Geweckt werden wir von einem Eselschrei. Die Nacht über
hatten wir die bereits vermisste Geräuschkulisse aus Hundegebell und Motorradlärm
von der Hafenstraße. Wir legen früh ab und fahren bei wolkigem Himmel nach
Atakos. In einer kleinen Bucht waren dort gewaltige Felsabbrüche zu sehen.
Teilweise sehr frisch. Wegen großer Tiefe wäre ein Ankern nur mit Landleine
möglich, wenn überhaupt. Die Steilwände warfen ein gutes Echo zurück. Eine
Bucht weiter lag ein Segler vor Anker. Ein Schild mit „Müllabladen Verboten“
ragte gerade noch aus einem Müllberg hervor. Bei ruhiger See ging es weiter. Insgesamt
50 Schiffe zählte ich in der Umgebung. Fähren und Fischerboote ausgenommen. An
der Südküste von Meganissi besuchten wir mit dem Beiboot eine Höhle. Im Sommer
sollen manchmal zwei vollbesetzte Ausflugsboote gleichzeitig auf einem kleinen
Kiesstrandstreifen in ihrem Inneren anlegen. In unserem Zielhafen Vathi auf
Meganissi waren alle normalen Hafenplätze belegt. Deshalb legten wir uns längs
an eine Fischermole. Donner und leichtes Tröpfeln setzten erst nach dem Anlegen
ein. Drei Gewitter zogen an uns vorbei und wir konnten bei Sonnenschein zu Abend
essen. Das Wetter entwickelte sich nicht ganz so schlecht wie angekündigt. Das
einzig aufregende war ein direkt neben uns wohnender Grieche. Der stürmte auf
einmal zu uns und behauptete, wir würden seinen Fernsehempfang stören. Er habe
telefoniert und plötzlich gehe der Fernseher nicht mehr. Also sein wir schuld
und sollten abhauen. Seine Antenne hatte er auf seinem Dach montiert und der Sender
stand auf einem Berg auf Lefkas. Wie unser flaches Schiff da stören sollte, war
nicht nachvollziehbar. Selbst vorbeikommende Griechen quittierten die Auftritte
unseres Nachbarn mit mitleidigem Lachen.
Bild des Tages: Anleger auf Meganissi mit Haus des gestörten Fernsehempfangs
Bild des Tages: Anleger auf Meganissi mit Haus des gestörten Fernsehempfangs
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