmeisen zu benutzen. Im Prinzip keine schlechte Idee. Leider ist das Material zu weich. Oder die Spachtelmasse zu fest. Wenige Schläge genügen und der scharfe Rand biegt sich nach Innen. Ein normales Stemmeisen hilft weiter. Aber als erstes wird an einer Kielaußenseite entlang bis aufs GFK geschliffen. Damit ist die letzte 40er Schleifscheibe hinüber und der Tag eh vorüber. Und diesmal habe ich zum Schleifstaubabwaschen warmes Wasser.
Wie gestern ist es schwül und 31° C heiß. Immer wieder tröpfelt es leicht.

Sonntag 05.05.2013


Nach einer ruhigen Nacht wachen wir auf, bevor der Wecker läutet. Wir packen ein und gehen an Deck, um einen ersten Blick auf die griechischen Inseln zu werfen. Die Berge des albanischen Festlandes sind schneebedeckt. Von der Engstelle zwischen Korfu und Albanien brauchen wir über eine Stunde bis Igoumenitsa. Damit kommen wir verspätet an. Der Ausbau der Straße nach Preveza ist natürlich noch nicht abgeschlossen. Kreuz und quer werden wir von einem Provisorium auf das andere geleitet. Auf halber Strecke werden wir durch Ligia gezwungen, unserem ehemaligen Urlaubsort. An diesem Teil der Hauptstraße war schon seit Jahren die Hälfte weggespült worden. Der starke Winterregen hat wohl die andere Hälfte erledigt. In Preveza besuchen wir die Solarwave. Zu dritt sind sie fleißig am Arbeiten. Ein Ende scheint nicht in Sicht. Die Stadt ist wie die Straßen ausgestorben. Es bestätigt sich unser Verdacht, es ist Ostern. Schlecht für uns, das ist der einzige Tag, an dem Panos zu hat. Heike hilft uns mit einem Brot über die Runden. Immer wieder wird in die Luft geschossen, als Signal, dass das Lamm fertig gegrillt ist. In der Marina steht als erstes ein Großputz an. Das Deck ist rot von Saharasand. Und der Wasserdruck auf dem Schlauch ist ein Trauerspiel. Mit einer Hand spritzen, mit der anderen Schrubben, anders geht es nicht. Carola befreit das Innere vom Staub, bevor wir das Auto ausräumen. Kaumist der letzte Karton an Bord, beginnt es zu regnen. Das sollte uns zu denken geben. Laut Heike hat es in den letzten Wochen gerade einmal geregnet. Da sich alles sehr hingezogen hat, ist in den Duschen das warme Wasser verbraucht. Bei 30° C nicht ganz so schlimm.
Übler sind die losen Achterstage und das lose Vorstag. Die Marina wollte wegen „Gefährdung der anderen Schiffe“ unsere Genua abmontieren, für 60 €. Sie ist wieder drauf, oder eher noch. Irgendetwas haben sie da verbockt.
Rantanplan ist weiter an die Schnur gelegt und schläft den ganzen Tag. In der Nacht muss er ja bellen. Nicht nur er verdarb uns die Nachtruhe. Um 02.30 weckte uns ein Tröpfeln. Als es aufs deck zu prasseln begann, eilten wir durchs Schiff, entfernten die Moskitonetze und schlossen alle Luken. Nach 5 Minuten war der Regen vorbei.
Bild des Tages: Warten auf die Öffnung der Rampe

Samstag 04.05.2013


In Österreich ist Maikäferalarm. Alle 4 Jahre fallen sie ein. Für 1 Liter Maikäfer zahlt der Wertstoffhof 1 €.
Wir sind schon um 19.00 gestartet. Verkehr war keiner. Am Brenner hatte es 13°, um Schnee oder Eis mussten wir uns dieses Jahr keine Sorgen machen. Ein paar Schauer waren kein größeres Problem. Bis Bozen war Ö3 zu empfangen, Nacht wurde es in Rovereto. Bis Verona waren mehr Deutsche als Italiener unterwegs, viele Porsche und sogar ein R8. Auf der Strecke Richtung Venedig überholten uns unzählige Schweizer. Segler, die nach Kroatien wollen?? Ein halt an einer Raststätte löste das Rätsel. Die Insassen waren osteuropäisch sprechende aufgetakelte Mädels und ihre Beschützer. Die Umgehungsautobahn um Venedig war dem Navi unbekannt. Er führte uns durch die Pampa und jedes Mal wenn wir eine Straße kreuzten, forderte er uns zum Abbiegen auf. Oder wir sollten im nächsten Kreisverkehr die zweite Ausfahrt nehmen. In Triest führte er uns dafür über alte Straßen direkt zum Hafen. Mitten im Industriehafen fahren die Minoan-Fähren ab. Die letzte versteckte Abzweigung wird durch eine kleine Papptafel mit Minoan-Symbol angekündigt. Die Büros sind in Container untergebracht. Die Ankömmlinge aus Griechenland wurden von der italienischen Polizei richtig gefilzt. Wenn auch nicht sehr effektiv. Gefunden haben sie nichts, auch nicht der Drogenhund. Fast alle mussten ihre Koffer ausladen, rein gesehen hat keiner. Wir durften früher an Bord als erwartet und gingen gleich ins Bett.
Wir haben bis 10.00 geschlafen und wurden vom Klappern des Schiffes geweckt. Es wurde in Italien gebaut und von einer italienischen Gesellschaft betrieben. Da kommt man ins Grübeln. Unser Duschabfluss ist verstopft und wird prompt repariert. An Bord sind wenige Touristen, wobei wir den Altersdurchschnitt gewaltig senken. Es ist auf der ganzen Strecke sehr diesig und wir sehen kaum andere Schiffe. Vor der Hafeneinfahrt in Ancona muss die Fähre dreimal eine 90° Kurve hinlegen, im Hafenbecken darf sie sich auf der Stelle um 180° drehen. Ein Gummifender an der Mole wird kräftig gequetscht und behält einiges an weißer Farbe. 50 PKW, 20 LKW und 30 Camper kommen an Bord. Und 3 italienische Radfahrer.
Bild des Tages: Wartende in Ancona

Freitag, 3. Mai 2013

Freitag 03.05.2013


Dieser Tag dient der Erholung. Das Wetter ist dafür ideal. Sonnenschein, 10° C, was will man mehr. Der Blog wird aktualisiert und Mails beantwortet. Die Solarwave ist tatsächlich am Tag der Arbeit ins Wasser gegangen. So wie ihr Cockpit mit Werkzeug und anderem verstellt war, hätten wir damit nicht gerechnet. Am Nachmittag wollen wir Vorräte für die Fähre kaufen und am Abend werden wir nach Triest aufbrechen. 

Donnerstag 02.05.2013


Das letzte Ausräumen ging wieder nicht so leicht von der Hand, wie geplant. Der Golf ist nicht bis unters Dach voll. Aber einfach reinstellen ohne auf optimale Raumausfüllung zu achten hätte dazu geführt, dass der Beifahrersitz für Carola nicht frei gewesen wäre.
Bei der Wohnungsabnahme gab es Probleme, wen überrascht es. Wir hätten den Boden rausnehmen sollen. Glücklicherweise hatten wir eine Aktennotiz von der Übergabe im herbst, dass der Boden unverändert zurückzugeben ist. Diese Aussage ist für uns eindeutig. Was nachkommt, wir werden sehn. Um 14.00 kamen wir schließlich weg aus Haar. Bei erstaunlich viel Verkehr kamen wir ohne Stau durch In Kufstein füllten wir den Tank mit günstigem Diesel (1,33 €). Nach 2,5 Std. waren wir in Flaurling. 

Mittwoch 01.05.2013


Eigentlich hätte es ein geruhsamer Tag werden sollen. Dass wir 4 Tage für das Einpacken und Auslagern benötigen war eine unschöne Überraschung. Viele Schachteln und etliche Möbelstücke verschwanden bei Michaela im Kellerabteil. Wegen einem Stuhl musste ich eine vierte Fahrt einlegen. Am Feiertag war wenig Verkehr, allerdings verbaute mir das Maibaumaufstellen in Ottendichl die schnellste Strecke. Auch hier erwies sich der Navi als sehr hilfreich. Bei der vierten Fahrt kannte ich dann den Weg. Entgegen der ursprünglichen Planung nächtigten wir nicht auf einer auf dem Boden liegenden Matratze, sondern fuhren diese noch am Abend zu meinen Eltern, lagerten sie ein und verbrachten dort eine entspannte Nacht.
Bild des Tages: Erstaunlicherweise benötigten wir nicht alle Kartons. Der Schaukelstuhl war der Grund für die zusätzliche Fahrt.