Freitag, 31. Mai 2019

Donnerstag 30.05.2019


Les bleibt auch heute verschwunden.
Das Schiff wird abreisefertig gemacht, unterbrochen von Regenschauern. Paddelsachen vom Salz befreien und verstauen, Kajak hochziehen und anbinden. Eine Luke über dem Bett sicherheitshalber abkleben. Am Nachmittag wird eine Königskerze zum Ausgraben gesucht. Richtung Vonitsa finden sich einige am Straßenrand. Gesichert gegen das Ausgraben, weil sie durch den Teer der Straße wachsen. Eine neben dem Teer sichert sich durch Dornengestrüpp, viele Steine und tiefe dicke Wurzeln. Hilft ihr aber nichts, sie kommt in eine Wasserflasche, mit heimischer Erde.
Bild des Tages: Kajak an Bord, Franzosenschiff

Mittwoch 29.05.2019

Heute tauchte Les gar nicht mehr auf…
Eine weitere Radltour auf Lefkas steht an, ab Rahi bei Nidri. Wieder ist ein Hinterreifen platt, bemerkt allerdings erst am Abfahrtsort. Diesmal hilft eine griechische Zweiradverleihstation, Euro Bike sei namentlich erwähnt. Diesmal geht´s auf der anderen Talseite aufwärts, eine breitere Straße, mit etwas mehr Verkehr. Erstaunlich, sind doch die Schlaglöcher hier zahlreicher und tiefer. Wahrscheinlich wegen dem vielen Verkehr. Teilweise ist es sogar mit dem Radl schwierig, sich zwischen den Löchern durchzuschlängeln. Oben in den Wolken wird es etwas kühler. Ab Vafkeri lässt sich rollen nach Platystoma. Da kommt auch die Sonne wieder raus. Diesmal liegen die schönen Ausblicke in Fahrtrichtung. In der Vlacho-Bay liegen jetzt schon 100 Schiffe, gezählt, nicht geschätzt. Beim Eis in Nidri lässt sich das Anlegemanöver eines Ausflugsschiffes beobachten, der „Artemis“. 3 Anläufe und 50 Minuten später trifft er die Lücke, doppelt so breit wie sein Schiff.
Bilder das Tages: Königskerzen am Wegesrand, U-Boot der griechischen Marina, sicher vertaut


Dienstag 28.05.2019

Kaum zu glauben, Les taucht auf. Dass er nicht wie angekündigt gestern kam, lag am Regen. Wobei der ja mittags vorbei war. Les beginnt mit seiner Kehrschaufel Wasser vom Dach zu schöpfen, dann verschwindet er und ward nicht mehr gesehen.
Das Wetter nutzend folgt ein weiterer Radlausflug nach Lefkas. Von Tsoukalades geht es aufwärts, bis sich die Straße in Privathäusern verliert. Wobei die nicht in gegenseitiger Sichtweite liegen. Die letzte Hoffnung auf entkommen aus dem Gelände endet an einem verriegelten Gatter. Jens-Uwe hat den Weg geschlossen, wird uns später erklärt. Da haben sich ein Haufen Ausländer das Land gesichert und dann die Durchfahrtswege abgeschnitten. Trotz schwarzer Wolken über den Bergen von Karya geht´s weiter nach Lazarata. Verkehr ist wie immer bisher wenig. Abgesehen von einem Bus, der genau an der engsten Stelle entgegen kommt. Zwischenziel ist ein künstlich angelegter See zum Wasserspeichern in der Hochebene. Inzwischen ist er ausgelaufen, die abdichtenden Plastikplanen sind zerrissen und liegen rum. Gebaut wurden ist das Projekt mit 410 Millionen der EU. Weiter nach Karya wird es  kurz steil, dann endet die Straße direkt und überraschend am Dorfplatz von Karya. Die Abfahrt bei Sonne ist ein Genuss. Nach einem Eis in Lefkas wird eingekauft und zurück am Schiff gibt´s Pfannenkuchen. Beim Essen stören einige Mücken.
Dass Les noch irgendwas am Schiff gearbeitet hätte, ist nicht zu erkennen.
Bildes Tages: Landschaftsbild

Montag 27.05.2019

In der Nacht hat es immer wieder getröpfelt. Irgendwann habe ich das Moskitonetz am Eingang abgebaut und die Türe geschlossen, obwohl noch nichts feucht geworden ist. Regen war eigentlich keiner angesagt. Kurz vor Sonnenaufgang begann es dann zu schütten. Das hielt den ganzen Vormittag an. Dazu kam heftiger Wind aus Ost, der Golf war mehr weiß als blau von Schaumkronen. Das war sicher unangenehm an der Hafenmauer von Preveza. Mittags war dann Ruhe und die Sonne kam raus. Ein Bummel durch die Shops der drei Marinas brachte keine neuen Erkenntnisse.
Achilles schaut vorbei, um anzukündigen, dass er diese Woche seine Arbeit nicht beenden wird. Welch Überraschung.
Nächtlichen Lärm aus der Disko in Preveza gab´s bislang nur zweimal. Dafür beglückt der französische Nachbar mit Klarinettenspiel. Er übt zu spielen…

Sonntag 26.05.2019

Ruhetag. Polsterschablonen werden angefertigt, Abmessungen für neue Vorhänge für Salon und Kammer und eine Abdeckung für die Werkstattscheibe. Am Radl wird geschraubt und die Pante gezählt.
Bild des Tages: Alter, sehr alter Salonvorhang

Sonntag, 26. Mai 2019

Samstag 25.05.2019


Ein weiterer Radlausflug nach Lefkas steht an. Auf der Fahrt dorthin wird eine kleine Schildkröte gerettet. Die war auf der Hauptstraße nach Lefkas genau in einer Fahrspur. Allein in der Zeit, in der ich wendete, zurückfuhr, parkte und hinlief, fuhren 10 Autos vorbei. Etwas aufgeregt war sie wohl die Schildkröte. Was bei ihr an Volumen hinten raus kam, entsprach gut dem Innenraum ihres Panzers. Nach einer längeren Fahrt, weit abseits der großen Straße wurde sie ausgesetzt.
Nach dieser Verzögerung wurde in Perigali gestartet. Gleich steil hinauf, mit vielen schönen Ausblicken auf  Nidri, Vlicho und das Meer bis hinüber nach Kastos und Kalamos. Erstaunlich wenig Verkehr war auf der Straße. Über Platystoma und Alexandros ging´s wieder hinunter nach Nikiana. Eine weitere steile, einsame Straße, teilweise komplett von Bäumen überwachsen. Parallel zur Küstenstraßen führte der Weg zurück nach Perigali. Gewürzt mit einigen Anstiegen und Schotterstrecken. Zur Belohnung gab´s ein Eis am Hafen. Es ist immer noch wenig los, direkt vorm Cafe gab es einen Parkplatz und kaum Touristen standen der Aussicht im Weg.
Ein kurzer Einkauf beim Liedel, dann gab´s Pfannenkuchen auf dem Schiff.
Bilder des Tages: Schildkröte, Ausblicke auf´s Meer und Blumenwiese.

Freitag 24.05.2019

Ein ganz ein neuer Programmpunkt. Immobilienbesichtigung auf Lefkas. Ein zufälliger Blick auf  die Aushänge eine Immobilienagentur in Lefkas zündete die Idee. Das Häuschen sah hübsch aus und war günstig, im Vergleich zu deutschen Immobilienpreisen. Die ersten zwei Objekte schieden gleich aus, das dritte war etwas Besonderes. Von einem deutschen Paar seit 17 Jahren in einem Olivenhain gebaut und eingerichtet. Ohne Stromanschluss, ganz weit weg von der Zivilisation. Mit der Notwendigkeit, viel Gartenarbeit zu verrichten.
Es folgt eine kleine Radltour über die Dörfer der Sfakia. Asprogerakata, Karya, Drymonas. Von Westen her ziehen Wolken über die Bergrücken und es wird eine kühle Abfahrt.
Zum Aufwärmen folgt ein Besuch beim Kitestrand. 2 Könner zeigen viele Sprünge direkt am Ufer.
Bilder des Tages: Blick durch die Wolken, Kitestrand


Donnerstag 23.05.2019

Ab und zu muss auch am Schiff gearbeitet werden. Die letzten 2 Halogenbirnen werden durch LEDs ersetzt. Blöd, wenn man nicht mehr weiß, welche zwei Lampen es waren. Und man sieht es nicht bei allen, welche Birne drinnen steckt. Drei Lampen werden umsonst auseinandergeschraubt, dann ist alles LED. Fast alles. Drei Birnen habe ich übersehen, in der Dusche und dem Sicherungskasten.
Im hinteren Werkstattraum wird das von Achilles hinterlassene Chaos aufgeräumt. Und eine französische „Tapezierung“ entfernt. Hier sind wir wieder beim Thema. Nebenan bauen drei Franzosen an einem Kat. Einer baut, zwei sehen zu. Da wird mit einem Bandschleifer ein rundes Salondach geschliffen, Hörschutz wird getragen, aber kein Staubschutz. Stufen werden rustikal mit Matten und Epoxy angeklebt. Ausgeschnitten wird ohne Augenschutz mit einer Flex, mit Wackelkontakt, die immer wieder Schläge auf das Gehäuse braucht.
Bilder des Tages: Alte, noch zu ersetzende Birnen, neue bestückte Lampe, so hinterlässt ein griechischer Handwerker seine Arbeit, stabile Matrazenhochstellhölzer eines deutschen Schreiners




Mittwoch 22.05.2019

Ausflugstag. Nach Kleinarbeiten im Schiff  wird Palairos besucht. Parkplätze überall und leere Strände. An den Stegen ist hingegen kein Platz frei für Schiffe.
Auf dem Rückweg wird in Vonitsa eingekauft. Kaum zu glauben, nach 10 Jahren ist die Autobahn zwischen Vonitsa und Aktio fertig. Befahren wird sie wenig. Und sie endet…. an einem Kreisverkehr.
Bild des Tages: Palairos

Mittwoch, 22. Mai 2019

Dienstag 21.05.2019

Eine neue Aktivität steht an. Paddeln im Meer. Der Vorlauf ist aufwändig. Der Weg zum Meer, das Kajak tragend, ist weit. Zum Glück hat Henny am Tag zuvor  aufgezeigt, wie man einen Zaunstempen aus dem Borden ziehen und durch die Lücke zum Strand schlüpfen kann. Das kürzt die Schlepperei erheblich ab. Zwischen den Marinas und der Landspitze zum Golf  wird hin und her gepaddelt. Die Strömung hält sich in Grenzen, der Wind ist Grund für ein stärkeres Abtreiben. Die Richtung kann man etwas beeinflussen, je nachdem, wie man sich ausrichtet.
Achilles kommt nochmals vorbei und erklärt genauer die Boilerproblematik. Das Öl von der Heizspirale ist in das Innere der Heizeinheit gelaufen und verursacht dort einen Kurzen. Durch das Laufenlassen hätte das Öl im Inneren verdampfen sollen. Ist es aber nicht. Der von ihm gemessene Widerstand ist zu groß, ein Kurzer wäre bei Anschluss der Erdung vorprogrammiert. Er wird den Heizer austauschen.

Montag 20.05.2019

Ein Radlausflug nach Lefkas steht auf dem Programm. Eine neue Tour vom Liedl-Parkplatz ab. Über Apolpena, mit engen, steilen Gassen mit Kopfsteinplaster zunächst nach Kavalos. Eine einsame Strecke mit vielen schönen Ausblicken nach Westen. Über Lazarata werden die Straßen immer kleiner nach Katouna. Die Zahl der Schlangen nimmt zu, 4 Schlangen insgesamt, drei tote, eine mit erhobenem Kopf auf  Angriffstour. Eis gibt´s in Nidri. Das ist richtig leer. Kaum Touristen sind unterwegs. Eine Verkäuferin im Supermarkt weißt extra drauf hin, dass der Mai ein ganz schlechter Monat war.
Bild des Tages: Panorama von Lefkas nach Westen und Inselinneres.


Sonntag 19.05.2019

Ruhetag, eigentlich. Die „Wasserschäden“ von Achilles werden entfernt. Er hat die Bilgen voll laufen lassen. Mit Schwamm und Tunken ist es nicht getan. Eine Pumpe muss her. Eine alte Aufsatzpumpe für die Bohrmaschine wird reaktiviert, mit zwei Schläuchen verbunden und es blubbert in der Bilge. Die Pfeile auf der Pumpezeigen die falsche Fließrichtung an. Umgestöpselt und es funktioniert. Nach weiteren Kleinarbeiten wird die Umgebung mit dem Radl erkundet. Betrachtet man die Fortschritte an manchen Rohbauten in der Umgebung, muss man Les und Achilles richtig schnelles Arbeiten attestieren.
Am Abend gibt´s Pfannenkuchen. Mit Apfelkompott, aus Deutschland mitgebracht.

Samstag 18.05.2019

Achilles erscheint vormittags und berichtet von seinen Aktivitäten. Der Heizer im Boiler war werksmäßig mit Öl überzogen, als Korrosionsschutz. Das hat wohl zu einem Kurzen geführt. Jetzt hat er die Erdung abgeklemmt und ich soll der Boiler kräftig nutzen, dass sich das Öl abnutzt. Eine seltsame Logik. Aber zumindest lässt sich der Boiler einschalten, ohne dass die Sicherung raus springt.
Die Wäsche wird gewaschen und aufgehängt, danach geht´s zum Einkaufen nach Lefkas. Ohne Erfolg in den  Heimwerkerläden. Einen Pumpaufsatz für Bohrmaschinen haben sie nicht, auch nicht in den Marinaläden.

Sonntag, 19. Mai 2019

Freitag 17.05.2019


Frühes Aufstehen, um die Fähre ab Lefkimmi um 09.30 Uhr zu erwischen. Auch die ist nur halb gefüllt und trotzdem werden die paar Autos ganz eng geschichtet. Die Rückfahrt nach Preveza wird wegen ein paar Photostopps unterbrochen. Zur Abwechslung wird bei Thalia Mittag gegessen. Die klagt wie üblich, dass der Mai seit sie hier ist, seit 20 Jahren der schlimmste ist, kalt regnerisch und ohne Gäste.
Der Installateur (Achilles) war wohl aktiv, das Landstromkabel ist ausgesteckt, eine Badluke steht offen und, positive Überraschung, die Anschlüsse unter den Waschbecken sind nachgebessert. Dicht sind sie auch, wie sich während der Nacht herausstellt, weil die Pumpe durchgehend schweigt.
Bilder des Tages: „Wetlands“ und Acharondelta


Donnerstag 16.05.2019

Eine Radltour zur Lagune ist geplant. Die verzögert sich, weil mein Hinterreifen platt ist. Mein Ersatzschlauch mit deutschem Autoventil passt natürlich nicht, weil das Rad für dünne französische Ventile ausgelegt ist. Einen neuen Schlauch oder Flickzeug gibt es angeblich nur in Korfu Stadt. Nachfragen bei einem Bike-Verleih, 2 Supermärkten und einem Autoreifenflicker bleiben erfolglos. Eine Tankstelle hat dann Flickzeug. Durch alte Olivenbaumhaine geht´s nach Westen. Die schönen alten Bäume werden nach und nach gefällt, um durch junge, ertragreichere ersetzt zu werden. Und wieder liegt eine alte Ruine auf dem Weg, für 400.000 € und später nachmals für 500.000 € EU-Gelder renoviert. Das übliche Tor mit Schloss wurde aus der Mauer gerissen, wohl von wütenden ausgesperrten EU-Bürgern. Immerhin wurde das Geld genutzt, um im Inneren 4 Bänke aufzustellen. Sonst ist außer eine baufälligen Außenmauer nichts zu sehen. Der Weg zur Lagune ist an der Westküste auf 30 m ins Meer abgebrochen, ein schmaler Fußweg führt am Abbruch vorbei. Es folgen lange Sandstrände, bereits von Kitestationen erschlossen. Wassersportler sind trotz gutem Wind nicht unterwegs. Über den Lagunenzufluss führen ein paar Holzbalken, und dann wird´s anstrengend. 2 km kein Weg, nur eine Schiebestrecke durch tiefen Sand. Zurück an die Ostküste führen kleine enge Straßen durch einige schöne Dörfer. Und der Rückweg an der Ostküste bietet weitere schöne Ausblicke. Schön zum Fahren, abgesehen von einer Begegnung mit einem Betonmischer an der engsten Stelle. Der lag wohl da auf der Lauer.
Bilder des Tages: Burgruine, Gitter zum Eingang der Ruine, Olivenbaum, Sanddünenlandschaft, Inselinneres





Mittwoch 15.05.2019

Eine Autofahrt durch den Norden der Insel steht heute auf dem Programm. Dabei bieten sich einige schöne Ausblicke auf Kaps und Buchten. Anfangs fehlt die Sonne. Die Straßen sind alle sehr eng. In einer nicht so ruhigen Zeit wie jetzt, mit nur etwas mehr Touristen, wäre das Durchkommen sehr schwierig. Busse sollten einem nicht begegnen. Die Besichtigung einer Burg entfällt. Wie üblich wurde die Burg durch die EU finanziert für 500.000 € renoviert, und jetzt ist der Zugang durch ein dickes Schloss gesperrt.
Bilder des Tages: Nordzipfel von Korfu, Burgruine, versperrte Burgruine, Inselinneres




Dienstag 14.05.2019

Die Decksreinigung stünde an, wobei zur Vermeidung von Kurzschlüssen längere Regenpausen eingelegt werden müssen. Kaum zu glauben, der Installateur kommt vorbei, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Er will rasch nachdichten. Auch im Gästebad sind seine Abstöpselungen undicht, da muss er nacharbeiten. Und das Probem mit dem Wasserboiler bleibt. Um 13.00 Uhr ist Abfahrt nach Igoumenitsa. Die Fähre nach Korfu legt 10 Minuten nach dem Ticketkauf ab, perfektes Timing. Einparken darf ich auf Millimeternähe zu Bordwand und anderen Autos, und dann bleibt die Hälfte des Platzes frei. Die Korfioten fahren zu schnell, zu aggressiv und ohne zu schauen. Da wird es nachvollziehbar, dass auf dieser Insel der ehemaliger Chef unserer Gerontopsychiatrie bei einem Zusammenstoß mit einem Betonmischer ums Leben gekommen ist. Im Hotel sind viele Deutsche, hauptsächlich Rentner. Die ganze Insel ist sehr touristisch ausgelegt.

Montag 13.05.2019

Die Nacht war kühl, ein Betttuch ohne Decke reichte dennoch. Aufräumen war angesagt, wie üblich. Die Werkstatt wurde eingeräumt und weiteres Gepäck verstaut. Der Marina-Chef kam tatsächlich sofort nach Vorbringen der Bitte, den Jeep unter dem Schiff  wegzufahren. So entstand Platz für das Kajak. Der Regen setzt sich auch tagsüber fort und verhinderte weiter die Decksreinigung.  Nicht mal das Auto läßt sich da sinnvoll ausräumen. Bleiben Aufräum- und Innenarbeiten. Später geht´s zum Einkaufen nach Preveza. Die Griechen bleiben bei dem Wetter auch lieber zuhause, die Straßen und die Fußgängerzone ist leegefegt. Softeis muss sein, trotz Kälte. Die Stadtmarina ist groß ausgebaut. Die Fingerstege sind nochmals verlängert worden und das Hafenbecken ausgebaggert. Jetzt können auch an der Stadtseite große Schiffe festmachen. An der Hafenmauer werde wegen dem auffrischenden Ostwind die Schiffe an die Mauer gedrückt. Das führt bei einigen zu großer Aufregung. Ist halt schon blöd, wenn in so einer Situation der Anker nicht hält. Beim Rückweg stellt sich eine Kuhherde in den Weg, die Cowboys treiben sie auf Motorrollern durch die Gegend. Bei Dauerregen wird mit dem Auto zum Panos gefahren, alle anderen kommen sehr nass und tropfend dort an. Wieder ist es sehr voll. 
Bei der Rückkehr schaue ich eher zufällig unter die Bodenbretter in der Kabine. Und entdecke zwei Rinsale. Der Ursprung ist etwas später gefunden. Die Verzweigungen der Rohre unter dem Waschbecken sind undicht. Zwei vom Installateur abgestöpselte Enden tröpfeln, eine Abzweigung rinnt. Die Schraube selbst ist gebrochen. Da hilft auch Knete zum Abdichten nichts. Erst nachdem der Druck abgedreht ist, tropft fast nichts mehr. Dafür tröpfelt und schüttet es die ganze Nacht auf´s Deck.
Bild des Tages: Neue Salonpolster, Kuhherde


Sonntag 12.05.2019

Die Nacht war ruhig, das Ausschlafen verkürzt. Unvermittelt kam die Durchsage, die Zimmer zu räumen. Gleich darauf klopfte einer an die Türe und wollte putzen. Oder so was ähnliches… Das wiederholte sich alle 5 Minuten. Tatsächlich bog die Fähre gerade in die Einfahrt nach Igoumenitsa ein. Vor den ersten Bojen musste der Kapitän etwas heftig korrigieren. Er hatte schlecht gepeilt. Der Himmel war bewölkt, die Temperaturen angenehm. Die Garage war halb leer, die Position in der ersten Reihe von Vorteil bei der Ausfahrt.
Der Ginster und andere Gewächse blühten, allein Gelb. Und grün war es überall.
Die Einfahrt in die Marina war versperrt, das Schiebetor mit einem Bügelschloss gesichert. Dieses Tot sei für immer geschlossen, meinte der Torwächter. Die Zufahrt führt jetzt über Nebenwege. Und durch viele Schlaglöcher.
Am Schiff das übliche Bild. Ein Jeep war darunter geparkt und Les hatte keinen seiner Aufträge beendet. Das Dach war nicht fertig, drei Luken waren noch nicht eingeklebt und die Locher nicht verschlossen. Die Installation schien fertig zu sein. Allerdings mit Kurzschluss. Sobald ich den Landanschluss einsteckte, flogen in der Marina zwei Hauptsicherungen raus. Schuld war der neu installierte Wasserboiler. Man glaube es kaum, der Installateur kam vorbei und sah nach, ob seine Leitungen dicht waren. Sind sie, bis jetzt. Den Boiler stöpselte er ab. Morgen will er ihn richten. Oder morgen morgen.. Wegen der etwas zeitaufwändigen Fehlersuche in der Stromsache, war es etwas zu spät für eine Deckreinigung. Innenraumputz und Auto ausräumen gelang gerade vor dem nächsten Regenschauer. Im Inneren hatte der Installateur mächtig gewütet. Vor allem die Werkstatt hat er komplett umgeräumt. Und beim Leitungseinbau die Bilgen geflutet. Gelegenheit für einen ersten Test der Bilgenpumpen. Anfangs hatten sie etwas Schwierigkeiten. Nachdem ich die Korken in den Decksdurchlässen entfernt hatte, waren die Bilgen schnell leer.
Spät zum Panos sollte man nicht kommen. Es war voll und die Küche leer. Nur Spaghetti gab´s noch.
Wegen einsetzendem Regen war der Aufenthalt beim Panos kurz. Und es regnete heftig. Bis auf die von Les zerbrochene Scheibe über der Werkstatt war alles dicht.
Und keine Mücken waren unterwegs.
Bilder des Tages: Begleitmöwe vor Igoumenitsa und unbekanntes gelbes Gewächs



Samstag 11.05.2019

Aufstehen um 03.00 Uhr, Abfahrt um 04.00 Uhr, mitten in der Nacht. Das garantierte wenig Verkehr. Aber überraschend viele LKWs, alle aus dem Ostblock. Mit dem vollen Auto und dem Kajak auf  dem Dach war die Fahrgeschwindigkeit bei höchstens 110 km/h. Trotzdem lag der Verbrauch um über einen Liter höher. Ab Bozen meldete die Navi Stau bei Bologna mit 1.50 Stunden Zeitverlust. Schwer vorstellbar bei dem geringen Verkehr. So war´s dann auch. So flüssig ging´s noch nie an Bologna vorbei. Überhaupt war die Fahrt sehr angenehme bei bedecktem Himmel und 17°. Um 12.50 Uhr am Ticketschalter in Ancona war auch nichts los. Gutscheine für einen Fischsalat in der Dose wurde nicht verteilt, die Fähre war wohl pünktlich. Ein versteckter Aushang wies darauf hin, dass man bei Verspätungen eine Rückerstattung des Fahrpreises fordern konnte. Das wäre dem Dosenfisch vorzuziehen gewesen. Auf dem Kupplungträger verstaute Fahrräder sind ein Vorteil. Statt zu Fuß wird Ancona mit dem Rad erkundet. Dom, Leuchtturm und Eisdiele in einer Stunde. Eine Kugel Eis für 1 €.
Die Fähre kam tatsächlich fast pünktlich. Und das Einladen sollte schnell gehen, da nicht viele anstanden. Wenn die Einweiser nicht so hektisch wären und nicht gegeneinander arbeiten würden. 40 cm Luft waren über dem Kajak zur Decke. Wäre da nicht das Tankschiff gewesen. Eine Stunde Verspätung, ohne geht´s halt nicht.
Die Fähre wird immer schmutziger, außen wie innen. Einen nicht geleerten Abfalleimer und Zahnpasta im Waschbecken gab´s noch nie. (Kabine 9037)
Dafür war die Spaghettiportion von Fernfahrerformat.
Bilder des Tages: Auto in Fähre und Sonnenuntergang